MM & MM - Auf der Seidenstraße durch Usbekistan von Samarqand nach Chiva

  • Toll, wie Du diese beeindruckenden Gebäude in Szene gesetzt hast. Es ist ja ganz schön heftig, was Ihr da an einem Tag macht.


    Ich finde es übrigens echt klasse, was Du da an Informationen und geschichtichen Dingen auftischst. Leider kann ich das aus zeitlichen Gründen nicht lesen. Aber ich muss auch zugeben, dass ich geschichtlich nicht soooo interessiert bin. Ich hoffe, Du nimmst mir das nicht übel. Aber nochmal: :clab:

    • Offizieller Beitrag

    ;danke:


    Was wir da bisher gemacht haben war nur der Vormittag.
    Ich hoffe das Mittagessen hat gemundet, dann können wir nun den Nachmittag anghen. ;,cOOlMan;:


    Die Bilderanschauer kommen wieder voll auf Ihre Kosten, sie sollten dennoch nun mitlesen, damit sich das besondere des folgenden Ortes erschließt.

    • Offizieller Beitrag


    Auf, auf zum nächsten Bildermarathon, unser Bus lädt uns am Registanplatz ab. Ich erkundige mich nach der Abfahrtzeit und erhalte 16 Uhr als Antwort und ich empfehle mich. Birgitt verbleibt bei der Gruppe.



    Der Registan, auf deutsch Sandplatz ist der zentrale Platz, nicht nur in Samarqand. Er entspricht unserem Marktplatz. Hier wurde gehandelt, Erlasse verkündet, Recht gesprochen und Hingerichtet, die Reality Show und Tagesschau des Mittelalters. Diese zentrale Rolle hatte der Platz auch 1917 bei der Eingliederung Usbekistans ins Sowjetreich, hier wurde die Rote Fahne gehisst, hier verbrannte die Frauen ihre Gesichtsschleier.





    Nun stellt Euch vor, im Straßen- und Gassengewirr einer mittelalterlichen Stadt wird ein Stadtviertel beseitigt um Platz für diesen einzigartigen rechteckigen Komplex zu schaffen. Sowas ist ja heute noch in dikatatorischen Statten Usus. Auch noch in Usbekistan. Der Grund und Boden gehört immer noch dem Staat. Wenn die Obrigkeit der Meinung ist, alle Häuser an der Straße X sollen nun zwei Stockwerke haben, mit Ladengeschäften im 1. Stock, dann müssen die Eigentümer der Häuser umbauen. Probleme wir Stuttgard21 oder der A-33 hat man in diesem Land nicht. Ähnliches passiert mit der Bebauung in Urgentch wo man mit dem Bus lang fahren muß um vom Flughafen nach Chiva zu gelangen, da wird gerade abgerissen und neugebaut. ;;NiCKi;: Ok, zurück zum Registan.


    Was man auf dem ersten Bild sieht, sind drei Medresen, islamische Hochschulen,




    die älteste die Ulugh Bek Medrese (Bauzeit 1417-1420) auf der linken Seite,




    die Medrese Tillja Kari (Bauzeit 1646-1660) in der Mitte




    und auf der rechten Seite die Medrese Shir Dor (Bauzeit 1611-1636).


    Diese drei rechteckige Blöcke rahmen den Platz von drei Seiten ein, wobei die Minarette in den jeweiligen Außenecken der Medresen auf einer Linie liegen. Diese Minarette haben keine Funktion, sie waren nicht für Gebetsrufer, dem Muezzin bestimmt, sie wurden nur aus ästhetischen Gründen errichtet! Diese Minarette sind unvollständig, es fehlt auf allen der Abschluss, eine Verlängerung mit der "Kanzel" für den Muezzin, daher wirken sie wie riesige Kerzenständer.




