Die Flucht vor dem Regen

Zitat

Ich hab schon Bauchweh vor Sehnsucht und sabber undamenhaft vor mich hin, ich bin noch unsicher ob ich dich loben soll oder als Sadisten beschimpfen, einfach traumhaft was du uns hier zeigst.

Das Sabbern ist OK, aber bitte mich nicht als Sadist bezeichnen, wo ich doch so sensibel bin

Hallo Thomas, Hallo Matze,

schön, dass ihr dabei seid.

Matze, es stimmt - Toroweap Point liegt auf der Nordseite.

Der Tag als der Regen kam….

Freitag, 05.10.2007

Heute ist eigentlich nur ein Fahrtag angesagt und deshalb habe ich mir auch keinen Wecker gestellt, bin aber trotzdem um 07:00 Uhr wach geworden. Ein Blick aus dem Fenster und meine Laune sang beträchtlich, den es waren viele Wolken zu sehen, der Weather Channel hat mal wieder Recht gehabt. Zum Frühstück gab es zusätzlich verschiedenen Donouts. Als ich losfahren wollte, wurde es etwas freundlicher, die Sonne kam auch öfters heraus. Zuerst habe ich beim Visitor Center kurz hineingeschaut und ein paar Broschüren mitgenommen und um ca. 09:00 ging es dann los auf der US40/US191 nach Westen. Je weiter ich nach Westen fuhr desto öfters kam die Sonne heraus:

Ich wollte bei schlechtem Wetter über die US191/US6 nach Green River fahren, aber da es immer besser zu werden schien, entschied ich mich kurz hinter Myton auf die Nine Mile Canyon Road (war hier ausgeschildert) abzubiegen. Das erste Stück war noch asphaltiert, aber schon bald musste ich auf Gravel fahren. Da es ziemlich böig und windig war, konnte man stellenweise schlecht sehen, es war zu staubig:

Auf der Nine Mile Canyon Road fuhren auch viele Trucks der Erdölgesellschaft. Nach ca. 30 Meilen kommt man zu dem eigentlichen Nine Mile Canyon.

Über den Bergen waren in der Ferne schwarze Wolken zu sehen. Trotzdem fuhr ich nach links weiter in den Canyon hinein. Auch hier fuhren noch Trucks und die Road glich eher einer Piste. Als ich beim Dry Canyon ankam, sah dieser ganz toll aus und ich entschied mich spontan, dort einfach hinein zu fahren - eine One-Lane Road. Es ist ein schöner Canyon mit steil aufragenden Felswänden, und das bei Sonnenschein, einfach toll:

Auch ein paar Petroglyphs entdeckte ich hier:

Über den Felswänden sah man dicke Wolken und da fuhr ich wieder zurück:

Im Nine Mile Canyon wollte ich mir eigentlich noch das Great Hunt Panel anschauen, aber jetzt zogen dicke schwarze Wolken auf und ich verzichtete weiterzufahren und macht mich auf den Weg zur US6, noch ca. 40 Meilen:

Unterwegs hielt ich aber immer wieder an, um zu fotografieren:

Harper Ghost Town:

Von allen Seiten waren jetzt die Wolken zu sehen, nur über mir war ein größeres Wolkenloch, durch das die Sonne schien:

An einem Panel mit Petroglyphs habe ich noch einmal kurz angehalten und ein paar Fotos gemacht:

Im Augenwinkel sah ich eine Bewegung und dachte zuerst dass sich ein Stock bewegt, aber es war wieder eine Schlange:

Sie verkroch sich schnell in das Gebüsch und ich nahm Abstand, hinterher zu kriechen. Außerdem kamen jetzt wieder die dunklen Wolken näher und es zuckte auch ein Blitz über den Himmel und kurz danach kam dann das Grollen des Donners:

Das hat mich wieder daran erinnert, schleunigst zu verschwinden. Schon nach kurzer Zeit war wieder ein Loch in den Wolken über mir durch das die Sonne schien. Das kam mir seltsam vor, rings herum alles dunkel nur über mir war Sonne. Auch an diesem Stück des Nine Mile Canyon war noch die schöne Herbststimmung zu sehen und ich hielt immer mal wieder für ein Foto an:

