Raketenwurm VI - and now for something completely different...

Zitat von MsCrumplebuttom

In die Clarksdale-Gegend kommen wir leider nicht.

Dann entgeht Euch ein kulinarischer Höhepunkt. Dazu kommen wir am nächtsen Tag.

Zitat von MsCrumplebuttom

Das Delta Blues Museum hört sich interessant an.

Wenn man auf die didaktische Aufbereitung der 50er steht, sollte man da unbedingt rein.

Aber ja, es war schon interessant.

Zitat von Raven

Catfish essen. Gab's auch mal bei uns in der Kantine.

Deep fried?

Zitat von Westernlady

Zitat von »PhilippJFry«
eine Art heruntergekommenen Charme auszeichnen

Da bin ich gespannt drauf, wie ich damit klar komme

Na, Du stehst doch auf Ghost towns.

Zitat von MFRB

So saftig sieht das Huhn gar nicht aus aber wenn Du es sagst...

Das Saftige ist unter der Panade.

Zitat von alf99

Zitat von »PhilippJFry«
Immerhin, ich kann Euch zeigen, wie der Museumsparkplatz aussieht:

Wie ein Hinterhof,

Wei ein großer Hinterhof.

Zitat von WeiZen

Den ganzen Ort brauch ich nicht, da fühl ich mich ja überall so, das einem gleich einer überfällt.

Tagsüber haben wir uns nicht unsicher gefühlt.

Zitat von WeiZen

Panierte Fischpampe?

Paniert ja, keine Pampe.

Zitat von WeiZen

Gerne Fisch, aber ohne Panade.

Dann darfst Du nicht in den Süden. Ich glaub Deep South kommt von Deep Fried.

Zitat von goldy

Meine Südstaatenreise ist mittlerweile vorbei

Und, wie wars?

Zitat von goldy

Ich hatte die Weltbesten bei Corky's . War eine Empfehlung von Amerikanern gewesen und kaum mehr zu toppen.

Na gut, wenn ich nochmal in Memphis bin, probier ich das auch.

Zitat von Ina

wenn die Baumwolle blüht

Die blüht nicht.

Zitat von Ina

Heruntergekommener Charme trifft es recht gut, man könnte auch " tote Hose" sagen

"Tote Hose" klingt aber so negativ.

Zitat von Ina

Das Ground Zero sieht nicht gerade vertrauenserweckend aus

Das war noch mit Abstand der am vertrauenserweckendsten aussehende Club da.

Zitat von goldy

Es war interessant, aber diverse Orte so, dass ich sage "war okay, das mal zu sehen. Muss ich aber nicht nochmal hin zum intensiveren ansehen".

Ja, so ging es mir im Süden auch oft.

Zitat von goldy

Schätze, ich kann hier in D keine Rips mehr essen....

Ich auch nicht.

Aber ich kenn mich, ich mach's irgendwann trotzdem.

Crossroads

13.10.2013

Neben dem Museum und einem Bluesclub gibt es noch zwei Sachen, die man in Clarksdale unbedingt besichtigen muss. Praktischerweise sind die gleich nebeneinander.

Wir haben es auch gleich gefunden, fast ohne uns so richtig zu verfahren. Als wir da waren, meinte Frau H. nur: "Das da?" Und ich sagte: "Ja, das da. "Frau H. daraufhin: "Aha."

Voilà, "The Crossroads".

Der Geburtsort des Blues. Denn hier hat ein gewisser Robert Johnson seine Seele an den Teufel verkauft, damit dieser ihm den Blues beibringt.

Das hört sich dann so an: Klick

Naja, ich hätte für meine Seele dann doch ein wenig mehr verlangt. Gold. Oder Diamanten. Oder wenigstens ein Steak.

Das gab's hier aber nicht. Dafür gab es hier das da:

Abe's BBQ. Mit Spezialsauce. Bin ich natürlich gleich rein. Und hab mir ein Pulled Pork brutzeln lassen.

Voilà, pulled pork sandwich. Das beste der Welt. Mit Cole Slaw und Spezialsauce.

Das war dann aber auch schon der Höhepunkt des Tages, was Spannendes ist danach nicht mehr passiert.

Die Viertel waren eher ärmlich.

Zu bestaunen gab es auf der Weiterfahrt vor allem Baumwolle. War gerade Ernte.

Einen dieser Baumwollwuschel haben wir vom Feld geklaut und mit nach Hause genommen.

Fühlt sich flauschig an.

Kann mir schon vorstellen, dass die Ernte in Handarbeit 'ne üble Plackerei war. Richtige Sklavenarbeit halt…

Die Baumwollfelder waren bald langweilig. Immerhin, da ist ein State Park in der Gegend. Fahren wir da hin, da gibt es bestimmt was zu sehen. Dachten wir.

Gab es auch fast. Bäume. Und einen abgezäunten kleinen Tümpel.

Mit viel Schilf drin. Und Alligatoren. Deshalb war das auch abgesperrt, weil das da drin vor denen wimmelt. Also angeblich. Gesehen hat man keine. Nur Schilf.

Naja...

Daneben gab es einen nicht abgezäunten großen Tümpel. Mit lauter Alligatoren drin.

Naja, wer's glaubt. Gesehen haben wir natürlich keinen. Nur Angler.

Ihr kennt das ja, sobald irgendwo Wasser ist, sind da Amerikaner und angeln.