    Man kann sie besteigen. Als ich durch den "Kassenbereich" durch bin wird mir das gleich angeboten, nachdem ich klarmachen konnte, das ich zur der Germani Gruppe gehöre und mein Eintritt und die Knips und Filmerlaubnis bereits bezahlt ist. ;;NiCKi;: Ich war mir unsicher ob dies auch erlaubt ist oder ob das nicht ein windiger Geschäftemacher ist. Nun inzwischen weis ich das damit die "Museumswärter" ihren Lohn aufbesseren, mit 5€ wäre ich dabei gewesen. Im Nachhinein war es gut für mich, das ich es nicht gemacht habe, denn dort oben gibt es kein Geländer, der Führer hält einen an den Füßen und Beinen fest, damit man nicht herunterfällt. Der Ausblick von da oben wäre sicher toll gewesen, aber so muß ich mich nicht ärgern, mich nicht getraut zu haben. Für Höhenängstler ist sowas nichts.


    Weiter im Text.
    Da die jeweiligen Haupteingänge jeweils auf den zentralen Platz hinausgehen, wirkt dieser Zentralplatz wie ein Vorhof zu allen drei Gebäuden. Die Medresen selber haben alle drei einnen quadratischen Innenhof und sind wunderbare Musterbeispiele eines 4 Iwan Schemas. `
    Ein Bitte was?
    Ein Iwan ist ein Eingangsportal. In der Mitte jeder Fassade der Hoffassade ist jeweils ein Iwan, jeweils zwei Iwane stehen sich also an den Achsen gegenüber. Bei der Ulugh Bek Medrese sind diese Iwans noch Echte, das heißt sie sind wirkliche Eingänge, in der späteren Sher Dor Medrese sind es nur noch halboffne Räume und bei der zu letzt gebauten Tillja Kari sind es keine echten Iwane mehr.
    Das große Hauptportal nennt sich Pishtaq, hier das der Ulugh Bek Medrese.



    Ein Wort noch zu den Mustern der Mosaiken. Diese Ornamente an den Seiten des Portals und im Halbbogen, aber auch an den Außenwänden, sind Ornamente der Kufi Kalligraphie. Sie enthalten die Worte "subhanallah" - erhaben ist Gott, der jeweils gegenüberliegende Winkel ergänzt "wa-l-hamdu-lillah" - und gepriesen sei Gott, sowie in der Mitte "ja Allah" - oh Gott und "ja rahim" - oh Gnädiger, oder um es kurz zu machen, es stehen also einige der vielen Namen Allahs auf den Wänden geschrieben. Das erleichtert doch gleich die Restaurierung enorm, die Frage wurde ja weiter oben aufgeworfen.





    Selten sind in einer Medrese die Eingänge wie eine Tür, durch die man gradlinig einen Raum betritt. Jeder kennt doch hier die türlosen Restroomanlage an US Flughäfen, man muß links oder rechts um eine Sichtschutzwand herum gehen um hinein zu gelangen. So verhällt es sich auch hier, man marschiert nicht einfach durch, man soll sich bewusst werden, das man die profane Welt drau0en verlässt und einen besonderen Raum betritt. In der Ulugh Bek Medresse geht man links oder rechts erst hinter zwei Studentenzellen entlang, bevor man den Innenhof betreten kann. Im Laufe der Zeit ändert sich dieses Eingangsschema. In der Shir Dor ist es nur eine Zelle und in der Tillja Kari ist es nur ein kurzer diagonaler Versatz. Hier am Registan sind also drei Eingangslösungen aus verschiedenen Zeiten an einem Ort zum Vergleich versammelt. So lasst uns eintreten.


    Der Eingangs Pishtaq von der Hofseite aus




    und sein Gegenstück auf der gegenüberliegenden Hofseite, dem Eingangsportal zur Wintermoschee.



    Über dem Portal steht: „Dieses Gewölbe wurde gebaut, um dem Paradies zu ähneln...In ihm sind Lehrer der wissenschaftlichen Wahrheiten zum Nutzen der Religion, unter der Leitung des größten der Sultane...“ sie steht symbolisch für die von Uleg Bek angestrebte Vereinigung von Wissenschaft und Religion.


