Trabi goes to Marokko 1999. Wiederholungstour 2014/15 ?

Zitat von WeiZen

und das Preisniveau verdoppelt.

15. Tag

Die Nacht war eine Katastrophe.
Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schüttelfrost und Schweisausbrüche.
An Schlafen war nicht zu denken.
Hatte ich nun etwa auch Fisch ? Konnte doch nicht sein. Nicht nach so vielen Tagen ohne Beschwerden.
Eventuell habe ich ja auch nur allergisch auf Kakteenstacheln reagiert.
Ich musste ja auch wieder jeden Kaktus auf dem Weg durch die Stadt anfassen und mich stechen lassen.
Oder war es der Tee vom Vortag ?
Na ja egal. Der Strandlauf viel an dem Tag aus und ich machte mich nach einer kleinen ruhigen Strandrunde am Auto frisch und fertig für das Reiten.
Ich war zwar mehr als nur zu zeitig am Treffpunkt aber das war mir egal.
Die falschen Kamele schienen noch zu pennen und von Pferde keine Spur.
Nur ein paar Ponys. Ich entschied mich für Cappuchino.

Ich durfte eine Runde am Strand mit dem Kamel laufen. Natürlich in Begleitung eines Aufpassers auch zu Kamel.
War ganz nett. Das hat sich geschämt, weil ich ihm sagte, dass es kein Kamel sei.

Na geht doch.

Danach noch eine Runde mit Cappuchino.
Damals hatten Pferde wohl noch Spaß mit mir auf dem Buckel. Heute halten Sie sich ja immer die Augen zu, wenn ich den Stall betrete.
Oh man, nicht der schon wieder .

Mit dem Kameltour Vertreiber sprach ich dann noch eine Weile über das Touristengeschäft.
Bin ja immer recht neugierig.
Er war recht angetan vom Trabi und meinte, er würde mir 3 Kamele dafür zahlen.
Fand ich jetzt nicht so berauschend. Da hätte Er wohl das bessere Geschäft gemacht.
Zumal der Trabant generalüberholt war und ich noch genügend Ersatzteile an Bord hatte.
Er meinte dann, ein Kamel kostet umgerechnet 1500 DM.
Mh. Das wäre nun doch eher ein gutes Geschäft für mich.

Wenn ich also einen alten Trabant für 500 DM kaufen würde und mit 1000 DM Neuteile wieder flott mache,
dann könnte ich damit nach Marokko fahren, 14 Tage Urlaub machen und nach dem Verkauf zurück fliegen.
Und hätte damit den ganzen Urlaub umsonst inklusive Taschengeld.

Das wäre doch eine Überlegung wert. Aber nein, dass geht ja nicht.
weil das eingeführte Fahrzeug wieder ausgeführt werden muss. Mist.

Es gibt auch Ausnahmen in den afrikanischen Ländern. Wie zB bei der Rallye Dresden - Dakar - Banjul.
Hier werden auch etliche afrikanische Länder durchfahren. Teils mit Scouts teils mit Zollbeamten.
Am Ende der Rallye werden einige Fahrzeuge gemeinnützigen Organisationen oder Krankenhäusern gespendet.
Die anderen Fahrzeuge werden unter Aufsicht der Polizei und Hilfsorganisationen öffentlich versteigert. Der Erlös geht an Hilfsorganisationen.
Mit dieser Tour liebäugle ich schon seit etlichen Jahren.
Allerdings habe ich bis jetzt keinen Beifahrer gefunden.
Da mein Corolla nun schon 14 Jahre auf dem Buckel hat, wäre das eine schöne Abschlussfahrt für ihn. Zumindest mit mir als Fahrer.
Ich müsste mal schauen, ob meine Toyota Werkstatt als Sponsor auftreten würde.
Na mal sehen. Aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.

Nun wurde noch mal getankt und der Trabi gecheckt.
Danach kaufte ich noch Knabberei und Getränke und ab ging die Fahrt nach Marrakesch.

Weit bin ich nicht gekommen, denn mir viel der Sand für meinen Kollegen ein. Diesen hatte ich tags zuvor im Zimmer vergessen. Oh man.
Also noch mal zurück und eine weitere Tüte befüllt. Mein Kurzzeitgedächtnis war also damals schon schlecht.

Obwohl eine gut ausgebaute Straße nach Marrakesch führte, musste ich über Nebenstraßen fahren. Ab durch das Gebirge.
Später nahmen die Sandverwehungen zu und nach dem ich freundlicher Weise einem LKW Platz gemacht hatte, STß ich fest.
Besser gesagt ich stand fest.
Nun war wieder Schaufeln angesagt. Zum Glück ist so eine Pappe nicht so schwer. Allerdings graben sich die 145er Breitreifen auch schnell ein.
Mit buddeln und unterlegen und wackeln und schieben ging es dann wieder zurück auf die feste Fahrbahn. Sachen gibts.

Nach 6 Stunden traf ich endlich in Marrakesch ein.
Dort gab es wohl gar keine Verkehrsregeln. Na ja eigentlich auch keinen richtigen Verkehr.
In der Stadtmitte stand man eh mehr als man fuhr.
Irgendwann stand ich dann auch endlich vor dem großem Souk.
Den Trabi stellte ich wie vor Ort gesehen etwas abseits quer ab und fertig.
Einen markanten Punkt gemerkt und auf ins Getümmel.
Dagegen war der Basar in Agadir ja ein Witz. Meist recht eng und ganz schönes Gedrängel aber äußerst interessant. Die Zeit verging wie im Flug.
Die Taschen voll mit noch mehr Gewürzen und Sachen, die die Welt nicht braucht, versuchte ich mich am Rückweg.
Ging besser als gedacht. Zumal in den Touristenbroschüren immer stand, dass man nicht allein auf den Markt gehen soll.
Einmal drin, kommt man nie wieder raus. Steht auch heute noch bei Neckerfrau und Co.

