Zwei Kasperköppe in Florida - Februar 2009

Noch einmal Danke Danke an alle fleißigen Leser und ein Danke mehr an die Schreiberlinge

Normal plane ich nix, und reserviere auch keine Motels. In Florida habe ich komplett vorgebucht. Schon in Florida City wurden ich das Gefühl nicht los, dass unsere Rundreise durch Florida totaler Käse wäre. Wir waren in Miami und haben von der Gegend immer noch so gut wie nichts gesehen. Warum zum Teufel sollen wir dann Kilometer schruppen? Dann half mir das Wetter eine Entscheidung zu treffen....ich habe storniert Saint Austine Beach und Clearwater. Saint Augustine hätten wir uns gerne angeschaut, aber da waren 16 Grad voraus gesagt und Schauerwetter...hallo gehts noch? Nöö wir blieben lieber in Miami. Jetzt konnten wir endlich weiter anschauen was wir sowieso wollten ohne groß durch die Gegend zu ziehen. Ein Motel konnten wir nicht stornieren, aber dazu an einem anderen Tag mehr.
Martina ging es wieder besser. Da mir nichts fehlte und ich keinen Fischsalat gegessen hatte, bekam dieser die Schuld an Martinas Unwohlsein. Für uns wurde es Zeit Key West zu verlassen, denn für heute Abend hatten wir wieder eine Reservierung im Super 8 in Florida City. Oh Schreck was war das....dicker Nebel. Nach ein paar Meilen erreichten wir die Insel Big Pine, wo wir das National Key Deer Refuge befindet in dem der Florida Keys Weißedelhirsch lebt. Die Chance welche zu sehen ist groß, aber sie zu fotografieren!? Wir sahen auch gleich ein Key Deer auf der Straße, welches natürlich sofort abhaute. Wir hielten dann am Blue Hole, einem kleinen See auf Big Pine. Ja hier sahen wir zwar keine Key Deers, aber dafür große Echsen in den Bäumen. Ja ihr lest richtig, die Viecher kletterten hoch oben in den Bäumen. Wir wussten das vorher auch nicht. Also "reisen bildet" stimmt! Gott sei Dank verzog sich auch der Nebel, so das wir endlich paar Fotos schießen konnten.

Das National Key Deer Refuge ist ein Naturschutzgebiet mit wenigen Wanderwegen und Aussichtspunkten. Im Prinzip ist es reine Glücksache, die Hirsche vor die Kamera zu bekommen, denn das Schutzgebiet ist ein großer Wald aus tropischen und subtropischen Bäumen, Palmen und Büschen....auf deutsch man sieht nix.
Auf der gegenüberliegenden Seite lungerte ein Silberreiher rum.

Ein wunderschöner Vertreter seiner Gattung

Was wir bis dato auch nicht wussten, dass die Biester nicht träge sind, im Gegenteil der hier turnte regelrecht im Baum herum

Diese Tauchvogel war nicht der hellste, denn in diesem Gewässer gab es auch mindestens einen Alligator. Wir sahen immer nur einen kurzzeitig auftauchen und nach Luft schnappen

Ja nun sind wir schon mal im Key Deer Refuge und was ist, kein Viech da. Wir fuhren planlos auf Big Pine Key rum bis wir einen Wegweiser "No Name Key" sahen. Warum kein Name, sind die so arm und können sich keinen Namen leisten? Oder darf man den Namen nicht nennen, weil da Vater Staat ein geheimes Testgelände ala Area 51 betreibt? Na die Außerirdischen schauen wir uns an ....und wir hatten Glück, nein nicht Alf und ET, nein der Florida Keys Weißwedelhirsch

Also ein Rülpser war das nicht, nöö er antwortete auf das Rufen anderer Key Deers

Wir hatten immer mehr Glück, ein paar Truthahngeier stritten sich um Happahappa

jetzt weiß endlich woher die Beschimpfung "du hässlicher Vogel" herkommt

Und dann sahen wir die Ursache für das Geschrei der Deers, das Junge dieser Mama traute sich nicht über den Weg, weil es uns sah...muss an Martina gelegen haben

Die Tiere sehen eigentlich wie Jungtiere aus, aber sie sind ausgewachsen mit einer Schulterhöhe von nur 60 Zentimeter.
Na Mädels, bei den Wimpern werdet ihr blass vor Neid

Wir mussten uns dann wieder auf den Weg machen, denn bis Florida City sind es noch viele Meilen. Tschüss liebe Hirsche
Besuch des Windley Key Fossil Reef Geological State Park, einem ehemaligen Steinbruch in dem Key Largo Limestone aus einem fossilen Korallenriff abgebaut wurde. Das versteinerte Korallenriff im Windley Key State Park, das sich etwa vor 125.000 Jahren bildete, zeigt, dass die Florida Keys einmal unter der Wasseroberfläche lagen.