Fahren wir halt weiter.

Auf der weiteren Strecke war ein Dorf heruntergekommener als das nächste, ich weiß auch gar nicht mehr sicher, wie wir da gefahren sind.

Schließlich kamen wir nach Vicksburg. Das wäre vielleicht interessant, wenn es denn keinen Shutdown gegeben hätte. Den gab es aber nunmal immer noch. So war das beste daran noch das Hotel, in dem wir abstiegen. Die Rezeptionsdame war sehr nett und es gab eine Flasche Wasser und einen Schokoriegel geschenkt, weil ich doch Gold Member bei Best Western bin. (Gold Member klingt jetzt vielleicht ganz toll und super und als hätte man sich unzählige Nächte in Best-Western-Hotels um die Ohren geschlagen, aber dem ist nicht so. Das kriegt man schon wenn man sich da bloß angemeldet hat, man muss noch nicht einmal eine einzige lumpige Nacht in einem Best Western verbracht haben. Man ist also für nix und wieder nix schon Gold.) Und während ich so darüber nachsinnierte, dass anscheinend Gold auch nicht mehr das ist, was es mal war, wenn es jeder kriegt, hatte sich Frau H. den Schokoriegel schon unter den Nagel gerissen. Dabei ist die doch gar kein Gold Member.

Völlig deprimiert und unterzuckert ging es dann halt nach "Downtown" Vicksburg.

Hier hätte man anschauen können, wo zuallererst Coca Cola in Flaschen abgefüllt wurde.

Aber was will ich mit verstaubten Cola-Flaschen-Abfüllanlagen. Gehen wir lieber runter zum Fluß.

Also nicht zum Mississippi, sondern zum Yazoo. Der ist da nämlich, denn hier bei Vickburg endet das Mississippi-Delta, denn hier endet der Yazoo. Weil er hier in den Mississippi fließt. Alles klar?

Wie dem auch sei, da gibt es einige nette Wandmalereien. Rennende Leute:

Und vor allem Ausschnitte aus Vicksburgs Geschichte.

Am Anfang war da noch nicht viel, wie man sieht:

Vor der jeweiligen Wandmalerei wurde kurz erklärt, was man da sieht.

Z.B. wurde hier zum ersten Mal Coca Cola in Flaschen abgefüllt.

Aber was will ich mit verstaubten Cola-Flaschen-Abfüllanlagen-Wandmalereien. Und außerdem sind die alten Flaschen viel zu klein.

Interessant, die Teddy-Bär-Geschichte, also die Geschichte mit Teddy und dem Bären, hatte sich hier in der Nähe zugetragen. Das war mir auch neu.

Und nach dem historischen gab es noch bunt und Kunst und so:

Kein Wunder, die Geschichte wurde immer deprimierender. Wie so oft hier, eine Geschichte des Niedergangs, wenn auch nicht völlig uninteressant. Man hatte sich zu lange auf die Baumwolle, auf King Cotton verlassen. Aber warum auch nicht, Vicksburg war in der Mitte des 19 Jhd. eine reiche Stadt. Aber dann kam der Bürgerkrieg, der Niedergang der Baumwollindustrie und zuguterletzt änderte der Mississippi nach einer Überschwemmung seinen Lauf und suchte und fand ein neues Bett. Der bisherige Hafen war ohne Fluss. War natürlich nicht so gut für die Handelsschiffahrt. Daraufhin leitete man den Yazoo um, der floß früher wo anders in den Mississippi, damit wenigstens ein bißchen Wasser für den Hafen da war.

Gehen wir mal weiter, das ist ja nur deprimierend.

Naja, bergauf war es auch nicht viel besser:

Man sieht schon, war mal wohlhabend, isses aber nicht mehr:

Immerhin, man konnte hier am Hang auf das Oberdeck eines Parkhauses und ein wenig Aussicht anschauen. Mit Blick auf die Wandmalereien. Und den Yazoo im Hintergrund.

Und wenn man dann aufs nächste Parkhausoberdeck auch noch geht, sieht man ein paar Häuser und das Parkhaus, von dem aus man die Malereien am Yazoo sieht. Toll, was.

Na gut, wird Zeit, dass wir ins Hotel fahren, wird ja langsam Zeit zu essen.

Aber vorher noch schnell die Brücke, wir wollen ja hier auch mal den Mississippi sehen, nicht immer nur den ollen Yazoo. Und was soll ich sagen, auf dem Weg zur Brücke entdeckten wir ein braunes Schild und die Abzweigung, auf die dieses verwies, war nicht abgesperrt. Da hatte aber jemand gepennt beim NPS.

Na um so besser. Da stand eine olle Kanone rum und ein paar Schilder. Nicht viel, aber immerhin. Endlich wieder so Schilder.

Mit Mississippi im Hintergrund. Und der Brücke.

Letzter Halt war dann an der Brücke.

Mit Blick auf ein Casino.

Und den Mississippi im Hintergrund.

Na wenigstens etwas.

Bleibt nur noch eines. Abendessen. Haben wir uns heute einfach gemacht. Einfach das Freßviertel an der Interstateauffahrt abgeklappert. Da war doch was. Aus den Augenwinkeln sah ich einen Cracker Barrel. Da muss man ja unbedingt hin, haben sie uns in der Werbepausen in der Opry dauernd erzählt. Na dann gehen wir da halt mal hin.

War gar nicht sooo schlecht.

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