Raketenwurm III - In the Back of Beyond

  • Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse zur richtigen Verweildauer der Kartoffeln in der Glut gab es denn schließlich?
    Waren die drei kleinen Tütchen in der Salattüte mit drin?
    Ich hoffe, der Salat war gewaschen, bevor er in die Tüte kam ;) .
    Steak ist generell nicht so mein Ding, aber deine Beschreibung sehr interessant :!! !


    Gruß
    Gundi

  • Man lege die Steaks (vorher auspacken!) auf den Grill.


    Sind die Steaks aufm Rost geschrumpft ;][; ? Die sahen in der Packung viel größer aus :gg: .


    Beutelsalat gehört definitiv vor dem Verzehr gewaschen ;auweia; . Dazu könnte man noch kleine Wasserablauflöcher in die Tüte schneiden, allerdings läuft anschließend auch die Salatsoße raus :gg: . Aber ansonsten eine geniale und geschirrsparende Zubereitungsmethode.


    LG,


    Ilona

  • Schöne Geweihe haben die Elks. Wer denkt denn dabei ans Essen :pipa:


    Wofür die Gilmore Girls nicht alles gut sind. Prima, die Salat-Schüttel-Technik :!!


    Das mit dem Daumen-Finger-drücken hab ich nicht verstanden. Gibt's davon keine Bilder? ;)

  • Klasse! Endlich mal wieder was spannendes!


    Dacht ich mir doch, dass Euch das interessiert. Ich glaub, in Zukunft poste ich hier nur noch Essensbilder. :gg:



    Ich hab nur einen Kritikpunkt: So ein tolles Essen auf einem blauen Plastikteller! :ohje:X(:rolleyes::(


    Naja, unser Porzellanservice hatten wir in der Wildnis nicht dabei. :nw:



    Die Salatzubereitung ist vielleicht nicht wissenschaftlich, aber GENIAL!


    Was ist daran nicht wissenschaftlich? :wut1:


    ;)



    Die Daumen-Finger-Methode bezweifle ich aber, bei mir funktioniert das auch nicht.


    Das hat mir ein Koch beigebracht. Man braucht halt etwas Übung. :nw:



    Steak s um Mitternacht posten ist verboten.


    Seit wann? ?(



    Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse zur richtigen Verweildauer der Kartoffeln in der Glut gab es denn schließlich?


    Naja, so eine dreiviertel Stunde sollte man mindestens rechnen.



    Waren die drei kleinen Tütchen in der Salattüte mit drin?


    Ja.



    Ich hoffe, der Salat war gewaschen, bevor er in die Tüte kam


    Beutelsalat gehört definitiv vor dem Verzehr gewaschen


    Pah. Salat waschen ist was für Weicheier. ;te:



    Schöne Geweihe haben die Elks. Wer denkt denn dabei ans Essen


    Du sollst ja auch nicht die Geweihe essen. ;te:



    Wenn es als Wissenschaftler nicht mehr klappt, könntest du auch Jamie Oliver vertreten


    Wieso sollte das als Wissenschaftler nicht mehr klappen. :wut2:


    ;)



    Das mit dem Daumen-Finger-drücken hab ich nicht verstanden. Gibt's davon keine Bilder?


    Na gut, was tut man nicht alles für das hochverehrte Publikum. Voilá:



    Man nehme eine Hand (vor dem Zeigen im Internet die Fingernägel säubern ;) ):




    Führe den Daumen vorsichtig an den Zeigefinger:




    Und drücke mit dem anderen Daumen vorsichtig auf den Handballen zwischen Daumen und Handgelenk:




    Das war für Medium Rare.


    Für Medium nehme man statt dem Zeigefinger den Mittelfinger:





    So einfach ist das. :)

  • Und drücke mit dem anderen Daumen vorsichtig auf den Handballen zwischen Daumen und Handgelenk:


    Wenn ich aber beide Hände dafür brauche, mit welcher Hand fasse ich dann ans Fleisch ;][;:gg: ? Eigentlich müsste dann eine 2. Person mit der einen Hand an die Handballen fassen und mit der anderen ans Fleisch ;) . Ich denke, ich nehme lieber ein Fleischthermometer :SCHAU: .


