Den Kiwis auf der Spur

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Katja
    @ Gerd, wieso Bark Bay statt Tonga?


    Muss/sollte man auf jeden Fall mit dem Boot fahren, um im Abel Tasman zu wandern? Was kostet denn das Wassertaxi?


    Gruß
    Katja


    Im Abel Tasman NP gibt es im Prinzip 2 bekannte Wanderwege: den Inlands Track und den Coastal Track, wobei der schönere/bekanntere der Coastal Track ist.


    Für den gesamten Coastal Track braucht man 3-5 Tage. Man Kann auch Teilstücke gehen, aber dazu braucht man ein Watertaxi. Man wird in einer Bucht abgesetzt und lässt sich von einer anderen Bucht abholen. Uns wurde damals gesagt, dass die mittleren Teile die schönsten seien.


    Es ist alles eine Zeitfrage. Wir sind damals mit dem Boot von Kaiteriteri gestartet und sind nach Tonga gebracht worden. Unterwegs wurde andere Wanderer an verschiedenen Buchten abgesetzt, u. a. auch in der Bark Bay. Wir waren die letzten, die abgesetzt worden sind und hatten daher auch nicht so viel Zeit, um nach Torrent Bay zu kommen und mussten uns richtig sputen. Darum sind wir die erste Strecke auch relativ schnell gegangen. Von Tonga zur Bark Bay etwas über eine Stunde.
    Dann konnten wir uns etwas mehr Zeit nehmen. Da wir damals viel geschaut und fotografiert hatten, war aber immer den Zeitdruck im Hinterkopf.
    Und das Stück von Tonga bis zur Bark Bay war auch nicht viel anders als der Rest.


    Um mehr Zeit zu haben, würde ich von Bark Bay loslaufen. Ich muss dazu aber sagen, dass wir nicht die schnellsten Wanderer sind.


    Für das Taxi haben wir in 2004 $55 bezahlt, das sind heute ca. 25 Euro.

  • Zitat

    Original von utahjoe
    Marion hat sich einen Stich von einer Sandfly nach 5 Jahren operativ entfernen lassen müssen.
    Das ist ein übles, kleines Viehzeug.



    Joe


    Das klingt ja richtig übel.
    Die Stiche sollen furchtbar jucken und trotzdem sollte man möglichst nicht kratzen. Denn sonst drohen schlimme Entzündungen, die wochenlang zum abheilen benötigen.
    Selber haben wir diese Erfahrungen allerdings nicht gemacht. Die wenigen Stiche (üblicherweise stechen die Biester nur bis Kniehöhe) die wir hatten, haben nicht besonders gejuckt und Entzündungen hatten wir gar nicht.




    Gleich geht´s weiter mit Tag 17...

  • Danke, Gerd und Annette, für die Infos zu den Wanderungen!
    Wandern unter Zeitdruck haben wir auch im diesjährigen Patagonienurlaub kennengelernt, da wir rechtzeitig zur Abendfähre wieder zurück sein mussten. Das ist leider nicht ganz so schön, da man sich mehr beeilt als es vielleicht nötig wäre oder auch dass man schneller laufen muss, als man es sonst vielleicht gewohnt ist.
    Trotzdem ist das Wassertaxi natürlich eine schöne Möglichkeit, wenn man nur Teilstrecken laufen will.


    Gruß
    Katja


    P.S.: Ich hatte mal Stiche von Sandflies in Florida. Die haben sich zwar nicht entzündet, aber es hat drei Tage lang gejuckt!!

  • 11. Januar - Fahrt bis Greymouth
    Wetter: sonnig und warm, ca. 25°C



    Heute geht es weiter an die Westcoast. Das Wetter ist wieder prächtig, aber wird das an der auch „Wetcoast“ genannten Westseite der Insel auch so sein? Immerhin wird der jährliche Regenfall dort in Metern gemessen und beträgt in einigen Bereichen bis zu 5 Meter!
    ?(


    Bevor es los geht sitzen wir noch eine Weile auf der Terrasse, trinken Kaffee und verarzten den lädierten Fuß. Der sieht übel aus. Wäre es meiner, würde ich vermutlich jeden Schritt verweigern. :wut1: Zum Glück ist Jürgen ganz tapfer und unjammerig – ganz untypisch für einen Mann. :schweg; Ein paar Pflaster auf die offenen Wunden und gut ist.




    Hier sitzt es sich wirklich gut. Gerne würden wir noch einen Tag bleiben. Dann hätten wir aber keine Fotos für Euch und deshalb müssen wir weiter ziehen.