Die Abruchkante des ehemaligen Steinbruchs, früher war das mal ein Korallenriff voller Leben und Farben

Die Außenmauern des Visitor Centers besteht zum Teil aus Key Largo Limestone, deutlich erkennt man die fossilen Korallen

Auch hier erkennt man wieder den ehemaligen Steinbruch. Der eine oder andere wird sich fragen, warum der Steinbruch nicht tiefer in die Erde geht, dem erinnere ich daran, dass die Florida Keys nur maximal 2 Meter über dem Meer liegen und der Golf von Mexiko gleich hinter den Bäumen liegt und der Atlantik paar hundert Meter in entgegengesetzter Richtung. Auch hier haben wir wieder einiges gelernt. Das war eine Nette Abwechslung.

Bei 29 Grad im Schatten wurde es jetzt höchste Zeit fürs Wasser. Wir entschieden uns für den John Pennekamp Coral Reef State Park. Mein größter Wunsch war eine Kanutour durch den Mangrovenwald zu machen. Dieser ließ sich hier erfüllen. Für 20 Dollar mieteten wir uns ein Kanu und schon ging der Spaß los.

Lalala....nimm mich mit Kapitän auf die Reise.....

Das Wasser des Atlantiks war glasklar und die Fahrrinnen im Mangrovenwald bis zu etwa drei Meter tief. Man konnte immer den Grund erkennen.

Zur Orientierung bekamen wir vor dem Start der Tour einen [URL=http://maps.google.de/?ie=UTF8&ll=25.118593,-80.40297&spn=0.014086,0.027294&t=h&z=16]Google Maps Ausdruck[/URL], der auch funzte. Langsam wurde es immer enger.

Über zwei Stunden schipperten wir durch die Gegend. Genauso hatten wir uns das vorgestellt

Die Stille hier war unbeschreiblich, unterbrochen nur vom Rudergeräusch oder mal einem Vogel, Wir begegneten hin und wieder anderer Ruderer, aber meißtens genossen wir die Einsamkeit.

Fische haben wir in rauhen Mengen gesehen, ansonsten war bis auf ein paar sehr scheue Krabben tote Hose. Am späten Nachmittag endete dieses fantastische Abenteuer.

Der John Pennekamp Coral Reef State Park hat eine Länge von fast 40 Kilometer und in diesem Park steht das einzige Korallenriff Nordamerikas unter Naturschutz. Vom Visitor Center legen Boote zu Tauch- und Schnorcheltouren ab, für Nichtschwimmer stehen Glasbodenboote zur Verfügung. Der Park wurde bereits 1960 auf Betreiben des Zeitungsredakteurs und Naturschützers John Pennekamp aus Miami gegründet ...gerade noch rechtzeitig, denn das Riff war schon fast leer geplündert. Seitdem haben sich die Korallenbänke wieder erholt und an die 500 Fischarten leben in den streng geschützten Gewässern.

Die 6 Dollar Eintritt pro Fahrzeug waren nicht zu viel. Ja damit endet ein weiterer wundervoller Tag . Wir fuhren dann zum Super 8 in Florida City. Anschließend fuhren wir shoppen und dann gab es noch Abendbrot im Motel

mehr Fotos vom National Key Deer Refuge gibt es hier

mehr Fotos vom Windley Key Fossil Reef Geological State Park gibt es hier

mehr Fotos vom John Pennekamp Coral Reef State Park gibt es hier

Die letzte Nacht STß ich auf dem "Jackpot". Nach Martina hat mich die Pest ereilt. Ulf belästigte mich zwar weniger, aber Otto um so mehr. Ja und auch sonst fühlte ich mich nicht so doll. Damit stand fest, dass es nicht am Fischsalat gelegen haben kann. Wir grübeln noch heute was schuld war, aber erfahren werden wir es wohl nie. Aber was solls ein Indianer kennt keinen Schmerz und die Tour ging weiter. Leider konnten wir das Zimmer in Satellite Beach nicht stornieren, verfallen lassen wollten wir das auch nicht, also ab in die Richtung. Auf der Strecke gab es viel zu viel auf unserer Wunschliste, rausgepickt haben wir uns dann als erstes ein Higlight, welches ganz besonder Martina interessierte.
Besichtigung des American Orchid Society Visitors Center and Botanical Garden. Wir waren schon gegen 9.30Uhr da, aber um 10.00Uhr wurde erst geöffnet, also hielt ich noch ein kleines Genesungsnickerchen im Auto.
Hier das Visitor Center

