Raketenwurm IV - Mission to Moab

Zitat von Caro

Das kannste hoffentlich ab.

Wirst schon sehen.

Zitat von WeiZen

Und die UT-12 verdient mehr Begeisterung.

OK

Besser?

PS: Im Ernst: Die ist schon schön, aber es gibt andere, die mir mehr gefallen haben.

Zitat von Desertwolves

Nächstes Jahr wieder am 09.05. im Circle D? Wir sind da

Ihr habt das schon fest geplant?

Zitat von Michi28

Huch geschafft, 21 Seiten Reisebericht nachgelesen nach dem Herr W. gemeint hatte, die
Art wie du schreibst ist sehr interessant.

Ach weißt Du, Du darfst dem Herrn W. nicht alles glauben.

Zitat von Michi28

Vegas auszulassen eine Verbrechen

Echt?

Zitat von MsCrumplebuttom

War das zufällig der Reise Know-How? Da steht auch drin, dass man in Page immer problemlos ein Zimmer bekommt.

Nee, der hier. Aber im Reise Know-How steht auch viel Blödsinn, den hab ich deswegen nie gekauft.

Zitat von Billma

Und ich dachte, endlich sind wir in Moab und dann landen wir in so einem langweiligem Nest......

Ich muss doch die "Spannung" ein wenig aufrechterhalten.

Zitat von Billma

Das ist die Strafe, wenn man schlecht vorbereitet ist.

Von wegen Wissenschaft.....

Purer Dilettantismus....

Naja, ich dachte immer, dass die bedeutendsten Entdeckungen durch Zufall und schlechte Planung gemacht werden.

Zitat von wernerw

Statt nach Green River wäre er besser zu Bob gefahren.

Und da wäre was frei gewesen?

Zitat von MsCrumplebuttom

Irgendwie konnte ich nie verstehen, warum er so hoch gelobt wird.

Ich auch nicht. Lemmingphänomen?

Zitat von MsCrumplebuttom

Vermutlich weil der Rest deutschsprachiger Reiseführer noch schlechter ist.

Würde ich gar nicht so sagen, dass alle anderen schlechter sind.

Zitat von Schneewie

Du hast mein Bild "geklaut":

Zitat von Hatchcanyon

Jedenfalls durfte ich da mal am späten Abend gegen 10 p.m. mit Taschenlampe am Trailblazer ein Rad wechseln!

Das ist ja übel. War da noch Verkehr um die Zeit?

Zitat von Desertwolves

Daran könnten wir schuld sein.

Nee nee, macht Euch da mal keine Vorwürfe.

Ist ja nicht so, dass die Gegend nicht schön ist, aber ich fand z.B, die Going-to-the-Sun-Road viel schöner.

That Swing Thing

12.05.2012 - Teil 1
Green River - Corona Arch

Der Green River State Park besteht außer dem Campingplatz lediglich aus einem Golfplatz und einer Bootsrampe. Da wir weder Golfschläger noch ein Boot dabei hatten, gerieten wir gar nicht erst in Versuchung, uns hier länger aufzuhalten, sondern konnten gleich in der Früh losfahren.

Allerdings musste noch schnell der Green River geknipst werde, meinte meine Frau:

Fluss halt.

Dann ab nach Süden. Die Strecke kannten wir ja schon.

Das Schild hier weckt übrigens völlig falsche Hoffnungen. Wir haben da keine Kühe gesehen.

Aber außer Kühen soll es hier ja alle möglichen anderen sehenswerten Sachen geben. Da fällt die Auswahl schwer, wo man zuerst hinschaut. Wir sind dann halt als allererstes den Colorado entlang. Und zwar Richtung Westen, Richtung Osten waren wir ja gestern schon.

Und da gibt es dann auch wirklich was Interessantes zu sehen. Wo auch was passiert. Dazu muss man nur durch Zufall den richtigen Tag erwischen und dann hier gegenüber von dem (logischerweise völlig überfüllten Campground) parken. Wenn man wie wir kurz vor acht da ist, kriegt man auch gerade noch einen Parkplatz. Im Halbschatten. Und dann nix wie ab in den Bootlegger Canyon.

Dann nimmt man einfach den ausgeschilderten Trail und überquert die Bahnlinie. Die Potash Railroad. Von 1964. Wenn ich geraten hätte, hätte ich gedacht, die wäre älter.

Ob's da drin auch Flash Floods gibt? Und was macht der Zug, wenn die Flash Flood kommt?

Der Weg ist übrigens nicht sehr schwer und schon nach kürzester Zeit hat man diese Aussicht auf das, wo man hinwill. Der Corona Arch. Auch Little Rainbow Bridge genannt.

Die werden doch nicht... Das müssen wir gleich mal genauer anschauen. Aber zuerst muss man diese Leiter hoch und

an diesem Gebilde vorbei.

Pothole meets Cave, sozusagen. Ist jedenfalls aus einem Pothole entstanden. Und zwar aus einem ziemlich großen. Und ich find übrigens nicht, dass der wie eine Fliege aussieht.

Als wir uns dem Corona Arch näherten, sahen wir es. Ja, die werden tatsächlich. Cool, endlich mal was los hier. Nicht immer nur rote Steine. Navajo Sandstone allein ist ja ganz nett, aber wenn was los ist, ist es noch besser.

Wir spazierten durch den Arch durch und schauten den Jungs zu. Und nicht nur wir, es kam immer mehr Publikum und die Reihen füllten sich.