    Und hier die heutige Tour:


    Gegen 9:30 Uhr brechen wir auf. In Motueka wollen wir nur kurz tanken und mit den Eltern telefonieren. Mal eben…
    Das Tanken ist schnell erledigt, aber die neu erworbene Telefonkarte will nicht so recht. Nach mehreren Fehlversuchen gehe ich ins nächste Geschäft, um mir Hilfe zu holen. Dort verkaufen sie zwar genau diesen Kartentyp, aber wie es funktioniert wissen sie trotzdem nicht. Mit mehreren Personen studieren wir die Anleitung. Dann begleitet mich sogar ein Mitarbeiter und versucht sein Glück. Leider auch ohne Erfolg. Schließlich telefoniere ich mit dem Handy – für 2,99 € pro Minute.


    Inzwischen ist es 10:30 Uhr. Viel später als geplant. Jetzt müssen wir Meilen fressen.







    Am frühen Mittag erreichen wir den Buller Gorge. In vielen Kurven schlängelt sich der Highway entlang der beeindruckenden Schlucht. Ein echtes Wassersportler-Paradies. Mehrere Anbieter werben mit Jetboat-Fahrten, Kajak-Touren und Wildwasser Rafting. Uns interessiert aber Neuseelands längste Hängebrücke über den Buller River.








    Auf der anderen Seite beginnen mehrere Wanderwege. Für den kürzesten werden 20 Minuten veranschlagt. Mit einer kleinen Pause am Fluss benötigen wir eine halbe Stunde.




    Viel mehr Zeit verplätten wir beim Warten auf den „Rückflug“. Wir haben uns nämlich entschieden, nicht den gleichen Weg über die Hängebrücke zu nehmen, sondern stattdessen per „Comet Line Flying Fox“ auf die andere Seite der Schlucht zu gelangen. Endlich sind wir an der Reihe und fliegen angeschnallt in einem Tandem-Sitzgeschirr über den Buller River.



    Weiter geht es Richtung Küste zum Cape Tauranga. Wir sind hungrig, schließlich ist das Frühstück heute ausgefallen. Lunch fällt leider ebenso aus, denn wir sind 10 Minuten zu spät. Jetzt gibt es nur noch Kaffee und Kuchen. Wie ärgerlich. Bevor wir weiter hungern bestellen wir Apfelkuchen und einen Cappucino.







    Anschließend machen wir einen Spaziergang zur Tauranga Bay Seal Colony. Auf den vorgelagerten Felsen haben etwa 200 Pelzrobben einen gemütlichen Sonnenplatz gefunden. Hier werden auch viele der im November und Dezember geborenen Jungtiere aufgezogen.







    Die weitere Strecke führt uns an der Küste entlang auf dem Highway 6.






    Am Fox River treffen wir auf eine historische Brücke, die fotografiert werden muss. Den Stop nutzen wir, um auch noch die auf der anderen Seite des Flusses liegende Höhle anzuschauen.









    Noch zwei Punkte stehen auf unserer „To-Do-Liste“ für heute. Beide schaffen wir nicht, denn es ist schon ziemlich spät. Schweren Herzens verzichten wir auf den Truman Track und fahren direkt bis Punakaiki. Die Pancake Rocks im Paparoa National Park sind die größte Attraktion dieser Region. Über den Dolomite Point Walk geht es in wenigen Minuten zu den außergewöhnlichen Felsformationen. Wie gestapelte Pfannekuchen hat die Natur die Kalksteinfelsen geformt. Durch unterschiedliche Härten des Gesteins hat die Brandung tiefe Grotten und natürliche Felsbögen in die Felsen gearbeitet. Durch das Zusammentreffen von senkrechten und waagerechten Höhlengängen, in die das Meerwasser bei Flut mit erheblichem Druck herein gepresst wird, entstehen Wasserfontänen, die Blowholes genannt werden. Ein beeindruckendes Schauspiel. Leider ist jetzt gerade keine Flut, so dass uns das entscheidende Detail verwehrt bleibt. Zudem steht die Sonne ungünstig zum fotografieren. Kann man nichts machen und schön ist es trotzdem.











    Begeistert laufen wir von einem Aussichtsplatz zum nächsten. Plötzlich ein Schrei hinter mir. Was ist jetzt? Der Fuß? Nein, dieses mal ist es das Knie, das in einer engen Kurve Bekanntschaft mit den Felsen gemacht hat. Super!


    Noch 30 Kilometer sind es bis zu unserer Unterkunft. Das „The Breakers“ liegt direkt am Ozean, hoch oben auf den Klippen. Unser Zimmer und vor allem der Balkon mit der genialen Aussicht gefallen uns sehr.




