2008 With No Kids in Amerika

    • Offizieller Beitrag

    @Ralph
    alte Steine kann ich mir immer anschauen, überall.


    @Silke
    hast Du auch die Schwarze gefunden?


    @Sandra
    Danke sehr. Wart Ihr eigentlich schon White Oak?


    @Toni
    Die Geschichte ist eigentlich ein Beleg dafür, das man daraus bis heute nicht viel gelernt hat.


    @Johannes
    die NM-55 ist aber auch landschaftlich reizvoll. Es gibt weiß Gott tötere Ecken. Diese gehört jedenfalls nicht dazu.


    Matze
    Danke sehr.


    @Elmar
    Die Lärmschutzwand ist ja da. :gg: Und ehrlich, ich hör sowas nicht, ich blende das aus. Aber es kann nicht schlimm gewesen sein, auf dem Video beim Sunset hör ich eigentlich nichts.


    @Ernst
    Danke sehr. Extra dahinfahren, dazu muß man schon alte Steine gern haben.


    Grille
    das freut mich ungemein.

    • Offizieller Beitrag

    @Silke
    ich weiß es nicht. Sie haben sich mir nicht vorgestellt. :gg:


    @Sandra
    Danke, yes, yes, da ist es dabei. :SCHAU: Dann kann es nachher ja weitergehen.

    • Offizieller Beitrag

    17. Mai 2008 Albuquerque – El Malpais – El Morro – Holbrook




    ca. 253 Meilen

    Der Wettergott ist heute auch wieder auf unserer Seite. Vor der Weiterfahrt ist aber erst ein Stopp am nächsten Supermarkt notwendig, unser täglich Brot gib uns heute. Deswegen findet das Frühstück auch dort auf dem Parkplatz statt. KOA im weitesten Sinn und der Supermarkt im eigentlichen, liegen an dem Business Loop der I-40, hier als Teil der Historic 66 ausgeschildert. Ihr folgen wir konsequent durch ganz Albuquerque. Die Strecke ist durchweg frisch renoviert, ab und an sieht man Gebäude im Stil der 50er und 60er, gleiches gilt für die Reklametafeln.



    Man beachte unsere vorbildliche Fahrweise. Als wir über den Rio Grande fahren fällt mir ein das wir noch tanken müssen und na klar kommt dann auf unsere Straßenseite auch keine mehr und als dann die I-40 naht müssen wir wenden und zurück nach Albu fahren.





    Bei der erst besten Tanke fahren wir dann vor und ich mach mich auf zur Kasse. Den Versuch mit Karte an der Säule zu bezahlen habe ich schon lange aufgegeben. Mit einem herzallerliebsten Good Morning betrete ich den Tank-Shop und zücke die Karte. Von einem Hutzelweibchen der Gattung lebende Mumie werde ich im feinsten spanisch schimpfend darüber aufgeklärt dass ihrer Meinung nach, nur Bares wahres ist. Ihre nicht jugendfreie Wortwahl spar ich mir hier mal. Freundlich grinsend machte ich auf der Stelle kehrt ein und wünschte ihr im feinsten English ein f… yourself :schaem: and have a nice day und machte mich grinsend von dannen. Wer nicht will der hat schon. Die nächste Tanke ist eine Supermarkttanke die nur mit KK funktioniert, und Oh Wunder 90210 akzeptiert und mich dann nach meiner PIN fragt. :wut1: Nein sagt der Tankwart, man kann nur an den Säulen per Karte bezahlen, er darf nur Cash annehmen. Im Supermarkt gibt es aber eine ATM Machine. Nun habe ich den Kaffee auf und hole mir das gesamte Kleingeld was wir vermutlich noch benötigen werden zum Tanken. Des Weiteren tanke ich seitdem wenn möglich, sobald der Tank weniger als halbvoll ist um unter den 100$ Limit zu bleiben.

    Endlich voll getankt können wir endlich über die I-40 W und der NM-53 W unser erstes Tagesziel ansteuern, das El Malpais NM. Auf Grund der Regenfälle der letzten Tage ist die Chain of Crater Road zur Big Tube Area nicht befahrbar für uns und auch mit 4WD kein Vergnügen sagt der Ranger. So bleibt nur der Bandera Crater und die Ice Cave im ehemaligen Lava Tube übrig. Obwohl im Park gelegen ist die die Ice Cave Privatbesitz und kostet inzwischen $10/pro Person Eintritt. Wofür eigentlich? Bezahlt wird in einer alten Trading Post und dann erst weiter zur Cave











    und hoch zum Bandera Krater, dessen letzter Ausbruch vor 12000 Jahren stattfand.








