• Wir schrieben während unserer diesjährigen Tour einen Mini-Livebericht und jetzt einen Reisebericht.
    Also ich empfand den Livebericht nicht als stressig und Erwartungsdruck mache ich mir nicht.
    Unser momentaner Reisebericht ist gut geeignet, die grauen Zellen zu testen...


    Aber eigentlich sind wir ganz schön OFFTOPIC...

  • Ich fand es ganz gut am Abend noch schnell hinzusitzen und den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen sowie alles für das Forum niederzuschreiben. =)
    Von früheren Reisen habe ich noch massenhaft angefangene Berichte und Haufen von Handnotizen die nicht vollendet oder in eine lesbare Form gebracht wurden. :schaem:


    Und nun warte ich wie alle anderen auf die News von Doc. :wink4:


    Gruss Ernst

  • Zitat

    Original von Emmentaler
    Ich fand es ganz gut am Abend noch schnell hinzusitzen und den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen sowie alles für das Forum niederzuschreiben. =)
    Von früheren Reisen habe ich noch massenhaft angefangene Berichte und Haufen von Handnotizen die nicht vollendet oder in eine lesbare Form gebracht wurden. :schaem:



    Mir geht es genauso. Notizen mache ich mir eigentlich nie (nur in Bildern) und wenn ich einen Live-Bericht schreibe, zwige ich mich einfach selbst dazu. Die Fotos sichten tue ich abends sowieso (bin ja schließlich neugierig ;). Das Bilder bearbeiten geht recht flott. Im Grunde mache ich für den Reisebericht nichts anderes als jede Kamera auch, nämlich die RAWs mit einer Standard-Einstellung zu entwickeln und nur bei einigen wenigen Bildern korrigiere ich noch ein bisschen was. Die Guten werden dann zuhause noch mal ne bearbeitet.

  • 3.9.08 Casa Grande Ruins, Apache Trail, Superstituos Mountains


    Dem Jetlag sei dank war ich schon um 5:40h wach. Erfahrungsgemäß wird es dann meistens nichts mehr mit weiter schlafen. Also konnte ich auch gleich aufstehen. Duschen, Tasse Kaffe, Zigarette auf dem kleinen Balkon (auf dem eigentlich auch rauchen verboten ist aber das Schildchen habe ich einfach übersehen), Klamotten ein bisschen umgepackt und um 6:30h war ich unterwegs. Mein erster Weg führte mich in den Süden von Phoenix. Stau gab um diese Zeit noch keinen, so dass ich nach etwa einer Stunde da war. Da das NM erst um 8:00h öffnet, hatte ich Zeit im Supermarkt gegenüber was zum Frühstück zu besorgen. 2 Burritos und 2 hartgekochte Eier, sowie einen halben Liter Kaffee und eine Zigarette war es 8:00h und ich gut gesättigt. Dabei handelt es sich um die Überreste einer Siedlung der Hohokam Indianer, die vor etwa 800 Jahren gegründet wurde. Piéce de resistance ist das namensgebende große Haus, das als Getreidespeicher, Gemeindehaus und wohl auch astronomischen Ecken diente. Zum Schutz vor dem Wetter ist es überdacht, was archeologisch sicher sinnvoll aber ästhetisch nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist.




    Im Visitor Center gibt es eine kleine ganz interessante Ausstellung über die Hohokam, die über einige Jahrhunderte in dieser Gegend lebten und ein ausgedehntes Netz von Bewässerungskanälen gebaut und unterhalten haben.


    Das ist übrigens das Autochen, mit dem ich durch die Lande kurve. Ich habe es Schneeweißchen getauft, weil ich mir gedacht habe, dass wer sich so mit Lederklamotten und Lackschühchen (äh, Alufelgen) aufbrezelt, wohl weiblich sein muss :MG:
    Mal sehen, ob ich es schaffe Schneeweißchen mit Hife von viel rotem Staub in Roserot zu verwandeln (und was dann National dazu sagt ;)).



    Weiter ging es über Florence Junction und ein Stückchen I60 nach Apache Junction, wo ich auf die SR 88, den Apache Trail abgebogen bin. Gleich zu Beginn dieser Strecke kommt man nach Goldfield, einer in den 80er Jahren auf den Fundamenten einer alten Minenstadt nachgebauten „Geisterstadt“. Man muss zugeben, dass der Nachbau ziemlich gelungen ist. Dafür dass hier nach Aussagen eines der Guides nur noch die Grundmauern standen, wirkt das alles recht authentisch. Ich wäre darauf reingefallen.




    Auch die Minenführung ist im Grunde reiner Be***iss. Die originale Mammoth Mine ist schon vor über 100 Jahren abgesoffen, als man ein unterirdisches Wasserlager angebohrt hat und für die Führung wurde ein Stückchen Mine nachgebaut. Auch hier wieder sehr gut. Selbst die gefakte Fahrstuhlfahrt nach unten wirkt tatsächlich echt. Wenn man sich eifach auf das Spiel einlässt, lohnt sich ein Besuch hier auf jeden Fall.
    Nett war vor allem auch Dan, unser Führer in die Mine, der selbst ein „Nachbau“ der alten Minenarbeiter zu sein schien.



