MM & MM - Auf der Seidenstraße durch Usbekistan von Samarqand nach Chiva

    • Offizieller Beitrag

    Interessant beschrieben.


    ein ganz toller Bericht


    ;danke:


    in diesen großen Komplexen plötzlich ohne Gruppe und Guide zu sein. Hat man da nicht erstmal Orientierungsprobleme?


    Nö, das Kalon Minar ist ja von fast überall zu sehen. Und da war das Hotel.
    Und was ich zu Fuß gehe, kann ich immer zurück verfolgen.


    Das gehört zum Urlaub dazu


    So isses.


    dass da der eine oder andere im Bus seekrank wird


    Es kam aber nicht zum äußersten. :gg:


    Hey - das hab ich gelesen


    Gut, dann weist Du nun wie niedrig die Treppenfluchten sind.


    staubiger Tag


    Ich wäre da gerne ein paar Meilen durch die Wüste gelaufen.


    Die Unterkunft ist wirklich toll


    Nur ein wenig frisch, so früh im Jahr.


    Ich denke, da muß ich mal mit der Harley hin.


    Das wird aber ein langer Trip. ;;NiCKi;:

  • Ich bin jetzt auch wieder auf dem neuesten Stand und konnte nur staunen: Das ist ja absolut fantastisch, was Du hier präsentierst, Ulrich ;:BEifal;; ;:BEifal;; ;:BEifal;;


    Ich bin vor allem vom Kunsthandwerk begeistert ;;PiPpIla;; Der Wahnsinn, diese unendlich vielen Mosaiksteinchen :EEK: Und fast alles in meiner Lieblingsfarbe BLAU ;dherz; ;dherz;
    Du schreibst hier einen Klassebericht, Ulrich :clab: Und auch wenn ich nicht unbedingt so interessiert an Geschichte und Kultur bin, lese ich (fast ;) ) alles eifrig nach. :jaMa: :jaMa: :jaMa:

    • Offizieller Beitrag

    Bist du zum Filmen des Badezimmers auf die Wanne geklettert?


    Ich nicht, aber meine Angetraute hat alles gegeben und ist auf die Wanne geklettert und hat die Kamera in die Raumecke gedrückt. ;;NiCKi;:


    Du schreibst hier einen Klassebericht, Ulrich


    Danke schön. :jaMa:

  • Danke. Ich weis, das sich das schneller liest, als man das schreibt. Ich sag jetzt nicht, wie lange ich daran gesessen habe.


    Das kann ich sehr gut nachvollziehen ;;NiCKi;:;;NiCKi;:;;NiCKi;:


    Da ich momentan wenig zum lesen komme, kannst du von mir aus ruhg bei diesem Tempo bleiben. :gg::MG::gg:

    • Offizieller Beitrag

    Aber der Hammer ist, ich habe heute im Fundus der Bilder meines Papas ein Bild
    einer Moschee aus Usbekistan, gemalt in Acryl, gefunden. Ich hatte nur keinen Foto dabei, aber nächste Woche mache ich eines davon.


    Und war nächste Woche schon? ;)

  • Auch ich bin wieder uptodate, Ulrich :!! . Das ist immer etwas schwierig, denn deine Bilder brauchen ewig, bis sie sichtbar sind :nw: .


    Die Fahrt war heute etwas ruckelig, doch es hat sich gelohnt :clab: und so ein tolles Hotel hätte ich dort nicht erwartet. Super Eindrücke :clab: .


    LG,


    Ilona

  • So, ich bin auch wieder auf dem laufenden. Mußte erst den ganzen Sand von meiner Tastatur klopfen... :gg:


    Wahnsinn, diese Gegensätze - einerseits die beeindruckende Architektur, und dann der Blick auf die Gegenden, die ja fast noch im Mittelalter stecken.


    aber morgens bin ich tranig

    Ist das dann so ähnlich wie Bumsstimmung? ;)



    Und dann geht sie los die 450 km Fahrt durch die Wüste Kysylkum, der Roten Wüste, für einige das Martyrium, dagegen ist der Long Canyon und Shafer Trail eine Autobahn und hoch oben in einem Bus schaukelt es noch mehr, da müssen sich einige erst einmal mit Wodka Mut antrinken.

    :EEK:


    Nach 2,5 Stunden, die erste Pinkel- und Raucherpause. Die Damen ziehen rechts von der Straße blank, die Herren links.