    LG,


    Ilona

  • So, ich habe jetzt endlich auch zeit gefunden, bei dir mitzulesen.....das heisst ich habe verhältnismässig viel gelesen und vor allem ganz viele Bilder geguckt. Man o man....ihr hattet ja ein Wetter.
    Eine Streckenteile kenne ich vom letzten Jahr ja auch. Mir gefällt die Gegend, auch wenn es zwischendurch mal die laaaangen, gleichmässigen Strecken gibt.
    Ich empfand es letztes Jahr schon als noch relativ grün.....aber dieses Jahr ist ja grüner als grün........


    Ihr könnt mich jetzt nämlich alle für bekloppt halten (naja, das macht Ihr ja alle eh schon längst), aber ich mag die Prairie. =)


    Ich finde die Prärie auch wunderschön und ich wurde da gerne mal mit (m)einem Pferd durch die Landschaft streiffen.


    Die Badlands des NP in Sout Dakota, da hast du wunderbar beschrieben, was den Reiz ausmacht. Diese karge Landschaft und trotzdem reich voll Leben und diese unglaublichen Witterungsverhältnise......diese Farbwechsel....je nach Sonnenstand und Wetter. Und bei helle, Mond ist es wieder ganz anders.....


    Vielleicht kein toller Ort um zu wohnen, aber ein schöner Ort, den man sich eimal ansehen sollte.


    Liebe Grüsse
    Sarah


  • Wenn ich aber beide Hände dafür brauche, mit welcher Hand fasse ich dann ans Fleisch ;][;:gg: ?


    Wie gesagt, Du musst Dir das Gefühl einfach ein paar Sekunden merken. :nw:




    Ich denke, ich nehme lieber ein Fleischthermometer :SCHAU: .


    Was in das Steak reinstecken? :EEK:




    Von jeder Seite 90 Sekunden braten.


    Braten? Hier wird gegrillt. ;)




    Mit einem Liter Bier nachspülen.


    Nur einer? :EEK:




    So, ich habe jetzt endlich auch zeit gefunden, bei dir mitzulesen


    Das freut mich. =)




    Ich finde die Prärie auch wunderschön und ich wurde da gerne mal mit (m)einem Pferd durch die Landschaft streiffen.


    Ich auch. :!!




    Die Badlands des NP in Sout Dakota, da hast du wunderbar beschrieben, was den Reiz ausmacht. Diese karge Landschaft und trotzdem reich voll Leben und diese unglaublichen Witterungsverhältnise......diese Farbwechsel....je nach Sonnenstand und Wetter. Und bei helle, Mond ist es wieder ganz anders.....


    Vielleicht kein toller Ort um zu wohnen, aber ein schöner Ort, den man sich eimal ansehen sollte.


    Oh, ja, genau meine Worte. :!!




    So, nach der Auflockerung durch das Essen wird der nächste Teil wieder wissenschaftlich-ernster. :(

  • .
    Garry Owen

    16.06.2011 - Lewistown - Billings

    Morgens war in Lewistown strahlender Sonnenschein. War ja klar, ausgerechnet heute, wo wir den Ort verlassen. :rolleyes:

    Irgendwie schaffen wir es immer, von der Sonne wegzufahren. Kurz darauf kamen wir nämlich in bewölkte Gefilde.



    Immerhin hatten wir gestern in der Bar erfahren, dass die schnellste Strecke nach Billings wieder frei war. Man konnte also wieder durch Roundup fahren. Diesen Ort hatte es am schlimmsten mit den Hochwassern erwischt. Das war genau das richtige für unsere Katastrophentourismusdienstreise.

    Aber vorher erst mal – Wolken:



    Immerhin mit Kühen und GRÜN. :jump:



    In Roundup war zunächst nichts mehr vom Hochwasser zu sehen, außer lauter Schlamm am Straßenrand. Also erst einmal tanken. Gegenüber der Tankstelle der Sheriff mit Anti-Meth-Plakat an seiner Hütte.