Wir zogen als erstes in das 4000 qm große Orchideenhaus

Wir haben ja schon einige Orchideen in unserem Leben gesehen, vor allem auf Madeira, aber hier gab es Arten, die wir noch nie gesehen hatten

Mir ging es wirklich nicht gut. Ich hatte Bauchschmerzen und fühlte mich sehr matt. Ich suchte ständig nach irgend welchen Sitzmöglichkeiten. Das knipsen der Blümchen machte mir keinen Spaß.

Schon für die Orchideen hat sich unser Besuch hier gelohnt, wir gingen dann in den Botanischen Garten

Der Garten war auch wirklich wunderschön, und das bei 28 Grad im Schatten. 10 Dollar Eintritt pro Person mussten wir hier zahlen, was nicht zu teuer war.

Tja eigentlich wollten wir jetzt nur ein Stück weiter fahren und uns das nächste Highlight antun, aber ich konnte die Orchideen schon nicht genießen, also brachen wir ab und fuhren weiter Richtung Atlantik. Wir wollten an den Strand, wo ich ein Schläfchen im Sand halten wollte.
Unser Ziel war das Blowing Rocks Natural Preserve auf Jupiter Island nördlich von West Palm Beach.

Blowing Rocks Natural Preserve ist ein Schutzgebiet. Hier am Strand tritt das fossile Korallenriff Floridas an die Oberfläche. was in Florida recht ungewöhnlich ist

Eigentlich wollte der Schwerkranke sich am Strand ein wenig hinlegen und ein Schläfchen machen, aber irgendwie wirkte das kühle Nass heilend....wenn das mal nicht Wunderheilwasser war

Blowing Rocks...bei extrem hohen Gezeiten und nach Winterstürme, brechen die Meereswellen gegen die löcherigen Felsen. Das Meerwasser wird dann mit enormen Druck durch die Löcher gedrückt und das Wasser schießt bis zu 15 Meter himmelwärts.

Wie man sieht, waren wir hier auch wieder fast unter uns

Traumhaft der Strand

Übrigens war heute Valentinstag und da nahm ich all meine Manneskraft und Kreativität und schenkte meiner Liebsten dieses selbst gemachte Herz

Es war wunderschön hier und die 2 Dollar, die wir für den Strandzugang zahlen mussten, waren wirklich nicht zuviel. Jetzt wurde es aber Zeit weiter Richtung Satellite Beach zu fahren.

In Satellite Beach checkten wir im Days Inn ein und fuhren sofort weiter an den Strand und der war wunderschön. Blick Richtung Cape Canaveral

Der Herr Fotograf, schon wieder fast komplett genesen

Die letzten Sonnenstrahlen am Strand von Satellite Beach

Links die Schüsseln gehören zur Airforce Base Satellite Beach, im Hintergrund Cape Canaveral. Das was wie Türme aussieht sind Raketen und Startrampen vom Kennedy Space Center, dem Raumfahrtzentrum Floridas. Von hier startet das Space Shuttle.

Wir standen schon im Schatten, nur die Vögel sahen noch die Sonne

Was die Fotos nicht zeigen, ist wie lausig kalt es hier am Strand war. Wir wussten ja laut Weather.com dass es hier kühler sein würde, aber so *zitter*

Zum Abendessen sind wir nach Melbourne gefahren, nein nicht Australien, in Florida gibt es auch ein Melbourne. Wir haben uns beim Chinesen am Buffet für 9 Dollar pro Person den Bauch vollgeschlagen. Ich hatte hinterher zwar leichtes Bauchkneifen, aber drauf geschi.....
Geschlafen haben wir im Days Inn in Satellite Beach für 64,50 Euro. Fotos haben wir keine, da wir erst spät am Motel eintrafen und außerdem waren wir nur noch müde. Das Motel war in Ordnung und wir würden hier jederzeit wieder einkehren. Um 20.00Uhr war Nachtruhe. Normal gehen wir nicht so früh pennen.
Und wieder war es ein wunderschöner Tag im Paradies.

mehr Fotos vom American Orchid Society Visitors Center and Botanical Garden gibt es hier

mehr Fotos vom Blowing Rocks Natural Preserve gibt es hier

mehr Fotos vom Satellite Beach gibt es hier