    Ein Bimmelbähnchen gibt es auch noch aber nicht im Sommer.



    Wenn man sich den Parkplatz ansieht, scheint es einigen der Gäste hier sehr gut zu gefallen, so lange wie sie schon da sind.



    Hinter Goldfield kommt als nächstes die Abfahrt zum Lost Dutchman State Park aber der stand noch nicht auf dem Programm.


    Durch eine wunderschöne Wüstelandschaft fährt man weiter auf asphaltierter Straße an einem Viewpoint mit schönem Blick auf den Canyon Lake vorbei nach Torilla Flats, einer weiteren „Ghost Town“.





    Hier sind wohl zumindest die Häuser echt, aber geistern tut hier nichts, höchstens die Geister in den Restaurants und Giftshops ausgenommener Touries. Attraktion des Örtchen ist das Kaktuseis aus den Früchten des Prickley Pear Cactus. Durchaus lecker, schmeckt fast wie Himbeere.
    Mein Aufenthalt dort wurde noch etwas verlängert, weil dort Straßenbauarbeiten im Gang waren und ich auf ein Pilot Car warten musste.
    5 oder 6 Meilen weiter hört der Asphalt auf und ich konnte Schneeweißchen eine erste Dosis Staub verpassen. Über eine gut ausgebaute Dirtroad, die auch mit normalem PKW zu befahren ist geht die Fahrt weiter durch den Fish Creek Canyon über diverse Serpentinen hinunter und dann am Apache Lake vorbei bis man schließlich den Roosevelt Damm erreicht.






    Der Damm in diesem schmalen Canyon und der See dahinter sind durchaus eindrucksvoll, auch die Brücke dahinter ist nicht übel.




    Mir hat die Strecke so gut gefallen, dass ich mich entschieden habe, den selben Weg wieder zurück zu fahren. Hat sich schon alleine deshalb gelohnt, weil es in der anderen Richtung wieder ganz andere Aussichten gibt und außerdem das Licht jetzt am Nachmittag deutlich schöner war.





    Einfach traumhaft!


    Gegen 18:00h war ich am Eingang des Lost Dutchman State Park. Hineinzufahren hätte sich nicht mehr gelohnt. Also habe ich mir direkt bei der Entrance Station eine Stelle mit schönem Blick auf die Superstition Mountains gesucht und auf den Sonnenuntergang gewartet. Hat sich gelohnt!





    Zum Schluss noch ein Blick in die andere Richtung. Diese Wolken hätte ich mir über den Superstitions gewünscht (vielleicht erfüllt mir Photoshop diesen Wunsch ja noch ;)).



    Bis ich wieder im Hotel war, ein kaltes Bier gezischt und geduscht hatte ging es schon auf 9 Uhr zu, so dass ich nur noch im Hotelrestaurant ein Steak gegessen habe. War gar nicht übel. Zum Bericht schreiben und Bilder bearbeiten hatte ich danach keine Lust mehr.


    Apropos Steak. Jetzt muss ich auch erst mal was essen gehen. Schauen wir mal, ob ich danach noch Lust für den Bericht von heute habe ;).

  • "Schneeweißchen" :gg: :!!


    Deine Bilder anzusehen, versetzt mir schon gerade bissl einen Stich, da werden ganz frische Erinnerungen noch frischer :sens:


    Der Apache Trail ist eine tolle Strecke, herrliche Landschaft =)


    Ich hoffe, wir kriegen nachher gleich noch Tag 2 =)

  • Ich wüsste, dass meine Berichte nie fertig würden. Allein die Nachbearbeitung für meine HP aus den fertigen Berichten dauert jetzt schon ewig.


    Da ist Livebericht schreiben die einzige Chance für mich. Und genau der Zwang ist es.


    @Doc: wundervolle Tour, die wir im letzten Jahr auch so gemacht haben. Da kommen viele Erinnerung hoch.

  • Schneeweißchen und Rosenrot, ich glaub ich brech ab ;haha_ ;haha_


    Ein wunderschöner Tag. Und endlich mal ein Tag in einem Reisebericht, an dem ich auch alles kenne =)


    Tolle Bilder sind das wieder aus einer wirklich traumhaft schönen Gegend. Das ist meine nonplusultra Landschaft *schwärm*


    Gruß


    Sandra

  • 4.9.08 Tonto NM, Four Peaks Wilderness



    Wieder war ich vor 6:00h wach und gegen 6:45h auf der Piste. Über die 101 un die I60 habe ich mich auf den weg zm Tonto NM gemacht. Zeiht sich ganz schön die Strecke, zwei Stunden habe ich gebraucht. Nachdem ich im Viaitor Center meinen Nationalparkpass vorgezeigt hatte, durfte ich mich auf den Anstieg machen. Über eine halbe Meile geht es etwa 100 Höhenmeter den Hang hoch. Leider waren die Ruinen selber wegen aggressiver Bienen gesperrt aber für ein Foto kam man nahe genug heran.



    Auch der Blick auf den Lake Roosevelt von hier aus ist nicht übel.