    Das hatte Terry erwähnt. In Montana gibt es wohl ein großes Meth-Problem. Das kam alles aus Kanada. Natürlich. Genauso, wie das ganze Crystal bei uns natürlich alles aus Tschechien kommt. Selbst ist man ja nie an irgendwas schuld. Immer die Nachbarn. Aber Spaß beiseite. Die Beziehungen zwischen Kanada und Montana seien sehr gut, hatte Terry betont.

    Als wir uns dem Musselshell River näherten, sahen wir noch genug Hochwasser. Alles überschwemmt.






    Da brauchen die sich aber gar nicht wundern. Wenn man eine Straße schon nach Wasser benennt. :nw:

    Nach Roundup wurde das Wetter wieder besser. :clab: Man konnte sogar schon die Berge sehen. :jump:






    Und Billings.




    In Billings waren wir erst mal einkaufen. Hier gab es immerhin wieder einen Walmart, nicht so ein Pamida-Zeugs. Der erste Walmart seit Nebraska. :EEK: Wir brauchten unbedingt noch eine CF-Karte für meine Frau. In Lewistown hatte es ja in der ganzen Stadt nur eine gegeben, und die hatte ich abgestaubt. :aetsch2:

    Danach waren wir zum ersten Mal auf der Reise in einem Ketten-Restaurant. Wendy’s. Waren wir schon seit Jahren nicht mehr. Schmeckte aber noch genauso so wie damals. Gleich am Geschmack erkannt, oder so.

    Wo wir schon mal in der Gegend waren, sind wir zum Pompey’s Pillar National Monument. Der Vollständigkeit halber sozusagen. Wobei „in der Gegend“ relativ ist. Die Anfahrt zog sich, nicht zuletzt wegen der ganzen Baustellen auf der Interstate.

    Um es vorweg zu nehmen: Da sollte man wirklich nur dann hin, wenn man eh „in der Gegend“ ist. Das ist wirklich nur was für eingefleischte L&C-Fans. Wobei, streng genommen nur was für C-Fans. Denn L war nicht hier. Wer auf L steht, der muss woanders hin. Was? Werden jetzt einige fragen, C ohne L, wie kommt das denn? Ist das überhaupt erlaubt? Das kommt so: Auf der Rückreise vom Pazifik haben die beiden sich irgendwo in Montana getrennt. Mit dem Erreichen des Ozeans war zwar eigentlich mission accomplished, aber man weiß ja nie, ob diese Präsidenten damit auch zufrieden sind. Und so entschlossen sich die beiden, noch ein paar Sachen abseits des Weges zu entdecken. L mehr im Norden und C hier am Yellowstone. Und wo er schon mal da war, hat C gleich an einem Felsen am Fluss herumgekritzelt. Damit man ihm auch glaubt, dass er da war. Sonst gibt es hier absolut nicht zu sehen hier. Eigentlich sollte man hier einen Cop herstellen, der die Leute mit den Worten „Gehen sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen“ wegschickt. Aber da war leider kein solcher Cop und dementsprechend sind wir hin.

    Zu sehen gab es hier wirklich fast nicht. Eigentlich nur ein wenig Steingekritzel. Aber immerhin von C. Der hatte hier seine Unterschrift im Fels hinterlassen. So nach dem Motto: C was here. Ansatzweise was Besonderes ist das nur, weil das hier die einzige immer noch bestehende Hinterlassenschaft der L&C-Expedition ist. Aber so sind die Amerikaner. Da kritzelt einer und sie machen ein großes Bohei darum, mit Visitor Center und allem Schnickschnack. :nw:

    Wo wir schon mal da waren, haben wir natürlich das Gekritzel fotografiert:






    Das war mit einem Schloss gesichert, damit es keiner klaut. Es gibt sogar eine Videoüberwachung.

    Aussicht gab’s von dem Felsen auch. Auf den Yellowstone River.