    Die rechte Hoffassade mit Iwan,



    im Iwan auf der linken Seite stehen diese Sklupturen von Uleg Bek in mitten seiner Astronomen.



    Ulug Bek errichte insgesamt drei Medrese, in Samarqand, Bukhara und Gisduwan. Die in Samarqand ist die älteste und die Größte. Stilistisch gehört sie noch zur timuridischen Architektur, obwohl sie erst nach dem Ort von Timur errichtet wurde. Bis ins späte 17. Jhd. wurde hier gelehrt, dann hatte man keinen Bedarf mehr an wissenschaften und sie verkam erst zu einem Kornspeicher und dann zu einer Ruine.



    Rund um den Innenhof lagen die Studentenzelle mit jeweils zwei Räumen, einen größeren vorderen und einen kleineren hinteren, jeweils mit einer Kuppel als Decke. Die Zellen im Erdgeschoß konnte man direkt vom Hof aus betreten, die oberen von einer Gallerie. Hier, wie auch in allen andere Gebäuden sind die Zellen von Händlern belegt und hinter einen von diesen Teppichen ist dann der Aufgang zu den Minaretten. Wenn man das hier so sieht, ist es schwer vorstellbar, das das alles wieder aufgebaut worden ist, so genial ist es restauriert worden, denn von dem Obergeschoß ist nichts mehr erhaltengeblieben. Reste der Trennwände in den Außenmauern erlaubten dann die Rekonstruktion.


    Eine Besonderheit ist die Wintermoschee, die man durch den Iwan gegenüber des Pishtaqs betritt. Eine himmelblaue Holzdecke wird von 6 Stützpfeilern getragen .




    Die 10 Muqarnas-Nischen lassen vermuten, das die Holzdecke erst später eingefügt wurde und ursprünglich wie bei den beiden anderen Medresen mit einer Kuppel überwölbt war.




    Verlassen wir nun diese Medrese und wenden uns der gegenüberliegenden Shir-Dor Medrese zu. Auf dem ersten Blick scheint sie eine Kopie der Ulugh Medrese sein, exakt ihr gegenüber gelegen, die Minarette genau gegenüber, das Portal gleich groß, ein 4-Iwan Prinzip.



    Dennoch liegen zwischen diesen beiden Bauwerke 200 Jahre und es gibt Unterschiede, es gibt keine seitlichen Eingänge, die Farben sind greller. Es gibt keine Moschee gegenüber dem Portal. Gemäß der Qibla (Gebetsausrichtung nach Mekka) Ausrichtung müßte sie im Westen liegen, doch dort liegt das Portal. Stattdessen gibt es unter den beiden Kuppel Andachtsräume.





    Der Name Shir-Dor leitet sich von shir = Tiger und dor = Haus ab, also Tigerhaus. Einzigartig das Dekor des Portals, zeigt es doch zwei Tiger, 2 Gazellen und zwei Gesichter! Und das beim Bilderverbot des Islam! Es wird ein Einfluß der Bukahrischen Kunst vermutet, wo figürliche Kunst nicht unüblich war. In den Inschriften im Portal sind der Bauherr, der Usbeken-Herrscher Alchin Yalangtush Bahadur aus dem Geschlecht der Shaibaniden genannt, sowie sein Archtitekt Abdu-l-Dschabbar und für die künstlerische Ausgestaltung Muhammad Abbas.



    Auf der Fassade stehen wiederum einige der Namen Allahs, aber auch „Muhammad Rasul-ullah“, Mohammed ist sein Prophet und „La ilaha illa Allah“, es gibt keinen Gott außer Gott.



