Vom Pacific zum Lake Michigan

  • Dienstag, 16. Juni 2009


    Escalante – Burr Trail - Notom Bullfrog Road – Torrey


    Ein Blick gegen den Himmel machte eigentlich wenig Freude. Die Sonne versteckte sich hinter grauschwarzen Wolken und es herrschten nicht gerade sommerliche Temperaturen. Den Pullover übergezogen und im Eilschritt zum letzten Frühstück im Outfitter.




    Nach dem Auschecken waren noch Einkäufe zu erledigen und unser nicht mehr so glänzendes Auto musste auch noch aufgetankt werden. Dann ging es ab Richtung Boulder, denn wir beabsichtigten den Burr-Trail zu fahren, dann höchstens noch die Switchback runter und anschliessend zurück nach Boulder und über den HWY 12 nach Torrey.




    Der Burr-Trail führt wirklich durch eine wunderbare Gegend. Tiefe Canyons werden durchquert, anschliessend geht es steil hoch und plötzlich hat man einen wundervollen Überblick über eine phantastische Landschaft. Der Burr-Trail ist bis zur Grenze des Capitol Reef NP asphaltiert, also auch mit PKW problemlos zu fahren. Um doch wieder ein wenig roten Staub unter die Pneus zu bekommen machen wir zwischendurch einen Abstecher auf eine der gut beschilderten Roads ins Gelände.





    Von der Parkgrenze an ist es dann fertig mit Asphalt und in engen, steilen Kehren (Switchbacks) geht es runter ins Tal. Diese Abfahrt ist wohl manchmal etwas steil, ist jedoch in der Regel so breit, dass ein Kreuzen problemlos möglich ist. Einfach so wie es in unserem Emmental noch manche Alpwege gibt.Unten beim Wegweiser, eine Road führt weiter nach der Bullfrog Marina am Lake Powell, die andere, eben die Notom Bulfrog Road Richtung UT 24 am Osteingang Capitol Reef NP. Was nun? Wieder zurück oder trotz allen Bedenken die 43 Kilometer bis zur UT 24 unter die Räder nehmen.


    Nun ja, es packte uns halt wieder und wir konnten nicht widerstehen. Statt zurück ging es auf der Notom Bulfrog Road weiter. Und wir brauchten es überhaupt nicht zu bereuen. Die Road befand sich in einem ausgezeichneten Zustand, denn sie war ganz offensichtlich erst kürzlich mit dem Grader bearbeitet worden. Die Washes waren alle trocken und einzig ab und zu etwas Washbord rüttelte uns wieder auf. Nach den Beschreibungen hatte ich mir die Road als schmalen Weg vorgestellt und war nun überrascht eine so gute Piste vorzufinden. Etwa 10 Kilometer vor der Einmündung in die UT 24 ist die Road wieder asphaltiert.



    Auf dem schön gelegenen Rastplatz in der Nähe des Capitol Reef-Visitorcenters nahmen wir etwas verspätet unsere übliche Zwischenverpflegung ein.


    Anschliessend fuhren wir noch den Scenic-Drive, besuchten das Visitor-Center um uns nach dem Zustand der Caineville Wash-Road zu erkundigen. Leider vermochte die junge Rangerin nur sehr vage Aussagen zu machen, so dass wir morgen selber sehen müssen wie es aussieht.


    Um halb sechs Uhr checkten wir im Best Western in Torrey ein, das wir für zwei Nächte vorgebucht hatten. Da wir das Hotel von unserem Besuch im letzten Jahr kannten fragten wir nach einem Zimmer mit Balkon. Erstens kann man so bis vor die Türe fahren und zweitens hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Berge.


    Zum Dinner bestellten wir uns im hoteleigenen Restaurant eine schöne Portion Cannelloni, denn irgendwie hatten wir wieder einmal Lust nach Teigwaren.


    Der Abend verging im Nu auf dem Balkon sitzend mit dem Planen der nächsten Tage. Und dann zum Abschluss natürlich noch das Tagebuch schreiben.


    Gefahren: 222 Km

  • Hallo :wink4:


    Also bei dem ersten Bild hätte ich nicht gedacht, dass Ihr den Burr Trail unter die Reifen nehmt :EEK: Die Wolken sehen ja richtig bedrohlich aus.


    Aber umso schöner, dass es dann doch mit der kompletten Strecke Burr Trail & Notom Road geklappt hat!
    Ist wirklich eine herrliche Strecke!


