Winter Escape, eine Flucht in den Südwesten

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    klaus, Annette
    Auch Euch danke. :)



    Eigentlich kann ich die nächsten 2 Tage weglassen, sind wieder nur altes Gerümpel und Ruinen. :gg:


    NIX DA :EEK:


    HER MIT DEM OLLEN GERÜMPEL :!! :!! :!!


    Von mir aus kann es schon weiter gehen. ;) :wink4:

    • Offizieller Beitrag

    Na gut, wenn ihr Euch das antun wollt. Aber ich mache einen Kompromiss, heute gibt es gleich 2 Tage, damit die Leidenszeit nicht zu groß wird.


    Hier der erste Tag:


    Mittwoch, 25.02.2009, Fahrtag; Ghost Towns: Winston, Chloride, Cuchillo; Valley of Fires Recreation Area


    Heute bin ich erst um 06:30 aufgestanden, habe meine Sachen ins Auto geladen und dann gefrühstückt. Als ich kurz vor 8:00 Uhr losfuhr, war es leicht bewölkt. Da hatte ich gestern viel Glück mit dem Wetter gehabt. Auf der I-25 fuhr ich nach Norden und bald kam auch die Sonne heraus. Bei Truth or Consequences (Exit 83) bin ich von der Interstate abgefahren auf die NM52, auf der ich nach Westen fuhr.



    Nach etwa 28,5 Meilen kommt man nach Winston. Es soll eine Semi Ghost Town sein. An vielen Stellen sah es so aus wie auf einer Müllkippe, alles Mögliche lag herum, alte Autos, Müll, verfallener Wohnwagen, Kühlschränke, es war richtig schmutzig. Ich habe trotzdem ein paar Fotos gemacht, hier von der nicht so schlimmen Ecke.






    Dann bin ich zur Ghost Town Chloride gefahren, die am Rand der Black Range liegt.



    Was für ein Unterschied, kein Müll, kein Dreck, man hat hier richtig aufgeräumt. Ich stellte Red Devil ab und ging zu Fuß durch den Ort.



    Beim Museum haben sich zwei Frauen unterhalten. Als ich ein Foto vom Museum und vom Gift Shop machen wollte, fragte eine Frau, ob sie ihr Auto wegfahren sollte. Ich war erst einmal sprachlos und ehe ich mich versah fuhr sie das Auto auf die andere Straßenseite und ich konnte meine Fotos ohne Autos machen. Das hätte es hier in Deutschland wahrscheinlich nicht gegeben.



    Ich schaute mir zuerst das kleine Museum an. Man hat vieles aus der Zeit des Wilden Westen zusammengetragen.



    Da man für das Museum keinen Eintritt bezahlen brauchte und auch noch fotografieren konnte, habe ich einen kleinen Betrag gespendet. Ich habe mir auch eine New Mexico Landkarte mit Ghost Towns und Minen gekauft.
    Die andere von den beiden Frauen betreibt den Gift Shop und das Museum und hat mir viel von Chloride erzählt, aber ich habe nicht alles behalten. Zumindest sollen hier noch 13 Leute dauerhaft wohnen, ursprünglich lebten hier einmal 3000 Menschen. Die Familie, der das Museum und der Giftshop gehören, will die alten Häuser restaurieren und daraus quasi ein Art Freilichtmuseum machen. Ich hoffe, dass es gelingt. Ich bin dann weiter durch Chloride gelaufen.




    Um 11:00 Uhr bin ich zur I-25 zurückgefahren.



    In Cuchillo habe ich noch einmal gehalten. Cuchillo sah so aus, wie ich Winston vor etwas 20 Jahren gesehen habe. Nach ein paar Fotos bin ich zur I-25 weitergefahren.





    Auf der I-25 fuhr ich weiter nach Norden. Was mich verwunderte war eine Kontrollstation der Border Control so weit nördlich auf der Interstate. Alle Autos vor mir wurden heraus gewunken und kontrolliert, ich durfte weiterfahren. Bei San Antonio, Exit 139, bin ich von der I-25 abgefahren, habe noch einmal getankt und ein Eis gegessen. Auf der US380 fuhr ich dann nach Carrizozo. Kurz vor Carrizozo habe ich noch einen Stopp bei der Valley of Fires Recreation Area gemacht. Vom Startpunkt der Trails hat man einen schönen Überblick die Vulkanlandschaft.