    Betritt man den Innenhof, ist man entsetzt. Hier gibt es noch viel zu tun, bis die äußere Pracht ihre Fortsetzung im Innern gefunden hat.
    Nun wir haben ja auch durch den Pishtaq die Welt des Profanen verlassen. ;)















    Alle guten Dinge sind drei, somit verlassen wir nun Shir-Dor und wenden uns der letzten Medrese Tillja Kari zu, die an Stelle der alten Karawanserei von Uleg Bek errichtet wurde, der jüngsten von den Dreien. Vom ursprünglichen Entwurf des Platzes von Ulek Beks ist nur die Ulugh Beg Medrese erhalten geblieben. Sein Entwurf sah an Stelle der Shir-Dor eine Khanqah und Basare vor, an Stelle der Tillja Kari die besagte Karawanserei.









    An Hand des oberen Bildes kann man wohl erahnen, wie der Abschluß der "Kerzenständer" Minarette wohl ausgesehen haben könnte.




    Treten wir ein. Die dritte Medrese ist anders als die beiden. Die Gebäudeteile im Norden, Osten und Süden, sind die mit den typischen Studentenzellen, aber sie sind kleiner als bei den beiden anderen. Auch haben die Seiteniwane keine Türfunktion mehr, sie dienen einfach nur noch den Zweck, dem 4-Iwan Prinzip der beideden anderen Mendresen.







    Im Westen allerdings befand sich eine Freitagsmoschee. 242 -256 Jahre waren vergangen als Timur überhastet aber riesengroß, die Bibi Khanum Moschee als Freitagsmoschee errichtete. Längst ist sie Opfer ihrer gewaltigen Dimensionen geworden, Samarqand hatte also schon lange keine Hauptmoschee mehr. Dem musste dringend abgeholfen werden und so konzipierte Alchin Yalangtush Bahadur diese Medrese zgl. auch als Moschee. Der Innenhof mußte herhalten um die Menschenmassen zu fassen. Tillja-Kari bedeutet „die Goldgeschmückte". In den 1970er aufwendig restauriert macht sie ihren Namen wieder alle Ehre.















    Links und rechts der Moschee sind neben den üblichen Verkaufsständen Bilder, die den Registan vor seiner Restaurierung zeigen. Viel war da zu heute wirklich nicht erhalten geblieben. :EEK:




    Das wars. Der Bilderoverkill .puh!; hat fast ein Ende gefunden ;.Feel1; , die weiteren Tage werden entspannter, versprochen.
    Wir hocken uns auf die Freitreppe vor dem Komplex und studieren die usbekische Bevölkerung.






    ein Hochzeitspaar beim privatem Fotoshooting, 6 Monate nach der Eheschließung.



    Ältere und



    Jüngere,




    eine usbekische Familie in traditioneller kleidung auf Sight Seeing Tour,



    oder im Mischmasch von Traditionell und Moderne.



    Und dann hat es Birgitt endlich geschafft, eine Nachaufnahme.



    Auch wir selber, also die Gruppe, wird eifrig von den Usbeken selber geknipst. Besonders unsere hühnhafter Norddeutsche mit vollen weißen Haar hats ihnen angetan, jeder Samarqander möchte eine Foto mit ihm haben. :gg: Wir kennen das ja schon von Ägypten, nur war es da weniger einfach, weil sofort die Security eingriff, die um die barschaft der Touris besorgt war. Hier muß man diese befürchtung noch nicht haben. Dennoch die Hand zuckt immer wieder Richtung Hose um noch alles am rechten Platz sitzt. Die Barschaft, nicht was Ihr wieder denkt. ;,cOOlMan;:


    Irgendwann ist immer alles vorbei, es geht im Bus zurück zum Hotel, Abendessen um 19 Uhr. Neben den üblichen Vorspeisen und Wodka, gibt es heute Abend Borschtsch.
    Zudem gilt es noch oranisatorisches zu besprechen und zu regeln.
    Viele, auch wir, hatten für den morgigen Samstag, der zur freien Verfügung steht, eine Zugfahrt nach Taschkent gebucht. Ein Horrortrip von ca. 22 Stunden Dauer! Die Zugfahrt wurde aus unbekannten Gründen abgesagt, auch die Reiseleitung kannte den Grund nicht. Das wurde uns vor Beginn der Reise schon mitgeteilt und auch schon gestern Abend wieder zur Diskussion gestellt, Prospekte verteilt.


