Deep South Tour: 23 Tage durch die Südstaaten in 2014

Zitat von carovette

Bloss der Hertz-Fuzzi - vielleicht war er mit Eurer Bedienung verwandt da ist ja gar nix vom Servicegedanken zu spüren, also echt - der war ja mies drauf

Ich weiß auch nicht. Bei der Abholung in Charlotte war es bei Hertz ja auch schon so komisch.
Vor Jahren hatte ich bei Hertz in Boston auch mal Probleme. Da hatten die die Mietwagenstation verlegt, ohne uns zu informieren und der Preis des vorreservierten Wagens stimmte plötzlich nicht mehr. Dauerte am Ende fast eine Stunde mit Einbindung des Supervisors bis der Fehler korrigiert wurde und wir den Wagen bekamen. Allerdings gabs auch damals ein Upgrade (allerdings nicht wegen der Unannehmlichkeiten. Das Auto war schon von Beginn an so vorgesehen)

Zitat von carovette

Mit dem Kia habt ihr aber nen guten Tausch gemacht, würde ich meinen - ich schätze mal, der hat nicht gezickt bis zum Ende der Reise.....oder doch

Ich sag mal so: lese mal den nächsten Tagesbericht.

Zitat von carovette

Und das Murmeltierchen ist ja einsame Klasse.....das steht bestimmt auf Country Music

Wer weiß....

Zitat von bbb

Danke für den super Bericht, wir haben die Gegend auch noch vor, dank Deinem Bericht habe ich noch viele gute Ideen bekommen. Deine Fotos sind Klasse

Freut mich, wenn der Bericht ein paar Anregungen gibt. Und wenn die Fotos gefallen, gefällt mir das natürlich auch

Zitat von bbb

das Murmeltier war ja einfach zu erreichen, so ohne Wanderung

Kann man so nicht sagen. Wir sind ziemlich gewandert .... auf Asphalt.

Zitat von bbb

( wir hatten letztes Jahr eine Sichtung beim Hidden lake im Glacier NP)

Im Glacier NP dachte ich vor 2 Jahren auch eins gesehen zu haben. Das huschte ständig aber wieder unter Büsche. Ich stand da mit gezückter Kamera. Ein Amerikaner spricht mich an, was da denn sei. Ich: ein Murmeltier. Er bleibt interessiert neben mir stehen.

Das Tier guckt unterm Busch raus und der Amerikaner meint nur trocken "Es ist ein Ground Squirrel" und geht weg.

Peinlich.

Zitat von waikiki25

Na endlich. Der Mitarbeiter war ja reichlich unmotiviert. Das Symbol kenne ich, hatten wir auf Hawaii auch so 3-4 mal - Tausch hat dort jedesmal problemlos geklappt.

Bei uns ja dann letztlich auch. Die hatten da echt kaum SUV rumstehen. Das war in Charlotte auch schon so. Aber sie hatten wohl einfach auch keine Motivation.

Zitat von Ina

Herrlich, ich merke mir, falls wir heuer in Colorado kein Murmeltier sehen, fahren wir nach Nashville

Yep. Jetzt weißte ja Bescheid, wo die sind!

Zitat von Ina

Euer Spaziergang war toll und das Wetter auch gnädig, mir hat es gut gefallen, allerdings wäre ich wohl nochmal Abends rein, um ein wenig Musik zu hören. Rudi wäre mit euch ins Hotel gefahren

Ja, das Wetter war dann noch ganz angenehm und uns gefiel die Stadt auch.

Allerdings, Ina, ich bin mir nicht sicher, ob Du als Frau allein wirklich abends noch rein wärst. Es dürfte ein deutlich anderes Erlebnis sein als wenn man mit einem Mann an der Seite da rummarschiert. Außer man legt es natürlich drauf an, sehr direkt angemacht zu werden

Zitat von Ina

Nach jedem Tanken war es wieder weg und der Gebrauchsanleitung stand sogar drin, dass man es nicht so ernst nehmen muß.

Das war bei uns anders. Da stand, dass es ein Problem mit der Abgasableitung geben kann bzw. mit Abgasen im Innenraum. Ich habe nicht sämtliches Fachvokabular verstanden, aber Hertz bestätigte auch, dass es für die noch anstehende Fahrzeit nicht gut ist, damit weiter zu fahren.

