USA / Kanada Ostküste - 2011

  • Samstag, 20.08.2011 - Fulton Chain of Lakes


    Der Tag beginnt wie der Gestrige: die Sonne scheint am wolkenlosen Himmel und wir frühstücken im Keyes Pancake House. Es herrscht wieder ziemlicher Andrang - das muss wohl an den leckeren Omeletts liegen...


    Anschließend brechen wir in's benachbarte Inlet auf, was romantisch inmitten der Fulton Chain of Lakes liegt. Wir wollen ein bisschen wandern und die Seen erkunden.


    Wir laufen auf dem Cascade Trail - einem 10 km Rundweg um den Cascade Lake und vorbei am Cascade Wasserfall. Der Weg führt zum großen Teil durch den Wald - ab und zu kommen wir auch an freien Stellen mit schönen Aussichten über den See vorbei.







    Nach dem Wasserfall wird der Weg immer morastiger und eh ich mich versehe, stecke ich bis zum Knie im Schlamm. Zum Glück lacht überhaupt niemand...





    Nach einer Meile kommt dann ein schönes Picknickplätzen direkt am See mit Feuerstelle und Liegewiese und wir machen Rast. Andreas und Christi spielen Wasserball mit meinen Schuhen, damit diese wieder mehr Ähnlichkeit mit Schuhen bekommen - momentan gleichen sie eher Schlammklumpen...






    Als wir weitergehen, quackert es zwar bei jedem Schritt an meinen Füßen, aber meine Schuhe sind wieder wie neu.


    Andreas hebt unterwegs noch einen Geo-Cache und dann sind wir fast schon wieder am Ausgangspunkt angelangt.


    Christi ist mittlerweile etwas kaputt - doch als es bis zurück zum Parkplatz nur noch etwas über 500 Meter sind, meint er selbstsicher: "Das hüpf ich doch auf dem linken Bein".


    Wir bieten ihm eine Wette an - und er erweist sich in dem schwierigen Gelände als echter Kämpfer. Doch 150 Meter vor dem Ziel scheitert er dann an einer bösartigen Wurzel. Schade für ihn - aber ich bekomme dafür heute Abend eine 15-minütige Massage


    In Inlet bekommt Christi dann Gelegenheit, sich zu erholen: Wir setzen uns in ein Straßencafé und essen Burger. Die Bedienung ist dabei etwas durch den Wind und kippt uns einen Burger nebst Pommes vor die Füße. Shit Happens...


    Anschließend bummeln wir noch etwas durch Inlet und genehmigen uns ein Eis.



    Beim Versuch, die anderen Seen der Fulton Chain of Lakes zu erkunden, scheitern wir: Es gibt nahezu keinen Zugang zum Ufer, da alles aus Privatgrundstücken besteht und uns die Beware-Of-The-Dog-Schilder den erforderlichen Respekt einflößen. Wenn man die Fulton Lakes erleben möchte, sollte man das wohl besser vom Wasser aus tun.


    Also fahren wir zurück nach Inlet und gehen im Arrowhead-Park an den öffentlichen Strand. Zufälligerweise findet heute hier ein Konzert mit Bill Staines - Folkmusiker und Songwriter - statt und er ist gerade am Aufbauen. Wir bleiben und lauschen eine Stunde in entspannter Atmosphäre.








    Zurück im Motel wird der Pool nochmal kurz getestet und das war’s dann auch für heute. Morgen haben wir eine relativ lange Fahrt vor uns - es geht zu den Niagarafällen.


    Also gehen wir ziemlich bald schlafen - Gut’s Nächtle.





    Gefahrene Meilen: 40



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

    • Offizieller Beitrag

    Habe nun wieder aufgeholt.
    Adirondacks, das ist ja schon 19 Jahre her. Ich glaub es wird mal wieder Zeit. Die Kanufahrt auf dem Moose River finde ich toll.
    Gibt es auch wasserdichte Tonnen zum ausleihen, fürs elektronische?

  • Sonntag, 21.08.2011 - Fahrt zu den Niagara-Fällen


    Wir starten früh und sitzen rekordverdächtig bereits vor 7:00 Uhr beim Frühstück in Keyes Pancake House. Wir sind die ersten im Lokal - doch es füllt sich recht schnell und als wir wohlgenährt wieder gehen, ist es bereits rappelvoll.