    Dann lief ich den kurzen Nature Trail durch die Lava. Der Trail war zwar ganz nett, aber extra würde ich nicht hinfahren.






    Dann fuhr ich die letzten Meilen nach Carrizozo. Die Fahrt hat sich heute recht lange hingezogen und so kam ich erst kurz vor 16:00 Uhr in Carrizozo an. Ich hatte eigentlich noch vor, das Salinas Pueblo Mission NM zu besichtigen. Bis zur Grand Quivira könnte ich es gerade noch so schaffen, aber ich habe dann nicht mehr viel Zeit, um mich umzuschauen. Ich entschloss mich daher, in Carrizozo zu übernachten, im Chaparrel Motel. Nachdem ich das Gepäck ausgeladen hatte, ging ich zu einer Hamburgerbude, die neben dem Motel war. Ich habe mir einen Burger bestellt, er hat sogar gut geschmeckt. Im Motel habe ich ein paar Emails geschrieben, - WLAN gab es vom Motel nebenan - Bilder gesichert und Tagebuch geschrieben. Anschließend habe ich noch etwas ferngesehen, bin aber bald ins Bett gegangen.

    • Offizieller Beitrag

    Und sogleich kommt der zweite Tag:



    Donnerstag, 26.02.2009, Fahrttag, Salinas Pueblo Missions National Monument


    Heute bin ich schon um 05:00 Uhr wach geworden, ich habe fast 8 Stunden geschlafen. Ich habe mich noch kurz im Forum gemeldet, WLAN gab’s wieder vom Nachbarmotel. Kurz nach 06:00 Uhr bin ich aufgestanden, habe geduscht und dann das Auto beladen. Ich hatte noch keinen Hunger und fuhr ohne Frühstück los. Zuerst fuhr ich auf der US54 und NM55 nach Norden. Die aufgehende Sonne tauchte die Landschaft in ein warmes Licht.




    Groß angekündigt wurde der Ort Claunchy, aber er bestand nur aus ein paar Häuser von denen einige verfallen waren.





    Ich fuhr weiter und kam kurz vor 08:00 Uhr bei Grand Quivira, einem der 3 Standorte des Salinas Pueblo Missions National Monument. Aber leider war noch nicht geöffnet und an der Schranke stand, dass erst um 09:00 Uhr geöffnet wird. Ich wollte mein Auto schon am Straßenrand abstellen und zu Fuß zur Pueblo Mission gehen, da kam der Parkranger angebraust und sagte mir, ich könnte ihm ruhig zum Visitor Center folgen, einen Besucher pro Tag wäre ihm schon recht. Im Registerbuch hatten sich in den letzten beiden Tagen 3 Personen/Familien eingetragen.


    Salinas Pueblo Missions NM
    Die Pueblos befinden sich etwa 40 km östlich des Rio Grande. Im 12. Jahrhundert kamen auch hier die ersten Pueblo-Bauten auf, aber erst im 14. Jahrhundert etablierte sich die Pueblo-Kultur. So fanden es auch die spanischen Konquistadoren vor, als sie im 16. und 17. Jahrhundert in dieses Gebiet vordrangen.
    1598 baute Don Juan de Oñate die erste dauerhafte spanische Siedlung in Nuevo Mexico. Er besuchte alle Pueblos der Region und ließ sich einen „Vertrag über Unterwerfung und Vasallentum“ unterschreiben und nahm so die Dörfer für den König von Spanien in Besitz.
    Mit Don Oñate kamen Mönche vom Franziskanerorden und errichteten Spanische Missionen direkt neben den Pueblos. Die Kivas wurden zerstört und die Indianer mussten sich taufen lassen und für Kloster und Kirche arbeiten.
    In den 1660er Jahren wurden die Kirchen und Conventos genannten Klöster der Franziskaner weiter ausgebaut. Die neuen Bauten waren gewaltige Symbole für den Anspruch der Kirche.
    Durch eine langjährige Hungersnöte und Raubüberfälle der Apachen auf die Missionen und Pueblo-Indianer starben viele Menschen, sie gaben das Gebiet auf und zogen nach Norden.


    Vom Visitor Center führt ein 0,5 Meilen langer Rundweg durch das Ruinengelände Grand Quivira. Zu sehen sind die Reste des Pueblos mit etwa 300 Räumen, eine große Kiva sowie die gewaltigen überreste der Missionskirche San Buenaventura.





    Dann fuhr ich weiter nach Mountainair; denn nördlich von Mountainair liegen Puebloruinen von Quarai. Der Rundgang ist hier etwa 0,5 Meilen lang. Hier ist vor allem die Ruine der großen Missionskirche Nuestra Senora de Purissima Concepcion aus dem Jahre 1630 interessant.





    Dann fuhr ich nach Mountainair zurück und machte eine kurze Pause. Im Coffee Cup Court hatte ich ein paar Sandwiches und Kaffee. Nach einem kleinen Rundgang durch Mountainair





    fuhr ich auf der US60 weiter nach Westen. Nach etwa 9 Meilen bog ich rechts ab und fuhr nach Abo, dem 3. Teil des Salinas Pueblo Missions NM. Nach etwa 0,7 Meilen ist Abo erreicht. Von der Contact-Station geht ein kurzer Weg zur Kirchenruine der Mission San Gregorio. Diese Kirche galt einst als eine der schönsten Kirchenbauten New Mexicos.





    Dann fuhr ich auf der US60 und NM47 nach Belen. Nach einem Tankstopp ging es auf der I-25 weiter nach Norden. Ich überlegte mir, was ich noch machen wollte. Nach Albuquerque wollte ich noch nicht zurück, ich hatte ja noch ein paar Tage Urlaub. Ich überlegte nur kurz, denn ziemlich am Anfang hatte ich in Gallup Pech gehabt und eine Location nicht gefunden. Ich wollte noch einmal mein Glück versuchen und danach suchen. Also fuhr ich auf der US6 und I-40 nach Gallup. Je näher ich nach Gallup kam, desto mehr Wolken gab es am Himmel. In Gallup fuhr ich zuerst zum Chamber of Commerce und fragte nach den Location. Ich bekam einige Infos und ich hoffte, dass die ausreichen, die Locations zu finden. Danach suchte ich mir ein Motel. Am Highway 66 gibt es eine große Auswahl an Motels. Ich hätte schon für 19,95$ übernachten können, aber das sah nicht so toll aus. Ich habe dann im Days Inn für 3 Nächte eingecheckt für 45 $ incl. Tax pro Nacht.
    Ich brachte das Gepäck ins Zimmer und fuhr noch zum Walmart, um einzukaufen. Nach einem Rib Eye Steak im Sizzler fuhr ich zum Days Inn zurück und erledigte die üblichen Arbeiten. Gegen Mitternacht ging ich ins Bett.

  • Hallo Gerd :wink4:


    Bei Chloride könnte ich schon wieder schwach werden... =)


    Danke für Deine Worte zum Valley of Fires - damit haste mir einen Reisetag gerade etwas "entzerrt" - ich konnte endlich mal was streichen, anstatt aufzuschreiben :gg:


    Auch wenn mich indianische Ruinen nicht so begeistern, auf Deinen Bildern wirken sie einfach immer ansprechend!

    • Offizieller Beitrag

    Für mich waren die Semi Ghost Towns noch sehenswert,
    aber wenn alles zugemüllt ist, hab ich, wie Du auch, keinen Spass dran.


  • Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen. :!!
    Valley of Fire werden wir wohl auf jeden Fall canceln, aber Cloride ?(
    In Gedanken bin ich gerade mal dabei zwei Tagesetappen leicht umzuschreiben. :)


    Du machst es uns wirklich nicht leicht. X( Aber wir hatten es ja so gewollt. :!!
    Danke für die tollen Eindrücke. :wink4:

  • Zitat

    Original von bikejoe
    Tolle Bilder wieder, Gerd! :clab: :clab: :clab:


    Also mir gefällt das Valley of Fires sehr gut, ich hätte es nicht gestrichen, wenn es in meiner Planung wäre. Aber mich faszinieren auch die Lavaformen immer wieder.
    So hat halt jeder seine Interessen. Das ist gut so! :wink4:


    Ich finde Lavalandschaften auch KLASSE :!!
    Dafür muss man aber nicht so weit reisen. Die schau ich mir lieber auf den Kanaren an. :gg:

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