    Bin gespannt, wie die Caineville Wash Road ins Cathedral Valley ist!

  • Danke Ernst,
    dass Du mir Mut machst den Burr Trail und die Nottom Bullfrog Road zu fahren - wir sind ja die Asphalt Fahrer, aber einiges möchte ich halt doch schon mal sehen was abseits der Straßen liegt :!!


    Und den Tipp in dem Best Western in Torrey nach einem Balkonzimmer zu fragen habe ich mir auch notiert - wir wohnten letztes Mal nämlich downstairs und mussten unser Gepäck vom Parkplatz dorthin tragen.


    Danke Ernst :!! :clab:

  • Zitat

    Original von utahjoe
    Pasta in den USA? Das ist einer der dinge, die ich mir immer verbeiße.
    Past können die nicht. :neinnein:


    Da stimme ich Dir zu 98 % zu.


    Aber in Las Vegas gibt es zwei italienische Restaurants, wo ich sehr gute Pasta gegessen habe:


    - Trevi, Caesar Palace (superleckere Bandnudeln mit Shrimps)
    - Il Fornaio, New York (sehr gute Lasagne)


    Auch Pizza mag ich in den USA nicht gerne, ist mir zu gewaltig.
    Und auch geschmacklich ist die dort irgendwie anders.


    Daher gehts bei mir nur dann zum Italiener, wenn ich in LV bin =)


  • Ok
    Da ich nie in Las Vegas bin, gehe also auch nie zum Italiener in den USA. ;)


    2-3x waren wir bei Pizza Hut, wenns da mittags das Pizaa-Buffet gibt ist das ganz ok.
    Ansonsten schmecken mit Pizzas auch nicht so toll, allerdings ist es auch in D schwierig wirklich gute Pizza zu kriegen.



    Joe

  • Die Wolken sahen ja sehr dunkel aus. Gut, dass es noch ein so schöner Tag geworden ist.
    Der Burr-Trail/Notom Bullfrog Road steht bei uns auch auf dem Programm, allerdings wollte ich ihn aus "tourtechnischen Gründen" andersherum fahren. Nach Euren Bildern zweifle ich aber daran, vielleicht ist doch es doch wegen der Ausblicke sinnvoller, Eure Richtung zu nehmen.


    Viel Glück heute bei der Caineville Wash Road!


    Uns hat es letztes Jahr gegenüber im Rim Rock Restaurant gut geschmeckt und von der Atmosphäre her gefallen.


    Euch einen schönen Tag mit trockenem Wetter!


    Bettina

  • Da haben wir ja einiges letztes Jahr verpasst. Wir sind den Burr Trail nur ein Stückchen gefahren, denn bei uns sah das Wetter noch bedrohlicher aus und wir kamen schon vom Capitol Reef und wollten nach Torrey zum Best Western.
    ;)


    Aber in Anbetracht der Wolken wäre ich dort aber wohl auch nicht gefahren. Schön, dass ihr euch dazu entschlossen habt und das Wetter obendrein noch gehalten hat.


    Bin schon gespannt, wie der nächste Tag verlaufen ist und ob das Wetter sich wieder von seiner Sonnenseite gezeigt hat.


    LG
    Carmen

  • Heute gabe es wieder einige Internetprobleme im Super 8 von Moab. Vielleicht waren die Gewitter schuld, die uns heute bis hier begleiteten. Deshalb nur hier eine kurze Story des gestrigen Tages.


    Mittwoch, 17. Juni 2009


    Torrey – Hartnet Rd. – Upper Cathedral Valley


    Ein Blick am Morgen aus dem Fenster in die Berge verhiess eigentlich nichts Gutes. Der Himmel war erneut wolkenverhangen und die Temperaturen alles andere als sommerlich heiss. Also gemütlich frühstücken und dann schauen wie es weiter gehen soll.



    Eigentlich hatten wir heute die Absicht die Caineville Wash Road zu befahren. Also fuhren wir schon mal ins Visitor-Center um uns nach den Verhältnissen zu erkundigen. Heute hatten wir Glück, denn wir trafen auf eine kompetente Rangerin, die uns ausführlich beriet. Sie machte uns schmackhaft mit der Hartnet Road zu starten. Eben diese Road, die gleich zu Beginn in einer Furt durch den Fremont River führt und die wir eigentlich vermeiden wollten.