Zitat von Ina

Der Typ bei Hertz muß ja ne Kanone sein, hier hat wohl die sprichwörtlich Freundlichkeit der Amis versagt Aber toll, dass ihr einen anständigen Ersatz bekommen habt

Ja. Ende gut, alles gut. Also fast.... mehr dazu im nächsten Tagesbericht

Zitat von WeKa

Dann holen wir uns was im Deli und freuen uns darüber.

Genau so!

Zitat von USSPage

Ich muss wirklich sagen, dass mir sehr gut gefällt was du uns hier zeigst. Na gut, das Wetter war nicht wirklich optimal, aber es ging ja dann doch immer wieder einigermaßen.

Dankeschön.

Es wird - aus meiner Sicht - noch besser. Der zweite Teil der Reise gefiel uns wesentlich besser als der Anfang. Es waren ein paar gute und auch begeisternde Sachen dabei, aber Tage, die richtig toll waren, waren doch noch etwas mager. Das wird aber besser, wenn wir immer südlicher kommen und das Wetter ist dann auch wunderbar.

Zitat von Ina

echt, ist das dort so krass?

Ich war ja abends nicht da. Und es ist auch immer eine ganz persönliche Sache, in welcher Umgebung man sich wohl fühlt. Es gibt sicherlich auch viele Menschen, die da viel lockerer rangehen und ihren totalen Spaß haben. Das ist auch völlig ok.

Ich stehe generell überhaupt nicht auf so Kneipen oder Bars, wo aufdringlich angebaggert wird und die Leute deutlich alkoholisiert sind. Und wenn das schon auf der Straße davor losgeht..., nee, mag ich nicht.

Zitat von WeiZen

Der Ton beim Autovermieter ist für mich typisch Süden.

Wirklich? Wir hatten eigentlich sonst nirgends großartig unerfreuliche Erfahrungen. Muss direkt nachdenken . Nee, also das war alles ok.
Der Ton von dem Typ war ja auch ok. Er war nur nicht engagiert und auch maulfaul. Der wollte halt den bequemsten Weg für sich gehen.

Zitat von WeiZen

wie in Ostwestfalen.

Da kenne ich mich nicht aus...

Zitat von Les Paul

Wir haben damals eine Studiotour gemacht, die war echt klasse. Mit botanischen Gärten und so alten Herrenhäusern habe ich es jetzt nicht so.

Das ist ja eben das schöne gerade an Städten: es gibt viele verschiedene Sachen, so kann sich jeder rauspicken, was er mag. Die Herrenhäuser gehören halt zum Süden. Da gibt es abartig viele. Man könnte jeden Tag 3 anfahren. Wir haben uns da schon deutlich eingeschränkt. Am Ende war es genau richtig: nicht zu viel, nicht zu wenig.

Zitat von Les Paul

dass Ihr dem Hertz Typen die Spur eingestellt habt.

Also nicht dass das falsch verstanden wurde. Wir haben da keinen Aufstand und einen auf "Kunde ist König" gemacht.
Wir waren freundlich, aber bestimmt. Er hat es dann relativ schnell gemerkt, dass er uns so schnell nicht los wird, wenn er nicht irgendwo einen SUV herbringt oder telefonisch vermittelt. Letztlich hatte er ja dann auch einen tollen. Schätze, den wollte man eigentlich jemand anderes geben, aber dann kamen wir...

Zitat von Anne05

Nicht so toll ist natürlich die Sache mit dem Auto!
Sowas ärgert mich auch ... man steht da rum wie ein Bettler, der sich etwas erschleichen will

Ja, das war schon blöd. Hinterher ist es ja alles locker, aber zwischendurch denkt man ja doch "oh Shit, und wenn die nun tatsächlich keinen passenden Wagen haben oder wir sonst wo hinfahren müssen?" Sowas kostet ja halt auch viel Zeit und mit dem Mietwagen will ich mich vor Ort eigentlich nicht weiter befassen außer dass ich ihn fahre, ein- und auslade. Fertig.

Zitat von Anne05

Die Murmeltiersichtung ist ja ein tolles Ding

Allerdings. Ich habe wirklich immer in den Bergen auf welche gehofft und nie war was und dann so eine Überraschung.

Zitat von utah-fan

Ich war heute morgen schon so früh wach und habe alles nachgelesen.