    Alternativ wurde angeboten es a) mit dem Bus zu machen oder b) wenn es nur wenige sind mit einem Pkw. Problem ist, Busse dürfen nachts nicht fahren, der Aufenthalt in Taschkent wird also nur kurz sein. Wer also unbedingt die Tortour machen möchte und wenn es nur einer ist, kann es tun. Später erfahren wir, vom gesamten Flugzeug haben es nur 4 Personen gemacht. Es wurden um 5:30 Uhr abgefahren und man war um 22Uhr noch immer nicht zurück!


    Alternativ gibt es natürlich fakultative Ausflüge, wie bei jeder Reiseveranstaltung. ;) Diejenigen, die den Taschkent Ausflug nicht machen, ihn aber schon in Deutschlanf gebucht haben, sind alle Zusatzveranstaltungen nun inklusive. Um es kurz zu machen, ohne Absprache untereinander und ohne große Diskussion lehnen wir die drei Folkloreabende ab, ok, nicht alle, den letzten im Sommerpalast in Chiva, quasi der Abschlußabend sagen wir zu. Am Samstag, also morgen, fahren wir alle im Bus zum Geburstort von Timut Lenk nach Sachr-i Sabs, dem früheren Kusch.
    Die Hälfte des Busses fährt morgens mit Pkw's auf dem Hinweg 100km über den 3000 Meter hohen Pass des Alai Gebirges (Zarafschan-Gebirge )und die anderen Hälfte im Bus außen 170 km um das Gebirge herum, beim Rückweg fährt dann die andere Hälfte mit dem Pkw bzw. Bus.
    Abends geht es dann ins Theater, wer möchte, für die Taschkenter inklusive, gemeinsames Abendessen dann wieder im Hotel. Das mit dem Theater werde ich spontan entscheiden, wenn wir vor der Tür stehen, das Theater mit dem Theater kannte ich da noch nicht. ;;NiCKi;:


    Guts Nächte, Wecken und Abfahrt ist wie heute. Pünktlich sein. ;,cOOlMan;:


  • sie steht symbolisch für die von Uleg Bek angestrebte Vereinigung von Wissenschaft und Religion.



    Wie sieht das denn in Usbekistan mit der Frauenemazipation aus? Gerade wenn Wissenschaft und Religion eine Vereinigung eingehen, bleiben die Frauenrechte meist auf der Strecke. Wird dort noch immer studert ? Und sind Frauen zum Studium zugelassen? Verschleiert scheinen sie ja nicht zu sein, wie ich deinen Fotos entnehme?


    Apropo Fotos. Die sind wieder der Hammer.... :clab::clab::clab:

  • Hallo Ulrich.


    Ich hinke hinterher und sitze noch bei der ersten Familie im Wohnzimmer. Bei Rote Beete :kotz:


    Ich komme langsam hinterher. Will dann schon in Ruhe lesen und schauen und nicht bloß durch scrollen. Wobei man bei Deinen vielen Fotos bald nen Motor an die Maus bauen muss.


    Gruß Haiko

  • @Michelle:
    Endlich noch jemand der zugibt daß er nur Bilder anschaut.


    Ja, das ist so meine Art - halt offen und ehrlich. Versuche dabei aber, keinem auf die Füße zu tappen =) .



    Was wir da bisher gemacht haben war nur der Vormittag.


    Ups, stimmt ja. Den Rest des Tages lese/schaue ich dann am Wochenende.

    • Offizieller Beitrag

    Wie sieht das denn in Usbekistan mit der Frauenemazipation aus? Gerade wenn Wissenschaft und Religion eine Vereinigung eingehen, bleiben die Frauenrechte meist auf der Strecke. Wird dort noch immer studert ? Und sind Frauen zum Studium zugelassen? Verschleiert scheinen sie ja nicht zu sein, wie ich deinen Fotos entnehme?