    Anhand einer Skizze zeigte sie wie der River zu durchqueren ist. Zuerst auf der rechten Seite im Fluss dem Ufer nach ca. 20 Meter abwärts und dann rechtwinklig zum anderen Ufer wo sich die Fortsetzung der Road befindet. Den Fluss diagonal zu durchqueren sei falsch. Und schon hatte es uns wieder gepackt.


    Weiter riet sie uns vom Upper Cathedral Valley Overlook Richtung Fremont zur UT 72 zu fahren. Alternativ wäre natürlich auch der Loop zurück über die Caneville Wash Road, die sich allerdings in einem schlechten Zustand befände. Wettermässig sei es absolut machbar, denn die Bedingungen seien nicht allzu schlecht.


    Also machten wir uns auf den Weg. Vor der Flussquerung gab es einen Stop und eine kurze Besichtigung. Dann gemäss Skizze durch und schon waren wir am anderen Ufer.




    Die Road durch die Berge ist sehr abwechslungsreich und meistens problemlos zu befahren. Ab und zu etwas Washbord oder hervorstehende Felsen. Landschaftlich wurden wir bei jeder Wegbiegung wieder mit anderen Ansichten überrascht.Einen ersten Abstecher machten wir zum Lower South Desert Overlook, der eine grandiose Aussicht bieten würde. Aber eben nur bieten würde, denn die Sicht war sehr schlecht.




    Weiter ging es zum Upper South Desert Overlook, wo wir sogar noch blühende Kakteen fanden.Beim Upper Cathedral Valley Overlook überraschte uns ein enormes Bild. Die gewaltigen Felsformationen waren ganz einfach fantastisch.



    Weniger fantastisch waren jedoch die äusseren Bedingungen, denn dunkel Wolken verdüsterten den Himmel. Helga hatte zwar zuerst die Absicht hier länger zu verweilen und an dieser schönen Stelle noch eine Zwischenverpflegung einzunehmen. Doch ich drängte auf Aufbruch denn die Situation gefiel mir und auch einem Paar aus Utah das wir dort trafen gar nicht. Also Aufbruch und zwar auf schnellstem Weg in Richtung Asphalt zur UT 72.



    Das Cathedral Valley und die Cainevlle Wash Road musste somit noch warten.Dass dieser Entscheid richtig war zeigte sich wenig später. Es begann zu regnen, zwar nicht allzu stark doch mit Schneeriesel vermischt und nur etwas zehn Minuten lang. Immerhin befanden wir uns fast auf 2800 Meter über Meer. Sofort wurde die Road phasenweise etwas glitschig, etwa so wie wenn man sich bei uns im Winter über die Wege im Hügelgebiet des Emmentals bewegt.



    Auf dem Kulminationspunkt hätten wir wieder einen phantastischen Rundblick gehabt, doch leider konnte man den nur ahnen. Klar wurde uns jedoch, dass hier eben erst der Bergfrühling ausgebrochen war. Langsam und mit gedrosselter Geschwindigkeit bewegten wir uns abwärts bis wir bei Fremont auf die UT 72 und somit wieder auf Asphalt trafen. Dabei kam uns zustatten, dass wir im Nissan XTerra ein ausgezeichnetes Fahrzeug für derartige Verhältnisse hatten. Allerdings hat er nun doch bald eine Wäsche nötig.



    Wir entschieden uns die verspätete Zwischenverpflegung auf dem Balkon unseres Motelzimmers einzunehmen und anschliessend noch etwas zu unternehmen. So fuhren wir zum Abschluss des Nachmittags noch zum Goosenecks Overlook im Capitol Reef NP und machten noch eine kleine Wanderung beim Chimney Rock.



    Das Dinner nahmen wir wieder im Hotelrestaurant ein und anschliessend genossen wir von unserem Balkon aus noch einmal die roten Berge von Utah.


    Gefahren 114 Km

  • :wow: Ernst, ich bin begeistert! :clab: :clab: :clab:


    Fantastisch, was ihr alles erlebt, das würde sich manch 20-jähriger nicht getrauen!


    Für die ausgefallene Cainville Wash Road habt ihr einen tollen Ersatz gefunden. Und der Rangerin gehört ein kräftiges :knut:. Normalerweise raten die ja eher ab vor kritischen Stellen. Toll, dass es auch mal umgekehrt geht!


    Ich muss sagen, dass das Wetter heute ausnahmsweise zu super schönen, dramatischen Wolkenbildern geführt hat! Einfach spitze!


    Trotzdem wünsche ich Euch weiterhin Sonne satt! :!! :!! :!!

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