Schön, wenn ich Dir eine frühmorgendliche Beschäftigung verschaffen konnte

Zitat von utah-fan

Eure Reise gefällt mir unheimlich gut. So in etwa haben wir das auch mal vor.
Ich glaube wir könnten eure Tour komplett übernehmen!

Na, das kann ich zu Deiner Kalifornientour genauso sagen. Die ist toll von vorn bis hinten und schön abwechslungsreich.

Zitat von utah-fan

Das einzige, was wir nicht machen würden wäre das Essen zu fotografieren!

Das muss bei mir sein. Ich habe das vor einigen Jahren mal in einem Reisebericht gesehen und fand es sehr witzig. Bei der ersten Reise kostete es mich allerdings überwindung, im Restaurant den Foto zu zücken.
Mittlerweile ist das eh kein Thema mehr, denn durch die Smartphones gibt es ja eh Massen an Food-Fotos im Netz. Das ist normal geworden.

Die Daheimgebliebenen stehen voll auf die Essensfotos. Das finden alle immer interessant oder auch amüsant.

Es ist ja auch nicht viel Aufwand. Kamera hoch, Foto 1, Foto 2, Kamera weg. Fertig.

Zitat von utah-fan

Deine Fotos gefallen mir sehr gut und dein Smiley ist auch klasse!

Dankeschön.
Der Smilie war nötig wie man am Reiseverlauf sieht...

Zitat von Westernlady

Gefällt mir unheimlich gut, was Du zeigst!

Dankeschön, Silke!!

Zitat von Westernlady

Das kann man sich irgendwie gar nicht vorstellen

Ich schwöre. Das war kein Witz. Die fragte ernsthaft vor einer Gruppe von vielleicht 15 Leuten. Unfassbar.

Zitat von Westernlady

Nee, oder!

Doch, doch!! Es war so klasse!!

Zitat von Westernlady

Im Gegensatz zum Anfang der Tour ist es jetzt aber recht frisch

Findest Du? Es wurde über den Tag ja meist wieder angenehm. Vielleicht sollte ich öfter mal noch eine Temperaturangabe machen (so ich sie denn notiert habe ).

Der Großteil der Reise war sehr warm bis heiß. Mehr hätte ich da nicht gebraucht. Erfreulicherweise gab es unangenehm klebrige Schwüle nur in Atlanta und Memphis. Denn hohe Luftfeuchtigkeit vertrage ich nicht so toll und die macht mich auch ganz schlapp.

Tag 10 / 08.10.: Ein Tag zum Fahren und für die Geschichte – Teil 1
Nashville – Jackson – Arkansas – National Civil Rights Museum (Memphis)

Blick aus dem Fenster : es ist trocken! Na, bitte!

Wir frühstücken wieder im Zimmer.

Ich hatte mir im Supermarkt eine sensationelle Erfindung gekauft: griechisches Joghurt –ohne Fett ! Ausgerechnet griechisches Joghurt, das normalerweise den höchsten Fettanteil hat…. 0 % Fett

Schmeckte natürlich nix und ist wahrscheinlich so sehr Naturprodukt wie eine Gummimatte.

Heute verlassen wir Nashville. Sämtlicher Sack und Pack muss ins Auto. An dem stehen wir um 9 Uhr und… nun... der Kofferraum lässt sich nicht öffnen!!!

Ein Kofferraumschloss für das manuelle Aufschließen gibt es nicht. Wir suchen vorne im Auto nach einem Hebel, mit dem man den Kofferraum öffnen kann. Gibt es auch nicht.

Bedienungsanleitung raus. Nichts zu finden. Das Ganze Thema Schlüssel und Kofferraumöffnung wird ausgespart bis auf einen Hinweis eines Notausstiegshebels im Kofferraum innen.

Rückbank umlegen, in den Kofferraum krabbeln und die Tür abtasten. Tatsächlich findet sich mittig ganz unten eine Öffnung. Wenn man tastend hineinfasst, fühlt man einen kleinen Riegel. Schiebt man den, dann öffnet sich die Heckklappe. Falls Euch mal jemand in den Kofferraum eines Kia Sorento einsperrt, wisst Ihr jetzt Bescheid!

Ok. Jetzt ist die Heckklappe wenigstens auf und wir können einladen.

Aber was machen wir nun? Wieder zum Flughafen und tauschen? Oder in Memphis tauschen? Oder einen Kia Händler anfahren?