Mein Pappmobil stand noch dort. Hätte ich nicht gedacht.
Also raus aus der Stadt und ein nettes Plätzchen zum Übernachten gesucht.

Den Tag ließ ich ganz in Ruhe und allein mit viel denken und Pläne schmieden ausklingen.
Gute Nacht

Zitat von Canyonrabbit

Waren außer Dir eigentlich viele Touris dort?

Viele Busse.
Die Souks in Marrakesch sind ja im Grunde ein Touristen Produkt.
Früher für das Handeln und tauschen der Bevölkerung gedacht, wird dort fast nur Ware für den Touristen angeboten.
Die Einheimischen kaufen wo anders.

Zitat von MsCrumplebuttom

Und, kein Schnullifax gekauft?

Zitat von MsCrumplebuttom

Der letzte Ritt ins Grab sozusagen. Aber diese alten Corollas kriegt eigentlich nix kaputt.

Na eigendlich, sollte er dort dann versteigert werden. Der Erlös geht Hilfsorganisationen zu und der neue Besitzer soll den doch etliche Jahre fahren.
Langsam bekomme ich richtig Lust auf die Tour.

@ Ulrich. An die Geschichte mit dem Teppichvorhang kann ich mich noch erinnern.
Aber in der Stadt kann man sich schon recht schnell verirren. In Paris fand ich es aber schlimmer. Den Straßennamen nicht gemerkt und ein paar Minuten gelaufen und schon findet man das Auto nicht wieder

@ Toni. Mir scheint, Du hast in jedem Urlaub Kloketten und Schlüsselringe gekauft
Von den Holzschnitzerreien war ich auch sehr angetan. Da hatten die echt was drauf.

Senegal hört sich gut an. Das greife ich in Andernach noch mal kurz auf.

Zitat von Yukon1

Gerne, aber so spannend war das auch nicht.

Das muss jeder für sich entscheiden.
Mich würden da Deine Kontakte mit der Bevölkerung interessieren .

Zitat von Canyonrabbit

Kamelreiten fehlt bei uns noch.

Zitat von Haiko

Na dann. Sollte nicht so schwer sein, hier in Deutschland ein paar Kamele aufzutreiben. Wie schaut es mit Berlin aus ?

Zitat von betty80

Aber klar doch. Klick.

Och gucke an. Das sind ja sogar richtige Kamele mit 2 Höcker.

Ich meinte aber die hier.

Klick

Nun hatte ich die letzten 4 Wochen Langeweile und habe hier einen kleinen Nebenbericht begonnen und nun komme ich nicht nach.
Meine Fotospeicherplatzkonditionen sind fast aufgebraucht. Kann nur noch wenige Fotos hoch laden.
Dann passe ich den Text auch gleich an. Dann bin ich schneller fertig.

Tag 16.

Die Nacht war eher unbequem. Falten und Ecken hatte ich zur Genüge in dem Gesicht.
Und das wo ich so oft wegen Unwohlsein um den Trabi gelaufen bin.
Die Nacht war hingegen aus anderem Grund zu Ende.
Irgendwann wurde es nämlich recht sandig auf dem Schlafplatz. Hatte ich doch die Terrarium Sandtüte erwischt und nun ein Wüstenbett.
Nachdem ich den Trabi kpl geleert, gesäubert und wieder eingeräumt hatte, gab es ein spärliches Frühstück. Ich hatte wohl immer noch Fisch.
Später sollte sich herausstellen , dass ich eher Nuss hatte.
Blöd wenn man das Zeug massenhaft in sich rein schiebt und nicht weis, dass man es nicht verträgt.
Aber Nussallergie hat auch was Gutes.
Wenn man eine Schwiegermutter hat, vor der selbst die härtesten Drachentöter schreiend weg laufen würden
und man keine passenden Ausreden mehr hat, um Sie nicht besuchen zu müssen, kommt einem Nuss ganz gut.
Also abends zuvor ein Glas Erdnussbutter gefuttert und am nächsten Morgen braucht man böses Aua nicht zu spielen und ist somit die Schwiegermutter los und fein raus.
Man muss halt immer auch das Gute im Schlechten sehen.

Ähm wo war ich überhaupt ?
Ach ja, in Marrakesch. Da ich noch Zeit hatte, verbrachte ich den Tag noch mal in der Stadt.
Also eine Rundfahrt in den Außenbereichen und dann zu Fuß über die Märkte .
Diesmal fast ohne Schnulli Fax zu kaufen. Außer 2 Plüschdromedare für die Omas.

Ein recht entspannter Tag.
So sollte der Urlaub ja auch sein, um zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu tanken.
Abends wurde noch mal getankt und die Kanister gefüllt, etwas zu futtern gekauft und vor der Stadt ein Nachtlager gesucht.
Diesmal versuchte ich mich an einem Außenlager. Aber recht schnell wurde es mir zu kalt.
Also wieder in das luxus Mobil geknorkelt .

Gute Nacht .

Zitat von masi76

Ich dachte schon, du wärst auf einem der Märkte verschütt gegangen

Den Gefallen mache ich Dir nicht.
Wie stehts denn mit unserer Tour ? Hast Du einen groben Plan ?