    Nach dem langen Fahrtag haben wir keine Lust auf noch mehr Fahrerei für ein Abendessen. Deshalb kommt das Angebot der Gastgeberin, uns eine Pizza zu backen, mehr als gelegen. Wir genießen den restlichen Abend mit Pizza und ein paar kühlen Bierchen und lassen uns erst von den lästigen Sandflies ins Zimmer vertreiben.




    gefahrene Kilometer: 354
    Unterkunft: The Breakers :!! :!! :!! :!!
    Stimmung: :gg: :gg: :gg:

  • Was für ein traumhafter Tag!


    Allein die Bilder sprechen Bände! Eine paradiesische Landschaft =)


    Ich wäre nichtmal über diese Hängebrücke gelaufen und Ihr nehmt auf dem Rückweg dann sogar die "Flug-Variante" :EEK: :clab:


    Jürgen lebt ja wirklich gefährlich!
    Da springen ihm einfach so irgendwelche Felsen ans Knie :EEK:
    ;)


    Aber die Robben =) ;dherz;


    Der Bericht ist einfach herrlich =)

    • Offizieller Beitrag

    Grossartig und kurzweilig beschrieben, Annette.:!!


    Und die Fotos geben ein sehr guten Eindruck dieser schönen Landschaft wieder.:!!


    Ja Ja, wir Männer nehmen schon einiges auf uns, damit Gefahr von den Frauen abgehalten wird. Wir werfen uns sogar angriffslustigen Felsen entgegen.=)

    • Offizieller Beitrag

    Danke für den tollen Tag mit schönen Fotos, den könnte ich fast so übernehmen - bis aus Wetter. Bei den Pfannenkuchen hatten wir einen Regenschauer. :(


    Wir sind auf der Hängebrücke nur hin- und zurück gegangen und haben auch nur die kurze Wanderung gemacht. Bei der Seal Colony haben wir ziemlich viel Zeit gelassen, wir konnten uns kaum davon trennen. ;)

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Jürgen lebt ja wirklich gefährlich!
    Da springen ihm einfach so irgendwelche Felsen ans Knie :EEK:
    ;)


    Sein Name ist auch Schusselchen... :gg:
    Diese bösen bösen Felsen, Stufen, Vorsprünge, Wände, Möbel...



    Zitat

    Original von Katja
    Der "Flug" über die Schlucht war sicher spannend


    Naja ganz nett. Die Zeit der Warterei auf den "Flug" hätten wir aber besser in den Truman Track investiert.



    Zitat

    Original von utahjoe
    Das war unser Sandfly-Tag.


    An der Westküste soll es wirklich am schlimmsten sein. Und an diesem Abend haben uns die Biester echt genervt. Hat Marion sich dort den üblen Biß eingefangen?



    Zitat

    Original von Globi
    Wie lange fliegt man denn bei diesem „Comet Line Flying Fox“ Flug?


    Höchstens 30 Sekunden.



    Zitat

    Original von Schneewie
    Jürgen scheint das "Unglück" ja gerade anzuziehen Du solltest ihn an die Leine nehmen, damit er genau daher geht, wo Du auch bist, damit nichts passiert.


    Vielleicht würde es schon helfen, wenn er beim Laufen die Kamera vor der Nase wegnimmt. ;te:



    Zitat

    Original von Yukon1
    Ja Ja, wir Männer nehmen schon einiges auf uns, damit Gefahr von den Frauen abgehalten wird. Wir werfen uns sogar angriffslustigen Felsen entgegen


    Aus diesem Blickwinkel habe ich das noch gar nicht betrachtet. Aber gut, dass Du mir auf die Sprünge hilfst, Toni. :gg:



    Zitat

    Original von desert-Gerd
    Bei der Seal Colony haben wir ziemlich viel Zeit gelassen, wir konnten uns kaum davon trennen.


    Besonders die Kleinen sind einfach nur niedlich. Wir haben auch viel Zeit dort verbracht.



    Zitat

    Original von Schneewie
    Wann geht es weiter?


    gleich... :wink4:

  • 17. Tag - Fahrt bis Franz Josef Glacier
    Wetter: überwiegend sonnig, etwa 22° C



    Nach einem guten Frühstück erhalten wir eine neue „To-Do-Liste“. Schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier. ;te: Bevor wir aber mit dem „Abarbeiten“ beginnen, machen wir einen kurzen Spaziergang durch den Garten und hinunter zum Strand. Er ist steinig und rauh, aber durchaus einen Besuch wert.





    Dann machen wir uns auf den Weg Richtung Süden.


    So sieht die heutige Tagestour aus:


    Nach 50 Kilometern erreichen wir Hokitika. Der ziemlich touristische Ort ist bekannt für Jadeschmuck und an jeder Ecke kann man die Schmuckstücke erstehen. Das wollen wir zwar nicht, aber eine Runde durch den Ort laufen wir trotzdem.