Dann ging es auf der Nine Mile Canyon Road auf Asphalt weiter und ich machte mir jetzt weniger Sorgen wegen des Regens. Schon bald kam ich zur US6, auf die ich nach Süden Richtung Green River abbog. Schon kurz danach ging es los, es fing an zu regnen:

Es regnete immer wieder auf der Fahrt nach Green River, stellenweise schüttete es wie aus Eimern. Über dem Gebiet des Nine Mile Canyon sah es jetzt ziemlich schwarz aus:

Nur gut, dass ich nicht mehr dort war. Kurz vor der I-70 kam dann auch noch einmal die Sonne heraus, sah ganz nett aus mit den dunklen schwarzen Wolken:

Um 15:00 habe ich im Motel Super 8 eingecheckt. Heute Morgen war mir schon aufgefallen, dass ich kaum noch saubere Wäsche hatte. Die Waschmaschine im Super 8 war defekt und ich packte die dreckige Wäsche ins Auto und fuhr zur Laundry. Ihr kennt das ja, Wäsche rein Waschpulver - gab es in der Laundry zu kaufen - drüber, Waschmaschine ein - und anstellen und warten. Dabei habe ich ein bisschen in meinen Unterlagen geblättert, um zu sehen was man hier alles machen kann. Ein Waschmaschinendurchgang geht recht schnell, schon nach 25 Minuten konnte ich die Sachen in den Trockner schmeißen. Es hat aber etwas länger gedauert, bis die Sachen trocken waren. Draußen fing es wieder an zu regnen.
Im Anschluss bin ich noch zu Kelly’s Tamarisk Restaurant gefahren und habe das Special of Today genommen: Sirloin Steak. Nach dem Tanken bin ich wieder zum Motel gefahren und habe die sauberen Sachen im Koffer verstaut. Laut Weather Channel soll es morgen mostly cloudy werden, aber übermorgen dann wieder schön. Ich wäre gern länger im Nine Mile Canyon geblieben, aber es war sicherlich besser gewesen hinauszufahren und im muss mir eingestehen, dass ich heute viel Glück gehabt habe. Zufrieden mit mir und der Welt bin ich heute früh ins Bett gegangen.

@Sandra
Von der Ghost Town steht allerdings nicht mehr viel.
Ich habe großen Respekt vor Schlangen und wäre nie einer Schlange ins Dickicht gefolgt.

@Silke
Zum Nine Mile Canyon werde ich bestimmt noch einmal hinfahren. Die Seiten-Canyon wie z. B. der Dry Canyon schreien richtig danach entdeckt zu werden.
Ich bin auch froh, dass der Regen mich nicht im Nine Mile Canyon erwischt hat. Über weite Strecken ist es eine festgefahrene Lehmpiste und man kann sich sicherlich vorstellen was passiert wenn die aufgeweicht wird.

@Ulrich
Ja, an dem Tag war da jemand, der es gut mit mir meinte und fast immer über mir ein Loch in die Wolken geblasen hat, damit dort die Sonne durchkam.

@Doc
Ich würde die Sheep Creek Canyon Geologic Area auch mal bei schönem Sonnenschein erleben. Bei Nieselregen und Nebel kann man ja kaum was von der schönen Landschaft sehen.

Yvonne
Dieses Jahr hatte ich mit Schlangen wirklich Glück und wenn Du Schlangen so liebst - Ich glaube es kommt noch eine Begegnung mit einer Schlange, wie sagt man so schön: Aller guten Dinge sind drei :)

klaus
Ich gelobe Besserung, Ihr werdet zwar mächtig frieren, aber so nass wie heute werdet ihr fast nicht mehr.

bikejoe
Wenn es nur ein kurzer Regenguss ist und dann wieder die Sonne scheint, darf das ruhig mal passieren. Aber wenn es die ganze Zeit regnet werde ich sauer und stinkig.

