1991 - Burundi - Ruanda - Tansania - Kenia

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    Hallo zusammen,
    ich wage mich jetzt an einen Info- und Reisebericht heran, der nicht jeden Amerika-Fan begeistert.
    Aber auch ich als eingefleischter Amerika-Fan konnte mich der Faszination "Afrika" nicht entziehen, und diese Reise war für mich so ganz anders und ein absoluter Knaller.


    Ich hoffe ich kann das rüberbringen.
    Da ich überwiegend mit S-VHS-Filmen beschäftigt war, sind viele Bilder von Lorne J.


    Alle Bilder hier.


    Prolog: Eine Abenteuer-Reise mit Truck und Zelt


    01. Tag - ST. 14.12.91 Ffm-AddisAbeba-Kigali-Bujumbura, Üb. Novotel
    02. Tag - So. 15.12.91 Bujumbura, Üb. Novotel
    03. Tag - Mo. 16.12.91 Bujumbura, Üb. Le Doyen
    04. Tag - Di. 17.12.91 Bujumbura - Ruhengeri, Üb. Campground
    05. Tag - Mi. 18.12.91 Parc Nat. des Volcans, Üb. Campground
    06. Tag - Do. 19.12.91 Gorillas - Ruhengeri, Üb. Campground
    07. Tag - Fr. 20.12.91 Kigali, Üb. Campground
    08. Tag - ST. 21.12.91 Nyabisindu, Üb. Campground
    09. Tag - So. 22.12.91 Grenze Tansania, Üb. Campground
    10. Tag - Mo. 23.12.91 Rusumo - Geita, Üb. Campground
    11. Tag - Di. 24.12.91 Victoria-See - Busisi, Üb. Campground
    12. Tag - Mi. 25.12.91 Lake Victoria - Mwanza, Üb. Campground
    13. Tag - Do. 26.12.91 Bunda, Üb. Campground
    14. Tag - Fr. 27.12.91 Serengeti, Üb. Campground
    15. Tag - ST. 28.12.91 Serengeti, Üb. Campground
    16. Tag - So. 29.12.91 Olduvai - Ngorongoro, Üb. Campground
    17. Tag - Mo. 30.12.91 Rift Valley, Üb. Safari Junct. Camp
    18. Tag - Di. 31.12.91 Lake Manyara - Lake Duluti, Üb. Campground
    19. Tag - Mi. 01.01.92 Moshi - Marangu, Üb. Campground
    20. Tag - Do. 02.01.92 Tsavo - Voi, Üb. Campground
    21. Tag - Fr. 03.01.92 Voi - Nairobi, Üb. Campground
    22. Tag - ST. 04.01.92 Nairobi, Üb. Hotel Milimani
    23. Tag - So. 05.01.92 Abflug - Addis Abeba - Ffm.


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    Die folgenden Postings wurden ursprünglich NACH dem Einstellen des ganzen Berichts geschrieben, sind aber technisch bedingt an den Anfang gerutscht.

  • Wunderbar :clab: :clab: :clab:


    Ein unheimlich informativer und interessanter Bericht!
    Danke Yukon1.


    Bei Deiner Beschreibung Eures Ausfluges in den des Parc National des Volcans und dem Zusammentreffen mit den Gorillas hab ich beim Lesen fast den Atem angehalten.


    Deine Kombination von geschichtlichen Informationen, Landschaftsbeschreibungen, Tierbeobachtungen und kleinen Anekdoten gefällt mir sehr gut. Das ist alles so richtig anschaulich, man kann sich alles vorstellen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Silke,


    es freut mich, dass Dir der Bericht gefallen hat und ich kann bestätigen, dass es ein
    unglaubliches Gefühl war, mitten unter diesen sanften Tieren zu sein, und wenn es
    nur eine kurze Zeit war.
    Aber auch Ngorongoro war für mich ein Highlight.


    Ich habe mal zwei Fotos eingescannt.



  • Schöne Bilder, danke.