    Der Name Pompey’s Pillar hat übrigens nichts mit alten Römern zu tun, sondern kommt vom Sohn von Sakakawauwau Sakakaka Sakakao der Indianerin, die L&C begleitet hat. Dessen Spitzname war „Little Pomp“ was soviel heißt wie kleiner Häuptling.

    Dann zurück Richtung Billings aber kurz davor scharf links abgebogen. Zum Little Bighorn Battlefield National Monument. Dauerte aber ein wenig, die Fahrt.




    Wo wir schon „in der Gegend“ waren, wollte ich natürlich unbedingt das Schlachtfeld sehen. Ich steh ja auf so historisches Zeugs. Also rein wissenschaftlich betrachtet. Wie Ihr sicher wisst, war hier die Schlacht am Little Bighorn. Auch bekannt als Custer’s Last Stand. Eine der größten Niederlagen der US-Armee gegen die Indianer.


    Schlachtfelder sind ja eine besonders traurige Angelegenheit. Ebenso die Indianerkriege. Schwer, da nichts falsches zu schreiben. Und schwer, da allen Beteiligten gerecht zu werden, ohne etwas zu verharmlosen oder zu dämonisieren. :nw:

    Am Visitor Center gibt es etwa alle zwei Stunden einen Vortrag über die Schlacht und die Vorgeschichte. Abwechselnd machen das ein Weißer und ein Indianer. Wir erwischten einen Weißen. Der bemühte sich, die Sichtweisen beider Seiten auf die damaligen Ereignisse dazustellen.


    (WARNUNG: Ich fand das sehr interessant, aber jetzt wird es historisch und wen Geschichte nicht interessiert, der kann hier gerne mal wieder weiterscrollen.)

    Die Sichtweise der Indianer war eigentlich ganz einfach: Das war hier ihr Land, was hatten die ganzen doofen Weißen hier eigentlich zu suchen. Und die Sichtweise der Weißen war auch ganz einfach: Wenn die ganzen doofen Indianer aus dem Land nichts machen, was haben die dann hier eigentlich zu suchen.

    Um es etwas genauer zu erklären: 1873 war eine weltweise Wirtschaftskrise (ja, das gab‘s damals auch schon). Auch den USA ging es richtig schlecht. Deflation, Börsenkrach, marode Banken, Unternehmenspleiten und sehr hohe Arbeitslosigkeit. (Kommt einem irgendwie bekannt vor. ;][; ) Und dann noch diese ganzen Einwanderer aus Europa, wo sollte man bloß hin mit denen. :rolleyes: Inflation anheizen ging nicht so einfach, denn der Dollar war damals goldgedeckt. Aber da gab es doch eine Lösung: In den Black Hills war gerade eben Gold gefunden worden. Massen von Gold. Unmengen an Gold. Also so richtig viel Gold. Die Sache hatte nur einen Haken. Im Vertrag von 1868 hatte man die Black Hills (und das Land zwischen diesen und dem Missouri) für ewige Zeiten (mal wieder) den Indianern zugesichert. Das war aber den meisten Leuten egal und ein Strom von Goldsuchern ergoß sich in die Black Hills. Die Armee konnte und wollte da kaum etwas dagegen unternehmen. So richtig verstand diese Indianer eh keiner. Da hatten die das ganze schöne Land mit den saftigen Weiden und fruchtbaren Böden und dem ganzen Gold und was machten die da? Büffel jagen. :rolleyes: Sollte man wirklich auf die paar tausend Wilde mit diesem Büffelfetisch Jäger und Sammler Rücksicht nehmen, wenn das Wohl und die Zukunft einer Nation mit über 40 Millionen Einwohnern in einer schweren Krise auf dem Spiel stand?