Die Jungs waren ünrigens nicht die von dem bekannten Youtube-Video, sondern hatten das gesehen und dann beschlossen: Das machen wir auch. Es war äußerst faszinierend, die Vorbereitungen zu beobachten. Wie man auf den Bilder sieht, waren die Seile durch Feuerwehrschläuche durchgeführt. Damit die Seile oder der Arch nicht kaputt gehen.

Zuerst waren sie zu Zweit am werkeln...

Dann zu viert...

Da wurde wissenschaftlich ganz genau gearbeitet. Alles richtig ausgemessen, doppelt nachgeprüft, Sicherungsseile gelegt... Kurz: Die Jungs machten einen völlig professionellen Eindruck. Dadurch dauerte das auch ziemlich lang, mit den Vorbereitungen. Nur nicht hetzen, lieber etwas mehr Zeit lassen, bevor was schief geht. Und während wir so warteten kamen wir mit der amerikanischen Familie neben uns ins Gespräch und quatschen die ganze Zeit, bestimmt 'ne Stunde oder so. Die kamen aus Utah, der Nähe von Salt Lake City und waren öfters hier. Vater und Mutter waren wohl Künstler und fingen gleich an, rumzukünstlern. Sie machte Aquarelle und er zeichnete eine wirklich witzige Skizze vom Corona Arch, durch den sich ein Strichmännchen swingte. Er war, wie wir später rausbekamen, auch Gestalter von auf alt gemachten Postkarten und schenkte uns eine. Und zwar die hier: Klick

In Deutschland war er auch schon, und das hatte ihm ganz toll gefallen. Die ganzen alten Burgen und Schlösser. Vielleicht deshalb musste der Sohn Deutsch in der Schule lernen und konnte jedenfalls genug, um einige Sätze mit uns zu wechseln. Wir gerieten dann irgendwann (allerdings nicht mehr auf Deutsch) ins Philosphieren, was die Amerikaner an Deutschland faszinierte (alte Kulturen und Gemäuer, selbst die alten Indianergemäuer hier waren für europäische Verhältnisse ja blutjung) und die Deutschen (also jedenfalls die Deutschen, die in diese Ecke fahren) an Amerika: Wildnis. Das gibt es in Deutschland nicht.

Und während wir so quatschten und die Jungs emsig irgendwelche Seile vermaßen, zurechtlegten und wieder korrigierten, füllte sich die Gegend ziemlich:

By the way, ich kann mich noch gut daran erinnern, dass diese Sache hier im Forum zu, äh, interessanten Diskussionen geführt hatte. Aber hier vor Ort beschwerte sich keiner der Anwesenden darüber, im Gegenteil, die fanden das alle spannend und man kam gerade deshalb untereinander ins Gespräch, alberte, dass die Glück hatten, dass der Corona Arch nicht im Nationalpark stand und der NPS das am Delicate Arch bestimmt nicht durchgehen lasse. Und überhaupt, da war wenigstens mal was los, am Arch.

So vertrieb man sich die Zeit, denn die Vorbereitungen dauerten wirklich lange. Immerhin waren sie jetzt soweit, dass einer der Jungs testen musste, ob das Seit auch genug aushielt.

Die Jungs hatten übrigens auch lauter Groupies Mädels dabei, die nun unten zusammen mit den nicht gerade irgendwas nachmessenden Jungs rumwuselten

Schließlich waren sie soweit, dass sie die Seile um den Arch rumgewickelt hatten.

Dann wurde das Ganze erst mal mit einem Rucksack ausprobiert. Klappte. Und dann hieß es: Jetzt geht's los, alle aus dem Weg.

Aber das war erst mal Fehlalarm. Die nächsten Minuten passierte nichts und das eine Mädel moserte schon: Na so ein Glück, dass ich mich grad so beeilt hab. Dass diese Groupies aber auch immer meckern müssen.

Doch knapp zehn Minuten später hörten wir einen Schrei von oben und dann sprang der eine Typ runter. Schwierig zu fotografieren, weil der baumelte schon ziemlich schnell da hin und her:

Beim Rumswingen schrie er, das sei das beste, was er je in seinem Leben gemacht hätte. Schien also irgendwie Spaß zu machen, vermute ich mal anhand dieser Äußerung, und den Aufwand wert zu sein. Allerdings wie so oft ein kurzes Vergnügen. Gerade Mal 'ne Minute, wenn's hochkommt. Der schwankte vielleicht ein halbes Dutzend Mal hin und her, aber verlor sehr schnell den Schwung und hing dann da. In den Seilen.

Er erklärte dann den anderen, was sie machen müssten, wenn sie später dran wären. Nämlich unbedingt die Seile fassen. Dass da keines rumschlackert.

Das war ja mal wirklich was Interessantes gewesen heute. Hatten wir im Traum nicht daran gedacht, dass wir so was zu sehen bekommen. Allerdings auch was Zeitaufwendiges. Wir waren bestimmt anderthalb Stunden bei dem Arch. Jetzt wird es aber Zeit, dass wir wieder gehen. Wenn das auch anderthalb Stunden braucht, bis der nächste dran ist. Also sind wir zurück. Schön langsam, weil wir mit der Künstlerfamilie zurückgelaufen sind und uns dabei noch über alles mögliche unterhalten haben. Am Schluss ging er noch extra zu seinem Auto und schenkte uns noch ein ganzes Set seiner Postkarten. Echt lieb.

Allerdings war der Halbschatten am Auto inzwischen weg.

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