Es fing alles so gut an, aber ……

  • Zitat

    Original von lor-mon
    Toller Tag, hat mir supergut gefallen :!!




    Ich mag die Ruinen auch und bewundere sie auch, aber man muss immer mal zum Vergleich überlegen, welche Gebäude in Europa wie alt sind. Der Aachener Dom wurde z.B. um 800 rum gebaut ;)


    Jein


    Schau Dir Gebäude wie das Taos Pueblo an oder gar Gebäude in Mexico oder Peru, da kann ich keinen so großen Unterschied mehr feststellen.


    Der Unterrschied ist der Willen und die eiserne Disziplin der "Europäer". Technische, aber auch medizinische Kenntnisse stehen da fast auf einem Level.


    Verblüffend für mich ist immer wieder, dass viel Wissen im Lauf der Jahre wieder verloren geht, egal ob z.B. in Mexico oder auch bei uns Europäern. So manche Hochkultur war ihrer Zeit oft Jahrhunderte voraus (vgl. Römer-Mittelalter).



    Joe

    • Offizieller Beitrag

    Schon wieder Indian Ruins, die man aber nur zu Fuß erreichen kann.



    Dienstag, 12.05.2009, Sand Canyon


    Heute wollte ich im Sand Canyon wandern und deshalb klingelte der Wecker schon um 05:30 Uhr. Es sollte heute auch richtig warm werden, jetzt waren es noch angenehme 15 Grad Celsius. Ich machte mich für die Tour fertig, füllte die Wasserflaschen, packte etwas zum Essen ein und verstaute alles im Fotorucksack. An Wasser hatte ich etwa 3,5 Liter dabei und der Rucksack war richtig schwer.


    Um 06:00 Uhr gab es das übliche Continental Breakfast. Ich beeilte mich und fuhr kurz vor 07:00 Uhr los. Auf der US491 ging es nach Süden bis zur „G“ Road und auf der nach Westen. Direkt nach dem Abzweig kommt man am Flughafen von Cortez vorbei. Ich fuhr 12 Meilen auf der G Road nach Westen bis zum Parkplatz mit felsigem Untergrund am südlichen Trailhead des Sand Canyon Trail.


    Das Sand Canyon Pueblo befindet sich beim nördlichen Traihead und war ehemals eines der größten Pueblos in dieser Region, heute ist es nur zu einem kleinen Teil ausgegraben. Der Trail durch den Sand Canyon ist etwa 6,5 Meilen lang (One-Way). Um Zeit zu sparen, müsste man zwei Autos haben (je ein Auto an den Trailheads), einen Shuttleservice scheint es noch nicht zu geben. Beim nördlichen Trailhead wartet noch ein über 200 Meter sehr steiler Auf- bzw. Abstieg. Deshalb entschied ich mich auch für den südlichen Trailhead.


    Vom südlichen TH hat man zwei Wandermöglichkeiten, eine in den Sand Canyon und einen 5 Meilen Loop (East Rock Creek Trail / Sand Canyon). Ich wollte in den Sand Canyon, denn es sollte im Sand Canyon etliche Anasazi Ruins geben, die in den Felswänden und -höhlen versteckt sind. Darauf war ich gespannt.


    Vom Parkplatz geht man zunächst über Felsen leicht bergauf, der Weg ist mit kleinen Steinmännchen markiert. Gleich am Anfang kommt man am Castle Rock vorbei.



    Hier sollte es eine kleine Kiva geben, die wollte ich mir für den Rückweg aufsparen. Nach einer viertel Meile verzweigt sich der Weg, links geht es ab zum East Rock Creek Trail. Ich ging weiter geradeaus zum Sand Canyon. Schon am Anfang des Sand Canyon Trail entdeckte ich schöne Blümchen und Felsformationen.




    Dann kam ich zu einer kleinen Tafel auf der „ Spur-Trail“ stand. Ich war neugierig, wohin der kleine Pfad hinführt und nahm den Spur-Trail. Er endete an der Felswand und hier in einer kleinen Höhle sah ich die ersten Anasazi Ruins.



    So ging es dann immer weiter, man geht an schönen Felsformationen vorbei und gelangt auch immer wieder zu interessanten Anasazi Ruins.




    Die Felswände des Canyons sind teilweise fast senkrecht, allerdings ist der Canyon gerade im südlichen Teil recht breit.




    Der Trail geht am Anfang etwa in halber Höhe auf einer Felsstufe des Canyons entlang und es gibt ein paar kleine Spur-Trails zum Rand der Felsstufe, von der man eine tolle Aussicht auf den Canyon hat.



    Im Hintergrund kann man den 3000 Meter hohen Ute Peak sehen.


    Dann musste ich zu einer tiefer liegenden Felsstufe etwa 50 Meter hinuntersteigen. Der Pfad führte in Serpentinen hinunter.



    Unten ging ein kleiner Pfad zu den nächsten Ruinen. Die Mauerreste befinden sich in der großen Halbhöhle auf einer Felsstufe.




    Der Pfad ging an der Felswand weiter,



    vorbei auch am Rattlesnake Head Rock.



    Anasazi Ruinen findet man nicht nur in den Felswänden. Es stehen auch welche am Rand der Felsstufe.



    Nicht in jeder Halbhöhle gibt es Ruinen.



    Der Weg führte auch durch einen kleinen Seitencanyon. Hier befindet sich ebenfalls eine große Halbhöhle, in der sich die größten Ruinen befinden. Das tolle ist, dass man die Anlage sogar betreten kann.