Wir beschließen, dass wir Hertz am Flughafen Nashville nicht mehr besuchen. Die waren gestern schon nicht sehr hilfsbereit und die Chance, dass sie einen anderen SUV haben, ist gering.

Erstmal fahren wir los. Falls wir unterwegs einen Kia Händler sehen, können wir ja mal dort nachfragen, ob die einen Trick kennen oder da ein Defekt vorliegt, der repariert werden muss.

Die ganze Kofferraumaktion hat uns 30 Minuten gekostet. Um 09:35 Uhr geht es dann endlich auf die Interstate.

Unser Ziel heute ist Memphis, also müssen wir Strecke machen. Wie immer: alles GRÜN!

Wenn die Natur drum herum langweilig ist, fotografiere ich halt sowas:

Ist schließlich auch typisch USA!

Damit wir aber mal eine Pause haben, wollen wir in Jackson den Casey Jones Country Store ansehen. Er befindet sich im Casey Jones Village in Jackson, TN:

Casey Jones ist ein in den USA legendärer Lokomotivführer. Wer die Geschichte nachlesen will, findet sie bei Wikipedia.

Wir nutzen kurz die Museumstoilette und steuern dann den Country Store an. Ich stöbere ganz gern in solchen Läden und hier ist auch gut was los.

Besonders Senioren scheinen hier von einem Buffet angesprochen. Jedenfalls stehen sie dafür im Laden Schlange.

Neben so was Gewöhnlichem wie Marmelade…

… gibt es auch Originelles für wahre Bacon-Fans:

Das wär’s doch mal: mit so einem Geruch beim Zahnarzt auftauchen! Herr Doktor, ich habe mir die Zähne wirklich gründlich geputzt… mit meiner neuen Bacon-Zahnpasta.

Wir kaufen ein paar Retro-Candies für Daheimgebliebene und fahren nach einer halben Stunde wieder ab zu einer nahe gelegenen Subway-Filiale. Mittagessen!

Wenn das nur nicht immer so schwierig zu essen wäre, weil alles rausquillt!

Um 12:35 Uhr sind wir wieder on the road. Alles im GRÜNEN Bereich!

Unser morgiges Besichtigungsziel wird unterwegs schon angekündigt. Ich freu mich!

Eigentlich haben wir vor, heute in Memphis mit einer Schwebebahn in den Mud Island River Park zu fahren. Dieser kleine Freizeitpark auf einer Insel direkt vor der Stadt im Mississippi bietet ein Museum, Tretboote und ein Mississippi-River-Modell. Da das Wetter jedoch für sowas eher mau ist, werfen wir die Planung um. Es ist zwar nicht kalt, aber eben so diesig.

Stattdessen sammeln wir einen Staatenpunkt und fahren mal kurz rüber nach Arkansas.

Dessen Hauptstadt Little Rock wird schon ausgeschildert. So weit werden wir allerdings nicht fahren.

Wir fahren vorbei an The Pyramid. Sie wurde 1991 als Veranstaltungsarena gebaut, als solche aber seit 2004 nicht mehr genutzt.

Derzeit wird sie zu einem riesigen Bass Pro Shop umgebaut. Wäre der schon offen, würden wir da definitiv heute reinschauen. So aber fahren wir vorbei und auf die Hernando de Soto Bridge, die Tennessee und Arkansas hier verbindet.

Und hier haben wir dann das erste Mal einen Blick auf den Mississippi River :

Arkansas kommt spektakulär daher. Seht selbst:

Wir steuern das Welcome Center an:

Boah! Es ist brutal drückend und schwül als wir aussteigen. Schnell rein ins Gebäude!

Außer uns sind hier noch exakt zwei Besucher.

Eigentlich brauchen wir ja nix, denn Arkansas haben wir bei der Reise nicht auf dem Plan. Wir schauen uns also nur um und fahren wieder ab.

Noch schnell ein Wandbild fotografiert und dann geht’s wieder zurück nach Memphis, TN.

Auf dem nächsten Foto sieht man das kleine Mud Island vor der Stadt liegen:

Den Nachmittag werden wir im National Civil Rights Museum verbringen.

Erneut teile ich den Reisebericht, denn da gibts viel zu schreiben und zu zeigen... Weiter geht es im nächsten Posting!