    Wieder durch einen Cibola National Forest erreichen wir nach 17 Meilen das El Morro NM.


    Vom Morro Rock rieselt Wasser die steilen Felsenwände herunter, das ein natürliches Becken unterhalb der Wand füllt. Schon die Bewohner des Pueblos oben auf dem Felsen benutzten diesen nie versiegenden Quell als Wasserstelle und schleppten das kostbare Nass nach oben auf das Hochplateau. Doch nicht nur diese. Auch die spanischen Eroberer, Soldaten und Abenteurer haben hier am Pool ihr Lager aufgeschlagen und sich mit Grafitti in der Felswand verewigt. Über den kurzen behinderten gerechten Inscription Rock Trail kann man diese erwandern. Wer möchte kann über den 2 Meilen langen Mesa Top Loop zu den Ruinen weiter gehen, möchten wir aber nicht.






    Im Nachhinein stellte ich nun fest, dass ich die Inschrift von Ramon mit der vom Don Juan verwechselte habe. Gerd hat mir dankenswerter weise ausgeholfen. So kann ich doch mit der ältesten Inschrift beginnen, die von Juan de Onate. 1604 reiste Onate, wir erinnern uns an gestern, der erste Gouverneur von Nuevo Mexico, mit 30 Mann an den Golf von Mexiko. Bei seiner Rückkehr 1605 hinterließ er diese Inschrift:


    Don Juan de Onate

    „Hier kam vorüber Gouverneur Don Juan de Onate, nach der Enddeckung des Südlichen Meeres am 16. April 1605."


    „de la mar del sur“ bedeutet der Golf von Kalifornien. Älteste Inschrift, ist nicht richtig, denn das älteste hier sind natürlich die indianischen Petroglyphen.




    Oberhalb dieser findet man die Inschrift


    „Wir kamen hier vorüber, der Sergeant Mayor und Kaptain Juan de Archuletta and Adjutant Diego Martin Barba und Ensign Agustin de Ynojos, im Jahre 1636“


    Archuleta war unter den ersten Kolonisten die mit Onate 1598 nach New Mexiko kamen. Archuleta und Barba waren in einem Mordkomplott an dem Gouverneur beteiligt und wurden 1643 auf dem Marktplatz von Sante Fe einen Kopf kürzer gemacht.



    Dieses Gekritzel „Miquel Alfaro war hier“ wird mangels Jahr auf um 1700 datiert.


    „Am 25. des Monats Juni im Jahre 1709 kam hier auf den Weg zu den Zunis Ramon Gracia Jurado vorbei“.

    Er war 1728 Bürgermeister des Keres Distrikts.


    Daneben prangt Pedro Romero vom 22. August des Jahres 1751,



    woran sich Andreas Romero 1774 anschließt, und damit nicht nur der letzte Spanier, sondern lange Zeit niemand, erst 1849 tauchte der erste englisch sprechende hier auf, Lt. J.H. Simpson und R.H. Kern, ein Künstler aus Philadelphia, der mit der Armee herumreiste und Bilder malte.


    Don Juan de Onate



    Die Inschrift von Long ist die eleganteste. Er war Mitglied von Lt. Edward F. Beale’s Karawane, die 1857 die Brauchbarkeit von Kamelen zum Durchqueren der Wüsten des Südwesten testete. Dazu gehörten auch


    F.Engle, Beale’s Stellvertreter


    Und Mr. Bryn.



    P.Gilmer Breckinridge, Absolvent der Virgina Militär Akademie ritt als junger Mann quer durch den Kontinent nach Kalifornien und war 1857 ebenfalls Mitglied von Beale’s Kamelexpedition. Zurück in Virgina fiel er 1863 im Bürgerkrieg beim Scharmützel von Kennon’s Landing.



    Der erste Auswanderungszug wurde angeführt von dem Deutschen L.J.Rose. Wie Udell und seine Frau überlebte er den Überfall der Mojave Indianer am Colorado beim ersten Versuch 1858 Kalifornien zu erreichen, wenn auch verwundet. Zusammen starteten sie 1859 in der Gesellschaft von Beale ein erneuten Versuch. Ohne Schwierigkeiten erreichten Rose diesmal L.A , die Udells konnten ihre Kinder in Sacramento in die Arme schließen, wo Udell als sehr alter Mann verstarb.



