9. Tag - ST. 10.05.08
Wir fahren nach dem bereits bekannten Frühstück zunächst ins neue Walmart Supercentre zum Einkaufen.
Meine Video-Kamera fällt mir auf dem Parkplatz aus der Hand und die Halterung für Sonnenblende und UV-Filter bricht ab. Ein Ersatzteil ist natürlich im Wilden Westen nicht zu bekommen, aber ein Klebeband hält den Aufsatz an der Kamera bis zum Ende des Urlaubs fest.
Wir wollen uns heute zuerst Horseshoe Bend Overlook ansehen.
Der Parkplatz zum Horseshoe Bend liegt genau an der US 89 südlich von Page Richtung Flagstaff.
Vom Parkplatz bis zum Horseshoe Bend laufen wir etwa 20 Minuten. Wir nehmen Wasser mit, denn der Weg ist sandig und daher trotz der Kürze nicht von Pappe.
Der Horseshoe Bend ist eine wunderschöne Schleife des Colorados. Der Fluss macht hier eine spektakuläre hufeisenförmige Windung, die m.E. ihres Gleichen sucht. Der smaragdgrüne Colorado in den roten Sandsteinwänden ist faszinierend.
Für den Rückweg brauchen wir doch länger als 30 Minuten, denn durch den Sand geht es bergauf und wir pusten ganz schön.
Als nächstes fahren wir zu den Wahweap Hoodoos im Valley of the White Ghosts.
Wir nehmen die nördliche Zufahrt. Unterwegs treffen wir Linda und Janet, die den Hoodoos auch einen Besuch abgestattet haben, nachdem ich ihnen vorgestern sagte, wie man dorthin kommt.
Drei Gatter müssen geöffnet und wieder geschlossen werden und dann sind wir am Parkplatz. Zwei Franzosen haben gerade ihren Gang beendet und wir unterhalten uns etwas.
Dann geht's durch ein Gatter in den Wahweap Creek, der momentan ein Wash ist.
Nach kurzer Zeit müssen wir an einem Zaun im Wash vorbei, der von einem Ufer zum anderen reicht. Anscheinend wurde er wegen den hochhackigen Geländewagen, die immer wieder bis zu den Hoodoos vor die Haustür fahren, aufgestellt.
Wir laufen etwa eine dreiviertel Stunde in Sand und Kies und sehen dann die ersten Hoodoos. Wir krabbeln an dem südlichsten, dem letzten Canyon aus dem Bachbett und stehen auch schon vor den Kerls mit den Hütchen.
Die Hütchen bestehen aus festem Sedimentgestein, während die Säulen aus weichem Gestein bestehen. Erosionsbedingt fallen die Hüte mit der Zeit runter.
Wir bleiben einige Zeit bei den Kerlen und sehen uns alle drei Bereiche an, wobei uns der mittlere nicht so gut gefällt.
Aber die beiden anderen entschädigen uns mit wunderschönen Hoodoos in allen Formen.
Zum Schluss kommen wir auch zum fotogenen langen Chef der Ansiedlung im nördlichsten Canyon.
Dann machen wir uns wieder auf den Rückweg durch's Wash.
Am Parkplatz sehen wir zwei Cowboys, die aus dem Auto heraus auf einen Hasen schiessen, diesen aber auch aus 20 m Entfernung mehrmals verfehlen. Bunny hoppelt davon.
Nach dem 2. Gatter sehen wir die Cowboys zu einer kleinen Rinderherde fahren. Wahrscheinlich wollten sie mal etwas anderes als Rindfleisch haben, aber heute nicht.
Die Zeit ist uns weggelaufen und daher fahren wir schnell die gut zu befahrende Cottonwood Canyon Road rauf nach Escalante.
Die CCR ist die kürzeste und schnellste Verbindung zwischen Page und dem Bryce Canyon an der UT 12.
Dabei durchquert sie das Grand Staircase Escalante National Monument, ein knapp 7.000 qkm großes Gebiet mit einzigartigen Steinformationen, schmalen Slot Canyons, Bergen, Tälern, Flüssen und Felsplateaus.
Zuerst fahren wir durch Badlands, die wenig für's Auge bieten. Aber je weiter wir kommen, desto bunter und schöner wird das Land. Weiss und Rot dominieren und die Felsen werden zackiger.
Ein Schild weist uns den Weg zum Grosvenor Arch, der sich ganz in Gelb präsentiert.
Der ca. 50 m hohe Sandstein-Doppelbogen hoch oben ist schon imponierend.
Auf der Weiterfahrt werden wir von einem normalen Auto mit Karacho überholt. Wir trauen unseren Augen nicht.
Ziemlich zum Schluss der CCR gibt es in einer Senke eine Wasserdurchfahrt, die links und rechts eines Hügels durchfahren werden kann. Normalerweise fährt man geradeaus in die rechte Furt. Sie ist etwa 1 m breit, kommt mir aber nicht geheuer vor. Also bremse ich schnell ab, setze zurück und versuche die linke Durchfahrt.
Die linke Seite ist tatsächlich die bessere, rechts ist es tiefer und sandiger, wie uns ein Ranger später sagt. Der schnelle Wagen, der uns überholt hat, steht jetzt oben mit einem anderen Wagen zusammen und die Leute schauen sich die demolierte Schnauze an. Ich nehme an, man hat die Furt zu spät gesehen und hat mit der Frontpartie aufgesetzt.
In Escalante checken wir im Circle D Motel für zwei Nächte ein.
Man ist gerade beim Umbau der Anlage, es wird sogar ein Restaurant gebaut - leider ist es noch nicht fertig.
Anschließend besuchen wir erst einmal die Escalante Outfitters (Bar, Restaurant, Buchhandlung und Internet-Cafe in einem) und es gefällt uns.
Im Cowboy Blues essen wir mit den beiden Franzosen zu Abend, die wir bei den Wahweaps getroffen haben. Sie sind zufällig auch im Circle D untergebracht und wollen auch ein gutes Steak essen.
gefahrene Meilen: 151