Tag 6, 24.04.1007
Heute führte uns unser Weg von Palm Springs über das Mojave Desert nach Las Vegas.
Wir starteten gegen 7 Uhr früh und fuhren kurz hinter Yucca Valley in den Westeingang des Joshua Tree Parks. Dort haben wir unseren Nationalpass gekauft.
Die Fahrt durch den Park war absolut sehenswert. Die Natur sowie die Landschaft haben uns sehr gut gefallen.
Danach genehmigten wir uns in Twentynine Palms im Carousel Cafee ein Frühstück. Sehr lecker zubereitet und nur Einheimische dort. War ein auch ein Tipp im Internet.
So gut gestärkt gings über Amboy ins Mojave Desert. Über die Kelbaecker, Kelso Cima und Morningstar Mine Road auf den Highway Nr. 5.
Diese karge Landschaft hat uns wirklich sehr fasziniert. Ich hätte gerne noch mehr Fotostopps eingelegt.
Aber dann passierte das Malheur.
Ich fuhr heute zum ersten Mal in den USA Auto und zum ersten Mal Automatik. Es war abgemacht, dass ich zum Eingewöhnen durch das Mojave Desertfahren sollte. Ich muss dazu sagen, ich habe mich immer geweigert, Automatik zu fahren, ich finde das ist kein richtiges Autofahren (und ehrlich gesagt, ich finde es immer noch).
Ich war anfangs noch etwas unsicher und es passiert, was passieren muss. Kurz vorm Stoppschild verfalle ich ihn alte Gewohnheiten und trete die Kupplung, die ja jetzt eigentlich Bremse ist derart mit meinem linken Fuß, dass die doofe Styropor Kühlbox auf der Rückbank umkippt und sich die gesamten verflüssigten Einswürfel in die „offene“ Fototasche meines Mannes ergießen.
Sollte ich erwähnen, dass die Kamera und die beiden Objektive nagelneu waren?
Also mein Mann war vielleicht sauer auf mich (verständlicherweise).
Erst war mal eine halbe Stunde schimpfen angesagt.
Währenddessen haben wir die Ausrüstung gereinigt und getrocknet. Danach bin ich weitergefahren und mein Mann hat schweigend zwei Stunden lang seine Kamera an den Lüftungsschlitzen getrocknet. Das war vielleicht lustig.
Endlich haben wir Las Vegas erreicht. Wir sind im Monte Carlo am Strip eingecheckt und haben uns gleich in der Micro Brewery ein Bierchen auf den Schreck getrunken. Mittlerweile sprach mein Mann wieder mit mir, aber die Kamera funktionierte immer noch nicht. Er hat sich vor unserer Reise schon mächtig Sorgen gemacht, von wegen Kamera und Sand und so, aber dass ihm jemand einen halben Eimer Wasser darüber schüttet, damit hat er nicht gerechnet.
Später auf dem Zimmer wurde die Kamera gefönt und wieder zusammengebaut und wieder gefönt etc. Aber sie wollte immer noch nicht.
Danach sind wir ins Casino runter. Ich habe mal so 5 Dollar in einen einarmigen Banditen gesteckt. Dann fings zu klimpern an und innerhalb von 2 Minuten hatte ich 82 Dollar gewonnen. Mein Mann hat nur noch mit dem Kopf geschüttelt. Wenigstens ich hatte heute einen Glückstag. Nun ja.
Ich habe mir das Geld auszahlen lassen, und meinen Mann zu Whisky und Bier an die Bar eingeladen, damit er ein wenig seinen Kummer vergessen kann.
Gruß Doris