    Apropo Fotos. Die sind wieder der Hammer.... :clab::clab::clab:


    Das Gerade wenn Wissenschaft und Religion eine Vereinigung eingehen, ist eine 500 Jahre alte Formulierung und stellt die Wissenschaft über die Religion, revoltutionär für die Zeit. Die Herrschaft der Sowjetunion hat zwar nicht geschafft den Islam aus den Traditionen der Usbeken zu verdrängen, hat aber die Kntinuität der religiösen Tradition gebrochen und die Reihen der örtlichen Geistlichen gelichtet. Reformprozesse in der islamischen Welt haben einen großen Bogen um Zentralasien gemacht und ein theologischen Vakuum hinterlassen. Im unabhängigen Usbekistan ist die Frau dem Mann gegenüber gleichberechtigt. Natürlich hat sie als Jungfrau in die Ehe zu gehen, der Mann darf Erfahrungen sammeln. Somit muß es Möglichkeiten für ihn geben, auch wenn es die offiziel nicht gibt. ;,cOOlMan;:
    Vergewaltig ein Mann eine Frau und schwängert er sie dabei, muß er sie heiraten und seine eigentliche Frau verlassen, so er denn eine hat, aber weiterhin für sie sorgen.
    Ansonsten gilt das, was hierzu Lande vor nicht langer Zeit auch gegolten hat, das hat nichts mit Religion zu tun.
    Oder wie sagte unsere Guide dazu: In den ersten 40 Jahren regiert der Mann, in den Jahren danach die Frau. ;)


    Scheleier und nurkas gibt es keine, siehe das Zitat, das 1917 die Frauen auf dem Registan ihre Schleier verbrannt haben. In der traditinellen Kleidung, besonders auf dem Land, gibt es natürlich das Kopftuch, so wie es das bei uns auch gegeben hat. Nach westlicher Mode gekleideten Frauen tragen kein Kopftuch. Natürlich gibt es Aussehnahmen. Laut Verfassung gilt Rligionsfreiheit und dies derart, das mechanische Gebetsrufer verbietet, wie auch das Glockengeläut. Die sind also weiter als wir und ja es gibt Kirchen, die auch benutzt werden.


    Die Medrese und Moscheen die wir gesehen haben und werden sind allesamt heute Mussen. Wenn sie es nicht sind, erwähne ich das, denn dann müssen wir die Schuhe ausziehen.


    Alles was wir gesehen haben an diesem Tag, waren bis zu Beginn der Restaurierung, Wiederaufbau muß man sagen, Ruinen.

    • Offizieller Beitrag

    :wow: Ich bin immer noch hin und weg von den Formen und Farben der Gebäude. Die Fotos sind toll :clab:
    Und das das mit der Organisation nicht immer so ganz klappt, da muss ich ein bisschen grinsen, aber irgendwie hab ich so etwas schon vermutet und das sage ich ganz ohne Vorurteile zu haben.


    Nun in diesem Fall können sie ja nix dafür und stand ja im Vorfeld der Reise schon lange fest. Man hätte auch komplett stornieren können.

  • Ich bin jetzt auch hinterhergereist. Da wir 1978 unsere Hochzeitsreise in Usbekistan hatten, war es für mich besonders interessant. Vielen Dank für die vielen Informationen und Bilder. :!!:clab:


    Da Taschkent durch Erdbeben (besonders das von 1966) viel von seiner historischen Substanz verloren hat, denke ich, dass die Entscheidung, nicht an dem Strapazenausflug teilzunehmen richtig war.


