17. Januar – Ausflug zum Doubtful Sound
Wetter: Wechsel aus Wolken, etwas Regen und immer mal wieder Sonne, ca. 18°C
Für heute haben wir eine Tour auf dem Doubtful Sound gebucht. Also müssen wir früh aufstehen. Der erste Blick gilt natürlich dem Wetter. Es regnet! Das ist hier nichts ungewöhnliches, denn in den Fjordlands regnet es an mehr als 300 Tagen im Jahr. Aber eigentlich hatten wir unser Wetterglück fest eingeplant. Vielleicht wird es ja auch noch besser.
Nach einem guten Frühstück im Hause unserer Gastgeber machen wir uns auf den 24 km langen Weg nach Manapouri. Viel zu früh erreichen wir den Anleger. Nachdem wir unsere Voucher gegen Tickets getauscht haben, harren wir der Dinge die da kommen. Und als erstes kommen die „gefährlichen Holländer“, denen wir das kosmetische Desaster an unserem Wagen zu verdanken haben. So trifft man sich wieder. Immerhin ist der Camper nicht dabei, so dass die Gefahr wohl überschaubar ist. Nach einer herzlichen Begrüßung warten wir gemeinsam auf den Start der Tour.
Pünktlich um 9:30 Uhr geht es los. Um zum Doubtful Sound zu gelangen, müssen wir als erstes über den Manapouri See. Die Bootsfahrt dauert eine knappe Stunde.
Dann geht es mit dem Bus über den Wilmot-Pass weiter. Unterwegs dürfen wir an mehreren Punkten aussteigen, um die exotische Vegetation, einen netten Wasserfall oder eine tolle Aussicht zu bewundern.
An der letzten Station findet Jürgen besonders Gefallen und lässt die Kamera heiß laufen. Dass der Bus irgendwann weiter fahren könnte, ignoriert er und so fahren wir ohne ihn los. Nur gut, dass noch ein zweiter Bus unterwegs ist. Hoffentlich steigt er wenigstens in diesen ein. Ich bin leicht angenervt.
Immerhin hat er ein nettes Foto mitgebracht:
15 Minuten später sind wir am Ziel und kurz darauf trifft auch der Vermisste ein. Den Vorsprung des ersten Busses und damit die besten Plätze haben wir jetzt aber eingebüßt. Über die Schuldfrage sind wir geteilter Meinung.
Nach einigen Schmollmomenten finden wir einen Platz im Außenbereich und kurz darauf reden wir auch wieder miteinander. Die Plätze hier draußen sind sowieso viiiel schöner. Zumal auch das Wetter deutlich besser geworden ist. Es ist trocken, nicht kalt und den Himmel teilen sich Wolken, Nebel und blaue Lücken mit Sonne. Eigentlich optimal. So bleibt die mystische Stimmung erhalten, trotzdem zeichnen sich die Berge vorm Himmel ab.
Es kann los gehen.
Wir starten die Fahrt in den Doubtful Sound. Genau genommen handelt es sich eigentlich um einen Fjord, denn ein Sound wird durch einen Fluss geformt, ein Fjord hingegen, wie hier, von einem Gletscher.
Aber ob Sound oder Fjord: Wir sind begeistert! Zwischen den bis zu 2700 Meter hohen Berggipfeln wirkt unser Boot wie ein Spielzeug. Durch den nächtlichen Regen führen die Wasserfälle viel Wasser und der Vegetation ist der Regenreichtum dieser Gegend deutlich anzusehen. Ausgedehnte Wälder und Schlingpflanzen bedecken die Felsen.
Mit etwas Glück kann man Tümmler und Pinguine sehen. Dieses Glück haben wir leider nicht. Erst als der Sound in die Tasman-See übergeht begegnen uns doch noch einige Tiere. Etliche Robben liegen faul auf den Felsen und lassen sich von den gelegentlichen Sonnenstrahlen wärmen.
Hier wird auch der Wellengang deutlich stärker. Bevor es die ersten Seekranken gibt, wenden wir.
Inzwischen hat die Bewölkung deutlich zugenommen. Wir genießen die veränderten Eindrücken. Ganze Bergketten werden vom Nebel verschluckt. Richtig mystisch!
Gegen 15:30 Uhr sind wir zurück am Anleger, wo auch schon die Busse warten. Am Ende der Busfahrt besteht die Möglichkeit, das unterirdische Kraftwerk zu besuchen. So etwas haben wir schon einmal gemacht und deshalb nehmen wir direkt das nächste Boot nach Manapouri.
Der Ausflug hat uns supergut gefallen! Nur, dass wir auf den wenigen Metern bis zum Boot noch eine ordentliche Dusche erhalten, hätte nicht sein müssen.
Mit dem Wagen geht es zurück zur Unterkunft, um die nasse Kleidung zu wechseln. Inzwischen scheint wieder die Sonne. Eine gute Gelegenheit, um Euch unseren schönen Cottage zu zeigen.
Dann treibt uns der Hunger erneut ins Red Cliffs zum Abendessen. Das Essen schmeckt wieder gut, aber da die Tür zum Außenbereich offen steht, ist es so kalt, dass wir in Jacken essen müssen. Das missfällt uns. Für morgen suchen wir uns ein anderes Restaurant.
Ziemlich vollgefuttert gehen wir ins Kino, wo einmal pro Stunde ein 35minütiger Film über Neuseeland gezeigt wird. Die Dunkelheit und die getragene Musik in Verbindung mit dem vollen Magen machen müde, so dass Jürgen nur wenig von dem schönen Film mitbekommt. Immerhin hat er gut geschlafen.
Die frische Luft draußen lässt ihn schnell wieder wach werden, zumal es richtig kalt geworden ist. Zu kalt, um noch irgend etwas zu unternehmen. Diese Temperaturen treiben uns auf direkten Wege ins warme Bettchen.
gefahrene Kilometer: 50
Unterkunft: The Croft
Stimmung: