Southwest Outdoor Adventures May 2008

Hm, irgendwie ist ein Beitrag von gestern wohl verloren gegangen oder sollte ich ihn falsch gepostet haben???
Dann eben noch mal....

Danke an alle für die Begeisterung und den Zuspruch.
Gerade die Canyoningtouren haben uns schon länger gereitz denn das eröffnet einem wirklich neue Möglichkeiten und man entdeckt Locations über die man nicht so viel liest.
Allerdings habe ich für mich festgestellt, das Canyoning und Fotografieren nicht so gut zusammen geht. Ich fand es sehr nervig die Kamera immer wassersicher zu verpacken um sie kurz darauf wieder auszupacken, dann das Geschleppe mit dem Stativ.
Und wenn man dann noch nass und durchgefroren auf André warten muss bis er seine tausend Fotos im Kasten hat das kann schonmal nerven.

Was das frühe Aufstehen betrifft, wir sind auch zu Hause keine Langschläfter und lange im Bett liegen können wir auch zu Hause, dafür brauchen wir nicht in die USA. Für uns ist das Aktivurlaub und dazu gehört den Tag voll auszunutzen und entsprechend früh aufzustehen, hinzu kommt noch das gute Fotolicht am frühen Morgen. Das artet für uns auch nicht in Stress aus, denn die Umgebung macht das locker wieder wett.

Gruß
Eva

Zitat

Original von Yukon1
Eva, da musstet Ihr Euch aber manchmal ganz schön dünne machen.

Ja, da hatten wir öfter mal Wandkontak. Sieht man jetzt auch an den Neoprenanzügen, denn die sind mehr fürs surfen als speziell zum Canyoning

Gruß
Eva

Zitat

Original von americanhero
toll
Der Keyhoile Canyon ist schon klasse, haette ich auch gerne mal gesehen. Aber ich glaube, fuer sowas bin ich doch zu alt und zu steife, das macht die Bandscheibe wohl nicht mehr mit.

Das mit der Bandscheibe mag sein, aber ansonsten bist Du definitiv nicht zu alt.
Als wir den Kurs gemacht haben war ich die Jüngste, die meisten waren Ende 30/Anfang 40, und soviel älter als ich bist Du ja auch nicht.

Gruß
Eva

26. Mai 2008

Damit wir heute Morgen nicht verschlafen haben wir uns den Wecker auf 6.30 gestellt. Unsere Klamotten haben wir soweit gestern Abend schon zusammengepackt, also heißt es nur noch waschen, anziehen, losfahren.
Als wir um 7.00 in den Park einfahren sind die Kassenhäuschen noch geschlossen. Wir suchen uns einen Parkplatz am Visitor Center und machen uns auf zum Backcountry Desk um die Subway-Permit für morgen abzuholen. Dort hat sich bereits eine Schlange gebildet. Wir verkürzen uns die Wartezeit mit einem netten Gespräch mit einem älteren Herrn und sind dann bald selbst an der Reihe.
Das Computersystem ist ausgefallen und das ganze wird händisch über Formulare abgewickelt, aber auch das ist kein größeres Problem.
Wir erwischen noch den nächsten Bus und fahren bis zur Endstation im Hauptcanyon, dem Temple of Sinawava Stop. Dort springen wir hinaus und folgen dem Rimwalk bis zu seinem Ende und von da an heißt es Füße nass, denn wir tauchen ein in die Narrows. Das Wasser ist kalt, nicht so kalt wie ich erwartet habe oder wie gestern im Keyhole, aber angenehm ist auch was anderes. Schon bald waten wir durch kniehohes Wasser und damit ist das Ende des Wasserstandes noch nicht in Sicht. Die Strömung ist relativ stark, aber wir tasten uns mit unseren Treckingstöcken vorwärts und kommen so ziemlich gut voran.
Zwischendurch halten wir immer mal wieder inne, meistens aber wandern wir stetig vorwärts. Trotz unserer Ausrüstung fange ich nach einiger Zeit an zu frieren und immer wieder schaue ich mit prüfendem Blick zum Himmel, denn der hängt nach wie vor voller Wolken und irgendwie herrscht eine düstere Stimmung.
All diese Umstände tragen dazu bei, dass ich mich trotz des faszinierenden Schauspiels in den Narrows nicht richtig wohlfühle.
Bislang scheinen wir die einzigen Besucher der Narrows zu sein, denn weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen.
Wir wissen nicht genau wie weit wir gelaufen sind, aber plötzlich rücken die Wände enger zusammen und André verfällt in Fotowahn. Ich halte mich eher zurück, denn das ständige Aus- und Einpacken des technischen Equipments finde ich wie erwähnt mehr als nervig.

Auch wenn wir die Einmündung des Orderville Canyon in der Nähe vermuten drehen wir an dieser Stelle um. Zwei amerikanische Typen haben uns in der Zwischenzeit überholt und schreiten beschwingt voran. Nachdem wir weitere Photos im Kasten haben machen wir uns langsam auf den Rückweg und schon bald darauf überholen uns auch die zwei Amerikaner wieder. Wir fragen Sie ob sie bis zum Zusammenfluss des Orderville Canyon mit dem Virgin River gelaufen sind, aber sie winken nur ab. Das Wasser hätte ihnen über der Brust gestanden und daraufhin haben sie abgedreht.
Wir trösten uns damit, dass wir es fast bis zur Wall Street geschafft haben und der Rückweg gestaltet sich dann auch viel einfacher. Vielleicht sind wir auch einfach nur unerschrockener bzw. kommen mit den Bedingungen besser zurecht. Für das Stück das wir hineingewandert sind haben wir mit Fotopausen fast 4 Stunden gebraucht, denn Rückweg schaffen wir in weniger als der Hälfte der Zeit.
Jetzt kommen uns auch weitere Hiker entgegen, insgesamt zählen wir 15. Erst auf dem letzten Stück tummeln sich weitere Touristen im Wasser, die meisten aber nur aus Neugierde und nicht entsprechend ausgerüstet. Aber auch die Hälfte der 15 anderen Wandersleute war nur in kurzen Hosen unterwegs und ohne Stöcke. Auf diese Weise wäre ich bestimmt erfroren oder mit der Strömung davongetrieben!
Zurück am Beginn des Riverside Trails steht sogleich ein Bus in dem wir Platz nehmen und gemütlich lassen wir uns zurück zum Visitor Center bringen.
Der Park scheint mittlerweile zum vollen Leben erwacht, denn es ist überall richtig voll. Da sind wir den Menschenmassen heute wieder einmal hervorragend aus dem Weg gegangen. Zurück am Hotel merken wir erst wie platt wir sind, denn kaum liegen wir auf unseren Betten fallen uns schon die Augen zu.

Gefahrene Meilen: 5
Übernachtung: El Rio Lodge, Springdale 77,79 $