    Mit einer letzten prominenten Inschrift, die des Generaladjudanten des Staates Kalifornien nach dem Bürgerkrieg R.H. Orten, lasse ich es mal gut sein, wer mehr sehen möchte, muss sich selber auf den Weg machen.











    Wir machen uns auch auf den Weg und fahren noch 125 Meilen durch eine langweilige Gegend bis zum KOA in Hohlbrock. Heute bleibt die Küche, wir bedienen uns beim KOA Chuck Waggon und tratschen mit Snowbirds über Wirtschaftskrise, Grundsteuer und die Beinahkatastrophe des Bruchs des Glenn Canyon Staudamms.

    Nach einem langen Schneereichen Winter 1983, wurde es plötzlich warm. Zudem regnete es reichlich und die Regierung hatte es verpennt rechtzeitig Wasser abzulassen. Das Wasser musste durch die Überläufe abgelassen werden. Diese Überläufe, die gleichen die auch beim Bau des Damms benutzt wurden, waren nicht betoniert, sondern einfach durch den Sandstein gebohrt worden. Daher durften sie nicht zu 100% gefüllt sein, wegen dem Druck, mussten sie aber, um dem ganzem Wasser Herr zu werden. Das hatte den Effekt eines Sandstrahles, der poröse Sandstein wurde einfach weggewaschen. Am 15. Juli stand der Lake Powell 1,80 Meter unterhalb der Damm Krone und stieg nicht mehr weiter. Die Überläufe konnte geschlossen werden, abgelassen wurde nun nur noch durch die Turbinen. Die Wassermassen hatten im Überlauf ein 50 Fuß tiefes und 150 Fuß langes Loch gefräst. Es drohte die ganze Zeit weniger ein Dammbruch im eigentlichen Sinne, sondern eine Auswaschung der Überläufe, wodurch dann der ganze Lake abgelaufen wäre. Dadurch wiederum, wäre alle anderen Dämme im unteren Verlauf ebenfalls „gebrochen“. Nach dieser Flut wurden die Überläufe betoniert.


    Zeit ins Bettchen zu kommen, denn morgens geht’s auf Hochzeit.



    Links:

    • Offizieller Beitrag

    So, ich bin jetzt auch wieder auf dem Laufenden. :gg:


    In El Paso hat es mir damals auch nicht gefallen [SIZE=7](ich war dort nicht stationiert)[/SIZE]. Das lag nicht an den 10 cm Schnee, die wir kurz nach Weihnachten 1972 hatten.
    Fort Bliss war zwar ganz nett, aber nicht so der Brüller.


    Schade, dass ihr in White Sands nicht so gutes Wetter hattet.


    Als "eingefleischter Ruinenfan" fand ich die Besichtigung des Salinas Pueblo Missions NM natürlich ganz toll, :!! vor allem den geschichtlichen Hintergrund. :clab:


    Zitat

    Original von WeiZen
    @Gerd
    Hast Du ein Bild der Inschrift von Onate am Morro Rock?


    Oh, habe ich zu spät gesehen, sorry. Ja, habe ich, aber hier im Forum nicht gepostet.


    Bei der Ice Cave war ich auch schon 2 Mal und bin auch schon daran vorbeigefahren. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass es "draußen" 20 oder 30 Grad sind, aber in der Höhle das Eis kaum schmilzt. Den Bandera Crater habe ich bisher aus Zeitgründen nicht geschafft, vielleicht beim nächsten Mal.
    Die Atsinna Pueblo Ruins auf der Mesa habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen. ;)


    Zitat

    Original von WeiZen
    ....Wir machen uns auch auf den Weg und fahren noch 125 Meilen durch eine langweilige Gegend bis zum KOA in Hohlbrock. ....


    Das erste Stück nach El Morro ist bei weitem nicht langweilig. Rechts und links gibt es schon noch einiges zu sehen. Erst nach Zuni wird es nicht mehr so toll, kann man hier nachlesen: Around Four Corners - Bekanntes und Unbekanntes im Four Cornerland.