    Schnell noch packen, auschecken und pünktlich um 8:00 Uhr sitzen wir im Auto und starten in Richtung Niagarafälle. Da wir früh dran sind, sehen wir heute auch mal ein paar Rehe am Straßenrand:




    Der Himmel ist ziemlich bedeckt und unterwegs fängt es an, leicht zu regnen. Es wird mal mehr, mal weniger und als wir gegen 10:00 Uhr am Green Lake State Park vorbei kommen, regnet es immer noch. Wie hatten hier eine Pause eingeplant und sind nun am Überlegen, ob wir den Trail bei dem Wetter überhaupt in Angriff nehmen sollen. Wir beschließen, maximal 10 USD Eintritt für den Park zu zahlen - letztlich kostet es dann 8 USD und so ziehen wir unsere Regenjacken an und marschieren los.


    Die beiden türkisfarbenen Seen, die durch die letzte Eiszeit entstanden sind, haben wunderbar klares Wasser und sind über 60 Meter tief. Am Nordufer gibt es einen Badestrand mit Picknick- und Grillplätzen und trotz des nicht unbedingt optimalen Wetters herrscht dort zum Sonntag schon reger Betrieb.


    Wir wandern um den Green Lake und den Round Lake herum, treffen unterwegs jede Menge Jogger und als wir den zweiten See halb umrundet haben, haben wir auch den Regen "weggewandert". Der Stopp hier hat sich auf jeden Fall gelohnt.





    Zwei Stunden später fahren wir weiter. Das Navi meldet uns noch weitere drei Stunden Fahrt und auf der Interstate geht es trotz viel Verkehrs recht zügig voran. Es ist nicht besonders aufregend - das einzig Abwechslungsreiche ist das Wetter. Mal schüttet es wie aus Eimern, mal sieht man Fetzen blauen Himmels und ab und an zuckt auch ein Blitz am Horizont.


    Gegen 15:30 Uhr kommen wir im amerikanischen Niagara Falls an. Da wir gerade eine Trockenphase haben, von der wir nicht wissen, wie lange sie anhält und für morgen richtig gutes Wetter gemeldet ist, beschließen wir, uns die amerikanische Seite der Fälle jetzt anzuschauen und die kanadische Seite auf morgen zu verschieben.


    Wir fahren also auf Goat Island - der einzigen amerikanischen Stelle, auf der man die Fälle gut sehen kann. Die Ziegeninsel teilt die Wasserfälle in die auf amerikanischem Staatsgebiet liegenden American Falls, von denen sich der kleine, nur 12 Meter breite Breidal Veil Fall abgespalten hat, und die Horseshoe Falls, die größtenteils auf kanadischem Gebiet liegen.








    Die kanadische Seite soll ja eigentlich die deutlich bessere Wahl sein, wenn man die Fälle besichtigen will. Aber selbst hier sind wir bereits mächtig beeindruckt. Mit donnerndem Getöse stürzen die Wassermassen des Niagara - immerhin 170 Millionen Liter pro Minute! - über eine 58 Meter hohe Geländestufe und trotz des nicht optimalen Wetters und Lichtes können wir einfach nicht anders: wir knipsen was das Zeug hält...










    Obwohl der Himmel dabei immer wieder sein Gesicht wechselt und es auch ab und an etwas nieselt, merken wir das kaum - es sprüht an der Abbruchkante eh von allen Seiten. Nach zwei Stunden kommt es dann aber zu einem regelrechten Wolkenbruch und wir flüchten zu den kanadischen Nachbarn...


    An der Grenze zieht es sich diesmal ziemlich in die Länge. Wir warten geschlagene 45 Minuten, was aber nicht unbedingt daran liegt, dass die Kontrollen besonders scharf wären - es sind einfach unheimlich viele Autos, die über die Rainbow Bridge nach Kanada wollen.


    Wir checken im Ramada ein und beziehen unser Zimmer. Für das Parken am Hotel müssen wir heftige 12 CAD pro Tag bezahlen - bei unserem späteren Rundgang sehen wir allerdings viele Parkplätze, wo man sein Auto bereits für 5 CAD den ganzen Tag stehen lassen kann :(


    Die Zimmer sind geräumig und sauber - leider ohne Blick auf die Fälle, aber bei dem Preis ist das eigentlich logisch. In zehn Minuten ist man von hier aber an den Wasserfällen - alles in allem also sind wir zufrieden mit unserer Wahl.