    Ein Stück weiter kommen wir durch Pukekura. Das Nest bietet eigentlich gar nichts und wir sollen auch nur einen Blick auf die Giant Sandfly am Eingang eines Gebäudes werfen. Das ist schnell erledigt. :knips:



    Aber da wir schon mal hier sind nutzen wir die Gelegenheit noch für einen Cappucino.



    ...und Jürgen verschwindet für kleine Hirsche.


    Der nächste Punkt auf der Liste ist der Lake Ianthe. Was sollen wir bloß hier? :nw: Zwei Fotos später sitzen wir wieder im Wagen.



    Für den nächsten Stop müssen wir den Highway verlassen und 12 km bis zur Küste fahren. Okarito heißt der kleine Ort mit der natürlichen Lagune. Jetzt sollten wir laut Plan eine anstrengende Wanderung zu einem wunderschönen 360° Panorama Lookout machen. Wunderschöner Panorama Lookout klingt gut, anstrengende Wanderung weniger. Überhaupt ist uns mehr nach entspanntem Strandspaziergang. Deshalb machen wir einen Rundgang am Meer entlang bis zur Lagune und durch den Ort wieder zurück.





    Etliche kuriose Häuser stehen hier und ein weniger kurioses, in dem wir dafür einen richtig guten Cappucino bekommen.





    Gegen 17:00 Uhr erreichen wir Franz Josef und unsere neue Unterkunft Holly Homestead. Das Boutique B&B ist vom Feinsten, mit schweren Dielenböden und Antiquitäten ausgestattet. Auch unser Zimmer ist groß und elegant und das Bad ist ein Traum. Die Inhaberin erklärt und alles bis ins letzte Detail, dabei wollen wir doch so schnell wie möglich weiter zum Lake Matheson. Endlich ist alles geklärt und wir können uns der „Beschlagnahmung“ entziehen.






    Unendliche 25km Serpentinen-Strecke später sind wir im nächsten Ort Fox Glacier. Von hier aus startet morgen die gebuchte Heli-Gletscher-Tour. Diese kann aber nur bei entsprechendem Wetter stattfinden. Die Chancen stehen etwa 50:50.






    Drei Kilometer weiter erreichen wir den Parkplatz zum Lake Matheson. Das Wasser ist von organischen Rückständen dunkelbraun gefärbt und bildet an windstillen Tagen eine perfekte Reflektionsfläche für die umliegenden Bäume und Berge. So ganz windstill ist es heute nicht, so dass der Spiegeleffekt leider nur an wenigen Stellen eintritt. Trotzdem ist der See herrlich und wir genießen den 1 ½ stündigen Spaziergang durch einen uralten Wald von Farnen, Rimu und Kahikatea Bäumen mit immer neuen Blickwinkeln auf das Wasser. Stück für Stück geben die Wolken auch den Blick auf die beiden kapitalen Berge Mount Cook und Mount Tasman frei. Wir sind begeistert.
















    Zurück in Franz Josef wird es Zeit zum Abendessen. Wir haben eine Reservierung im „Beaches“. Wunschgemäß erhalten wir einen schönen Platz in einer windgeschützten Ecke auf der Terrasse. Wir bestellen Green Lip Mussels und Brot mit Dips als Vorspeise. Dann wählt Jürgen den Fisch des Tages und ich ein Green Curry. Beides schmeckt ausgezeichnet. Zum Nachtisch empfiehlt uns die ausgesprochen nette Bedienung ein Toffee Törtchen mit Vanilleeis. Zum rein setzen.


    Viel zu gut gesättigt geht es zurück zur Unterkunft. Dort werden wir auf einen Cognac mit den Inhabern und den anderen Gästen eingeladen.

    Anschließend brauchen unsere strapazierten Mägen dringend Ruhe.



    gefahrene Kilometer: 283
    Unterkunft: Holly Homestead B&B :!! :!! :!! :!!
    Stimmung: :gg: :gg:

  • Ich muss es einfach nochmal betonen: Auch wenn ich mir "grün" im Urlaub immer nicht so richtig vorstellen kann, Eure Fotos zeigen mir immer wieder, dass es mir dort verdammt gut gefallen würde!


    Absolute Traumaufnahmen :clab: :clab: :clab:


    Tssssss, da gefallen mir sogar graue Berge mit weißen Häubchen :EEK:


    Hoffentlich klappt der Heli-Flug am nächsten Tag!

    • Offizieller Beitrag

    Die urigen Häuser gefallen mir sehr und die Lagune
    ist ja auch sehr sehenswert.


    Schöne Aufnahmen bringen das aber auch sehr gut rüber.:!!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!