    Ein toller Bericht, der sehr informativ ist. Da ich ja irgendwann noch den Kilimandscharo besteigen werden, habe ich den Bericht aus díeser Ecke mit Interesse verfolgt.




    Greetz,


    Yvonne

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von snake
    Hallo Toni,


    sehr schöne Bilder, warst Du währenddessen
    in einem Fahrzeug?


    Gruss
    Christian


    Christian,
    teils, teils. Die Katze haben wir im Ngorongoro Krater getroffen und keiner hatte den Mut,
    vom LKW herunter zu gehen. Aber vielleicht war sie es, die nachts über unseren Zeltplatz
    ging.


    Bei dem anderen Foto waren wir zu Fuss unterwegs.




    So, und jetzt geht's los !



    Jambo Habari - Herzlich Willkommen !!


    Die "Expedition Ostafrika" hat den Startpunkt Bujumbura in Burundi am Nordufer des langen Tanganyikasees und nimmt seinen Weg nordwärts nach Ruanda. Um die Südspitze des runden Victoriasees herum geht es nach Tansania. Die Endstation ist Nairobi in Kenia.



    Der Preis von DM 3.290,-- beinhaltet folgende Leistungen:
    Fahrt in voll ausgestatteten, allradgetriebenen Expeditionsfahrzeugen,
    Gebühren für Fähren und Straßenzölle,
    Benutzung der umfassenden Koch- und Campingausrüstung,
    Eintrittsgebühren für die aufgeführten Parks und Sehenswürdigkeiten,
    Gebühren für Führer,
    Trekking und Beförderungskosten für die angegebenen Unternehmungen sowie für Fahrer und Koch.


    Der Preis enthält nicht:
    Versicherungen + Flughafentransfers,
    Eintrittsgebühren in Museen und historische Stätten, die nicht angegeben sind,
    Schutzimpfungen,
    Schlafsack,
    Flughafensteuern,
    Trinkgelder,
    Geschenke,
    alle persönlichen Ausgaben,
    Kosten für Visa- und Permitbesorgung.


    Die Guerba-Expeditions-Crew würfelt sich wie folgt zusammen:
    aus Kenia: der Fahrer John
    aus England: der Expeditionsführer Ian und die Köchin Martha,
    weiterhin Steve und seine Frau Gina, und Paul
    aus Australien: Nelma, Belinda und Kim
    aus Kanada: Michael und seine Frau Carol, und außerdem Tina, Lorne und Michael
    aus den USA: Linda
    aus Holland: John
    aus Irland: Patricia und Regina
    und aus der Bundesrepublik Deutschland: Dagmar, Mareile + Toni


    Wir alle treffen uns am 14./15. Dez. 1991 in Bujumbura im Novotel.

    • Offizieller Beitrag

    1. Tag - ST. 14.12.91


    Der Flug Frankfurt über Addis Abeba und Kigali nach Bujumbura, und zurück von Nairobi über Addis Abeba nach Frankfurt kostet DM 1.900,--.


    Abflug mit Ethiopian Airlines ist von Ffm. am Freitag, den 13.12.91 um 23:45 Uhr (ET 7511 + ET 865) über Addis Abeba/Äthiopien und Kigali in Ruanda nach Bujumbura/Burundi, Ankunft ist am Samstag um 13:45 Uhr.


    Am Flughafen gibt es kein Taxi, da hier Bürgerkrieg herrscht. Man will den weiten Weg zum Airport nicht fahren.
    Von einer freundlichen Engländerin, die hier wohnt, werde ich ins Novotel ($ 78,-- extra) von Bujumbura in der Chaussee Du Peuple gefahren.



    Die ersten Teilnehmer sind bereits hier eingetroffen.


    Im Hotel erhalten wir die Nachricht, daß die Landgrenze zwischen Burundi und Ruanda wegen des Bürgerkriegs in beiden Ländern geschlossen ist. Aus diesem Grund ist unser Truck sicherheitshalber in Kigali geblieben und wir müssen dorthin fliegen.
    Unseren Tourführer Ian treffen wir aber schon hier.