Erkundungstour

Samstag, 06.10.2007

Heute bin ich ohne Wecker kurz vor 07:00 Uhr wach geworden. Ein kurzer Blick aus dem Fenster zeigte das, was im Weather Channel vorhergesagt wurde - alles war grau in grau. Das Frühstück war hier im Super 8 etwas besser, es gab sogar Obst - Bananen, Äpfel und Orangen. Heute wollte ich, da ich hier ein paar Tage bleiben wollte, auf Erkundungstour gehen, damit ich die nächsten Tage nicht suchen muss. Ich wollte mich in den nächsten Tagen im San Rafael Swell Gebiet aufhalten und fuhr daher auf der I-70 nach Westen. Am Horizont tauchte ein dünner Streifen blauer Himmel auf, es wird doch wohl nicht schön werden? :)

Etwas wollte ich mir aber schon anschauen und so fuhr ich kurz hinter dem Mile Marker 147 von der I-70 ab. Es ist hier keine Ausfahrt, aber vom Standstreifen geht eine Gravelroad rechtwinklig nach Norden. Nach wenigen Metern kommt man zu einem Gate, das ich öffnen musste, um durchzufahren. Nachdem ich das Gate hinter mir wieder geschlossen hatte, fuhr ich auf der Gravelroad weiter, die man bei gutem Wetter auch mit einem Pkw befahren kann.

Nach ca. einer Meile bog ich links ab und fuhr in einem Wash, dem Black Dragon Wash, auf eine tiefe Schlucht (Black Dragon Canyon) im San Rafael Reef zu. Am Eingang zum Canyon packte ein Mann gerade sein Zelt zusammen, er muss wohl hier übernachtet haben. Nachts war es verdammt frisch, so um die 0 Grad C, da macht zelten nicht wirklich Spaß. Man soll sein Pkw am Eingang des Canyons parken und die restliche Strecke zu Fuß gehen. Ich fuhr weiter in den Canyon hinein. Nach einer Rechtskurve wurde die Fahrt im Wash ziemlich schlimm, der Wash war mit Steinen übersäht. Ich stellte Red Devil ab und ging den restlichen Weg zu Fuß weiter, denn ich wollte keinen Reifenschaden riskieren. In der nächsten Linkskurve sah man auf der rechten Seite eine glatte, steil überhängende Felswand.

Hier sollen sich die Felszeichnung befinden, nach der der Canyon seinen Namen hat - Black Dragon. Die Petroglyphs sind mit einem Holzzaun umgeben, aber durch einen Durchgang konnte man zur Felswand gelangen. Ich suchte sofort nach dem Dragon und konnte ihn auf Anhieb nicht finden. Nachdem ich die rechte Seite abgesucht hatte und nur ein paar kleine Zeichnungen entdeckt hatte:

schaute ich mich links um. Irgendwie musste ich blind gewesen sein, denn jetzt sah ich auf Anhieb die Petroglyphs. Es sind mehrere hier:

Der Black Dragon war aber nicht wie zu vermuten war schwarz sondern rot:

Ob man daraus einen Drachen erkennen - ich jedenfalls nicht. Als ich oben bei dem bei dem Dragon war, kamen mehrere ATV vorbeigefahren und machten, als sie über die Steine im Wash fuhren, ein seltsames Geräusch. Es hörte sich fast an als wenn man Steine aneinander rieb. Nachdem ich mir die Felszeichnungen angeschaut hatte, ging ich noch ca. 10 Minuten weiter in den Canyon hinein, um zu schauen, ob der Weg besser wird. Da das nicht der Fall war, verwarf ich die Idee im Black Dragon Canyon weiterzufahren und fuhr deshalb nach einem Foto vom Eingang des Canyons zur I-70 zurück.