    Das wäre ja mal ein idealer Ausflug für Silke. ;haha_

    • Offizieller Beitrag

    Das ist immer etwas schwierig, denn deine Bilder brauchen ewig, bis sie sichtbar sind


    :schaem:


    dann der Blick auf die Gegenden, die ja fast noch im Mittelalter stecken


    Da werden dann am nächsten Tag ein paar Gegensätze fällig.


    Ist das dann so ähnlich wie Bumsstimmung?


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:;.Feel1;


    Das wäre ja mal ein idealer Ausflug für Silke.


    ;;NiCKi;: Und wenn das nicht reicht, es gab ja noch ein Dunkelzimmer im Bus.
    Ich hab mal einen Blick hineingeworfen, das sind so die Momente, wo man froh ist Mann zu sein. :EEK:

  • Auch ich habe es wieder geschafft und bin weiter dabei ;ws108;


    Ich kann mich eigentlich dem vielen Lob nur anschließen: dein Bericht, die vielen interessanten Informationen und eure Bilder sind der Wahnsinn! Bei den Gebäuden hat es mir vor allem das Samaniden Mausoleum in Buchara und das Gewölbe des Tok-i-Zargaron angetan - einfach herrlich!


    Das Zusammensuchen der Infos und das Schreiben des Berichts muss extrem viel Zeit fressen - deshalb noch einmal ein besonderes ;danke:


    Die Kinder-Porträts sind ebenfalls wunderschön! :jaMa:


    bikejoe .... Du hast eines meiner Lieblingsworte benutzt, welches leider so langsam im Sprachgebrauch ausstirbt: BLÜMERANT - hach, dieses Wort geht einem so richtig sanft die Kehle runter :gg::clab:

    • Offizieller Beitrag

    Das Zusammensuchen der Infos und das Schreiben des Berichts muss extrem viel Zeit fressen


    Oh yes, gut erkannt. ;;NiCKi;:;;NiCKi;:;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag


    Ohne Wecker werden wir tatsächlich pünktlich wach. ::;;FeL4;
    Das ist aber schon der einzige Grund zur Freude an diesem Tag. :schreck:X(
    Da unsere Bude ja kein Fenster hat, gilt der erste Blick nach dem Aufstehen dem Wetter draußen. Einfach nur zum Heulen. :traen:




    Der Innenhof unseres Medresen Hotels (Amin Khan Medrese)


    Keine Sonne im Urlaub ist der Worst Case überhaupt. Ist das schon schlimm kommen noch die Temperaturen hinzu, von der schönen Wüstenwärme vom Vortag ist nichts mehr übrig, keine 10°C.
    Und dazu noch ein frischer Wind der die gefühlte Temperatur auf 0°C drückt, ;;SchLOTTER3;;. was auch meiner Stimmung entspricht, die ist eisig.


    OK, Think Positive, gehen wir erst einmal Frühstücken in unserer Frühstücks-Medrese, die ja mit gutbürgerlichen Namen Matinjas Diwan Begi.














    Auch wenn bei mir das Glas immer halbvoll ist und nicht halbleer, das Wetter läst sich nicht ändern und schlägt auf den Magen, bin eh kein Frühstücker. :nw:
    Da unsere Reiseleitung die Befürchtung hat, das am letzten Tag, also morgen, die Touris den Tag einfach nur abhängen, wird ein Teil des Programms auf morgen verschoben, um die Karawane in Bewegung zu halten. Daher morgen kurzes Programm bis um 10Uhr, dann Koffer in den Bus und Auschecken, danach bis zum Mittagessen 2 Stunden Freizeit.
    Dafür ist dann heute Nachmittag frei.


    Das zur offiziellen Organisation, nun die inoffizielle:
    Ich könnte nun einen Cliffhanger am Ende dieses Tages einbauen, so in der Art: Wird es morgen besseres Wetter geben? Bekomme ich noch sonnige Aufnahmen oder nicht?
    Könnte ich, mache ich aber nicht.
    Daher greife ich vor, in den 2 Stunden Freizeit wird es morgen Blau sein. ;;NiCKi;:
    Das hatte ich gehofft und daher für heute beschlossen, ich spekuliere auf besseres Fotowetter und mache heute einfach nur die Innenaufnahmen. :nw:


    Denn so was mag ich nun überhaupt nicht:




    Ota Darvoza (Westtor)


    Das bringt im Reisebericht aber nun gar nichts, erst Innenaufnahmen und dann Außenaufnahmen, also werde ich das mischen. ;;NiCKi;:


    Da wir nachts im Dudu (dunkeln) angekommen sind, wo sind wir überhaupt?
    Wir sind hier:gg:





    in Chiva der einstigen Hauptstadt von Choresmiens. Das Bild sagt Euch nix? Kann ich verstehen. Daher weiche ich nun vom Tagesablauf ab.