    Auf dem Rückweg hat sich noch dieses Modell auf einem Ocotilloast für mich in Pose geworfen.



    Über die El Oso Road durch die Four Peaks Wilderness konnten die beiden Ranger mir nichts sagen. Aber sie gaben mir den Tip, im Visitor Center des National Forest Service am See nachzufragen. Lag ja sowieso auf dem Weg, also warum nicht. Die Rangerin dort sagte, sie sei die Strecke vor zwei Jahren zuletzt gefahren. Damals sei sie ziemlich rauh gewesen und seitdem sei dort nichts mehr getan worden. „Definetly 4 wheel drive1!“
    Auf die Frage, ob das mit dem Miettrailblazer machbar sein, machte sie ein bedenkliche Gesicht und sagte „may be“. Auch umdrehen wegen der engen Piste nicht so einfach.


    Das klang jetzt nicht so gut aber versuchen wollte ich es auf jeden Fall. Ich nahm mir vor, an der ersten Stelle, die mir nicht geheuer war, umzudrehen. Um es vorweg zu nehmen: Diese Stelle kam nie.
    28 Meilen ganz normale Dirtroad ohne größere Schwierigkeiten. An ein paar Stellen war es ziemlich steil, zum Teil recht steinig und ein paar Auswaschungen gab es auch aber nichts wofür man 4WD gebraucht hätte.


    Gut zwei Stunden (incl. Fotostop, Pinkel- und Zigarettenpausen) bin ich durch eine einsame Berg- und Wüstenlandschaft gefahren. Sehr schön und zumindest an einem Wochentag relativ einsam. Drei Autos und ganz am Ende zwei ATVs sind mir begegnet.
    Ansonsten lasse ich lieber Bilder sprechen:






    Blick zurück auf den Lake Roosevelt





    Die erste von drei "Flussquerungen", die anderen waren ungefär genauso "anspruchsvoll".



    Da sind sie, die Four Peaks







    Noch mal ein Blick zurück auf die Gipfel


    An der Einmündung zur SR 87 bin ich zunächst mal nach Norden abgebogen, einfach weil die Strecke die Berge hoch nett aussah. Irgendwo konnte ich dann ja drehen. Das irgendwo war letzlich die Kreuzung mit der 189, so dass ich hin und zurück mal eben knapp 50 Meilen nur so zum Spass durch die Berge gebrettert bin. Hat aber Spaß gemacht, mit 65 oder auch manchmal etwas schneller die Kurven durchzuheizen ;)



    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, heute nachmittag ein wenig den Lost Dutchman SP zu erwandern aber inzwischen zeigte das Thermometer 105°F. Viel zu warm zum wandern! Also zurück zum Hotel und ab an den Pool. Im Wasser konnte man es aushalten aber selbst auf der Liege im Schatten war es mir auf die Dauer zu heiß, so dass ich zurück ins klimatisierte Zimmer bin, um das Eröffnungsspiel der NFL-Saison zu schauen und dabei Reisebericht zu schreiben. Abends hat es ein bisschen abgekühlt, so dass ich noch eine Runde durch Scottsdales Oldtown gedreht, etwas gegessen und in einer Bar noch ein Bier getrunken habe.

    • Offizieller Beitrag

    Da hast Du die ersten zwei Tage ja schön was gesehen, Dirk.
    Bilder vom Apache Trail und dem Roosevelt Lake sind doch immer wieder sehenswert.


    Seit 1980 hat sich auch der Foto-Standpunkt im Tonto NM nicht geändert. Sind meine
    Fussabdrücke noch da? :MG:



  • So sieht sie also aus, die Four Peaks Strecke, sehr schön, die werden wir auch einmal in Angriff nehmen.


    Die Bienen beim Tonto NM waren bei uns auch da. In dem Baum in der letzten Kurve vor den Ruinen hatten sie ihr Nest. Eine Rangerin stand da und meinte, weitergehen auf eigene Gefahr. Wir haben das damals natürlich bleiben lassen, mit einem Bienenschwarm muß ich nicht unbedingt Bekanntschaft machen =)


    Wieder tolle Bilder eines tollen Tages :clab: :clab:


    Daß Du bei 105 °F lieber im Pool liegst als zu wandern, kann ich irgendwie verstehen :gg:


    Gruß


    Sandra

    • Offizieller Beitrag


    Stimmt, wollte ich noch anmerken.
    Die Bienen waren schon bei uns 1980 in den Ruinen und auch da schon angriffslustig.
    Der Bienenstock war ganz links, wenn man vor den Ruinen steht.

  • Yipieeeh, Doc hat ausgeschlafen. Und wie.... Gleich zwei Berichte auf einmal. Wobei, wenn ich so auf die Uhr schau, wird er wohl "schon wieder" schlafen ;)


    Wow, das sind ja schon tolle Erlebnisse gleich zu Beginn der Reise. Eine Ecke, in der ich bis jetzt noch gar nicht war. Das sollte sich wohl in den kommenden Jahren ändern. Über die Fotos brauch ich ja wohl nix mehr zu sagen, die sind wie von Dir gewohnt einfach super.


    Freue mich schon riesig darauf zu lesen wie es weiter geht.

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