Jetzt ging es weiter nach Westen und ich wollte bei einigen Viewpoints anhalten. Zuerst fuhr ich auf den Rastplatz Black Dragon. Der Black Dragon Canyon befindet sich im Foto hinter der Mesa:

Der nächste Punkt war die Ghost Rock Rest Area. Die von Canyon durchzogene Hochebene wird auch Secret Mesa genannt und wurde von Outlaws als Versteck genutzt:

Dann ging es weiter zur Eagle Canyon Rest Area. Von hier hat man fantastischen Blick auf Eagle Canyon and die Sids Mountain Wilderness Study Area:

Weiter ging es auf der I-70 bis zum Exit 99:

Diesen Ausgang nahm ich und fuhr nach Emery, unterwegs gab es noch ein paar schöne Motive zu sehen:

In Emery fuhr ich dann ein kurzes Stück auf der UT10 und bog dann auf die CR801 und dann auf die CR805 ab, die nach Süden führte. Nach ein paar Meilen parkte ich Red Devil am TH zum Rochester Creek Rock Art Panel. Vom Parkplatz ist es nur ein kurzer Hike bis zum Panel, ca. 850 m.

Es kam was ich schon beim Hinlaufen vermutete, das Panel war halb in der Sonne, halb im Schatten:

Jetzt wünschte ich mir, dass für eine kurze Zeit die Sonne hinter eine Wolke verschwinden sollte. Irgendjemand hatte meinen Wunsch falsch verstanden, denn jetzt schoben sich viele Wolken vor die Sonne. Aber ich konnte das Panel wenigsten einigermaßen bei einheitlichen Lichtverhältnissen fotografieren:

In der Sonne war es richtig warm gewesen, aber jetzt unter den Wolken wurde es ganz schön frisch. Da ich meine Jacke im Red Devil gelassen hatte, beeilte ich mich beim Rückmarsch, Red Devil sagte mir dann, dass es nur 49 Grad F. war.
Ich fuhr dann auf der CR805 zurück bis zur CR801, die dann ein kurzes Stück nach Norden und bog dann auf die CR803 ab. Nach ca. 5,5 Meilen ging es links auf einen Weg, es war mehr ein lehmiger Pfad als eine Road. Bei Regen wird das eine schöne matschige Angelegenheit. Es ging nur im Schritttempo vorwärts und nach weiteren 2,5 Meilen ging ein noch schmalerer, kaum benutzter Weg links ab, der in einen Canyon östlich vom Molen Reef hineinführte. Hier wollte ich mir ein paar Boulder anschauen, runde Kugeln in einer Felswand. Ich hab ein Foto davon gesehen und das sah eigentlich ganz interessant aus. Einige Boulder sollen mehr als 1 m Durchmesser haben. Ich hatte ja schon von den Wolken gesprochen und so kam das was ich gar nicht gebrauchen konnte, eine dicke Regenwand schob sich langsam in meine Richtung:

So kurz vor den Boulders und ich musste wieder mal vor dem Regen flüchten, denn die Pisten waren alles andere als regensicher. Über die CR803 fuhr ich zur I-70, dabei begleiteten mich die dunklen Wolken:

Auf der I-70 fuhr ich dann nach Osten

und hielt noch einmal am Spotted Wolf Rastplatz:

Es war nach früher Nachmittag und ich fuhr in Green River zum John Wesley Powell River History Museum. Hier bekommt man auch Informationen und eine kostenlose detaillierte Map vom San Rafael Swell.

Danach fuhr ich noch zum Crystal Geyser, denn ich hatte bei Silkes Lonley Road die schönen Travertinterrassen gesehen. Der Weg dorthin ist ausgeschildert und ist mit jedem Pkw machbar. Der Geyser soll nur ca. alle 12-16 Stunden ausbrechen. Ich machte mir deshalb keine Hoffnungen, ihn in Aktion zu sehen - er tat mir auch nicht den Gefallen auszubrechen. Der Geyser ist nicht sehenswert, denn es steckt ein hässliches Metallrohr in seiner Öffnung. Aber die Terrassen, die durch den Geyser entstanden sind, leuchten fantastisch in der Nachmittagssonne:

Auch ohne Ausbruch hat es sich gelohnt, hierher zu fahren. Um 17:00 fuhr ich nach Green River zurück. Großen Hunger hatte ich heute nicht und deshalb habe mir bei Arby’s ein Classic Italian Toasted Sub geholt und im Motel gegessen, dazu gab es ein Bier. Am nächsten Tag wollte ich wieder früh raus und daher früh schlafen gegangen.

PS: Erkundet habe ich auch was, aber davon später.