    Chiva, die dritte Perle an der Seidenstraße, eine ehemalige Oasenstadt in der Wüste und Halbwüste. Früher wurden hier Waren aus China, England und dem Khanat Buchara verkauft und gekauft.
    Die Altstadt von Chiva gehört zum Weltkulturerbe, das heißt, es darf darin nichts geändert werden. Ich frage mich da, ob das die Bewohner auf Dauer angenehm finden werden.
    Die Altstadt ist immer noch (fast) durchgehend von einer Stadtmauer umgeben.




    klicken ins Bild fürs Panorama


    Das ist quasi der innere Ring. Es gibt noch eine weitere, aber mehr oder weniger verfallene Mauer um die Neustadt, denn die ganze Mauer ist aus ungebrannten Lehmziegeln errichtet, also menschengemachte Badlands. ;)
    Beim Betrachten des Bildes fallen, hoffentlich zwei Dinge auf, zum einen die Gasleitungen, die um die Mauer laufen












    zum anderen diese Knubbel, die Grabhügel auf der Mauer. Damals hatte man das Bestreben, in der Stadt seine letzte Ruhestädte zu finden, wo man geboren wurde. Dazu musste man sie allerdings zu Lebzeiten erreicht haben, denn Tote durften nicht durch die Stadttore in die Stadt. Der nächstmögliche Punkt war die Stadtmauer selber und so findet man rund um die Mauer auf der Mauer die Gräber.
    Nicht nur auf der Außenseite, sondern auch auf der Innenseite, nachdem die inneren Friedhöfe wegen Überfüllung geschlossen wurde.








    Man kann Chiva nur durch die 4 Stadttore betreten, z.B. durch das obige Südtor (Dasht Darvoza), man beachte auch hier, wie die Gasleitungen verlegt sind, oder das schon eben gezeigte Ota Darvoza (Westtor).





    Am Osttor (Polvon Darvoza) befindet sich die ehemalige Karawanserei und der Kuppelbasar. Da ich davon mangels Wetter nix habe, hier klicken Gewölbe des Osttores (Polvon Darvoza). Das man Chiva nur durch die Stadttore betreten kann, stimmt so nicht mehr, neben dem Westtor ist nach Süden hin ein Stück der Mauer eingerissen.






    Auf den Bild mit dem Westor sehen wir links daneben eine kleinen Turm, da gehen wir jetzt mal rauf





    und erblicken Chiva von oben, schon wieder eine Stadt, wie aus 1000 und einer Nacht entsprungen.




    Medrese Amir Khan und Kalta Minar




    Ota Darvoza mit kleinen Kuppelbasar




    Muhammad Rahim Khan Medrese (hinten), Kunja Ark Zitadella (vorne)

















    Schweifen wir nun ein wenig ab und widmen uns islamischer (Bau)Kultur im Allgemeinen und in Chiva im Besonderen. Wie schon mal erwähnt, islamisch Architektur wirkt von innen. Im Ursprung. Die timuridische aus Samarqand zeigt ein anderes Bild, ist aber eine Vermischung von dem, was Timur in den eroberten Gebieten, Persien, Indien, gesehen hat (und auch haben wollte).
    Das also islamische Bauten von innen wirken, sieht man in Chiva deutlich. Die Außenfassaden weisen kaum Schmuck auf, es gibt keine Fenster nur Türen. Wenn es Fenster gibt, dann allenfalls nur solche mit durchbrochenen Gittern wie diese.