    Wir gehen etwas Essen und anschließend noch einmal zu den Wasserfällen, um die abendliche Lichtershow und das Feuerwerk zu genießen. Dabei fällt dann doch auf, dass das kleine kanadische Örtchen Niagara Falls seeeehr touristisch ist und die Wasserfälle extrem vermarktet werden. Rummelbuden, Wachsfigurenkabinette, Riesenräder und ein Casino - man könnte meinen, man wäre doch auf der amerikanischen Seite


    Die Lichtershow aber ist echt toll. Die Fälle werden abwechselnd in den verschiedensten Farben angestrahlt und natürlich sind jede Menge Leute versammelt, um sich das Schauspiel anzusehen.









    Um 22:00 Uhr gibt es dann noch das sonntägliche Feuerwerk und ziemlich müde machen wir uns hinterher wieder auf den Heimweg.




    Gefahrene Meilen: 256



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Schöne Wanderung - wenn auch bissl matschig :gg:;)


    Als wir weitergehen, quackert es zwar bei jedem Schritt an meinen Füßen, aber meine Schuhe sind wieder wie neu.


    Das kann ich mir richtig vorstellen!
    Aber hoffentlich hast Du Dir da keine Blase geholt, als Du mit dem nassen Schuh weitergelaufen bist.


    Am Nachmittag dann gemütlich Live-Musik zu lauschen, das hat auch was :!!

    • Offizieller Beitrag

    Die Seen sind klasse, die gefallen mir ausgesprochen gut. :!!


    Niagara Falls sind schon was besonderes. Zwar nicht die höchsten und breitesten, aber ein Mythos :!!

  • Montag, 22.08.2011 - Niagara-Fälle & Niagara-on-the-Lake


    Da wir im Hotel kein kostenloses Frühstück bekommen, beginnen wir den Tag bei Starbucks. Obwohl wir ja eigentlich echte Fans dieser Kette sind, sind wir heute zum ersten Mal enttäuscht. Nicht mal unbedingt wegen der Qualität - obwohl auch die nicht dem entspricht, was wir sonst von Starbucks gewohnt sind - sondern weil es hier einfach wahnsinnig überteuert ist. Wir zahlen fast 50 CAD für das bissle Frühstück und sind nicht wirklich satt.


    Dafür lacht die Sonne wieder und die grauen Wolken von gestern sind wie weggeblasen. Da wir früh aber an den Fällen Gegenlicht haben, verschieben wir die Besichtigung auf den Nachmittag und machen zunächst einen kurzen Ausflug in das nur ein paar Meilen entfernte Niagara-on-the-Lake.


    Wir fahren auf dem Niagara Parkway nach Norden - immer entlang des Niagara River. Nach ein paar Meilen verengt sich die Schlucht, die der Niagara-River hier in’s Gestein geschliffen hat und bildet die Whirlpool Rapids - eine Folge von strudeldurchsetzten Stromschnellen. Wir machen halt und schauen uns das Ganze von der dortigen Seilbahn-Station aus an. Die Aussicht ist ganz nett aber eine Fahrt mit dem Spanish Aero Car ist wirklich nichts, wofür wir 13 CAD pro Person zahlen wollen...




    Die Route führt durch eine wunderschöne Gegend, vorbei an hübschen Häusern, unzähligen Weingütern und man hat immer wieder tolle Ausblicke auf den gewaltigen Niagara-Strom. Parallel zur Straße verläuft auch der Niagara River Recreation Trail, auf dem viele Radfahrer unterwegs sind. Wenn wir mehr Zeit hier hätten, wäre das sicher auch eine Option gewesen...




    Nach 30 Minuten Fahrt erreichen wir Niagara-on-the-Lake: ein echtes Bilderbuch-Städtchen, was an der Mündung des Niagara in den Ontario Lake liegt. Wir bummeln eine Stunde durch die Queen Street mit ihren vielen kleinen Boutiquen, Lokalen und Hotels und genehmigen uns ein zweites Frühstück.









    Auch dem Ontario-See statten wir hier natürlich einen Besuch ab. Am nördlichen Ende von Niagara-on-the-Lake befindet sich ein kleiner Park, von wo aus man eine herrliche Aussicht über den See hat. Wir können auf der anderen Seite sogar Toronto sehen und den CN Tower erkennen.