Tag 10 / 08.10.: Halb Fahrtag, halb Geschichte – Teil 2
Nashville – Jackson – Arkansas – National Civil Rights Museum (Memphis)

Das Museum, das sich ganz der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung verschrieben hat, wurde um/am Lorraine Motel gebaut. Hier hat man am 4. April 1968 vor Zimmer Nr. 306 Martin Luther King jr. (MLK) ermordet. Hier wohnte er während eines Besuches in Memphis.

Das Museum öffnete in 1991 und wurde ab 2012 für eine größere Renovierung geschlossen. Die Wiedereröffnung fand 2014 statt und wir haben somit Glück, dass wir das modernisierte Museum besuchen können. Der Eintritt kostet 15 $ pro Person und ist in Anbetracht des Gebotenen IMHO als angemessen anzusehen.

Wir finden es beide extrem gelungen, dass man die Fassade des Motels sowie zwei Zimmer erhalten und das Museum drum herum gebaut hat.

Es ist dadurch wesentlich eindrücklicher als wenn man das Museum an einem anderen Ort gebaut hätte, der selbst keine geschichtliche Relevanz hat.

Hier sieht man Zimmer 306. Direkt davor an dem Knick des Außengehbereiches wurde MLK erschossen.

Wir kaufen uns Eintrittskarten und laufen dann die verschiedenen Ausstellungen ab. Man wird hier durch diverse Gänge und verschiedene Ausstellungsbereiche geführt, die sich den unterschiedlichen zeitlichen Etappen der Bürgerrechtsbewegung annehmen.

Das Museum ist sehr text- und audiolastig. Auch wenn hier viele kleinere Kinder rumrannten, halte ich es für diese nicht als geeignet. Auf jeden Fall sollte man der englischen Sprache halbwegs mächtig sein, damit man die vielen interessanten Zeitdokumente und Schilderungen in Text und Ton verstehen kann.

Auf dem nächsten Foto sieht man z. B. einen Bereich, an dem man über die unten angebrachten Telefonhörer Schilderungen von Menschen zu ihren Erlebnissen als diskriminierte amerikanische Bürger hören kann.

In einem anderen Bereich wird der Montgomery Bus Boycott von Rosa Parks thematisiert:

Wenn man in dem Bus zu weit nach vorn läuft, kommt eine harsche Stimme des Busfahrers, die wie einst auffordert, dass man auf den hinteren Plätzen (für Schwarze) Platz nehmen muss. Zudem musste man Platz machen für weiße Fahrgäste. Die Afroamerikanerin Rosa Parks widersetzte sich dem im Dezember 1955 und wurde festgenommen.

All dies war Auslöser für den fast einjährigen (!) Busboykott der schwarzen Bevölkerung von Montgomery. Sie forderte gleiches Recht, lief fortan zu Fuß, organisierte Fahrgemeinschaften und nutzte Taxis. Die Verkehrsgesellschaft hatte massive Verluste und gab dennoch nicht nach.

Die Stadt setzte diverse Maßnahmen ein, um den Boykott zu einem Ende zu zwingen. Erfolglos. Letztlich kam die Thematik der Segregation vor Gericht und im November 1956 entschied der Oberste Gerichtshof endlich, dass die Segregation verfassungswidrig ist.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein der Bürgerrechtsbewegung waren die Sit-ins. Jener mit der größten Wirkung fand ab 1. Januar 1960 in Greensboro, NC, statt. Vier junge schwarze Studenten kauften im Woolworth Kaufhaus ein und setzten sich dann an den Lunch Counter, der nur weißen Kunden vorbehalten war. Man verweigerte ihnen den Service. Sie blieben sitzen bis der Laden schloss.

Am nächsten Tag kamen weitere 20 Studenten, um dem Sit-in beizuwohnen. An Tag 3 waren es schon 60, die an der friedlichen Demo teilnahmen. Am 4. Tag waren es 300

Nach einer Woche gab es ähnliche Aktionen in anderen Städten. In den betroffenen Läden gingen die Umsätze um bis zu 30 Prozent zurück. In mehreren Läden wurde die Segregation schließlich aufgegeben, in anderen wurde sie stur fortgesetzt. Im Woolworth in Greensboro wurden die ersten Schwarzen (drei der eigenen Angestellten) am 25. Juli 1960 am Lunch Counter bedient.