    Das Leben spielt sich in den Innenhöfen ab, die Öffnungen = Türe gezwungener Maßen, man muss halt auch hineinkommen. Wenn es Außenfenster in unserem Sinne gibt, so sind die Häuser neueren Datums.
    Da Holz in Chiva etwas Besonderes ist, werden für die Deckenbalken in der Regel ganze Rundhölzer verbaut, den Verschnitt durch Vierkanten will man sich nicht leisten. Damit ein Baum überhaupt wächst, muss zuvor der Boden zuvor entwässert werden um ihn zu entsalzen und anschließend bewässert werden. Da Holz etwas Besonderes ist, werden neben den Decken





    besonders die Türen durch Schnitzereien verziert, in Chiva eine wahre Pracht, hier eine Auswahl:























    Und so entstehen sie:





    Man beachte das Handy am Ohr, mit dem er mit seinem Gesprächspartner über uns Germani schwatzt.. ;,cOOlMan;:








    Nicht nur Deckenhölzer und Türen werden daher mit Schnitzereien verziert, auch sowas





    und natürlich auch die Holzsäulen





    doch dazu später mehr. Bleiben wir beim Leben in dieser Museumsstadt, die immer noch wirkt, als wäre sie just dem Mittelalter entsprungen. Mal hiervon abgesehen,











    auch das ist Chiva.





    Dieser Herr buddelt just seine letzte Erdmiete aus.


    Der Herd steht z.B. noch heute auf der Straße. Aus Leben errichtet, ganz nach den Wünschen der Hausfrau, was seine Höhe und Neigung der Öffnung betrifft, ganz nach ihren Wünschen.





    Gut das sind nun Museumsöfen zwecks Demonstration, aber hier findet sich z.B. noch einer in Gebrauch. Er gehört zu dem Restaurant, wo wir zu Mittag essen werden.








    Mit den alten Baumwollbüschen als Feuersalz beheizt, wird hinten am Tisch mit dem Stempel das Muster in den Teig gedrückt, und dann mit Schmackes das Fladenbrot an die Ofenwand geklatscht.








    Gelegentlich spritzt dann die Frau des Hauses Wasser in den Ofen, ihr Handygespräch unterbricht sie deswegen nicht. :gg:





    Fertig.


    Während der kleine Bruder uns beobachtet, was der Germani da macht





    fragt uns seine Schwester Massudah nach unseren Namen.


    Auch wenn man auch hier ehr so heiratet und westliche Kleidung trägt









    überwiegt bei den älteren Semestern die traditionelle Kleidung.























    Auch das findet sich noch, wenn man durch die Tür/Hoföffnungen schaut, Kesselmacher.





    So lassen wir das mal sacken, dann gehts weiter.




  • Das ist ja wieder ein hochinteressanter Beitrag ;ws108; Im Leben wäre ich nicht draufgekommen, dass diese "Hubbel" auf der Stadtmauer Gräber sind - was es nicht alles gibt.


    Der Blick von der Stadtmauer aus ist wirklich einmalig schön ;;PiPpIla;; und die Schnitzereien ebenso.


    Dieses Foto finde ich einfach nur klasse:

  • Wieder klasse Ulli :!!:resp:


    Und es sei Dir verziehen, dass Du die Fotos gemischt hast :gg:


    Der Blick über die Dächer ist wirklich immer wieder wie ein Blick in 1001 Nacht!


    Was mich wundert ist, dass die Stadtmauer so schräg gebaut ist. Eigentlich müsste man doch denken, die würde man so steil und gerade wie möglich bauen, damit sie schwerer einnehmbar ist. Aber hier könnten Angreifer ja sogar noch bissl nach oben krabbeln :EEK:

  • Das Kunsthandwerk ist dort große KLASSE :clab: . Super auch der Kontrast zwischen alter Tradition und westlichem Einfluss :!! . Hatten die Leute nie was dagegen, dass du sie ablichtest?


    LG,


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Dieses Foto finde ich einfach nur klasse


    Ein schönes Beispiel von Mittelalter trifft die Neuzeit, nicht?


    Was mich wundert ist, dass die Stadtmauer so schräg gebaut ist.


    Mich auch. Vielleicht damit man einfacher eingenommen werden konnte. Uneinnehmbar war sie nämlich nicht.


    Der Blick über die Dächer ist wirklich immer wieder wie ein Blick in 1001 Nacht!


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:


    Hatten die Leute nie was dagegen, dass du sie ablichtest?


    Nö, man lässt sich gerne ablichten. Vielleicht ist es wie in Ägypten, man reist auf diese Art wenigstens als Bild in fremde Länder. :nw:
    Es ist ehr schwierig keinen aufs Bild zu bekommen, vor allem, wenn man ohne Karawane unterwegs ist. :gg:

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