    Die Temperatur liegt bei 25 Grad C. und es regnet teilweise.
    Durch den Bürgerkrieg (man sagt: bisher 100 Tote) ist die Stadt abends wie ausgestorben und nach 18:00 Uhr fahren nicht einmal mehr Taxis in der Stadt.



    2. Tag - So. 15.12.91


    Nach dem Frühstück besuchen einige von uns den hiesigen Markt. Es ist ein sehr buntes Treiben und es geht lebhaft zu, ist aber recht ärmlich anzusehen.



    Obwohl die Leute aufgeschlossen und freundlich sind, werden Michael P. Can. $ 900,-- aus der Hosentasche gestohlen.



    Am Nachmittag treffen wir im Novotel unseren Führer Ian, der uns erste Informationen gibt. Von Teilnehmern seiner vorherigen Tour erhalten wir einen Vorgeschmack.


    Wir treffen jetzt auch den Rest der Gruppe und der Abend wird zum ersten Kennenlernen benutzt.
    Als erstes fällt auf: keiner raucht.



    Alle Bilder in 1.

    • Offizieller Beitrag

    3. Tag - Mo. 16.12.91


    Morgens gibt es von Ian weitere Informationen über die Tour und die Situationen in Burundi und Ruanda.




    Wir siedeln in ein preiswerteres Hotel über, das aber genauso schön ist: ins Le Doyen.


    Wir besuchen eine Schimpansenfarm der Jane Goodall. Dort werden Schimpansen gehegt und gepflegt, die aus irgendeinem Grund in Not geraten sind. Die Menschenaffen sind sehr zutraulich und es macht Spaß, mit ihnen zu spielen.



    Die Republik Burundi liegt im ostafrikanischen Hochland an der Nordspitze des Tanganyika-Sees. Sie gehörte bis 1918 zur damaligen Kolonie "Deutsch-Ostafrika". Außer Bujumbura gibt es keine städtischen Siedlungen auf dem 2.000 - 2.600 m hohen Plateau.
    Heute, 1991, sind Armee, Regierung und die Einheitspartei fest in den Händen der Tutsi, die 1972/73 die Elite der Hutu ermordeten.
    Später, 1993 - 1995, ging es anders herum und es gab ein Massaker an den Tutsi. Das bahnt sich bereits heute an.


    An der Mündung des Ruzizi, am Ufer des Tanganyika-Sees, dem 2.größten See Afrika's, können wir am Abend Flußpferde beobachten.


    Ein schöner Tag wird mit Pizza abgeschlossen. Abends regnet es wieder.


    Wir werden von einem Inder ins Hotel gefahren, weil kein Taxi mehr zu bekommen ist. Alle haben Angst wegen der Ausgangssperre.



    Alle Bilder in 1.

    • Offizieller Beitrag

    4. Tag - Di. 17.12.91


    Morgens erkunden wir weiter die Stadt Bujumbura.




    Die Kommunikationssprache während der Reise ist Englisch. Da die Gruppe jedoch international ist, wird die Unterhaltung auch in deutsch geführt. Michael P. und Lorne sowie John und wir Deutschen sprechen auch deutsch und sind ab sofort die so getaufte "German-Speaking-Group".


    Am Hotel warten wir auf die Abfahrt.



    Am Nachmittag trifft sich die Gruppe, um zum Flughafen zu fahren und dann nach Kigali zu fliegen. Leider haben wir auf dem Flug keine gute Sicht.
    Am Flughafen Kigali erwarten uns der Fahrer John und die Köchin Martha mit dem Truck.



    Nach 3 1/2 Stunden Fahrt ins Gebirge des Parc National des Volcans erreichen wir Ruhengeri über einige Paßstraßen.