Der sogenannte Freedom Ride setzte sich ebenfalls für die Abschaffung der Rassentrennung ein. Die Freedom Rider fuhren dazu Überland in Bussen und prüften, ob das Urteil des Obersten Gerichtshofes auch tatsächlich umgesetzt wird. Schwarze und weiße Fahrgäste setzten sich dazu gemischt. Immer musste ein Schwarzer in den (ehemals) nur Weißen zustehenden Sitzbereichen Platz nehmen.

Die Freedom Rider setzten sich großer Gefahr aus. So stürmte 1961 der Mob einen Bus in Alabama und steckte ihn in Brand.

Eine der am meisten von der Rassentrennung betroffenen Städte war Anfang der 1960er Jahre Birmingham, AL. Unter anderem angeführt von Martin Luther King jr. entstand hier das 1963 Birmingham Movement, das zahlreiche friedliche Demonstrationen durchführte, um landesweit auf die Rassendiskriminierung aufmerksam zu machen.

Im April 1963 wurde MLK durch sein Mitwirken an den Demonstrationen verhaftet und eingesperrt.

24 Stunden lang wurde ihm ein Anwalt verweigert. Als seine Frau, die sich gerade von der Geburt des 3. Kindes erholte, nichts von ihm hörte, schlug sie dem Anwalt vor, Präsident Kennedy einzuschalten. JFK rief sie wenig später an. Sie solle einen Anruf Ihres Mannes in Kürze erwarten. Nach 18 Tagen entließ man MLK wieder aus dem Gefängnis.

Selbstverständlich wird auch der March on Washington thematisiert. Die „I have a dream“-Rede von MLK kann man sich hier anhören und auch ein Video der Aufzeichnung läuft.

Mehr als 200.000 Menschen demonstrierten vor dem Lincoln Memorial in Washington D. C. gegen die Rassendiskriminierung. MLK hielt seine berühmte Rede „I have a dream“

Wir sind damit nun auch in dem Teil gelandet, der sich mit Martin Luther King jr. befasst. Unbemerkt sind wir im Museum nun im 1. Stock auf der Höhe seines Hotelzimmers im Lorraine Motel angekommen. Dieses sowie das gegenüberliegende Zimmer hat man im Original erhalten. Wir können somit in die Zimmer schauen und gleichzeitig auch einen Blick von hier oben auf die Straße und hinüber zu dem Gebäude werfen, aus dem der Mörder schoss.

Kings Zimmer 306:

Zimmer gegenüber:

Blick hinaus. Rechts sieht man die markierte Stelle an der MLK erschossen wurde:

Es ist interessant und natürlich auch bedrückend.

Auf dem vorherigen Foto sieht man auch den zweiten Museumsteil, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt. Dort dreht sich alles um die Suche des FBI nach Kings Mörder. Unzählige Beweismittel sind hier ausgestellt und man sieht auch das Zimmer der Pension, in dem der Mörder James Earl Ray seinerzeit abstieg und vom Badezimmer aus schoss.

Die gesamte Ausstellung kann ich nur empfehlen, wenn man sich ein wenig für die Bürgerrechtsbewegung interessiert. Hier werden viele Details dargestellt und erklärt. Das alles geschieht – nach meinem Eindruck – recht sachlich und nicht glorifizierend.

Was mir während der ganzen Ausstellung stetig durch den Kopf ging: man hat viele wichtige Schritte getan und Ziele erreicht. Per Gesetz ist die Gleichstellung da, aber in den Köpfen der Menschen ist sie es selbst so viele Jahre später noch nicht. Auch wir in Deutschland leben in einer Gesellschaft mit dummen Vorurteilen und Diskriminierungen nach Herkunft, sozialem Stand, Geschlecht, sexueller Orientierung und Bildungsgrad.

Bevor es aber jetzt politisch und philosophisch wird , fahren wir mal besser ab. Es ist schon nach 17 Uhr und wir wollen noch im Hotel einchecken und dann Essen gehen.

Unser Hotel Springhill Suites Memphis East/Galleria liegt östlich der Innenstadt. Für die Strecke dorthin benötigen wir 40 Minuten. Auch diese Marke gehört wieder zu Marriott.

Der Kofferraum vom Kia ging natürlich wieder nicht auf. Also wieder reinkrabbeln und diesen Nothebel drücken, damit sich das Heck öffnet.