    Auf der Rückfahrt machen wir noch einen kurzen Stopp an der Floral Clock, dann wird es aber langsam Zeit für uns, denn wir haben noch einiges vor...




    Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder zurück, parken das Auto am Hotel und laufen zu den Niagara-Fällen. Gestern Abend haben wir die kanadische Seite ja bereits im Schein der Lichtershow erlebt - jetzt wollen wir das Ganze natürlich auch noch bei Tageslicht sehen.


    Wir beginnen mit einer Besichtigung "von oben" - soll heißen, wir fahren auf die Aussichtsterrasse des Skylon Towers. Von hier oben hat man einen sensationellen Blick über die Fälle, den Niagara River und die Rainbow Bridge. Man sieht, wie sich das Wasser in die amerikanischen und kanadischen Fälle aufteilt und um Goat Island herumschlängelt. Wir bleiben fast eine Stunde hier oben und fotografieren aus allen möglichen und unmöglichen Blickwinkeln, bis der Akku leer ist...














    Nach der Betrachtung von ganz oben folgt nun die von ganz unten: Wir lassen uns von der Maid of the Mist auf einer 30-minütigen Fahrt direkt in die Gischt der Horseshoe Falls bringen. Für dieses nasse Abenteuer werden wir mit den obligatorischen blauen Regenmänteln ausgestattet und der Captain erzählt unterwegs allerlei Wissenswertes rund um die Niagara Fälle.


    Wir bleiben auf dem Unterdeck - an der Aussicht ändert das nicht wirklich was - und werden nicht annähernd so nass, wie wir ursprünglich befürchtet hatten.


    Der Anblick der Fälle aus dem Boot heraus ist einfach nur gigantisch und jeden einzelnen Dollar wert - aus unserer Sicht ist die Maid of the Mist ein absolutes Muss, wenn man hier ist.








    Mittlerweile ist es 18:00 Uhr und wir wollen noch die Journey behind the Falls anschauen. Wir bummeln auf der gischtbesprühten Terrasse vor den Fällen langsam in Richtung des Table Rock Welcome Center, wo diese Touren starten und kommen unterwegs nicht umhin, immer wieder stehen zu bleiben und weitere unzählige Bilder von den gewaltigen Fällen zu machen.






    Die Journey behind the Falls selbst ist dann dagegen eher enttäuschend. Wir hatten uns hier irgendwie vorgestellt, dass man hinter den Horseshoe Falls entlang wandern kann. Tatsächlich aber gelangt man über Fahrstühle und Tunnels nur zu einem Loch im Fels, von dem aus man die Horseshoe Falls aus nächster Nähe betrachten kann. Aber nach der Fahrt mit der Maid of the Mist ist das keine neue Perspektive und man wird hier auch noch deutlich nässer als auf dem Boot, wenn man einen guten Blickwinkel haben möchte.


    Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir suchen uns ein Restaurant zum Abendessen. Wir landen mal wieder bei einem Mexikaner - und es ist mal wieder gut. Pappsatt machen wir uns auf den Weg zum Hotel und knipsen für heute das Licht aus.



    Gefahrene Meilen: 56



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Wie ist das auf der Maid of the Mist, schaukelt es stark oder kannst Du die Fahrt auch für Nicht-Hochseetaugliche empfehlen?


    Also ich bin ja prinzipiell nicht so empfindlich bei Schaukeln auf dem Wasser - ich kann nur schaukelnde Hängebrücken nicht ab ;)
    Von daher ist mein Urteil da für Dich sicher nicht so maßgeblich - ich fand das Schaukeln nicht schlimm. Und selbst wenn es etwas schaukelt - bei dem Anblick bist Du so abgelenkt, dass Du Deinen Magen komplett vergisst ;)


    Lg, Elke

  • Ein toller Tag! Vor allem die Fotos von gaaanz oben gefallen mir sehr gut. :!! Maid of the Mist ist wirklich ein absolutes Muss! Bei mir ist die Fahrt schon fast 20 Jahre her. Damals bekam man auf den Booten noch richtige Regenmäntel, nicht diese Plastikfolien.


    Schön auch die Bilder aus Niagara-on-the-Lake. Verstehe ich das richtig, dass es einen Radweg von Niagara Falls dorthin gibt? Das stelle ich mir sehr nett vor. Kommt auf die Merkliste. ;;NiCKi;:

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