    Von der Ruine hat man eine schöne Sicht in den Canyon, die Anasazi hatten sich einen schönen Platz zum Wohnen ausgesucht.



    Ich bin etwa 4,5 Meilen in den Canyon hinein gelaufen und war fast beim dem 200 Meter steilen Anstieg angelangt. Aber das wollte ich mir nicht mehr antun und kehrte um. Der Rückweg war etwas kürzer, den ich verzichtete auf die meisten kleinen Pfade. Auf der Rücktour entdeckte ich weitere Ruinen. So viele Stellen hätte ich hier im Sand Canyon nicht vermutet. Ein paar Fotos von der Rücktour:





    Die bekannteste Ruine im Sand Canyon ist die Saddlehorn Ruin. Die lag auf dem Hinweg noch im tiefen Schatten.



    Ich entdeckte auch noch einen riesigen Doppelhoodoo.



    Als ich noch etwa 1,5 Meilen vom Parkplatz entfernt war, begegnete mir eine Schulklasse. Wie immer gab es die sportlichen, die weit voraus waren. Und dann gab es noch die - ich will es mal so ausdrücken - die unsportlichen, die hinterher trotteten. Sonst habe ich keine Menschenseele gesehen.


    Etwa 400 Meter vor dem Parkplatz bekam ich plötzlich Wadenzicken, irgendwie muss ich mir die Wade wieder gezerrt haben. Es war wie im Februar wieder die rechte Wade. Darum verzichtete ich, mir die Kiva beim Castle Rock anzuschauen.


    Als ich beim Auto ankam, war ich reichlich verschwitzt, es war jetzt 28 Grad Celsius warm und es gab kaum Schatten. Nach meinem GPS-Gerät bin ich etwas mehr als 8 Meilen (13 Kilometer) gelaufen und war etwa 5,5 Stunden unterwegs mit ein paar kleinen Pausen. Der Stundenschnitt war zwar richtig lausig, aber in meinem hohen Alter ist man nicht mehr der Schnellste. Am Auto habe ich erst einmal eine große Pause gemacht und habe auch etwas gegessen. Im Canyon hatte ich dazu keine Zeit.


    Der Hike hat mir jedenfalls sehr gut gefallen.


    Dann bin ich nach Cortez zurückgefahren. Eigentlich hatte ich noch mit dem Loop geliebäugelt, aber mit der zwickenden Wade wollte ich es nicht mehr riskieren. Außerdem sollte es in den nächsten Tagen weitere Wanderungen mit Silke geben. Beim Chamber of Commerce habe ich mir noch einige Broschüren und Infos geholt und habe mich gut mit den Leuten dort unterhalten.


    Ich hatte noch Lust auf ein Eis, aber in Cortez gibt es scheinbar keinen Eisladen und so holte ich mir bei einer Tankstelle ein Eis am Stiel. Nach dem Tanken fuhr ich zum Motel, den Rest des Tages wollte ich mich schonen. Das Hemd, das ich heute Morgen frisch angezogen hatte, war reichlich verschwitzt und ich wusch es im Handwaschbecken aus - eine Tube Rei hatte ich dabei - und hängte es zum Trocknen auf.


    Ich sicherte meine Bilder, schrieb Tagebuch und meldete mich im Forum. Zum Abendessen gab es die Reste vom gestrigen Abend. Etwa um 23:00 Uhr ging ich ins Bett.


    Und hier die Karte:


    Die Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt.

    • Offizieller Beitrag


    Es ging nur am Anfang etwas bergauf, ansonsten war es bis auf die 50 Meter zu der Felsstufe hinunter weitestgehend eben. Die 200 Meter Aufstieg habe ich mir geschenkt. Oben sollte es keine Indian Ruins mehr geben.

    • Offizieller Beitrag

    Da hast Du aber eine gute Laufleistung hingelegt und schöne
    Ruinen gesehen.:!!


    Gut finde ich, dass auch Schulklassen sich dafür interessieren
    und sich mit den Ureinwohnern beschäftigen.

    • Offizieller Beitrag

    @Ernst
    Das mit dem Wandern läßt bei mir auch so langsam nach, früher konnte ich auch solche Touren machen wie Eva und Andre. Heute bin ich froh, so eine Tour geschafft zu haben.


    @Toni
    Einige Schüler sehen das bestimmt anders, die wären wahrscheinlich lieber in einem Pool oder einer klimatisierten Shopping Mall.
    Aber Du hast recht, ich finde es auch gut, dass sich die Jugend mit der Geschichte - auch die der Indianer - beschäfftigt.

  • Toll!


    Obwohl ich kein Ruinen-Fan bin, ich glaube, diese Tour würde mir gefallen, denn es ist einfach eine tolle Abwechslung, die Du uns da präsentierst: Ruinen und schöne Felsen in einer wunderbaren Landschaft :clab: :clab: :clab:


    Also wenn ich lese, wie weit Du heute gelaufen bist :EEK: :!! :clab: , da musst Du ja richtig unausgelastet gewesen sein, als wir zusammen gewandert sind :schaem:

  • Zitat

    Original von desert-Gerd


    @Sandra
    Freut mich, dass Dir der Tag trotz Indianer-Ruinen gefallen hat. Sollte der Abstecher eventuell zum Dolores Canyon gehen?


    Nein, Du wirst überrascht sein, das Hovenweep NM hat es uns angetan =)


    Gruß


    Sandra

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