    • Offizieller Beitrag

    @Gerd
    Das ist richtig Gerd, das es erst nach Zuni langweilig wird.
    Und das Du oben gewesen bist, war mir klar. Zumindest sieht man dort mehr als in die Karthago oder anderen antiken Stätten, wo nur noch die Fundamente zu sehen sind. Das macht den Unterschied zu den Ruinen im Südwesten aus, man sieht noch die Strukturen.


    Und zur Ice Cave: Ist schon grass aus 40° C oben da runter zu steigen.


    @Sandra
    hat mich auch geärgert, :wut1: obwohl Frau meinte, kennen wir doch von Hawaii. Ich hab dem Ranger auch erst nicht geglaubt, bis ich vor dem Matsch und dem Wasser gestanden habe. Dabei hatten wir diesmal, da WoMo, auch Taschlampen dabei. Die gehörten ja zur Ausstattung.


    @Ralph und Silke
    hat einer von Euch die verlinkte Seite über den Damm überflogen? Sind nette Formulierungen dabei, wie "nach dem der Schweiß in den Achseln der Verantwortlichen getrocknet war". Der es uns erzählte war damals live dabei gewesen.


    @all
    Zur Grundsteuer noch ein Wort: Ein ex GI, der sich nach der Ausmusterung standhaft weigerte sich irgendeiner Fortbildung zu unterwerfen, weil er der Ansicht war, das seine magere Pension ausreicht, erzählte uns, das er ein Haus hat, am Rande von BLM Land. Somit beim Kauf eigentlich sicher war, das dort nie gebaut werden würde. Natürlich kam es anders und aus dem BLM Land wurde Baugebiet für gutbetuchte. Immobilienblase sei Dank. Dadurch stieg auch der Wert seiner Immobilie, was ihm gar nicht freute, weil dadurch auch seine Grundsteuer stiegt und das dann nun doch problematisch wird mit seiner Pension. Gut das er sich eine etwas betuchte Witwe nun als Frau ausgesucht hat, war mein Gedanke dabei. Irgendwie klang das unterschwellig durch. War ein höchst interessanter Abend.

  • Interessante, geschichtsträchtige Inschriften im Felsen!


    Ebenso die Infos zum Glen Canyon Dam!


    :gg: Ich habe noch nie an einer Tanksäule mit KK bezahlt, und werde es auch weiterhin nicht tun!
    Gehe ins Tankstellen Office, sage für wieviel Dollar ich tanken möchte, bezahle dort mit KK oder Scheck ...alles ohne Probleme oder irgendeinen PIN! :gg: :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Die Infos zu den Inschriften "beleben" das Ganze doch sehr stark. :clab:


    Das ist ja ein gewaltiger Temperaturunterschied in der Höhle :EEK:

    • Offizieller Beitrag

    Matze
    ich auch, bis die $100 Limitierung kam plus Gallonenpreise um $4,50


    @Toni
    ja ich dachte mir, so werden Inschriften etwas interessanter als nur gesehen, abhaken, weiter.


    @Elmar
    das wichtigste in einer Fremdsprache was man kennen muß. Und Actionfilme schauen bildet obendrein. Ich dachte nur: Ist hier eine versteckte Kamera?

  • Zitat

    Original von eausmuc
    Wieso kennst Du eigentlich so viele spanische Schimpfworte ?( :EEK: :gg:


    Wahrscheinlich hat sie nur gesagt: Endlich mal wieder ein Kunde - und was für ein interessanter und liebenswerter Tourist ;fei:.


    Also Ulrich, man beschimpft doch keine alten Damen äh Mumien und wenn schon, dann wenigstens auch in SPANISCH ;).


    LG,


    Ilona

  • :gg: :gg: :gg:
    Das ist ja mal ne schöne Tankbescherung! :rolleyes:


    Schöner Tag! Hätte mir auch gut gefallen, hab ihn anno '99 mehr oder weniger auch so gemacht. Die Ice cave hat damals noch keinen Eintritt gekostet und den Krater hab ich mir damals auch angesehen, da war's aber ziemlich frisch, denn man ist ja über 2000 m ü. N.N. wenn ich mich recht erinnere.


    Im Zuni Gebiet haben mich damals die farbigen Felsen enorm fasziniert. Hab aber grade keine Bilder zur Hand.


    Allerdings bin ich damals dann über Gallup nach Chinle weitergefahren, nicht zur hohlen Bruck! :gg:

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