    Ihr könnt Euch denken, wie diese Frage beantwortet wurde. Man versuchte, den Indianers die Black Hills abzukaufen. Die Indianer wollten aber nicht verkaufen. Schließlich war das für sie heiliges Land. Diese nervigen und störenden Weißen hatten da gar nichts verloren, denen konnte man eh nicht trauen. Wieviele Verträge hatten die nicht schon gebrochen. :rolleyes:


    Die Verhandlungen zogen sich ohne zu einem Ergebnis zu führen. Viele der Lakota, Cheyenne und Arapahos verließen das Reservat unter der Führung von Sitting Bull, Crazy Horse und anderen Richtung Nordwesten. Dann halt mit Gewalt, dachten die Amerikaner. Die Armee wurde mobilisiert, drei Kolonnen sollten die Indianer verfolgen und näherten sich aus unterschiedlichen Richtungen um sie einzukreisen. Unter anderem die Abteilung von General Terry mit der 7th US-Cavalry unter George Armstrong Custer, die aus Richtung Osten anrückte.


    Am Morgen des 25. Juni 1876 entdeckten die Indianerscouts der 7. Kavallerie von Süden kommend das Indianerdorf im Tal des Little Bighorn Rivers (den die Indianer Greasy Grass - fettes Gras - nannten). Ich könnte Euch jetzt natürlich den detaillierten Schlachtverlauf minutiös schildern. (Ich seh schon die nackte Panik in Euch emporsteigen :gg: ) Aber da Ihr mich in den letzten Tagen kaum geärgert habt, lass ich Euch noch einmal davonkommen.


    Nur ganz "knapp":


    Die 7. Kavallerie war ca. 650 Mann stark - Soldaten, Indianerscouts und Zivilisten. Wieviele Indianer beteiligt waren, weiß man nicht. Moderne Schätzungen reichen von 900 bis 1800 Kriegern. Custer vermutete, dass er es nur mit wenigen Indianern zu tun hatte und hatte vor allem die Befürchtung, dass die abhauen, bevor er sie angreifen kann. Er teilte daher sein Regiment um das Dorf von mehreren Seiten anzugreifen und den Indianern die Fluchtwege abzuschneiden. Zuerst erreichte Major Reno mit seinen Leuten das Dorf von Süden und griff gleich an. Er wurde jedoch zurückgeschlagen und verschanzte sich zuerst in einem Wäldchen, dann auf einer Anhöhe, wo er von den Indianern belagert wurde. Es sah schon so aus, als ob seine Stellung von den Indianern überrannt werde würde, da kam Hilfe. Captain Benteen mit seinen Männern. Der sollte im Westen die Fluchtwege abschneiden, hatte dort aber keine Indianer gefunden (logisch, die versuchten wider Erwarten nicht zu fliehen) und war zurück Richtung Osten geritten.


    Währenddessen ritt Custer mit seinen Leuten zwischen den Hügeln östlich des Flusses nach Norden, wollte das Dorf von Nordosten aus angreifen und fand sich plötzlich inmitten des Dorfes und lauter angreifenden Kriegern wieder. Er und alle seine Leute wurden in der Schlacht getötet. Reno und Benteen überstanden die zweitägige Belagerung auf dem Hügel. Am 26. Juni näherten sich andere Armeeeinheiten und die Indianer zogen ab.


    Die 7. Kavallerie verlor 268 Männer. Schätzungen über indianische Tote reichen von 36 bis 136. Eine Katastrophe für die Indianer, sie konnten Verluste im Gegensatz zu den Weißen nicht ersetzen. Die Nachricht von der Niederlage erreichte die Weißen im Osten inmitten der Vorbereitungen für die 100jährige Geburtstagsfeier der USA und setzte die Nation unter Schock. Die Armee wurde vergrößert, der Krieg mit umso größerer Hartnäckigkeit geführt. Im Frühjahr 1877 war der Krieg beendet. Sehr passend daher der (fiktive?) Kommentar von Kate Bighead, einer Cheyenne aus Son of the Morning Star: it was not his [Custer's] last stand...it was ours.