Wir haben heute übrigens beschlossen, den Wagen deswegen nicht zu tauschen. Es kostet einfach zu viel Zeit und Nerven. Auch wenn es natürlich Komfortableres gibt, als in den Kofferraum zu kriechen, so bekommt man das Heck so zumindest ja auf. Und alles andere am Auto gefällt schließlich sehr gut.

Das erste Zimmer, das man uns zuteilt, ist noch bewohnt. So kehren wir wieder zurück zur Rezeption und erhalten ein anderes.

Auch dieses ist wieder ein recht großes Zimmer mit separatem Wohnbereich mit Sitzbereich, extra Schreibtisch und kleiner Kitchenette mit Spülbecken und Kühlschrank.

Allerdings ist es merkwürdig aufgeteilt und eingerichtet.

Der Flat-TV steht so zwischen Schlaf- und Wohnbereich, dass man weder von der Couch noch vom Bett aus sinnvoll drauf sehen kann. Drehen kann man ihn auch nicht ausreichend.

Macht aber eh nix, denn die Kanäle sind entweder nicht richtig eingestellt oder der Empfang ist defekt. Die meisten Kanäle zeigen Schnee. Da uns das heute nicht wichtig ist, reklamieren wir das nicht.

Der Safe, das Bügeleisen und –brett, Ersatzdecken sowie Kleiderstange mit Bügeln befinden sich im Schlafbereich offen direkt vor dem Bett . Ich würde sagen, da fehlt doch der Schrank drum rum…

Ebenfalls direkt vor den Betten geht es zum Bad. Links gibt es dazu ein Waschbecken und rechts geht es zu WC und Dusche. Beides ebenfalls ungewöhnlich in diesem merkwürdig geschnittenen Zimmer eingepasst.

Zudem bemerken wir ein paar Sauberkeitsmängel. Im Kühlschrank sind Krümel und Haare. In dem Bild über der Couch ist ein Insekt zwischen Glas und Bild verstorben. Telefon und die iHome Station am Bett sind ziemlich verstaubt.

Zusammenfassend: Begeisterung löst es alles nicht aus, aber extrem schlimm ist es auch nicht, so dass wir keinen Tausch fordern.

In Sichtweite des Hotels befindet sich ein Texas Roadhouse. Von denen habe ich schon mehrfach in Reiseberichten gelesen, so dass wir das heute mal ausprobieren werden. Dass man einfach zu Fuß hinüberlaufen kann, ist definitiv ein Pluspunkt.

Ich starte mal à la Martin und bestelle eine Rita:

Danach gibt es Steak.

Variante 1 mit Mais und Süßkartoffel ist rundum gelungen und gut:

Variante 2 ist meine und da geht Einiges schief:

Ich bestelle ein Steak mit Pilztopping, dazu Pommes und Veggies.

Es kommt das Steak mit den Veggies. Pilze seien aus, meint die Bedienung, die Pommes kämen später.

Aha. Na, ich hätte mir ja gewünscht, man fragt, ob ich dann vielleicht was Anderes bestellen will, wenn die Pilze schon aus sind.

Wenig später kommt sie dann und bringt die Pommes und ein Extra-Schälchen mit… Pilzen! Hä?

Also gab’s doch noch welche. Aber eben nicht so zubereitet wie bestellt.

Na egal. Ich habe jetzt Hunger und kann mir die Pilze auch selbst aufs Steak legen.

Leider war das Steak zwar medium, aber irgendwie zäh. Das Gemüse war so gut wie roh. Mit etwas Biss wäre gut gewesen, aber so ist es doch eigentlich nix.

Da meine Freundin mit ihrem Essen schon fast durch ist, bestelle ich nichts neu. Das dauert mir alles einfach zu lange und mit dem zähen Steak, den Pilzen und Pommes werde ich ja auch satt.

Ich vermute, es war ein Ausrutscher vom Texas Roadhouse, denn man liest ja doch eigentlich immer ganz positive Kommentare zu der Kette.

Bei immer noch ziemlich schwülem Wetter laufen wir zurück ins Hotel.

Um 22:30 Uhr geht heute dort das Licht aus. Die Nacht ist nicht ganz so prickelnd, denn die Betten sind nicht sehr bequem.

Morgen fahren wir zu Elvis und darauf freue ich mich schon lange!

Gefahrene Kilometer: 419
Hotel: Springhill Suites Memphis East/Galleria, Memphis, TN