    Unterwegs werden wir von einer Militärblockade angehalten und ich mit der Waffe in der Hand einer Passprüfung unterzogen, weil ich zufällig im Führerhaus sitze. Der einfache Soldat will meinen Pass nicht wieder heraus geben. Aber vielleicht will er auch nur eine Auslöse kassieren.
    Nach einiger Zeit beendet ein Offizier die Aktion und er nimmt die Waffe von meinem Rücken und gibt mir den Pass wieder zurück.
    Es ist eben Bürgerkrieg. Dies ist aber Gottseidank die einzige spannende Situation dieser Art. Kalaschnikows und Gummistiefel gehören zum Alltag.



    In Afrika sind offizielle Campingplätze sehr rar und so werden wir in der Regel unseren geeigneten Platz irgendwo selbst finden müssen.
    Guerba stellt 2-Mann-Zelte zur Verfügung, die komplett sind mit Bodenschutz und Moskitonetz. Alles, was wir mitbringen müssen, ist ein Schlafsack.
    An Reisetagen stehen wir normalerweise schon bei Tagesanbruch auf, damit wir früh losfahren können.
    Die Zubereitung des Frühstücks und der Abbau des Camps dauert ungefähr eine Stunde.
    Jeder hat seine Aufgabe. Michael P. und ich müssen morgens für das Feuer sorgen.
    Andere Mitglieder helfen beim Organisieren und Essen-vorbereiten, Essen-kaufen und bei der Camp-Hausarbeit.


    Übernachtet wird heute bei einer ehemaligen Kaserne.



    Alle Bilder hier - Bujumbura in 1., Kigali in 2.

    • Offizieller Beitrag

    5. Tag - Mi. 18.12.91


    Wir stehen früh auf, um über eine schlaglochreiche Schotterpiste zum Hauptquartier des Parc National des Volcans zu fahren, seit 1925 der älteste Nationalpark Afrika's.
    Rheinland-Pfalz ist Partnerland von Ruanda.



    In der Nähe einer Schule, wo wir durch einheimische Kinder regelrecht belagert werden, laufen wir etwas herum.



    Wir sind die Attraktion.



    Wie auch bei uns sind die Kinder für jede Art Abwechslung zu haben - wenn nur die Schule ausfällt.



    In den Bergen des Nationalparks lebte Dian Fossey im Forschungscamp Karisoke und dort wurde 1988 der Film "Gorillas im Nebel" mit Sigourney Weaver gedreht, benannt nach ihrem gleichnamigen Buch.
    Fossey begann in Zaire und wechselte wegen Unruhen nach Ruanda über.
    Sie lebte ab 1967 18 Jahre lang im Dschungel bei den Gorillas, überwiegend bei der "Gruppe 5", und setzte sich für ihren Schutz ein, bis sie am 26. Dezember 1985 mit einer Machete ermordet wurde. Sie wurde neben Digit begraben. Auf ihrem Grabstein steht: "Niemand liebte die Gorillas mehr".


    Richtig bekannt wurde sie aber erst nach ihrem Tod. Man fand ihre Lebensgeschichte und ihr Engagement so interessant, daß man es verfilmte. Der Film endet mit ihrem Tod.
    Sie wurde von den Menschen ermordet, die auch vorher schon viele Berggorillas, z.B. 1977 ihren Lieblingsaffen Digit, getötet hatten.



    An der Rangerstation wird ausgelost, wer wann zu den Gorillas gehen kann, denn die tägliche Besucherzahl ist auf acht Personen beschränkt.
    Ich kann leider erst morgen dorthin.



    Um die Gorillas zu besichtigen, verlangt die Regierung $ 250,-- pro Besuch von einer Stunde (2005 sind es schon 375,--). Der Tourismus ist von entscheidender Bedeutung für den Fortbestand der Gorillas. Und die Regierung hat erkannt, dass der Besuch dort Geld in die Kasse bringt.


    Eine Gruppe von uns kann heute bereits die Gorillas in den Bergen besuchen und schwärmt bei der Rückkehr in höchsten Tönen, was unsere Spannung noch erhöht.