    Wie gesagt, sehr interessant der Vortrag. Mich hätte allerdings auch der Vortrag eines der Indianer interessiert. Vor allem, da das wahrscheinlich ein Absaroka (Crow) gewesen wäre. Das Schlachtfeld liegt nämlich mitten im Crow-Reservat. Das war hier gar nicht das Land der Lakota oder Cheyenne, wie auch der Ranger betont hatte. Sondern das der Absaroka, alte Feinde der Lakota und Cheyenne, die hier an der Seite der Weißen kämpften. Auf die Lakota waren die nämlich nicht gut zu sprechen. Die Lakota hatten in den letzten hundert Jahre viele Stämme (u.a. die Absaroka, die Kiowa, die Assiniboine, die Shoshone, die Pawnee, die Gros Ventre und die Omaha) vertrieben und sich ihr Land angeeignet. Oder, um es mit den Worten des Lakota Black Hawk zu sagen: we whipped those nations out of them and in this we did what the white men do when they want the lands of the indians.


    Aber wir wollten nicht noch einmal über eine Stunde auf den nächsten Vortrag warten. Wir wollten die Battlefield Road fahren und uns die Gegend genauer anschauen.


    Hier der Blick vom Last Stand Hill Richtung Westen, Richtung Little Bighorn River:



    Hier der Last Stand Hill, wo Custer und ein Teil seiner Soldaten gestorben sind:




    Die weißen Steine markieren Stellen, an denen Soldaten und mit den USA verbündete Indianer gestorben sind. Für gefallene Lakota, Cheyenne und Arapaho gibt es braune Steine. Allerdings sehr wenige, da man bis auf Ausnahmen nicht weiß, wo Indianer gestorben sind. Die Indianer haben ihre Toten nämlich nach der Schlacht mitgenommen und bestattet.




    Das Denkmal für die gefallenen Soldaten. Ich hab das eigentlich eher wegen der Wolken fotografiert, nicht weil ich das Denkmal so hübsch fand. :nw:



    Es gibt auch noch ein Denkmal für die Indianer, aber da hab ich irgendwie kein Bild von. :schaem: :nw:



    Der Hügel, auf dem sich Reno und Benteen verschanzt haben:




    Hier war damals das Südende des Indianerlagers. Und das Wäldchen, in dem Reno sich zuerst verschanzt hatte.




    Am Südende von Reno Hill, einer der wenigen Marker für indianische Gefallene.




    Ich find das irgendwie, ich weiß nicht, so lange Zeit danach sieht das hier so friedlich und idyllisch aus. Wenn man nicht wüßte, was damals passiert ist...






    Jedenfalls ist das hier eine wunderschöne (und GRÜNE) Prairielandschaft.


    Nachdem ich hier die Landschaft gesehen hatte, verstand ich viel besser, wie das hier ablief. Ist halt doch oft so, dass man eine Schlacht nur durch die Topografie versteht. Das war hier wieder eine typische Prairielandschaft. Mit vielen Hügelchen, Ravines und Coulees. Da verliert man total schnell den Überblick und weiß nicht mehr, wo man ist. Oder die anderen. Custer hatte ja den Fehler begangen, sein Regiment aufzuteilen, so dass sich die Soldaten aus den Augen verloren. Die Indianer kannten aber die Gegend hier und konnten das Gelände zu ihren Gunsten nutzen.

    Hier muss man sich erst mal zurecht finden.



    Überall ist natürlich erklärt, was wo stattgefunden hat.




    Ich hätte mir das gerne noch genauer angeschaut, aber es wurde schon spät und zog langsam wieder zu. Wir fuhren also zurück nach Billings.




    Pünktlich als wir zurück in Billings waren, fing es an zu regnen. Wir machten uns dennoch zu Fuß auf, was zu essen und zu trinken suchen.

    Das Taxi hier



    wollte uns leider nicht mitnehmen, da wir noch nichts getrunken hatten. Das wollten wir ändern. Aber wo? Auf dem Weg kamen wir zuerst an die Hinterseite einer Bühne, wo eine Band Krach machte musizierte. Sind wir halt einfach dran vorbei und standen plötzlich vor der Bühne inmitten hunderter von Leuten. Die meisten mit Plastikbechern gefüllt mit Bier in der Hand. Da wir aber nicht nur Bier sondern auch Burger wollten, drängelten wir uns durch das Gedränge




    und standen plötzlich am Anfang des Platzes.