    Liebe Grüße


    Ilka :wink4:

  • :clabhands: :clabhands: :clabhands: Ein Wahnsinnsbericht mit tollen Fotos. :clabhands: :clabhands: :clabhands:


    Echt Schade, dass die Bäume nicht grün sind. Wäre ein wunderschöner Kontrast zu dem Blau-Gold-Braun. Aber ansonsten echt klasse. Besonders die vielen Namen, wie Uleg Begm, Wradlsi Knaf, Skhi ben Wadi und dessen Ziehsohn Umred ibn Grasvedinks. Ich hätte längst Knoten in den Fingern. Echt toll. Wärst ein netter Geschi-Lehrer geworden. ;;NiCKi;:



    Oder wie sagte unsere Guide dazu: In den ersten 40 Jahren regiert der Mann, in den Jahren danach die Frau. ;)




    Der war aber nicht verheiratet :gg: . Dann sieht die Sache anders aus. ;;SMT;;






    Und ? Hat er sie wiedergefunden und hinter den Kopf gelegt ?
    Eigentlich macht man mit sowas keine Scherze ! :neinnein:

    Weiß ich. Mein Onkel Josef war allerdings ein sehr lustiger Mann und hat selber Scherze mit seinen Holzbeinen gemacht. Der konnte die irgendwie abschrauben. Das war damals für mich der erste Schock im jungen Leben.

    • Offizieller Beitrag

    Ist ja unglaublich, was ich da lese und sehe :clab:


    Vor allem diese gewaltigen Bauten und die wunderschönen Mosaike haben es mir angetan. :!!


    Und was Du Dir da über die Geschichte angeeignet und angelsen hast, alle Achtung :app:

    • Offizieller Beitrag

    Da wir 1978 unsere Hochzeitsreise in Usbekistan hatten, war es für mich besonders interessant.


    Dann konntest Du den Fortschritt der Restaurierung beeindrucken. Das muß ja wie Vegas 1978 und heute sein.


    denke ich, dass die Entscheidung, nicht an dem Strapazenausflug teilzunehmen richtig war.


    ;;NiCKi;: War sie. Wir waren der irrigen Meinung, das ein Bild, was wir gesehen hatten in Taschkent war, war es aber nicht, war in Chiva. Persönlich hatte mich eh nur die Eisenbahnfahrt gereizt.
    Geplante 6 Stunden im Auto pro Strecke, nein danke. :neinnein:


    Ein Wahnsinnsbericht mit tollen Fotos.


    :jaMa::jaMa:


    Echt Schade, dass die Bäume nicht grün sind.


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:


    Der war aber nicht verheiratet . Dann sieht die Sache anders aus.


    Doch war er. Ich erwähnte doch, sein Sohn heißt Ulek Bek. ;,cOOlMan;: Kein Scherz.


    Aber hattet ihr denn auch die Gelegenheit, nicht-restaurierte vergleichbare Gebäude zu sehen?


    ;;NiCKi;: Die heißen dann Ruine. Morgen kommt so eine.


    Wie viele Fotos habt ihr nach einer Woche eigentlich mitgebracht ?


    Keine Ahnung. ;) 1000 mit der Digiknipse, aber ein Teil der Bilder kommt ja von der Videokamera (die im 16:9 Format) und die sind noch nicht alle exportiert.


    Ist ja unglaublich, was ich da lese und sehe


    :jaMa::jaMa::jaMa:

  • Jetzt hab ich aufgeholt und erstmal nen Mosaik und Ornamente Flash :gg:


    Ulli, das ist großartig.
    Eine vollkommen andersartige Architektur, die ganzen Farben - herrlich!
    Ich kann mich den anderen nur anschließen, Du hast fantastische Details festgehalten :clab::clab::clab:


    Aber das Foto, gefällt mir ganz besonders:



    Diese Berge im Hintergrund geben der Szenerie den besonderen Touch!


    Ich muss allerdings gestehen die ganzen geschichtlichen Details habe ich nur quer gelesen - war schon in der Schule nicht meins


    :schaem: Ich gestehe auch :gg:


    Aber Respekt, was Du hier alles noch an Infos reinpackst!
    Das ist besser als jeder Reiseführer!

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