Austin
Sehr hübsches Hotel, besonders das historische Haupthaus, das Goodall Wooten House oder eben die "Mansion" hat mir gut gefallen.
Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch konnte ich das Capitol dann aus der Nähe bewundern, wenn auch zunächst nur im Gegenlicht.
Ich bin eine ganze Weile um das Capitol bzw. durch die direkte Nachbarschaft geschlendert und habe es von allen Seiten bewundert.
In der Parklandschaft um das Capitol stehen wie nicht anders zu erwarten diverse heroische Stauten und Denkmäler.
Die "Heroes of the Alamo" dürfen natürlich nicht fehen.
Ansonsten gab es diverse Statuen, die an "Kämpfer für die Freiheit" und "Helden, die sich für die gute Sache geopfert haben" erinnerten. Allerdings waren damit nicht etwa Soldaten aus dem Befreiungskrieg gegen die Engländer gemeint (da war Texas ja noch ein Teil von Spanien) oder aus dem zweiten Weltkrieg sondern Kämpfer aus dem Bürgerkrieg.
Wenn man die Inschriften so liest könnte man glatt auf die Idee kommen, dass Sklavenhaltung ein Grundrecht ist und Texas nicht etwa ein gleichberechtigter Staat der USA sondern ein von einer dunklen Macht besetztes Gebiet. Also so etwa wie Bayern
Passt von der Geisteshaltung zu der in Texas/den USA gerade aktuellen Schulbuchdebatte. Da hat Texas beschlossen, die Geschichte, die an den Schule gelehrt werden soll, nach eigenen Wünschen um zu schreiben.
"The World according to Bush" oder so.
Ansonsten hat Austin eigentlich einen sehr liberalen und für texanische Verhältnisse geradezu alternativen Ruf. Dazu passt auch das inoffizielle Motto der Stadt: "Keep Austin Weird!".
Von den Stufen des Capitols schaut man die Congress Avenue hinunter, die schnurgerade bis zum Colorado River läuft. dabei handelt es sich natürlich nur um die texanische Variante, das Original mündet ja in Mexico in den Golf von Kalifornien bzw. versickert irgendwo auf dem Weg dahin.
Den Rest des Nachmittags bin ich in diversen Schlenkern bis zum Fluss hinunter und wieder zurück zu Capitol gelaufen. Mir hat die Mischung zwischen historischen Häusern und moderner Architektur ganz gut gefallen.
Besonders solche Spiegel-Spielereien mag ich ja immer wieder gerne:
Zwischendrin gab es auch Überreste nicht ganz so historischer aber trotzdem interessanter Werbung zu bewundern.
Ganz witzig fand ich diese Staue, die an Angelina Eberly erinnert. Sie wurde berühmt, weil sie einen Kanonenschuss abgefeuert hat als Sam Hostons Truppen versucht haben, das Staatsarchiv (bzw. die Unterlagen darin) zu stehlen, um sie nach Houston zu bringen, dass er zur Hauptstadt machen wollte. Aufgeschreckt durch den Kanonenschuss, der nebenbei ein ziemliches Loch in das Land Office Building gemacht hat, verhinderten die Bürger von Austin den Abtransport der Unterlagen und Austin blieb Hauptstadt.
Die spinnen, die Texaner
Direkt am Fluss gibt es diverse Parks und Grünflächen, in denen aber außer den unvermeidlichen Joggern nichts interessantes zu sehen war.
Von der Brücke über den Fluss habe ich noch einmal den Blick zurück zum Capitol geknipst.