    Da waren doch tatsächlich Eintrittshäuschen, zum Zahlen des Eintritts für den Krach das Konzert. Und wir hatten uns aus Versehen ohne zu zahlen reingeschlichen. :schaem: Oh-oh. Schnell weg hier. Wir waren immer noch auf dem Platz, da kam ein Platzregen auf.

    Gleich um die Ecke fanden wir die Montana Brewing Company. Das wär doch jetzt das Richtige. Aber da war die Hölle los. Riesige Schlange. Ist ja eigentlich ein gutes Zeichen. Aber beim Anblick der Schlange schätzten wir, dass wir da wohl stundenlang hätten warten müssen. Da hatten wir keine Lust drauf, wir hatten ja jetzt Hunger. Also wieder raus in den Regen. Wir kamen an ein paar Steakhäusern vorbei, die sahen aber viel zu teuer aus. :nw: Am Bahnhof dann eine andere nette Brauerei gefunden. Da war zwar was frei, aber außer Erdnüssen gab es da nix zu essen. :rolleyes: Also weiter durch die Straßen geirrt, bis wir wieder an der Montana Brewing Company standen. Dann stellen wir uns halt an. :rolleyes: Aber wider Erwarten bekamen wir gleich einen Tisch. :SCHAU: Der Burger



    war gut, das Bier sehr gut. Nach dem ersten, einem relativ normalen Sharptail Pale Ale (Custer's Last Stout war leider gerade aus) entdeckte ich was interessantes auf der Bierkarte: Juicehead Gorilla Imperial India Pale Ale. Das musste ich haben wissenschaftlich untersuchen. Leerte schnell das erste Bier und bestellte das mit dem langen Namen:




    Sieht absolut harmlos aus. Aber. Hatte 9,4 Prozent Alkohol und 100+ IBU. :EEK: Das schmeckte, äh, interessant. Und schon nach der Hälfte war ich völlig zugedröhnt leicht angeheitert. ;hicks; Ein billiger Rausch. :jump:

    Zum Ausgleich bestellte ich danach das leichteste Bier. Mit nur 4%. Zum Runterspülen sozusagen. Wir hielten uns noch ein wenig in der Bar auf. Leute begaffen wissenschaftlich beobachten. Vor allem das Balzverhalten unter Einfluss von Alkohol. Sehr interessant. :gg:

    Alles in allem ein gelungener Abend. :wink4:


    .

    • Offizieller Beitrag

    Seit wann?

    Immer schon, also seid Forumsgründung.

    Ich könnte Euch jetzt natürlich den detaillierten Schlachtverlauf minutiös schildern.

    Ich warte.............

    Vor allem das Balzverhalten unter Einfluss von Alkohol.

    Von wem? Deinem oder ......?

  • Viel interessante Geschichte am heutigen Tag. :!!


    Kaum zu glauben, was für schreckliche Dinge sich in dieser lieblichen Landschaft zugetragen haben.


    Der Burger sieht richtig lecker aus :!!

    Zitat von »PhilippJFry«
    Vor allem das Balzverhalten unter Einfluss von Alkohol.

    Von wem? Deinem oder ......?

    ;haha_ ;haha_

  • Wieder mal sehr interessant deine Infos zur Schlacht am Little Big Horn. :!!:!!:!!
    Im Film mit Dustin Hoffmann kam das gar nicht so raus. :EEK: Danach hattet ihr ja zum Glück sogar Gelegenheit schön Blümchen im GRÜN zu fotografieren. :clab::clab::clab:


    Den Abschluss mit dem Bier mit absonderlichen Namen hätte ich mir auch gegönnt. :prost: Allerdings hätte ich wohl auch noch versucht, wieder durch den Hintereingang des Konzertes zu kommen :pfeiff:

  • Kaum ist man mal ein Wochenende geschäftlich unterwegs, schon geschieht es. Das erste interessante Posting in diesem Thread. Und noch dazu blutrünstig. Nein, nicht das mit den Indianern, das mit den Steaks meine ich.


    Wenn auch nicht mit den meisten dort lebenden Rindviechern, da ist aus irgendwelchen Gründen Indien weit vorne. Aber seltsamerweise werden die da nicht zum Essen gehalten. ?(


    Die kann man nicht essen, die sind zu mager.


    Saveway


    Tja, gerade hab ich am Wochenende groß verkündet, was ich mit dir vor habe, da passiert dieses Vogelvau. Muss ich jetzt meine Pläne anpassen?? hmmm.... :pipa:

  • Muss ich jetzt meine Pläne anpassen?? hmmm.... :pipa:


    Wenn du darauf anspielst:


    Zitat

    Und wegen des neuen intellektuellen Forums müsst ihr euch noch gedulden, das dauert noch ein wenig. Ich muss das mit Willi und Flip erst abstimmen.


    Damit hast du den Flip nur verschreckt, weil du mich im gleichen Atemzug genannt hast.


    Weil, ich bin nämlich niewohlos und hab mit Wissenschaft NIX am Hut. Ich brat mein Fleisch auch ohne Bohei drum zu machen und meide grüne, nasse Gegenden...


    Willi

  • Wenn der Film (Little Bighorn) das nächste Mal läuft, muss ich ihn mir mal wieder ansehen - mit diesen Informationen.


    Seid Ihr denn nun nach dem Brauerei-Besuch und Euren Feldforschungen in dem Taxi mitgenommen worden?


    So schlimm sahen die Überschwemmungen aber auch nicht mehr aus. Und die Landschaft wirkt sehr idyllisch. Ich denke, auch ohne wissenschaftlichen Auftrag könnte ich sie mir mal einige Tage ansehen.


    Gruß


    Bettina


    (Ich darf ja nicht mehr schleimen, sonst würde ich sagen, interessanter Tag, viele Informationen und wieder mal toll geschrieben. Aber ich darf ja nicht)


  • Immer schon, also seid Forumsgründung.


    Da war ich nicht dabei. :nw:



    Ich könnte Euch jetzt natürlich den detaillierten Schlachtverlauf minutiös schildern.


    Ich warte.............[/quote]


    Nee Du, lieber nicht. Ich will den Werner nicht noch mehr langweilen.




    Von wem? Deinem oder ......?


    Nach dem Bier war ich zu Balzverhalten nicht mehr in der Lage. Außerdem hatte ich meinen Hut nicht dabei.





    Kaum zu glauben, was für schreckliche Dinge sich in dieser lieblichen Landschaft zugetragen haben.


    Diese ehemaligen Schlachtfelder schauen im Nachhinein immer so friedlich aus.



    Wirklich schön GRÜN ist das überall.


    Aber hallo. :gg:




    Wieder mal sehr interessant deine Infos zur Schlacht am Little Big Horn. :!!:!!:!!
    Im Film mit Dustin Hoffmann kam das gar nicht so raus. :EEK:


    Little Big Man, hmm, Ja, der Film ist gut, aber unhistorisch. Ist halt mehr eine Parabel auf Amerika. Die Darstellung von Custer ist allerdings grob falsch nicht ganz historisch korrekt. Der war nicht der blutrünstige stümperhafte Verrückte wie dort dargestellt. Allerdings auch nicht der strahlende Held wie in dieser Verfilmung mit Erol Flynn. Die Wahrheit leigt wohl wie so oft irgendwo in der Mitte.




    Danach hattet ihr ja zum Glück sogar Gelegenheit schön Blümchen im GRÜN zu fotografieren. :clab::clab::clab:


    Auch wenn Willi das anders sieht, das war wirklich wunderschön da. =)




    Allerdings hätte ich wohl auch noch versucht, wieder durch den Hintereingang des Konzertes zu kommen :pfeiff:


    ;auweia;




    Tja, gerade hab ich am Wochenende groß verkündet, was ich mit dir vor habe, da passiert dieses Vogelvau. Muss ich jetzt meine Pläne anpassen?? hmmm.... :pipa:


    Tja, dann werd ich Deine Pläne halt nie erfahren. :nw:




    Weil, ich bin nämlich niewohlos und hab mit Wissenschaft NIX am Hut.


    Wir mögen Dich trotzdem. :lls:

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