    Abends stärken wir uns noch einmal und Ian gibt uns anschließend noch einige Instruktionen.
    Nach dem Flapping, dem Wasser-Abschütteln nach dem Spülen, gehen wir früh zu Bett.


    Meine erste Brille geht heute zu Bruch - und es soll nicht die einzige bleiben.



    Alle Bilder in 2.

    • Offizieller Beitrag

    6. Tag - Do. 19.12.91


    Heute ist "unser" Tag. Mit acht Leuten fahren wir um 6:00 Uhr in die Berge. Dort treffen wir auf die örtlichen Führer und Spurenleser.
    Diese sind extrem wichtig für den Fortbestand der Gorillas, egal, ob es sich um den Schutz oder den Bekanntheitsgrad der Gorillas handelt. Sogar die Namensgebung wird von den Guides ernsthaft und lange diskutiert.
    Aber der Job fordert auch viele Todesopfer unter ihnen durch Wilderer, aber sie bleiben sehr engagiert.


    Nach einer Stunde Marsch über freies Gelände ...


    Ostafrika%20(053)%20Wir%20gehen%20zu%20den%20Gorillas.jpg


    ... arbeiten wir uns noch zwei Stunden durch dichten, fast undurchdringlichen Dschungel von Bambus und anderen Pflanzen, und fast immer bergauf. Aber die Macheten der Führer bahnen sich ihren Weg, denn selbst einen Trampelpfad gibt es nicht. Es war sehr anstrengend.


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    Die dünne Luft macht das Atmen schwer hier in der großen Höhe und die Suche ist mit Sicherheit nicht einfach, um die großen Gorillas im Dickicht zu treffen. Die Führer achten auf alles, und jedes Geräusch wird von ihnen wahr genommen.


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    Immer höher geht es und immer tiefer in den Dschungel.
    Diese Tiere sind nur in diesem Teil Afrikas zu finden. Das Ausdehnungsgebiet der Berggorillas ist etwa 300 km lang und 100 km breit. Von den Führern begleitet, wagen wir uns näher an die Berg-Gorillas heran.
    Frischer Kot zeigt uns, dass die Primaten in der Nähe sind.


    Und dann sehen wir sie unvermutet vor uns: die Gorilla-Familie mit dem Silberrücken.


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    Wir möchten sie aber auf keinen Fall überraschen.
    Um sich ihnen auf wenige Meter nähern zu können, gehört es sich, sie in ihrer Sprache zu begrüßen, um ihnen zu versichern, daß man keine Gefahr für sie darstellt.
    Zuerst grunzen die Führer und dann auch wir ihnen beruhigend zu.


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    Es ist die Familie "Gruppe 13" mit zwölf Mitgliedern!


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    Die Gorillas sind noch schöner, als ich sie mir vorgestellt habe.


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    Wir sind so von diesen Menschenaffen fasziniert, daß während des einstündigen Aufenthalts nur wenig gesprochen wird. Die Eindrücke überwältigen uns alle und man könnte süchtig nach den Affen werden.


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    Uns wurde aufgetragen, keinen Augenkontakt mit ihnen zu suchen und uns gebückt und unterwürfig zu verhalten und auf keinen Fall zu laufen.
    Wir dürfen normalerweise nicht näher als acht Meter an sie heran, aber so denken SIE oft nicht.


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    Ein kleiner Gorilla schlägt sogar gegen meine Kamera, ohne aber Schaden anzurichten.


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    Man darf sie nicht berühren, denn ihr Immunsystem ist nicht so weit wie unseres und eine Krankheit könnte sie töten, da wir 98% der Gene mit ihnen teilen.


    Aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes bewegen sich die Gorillas sehr langsam und klettern vorsichtig. Sie sind Vegetarier und fressen über 100 verschiedene Pflanzenarten. Jeder frisst am Tag etwa 30 kg Grünes, das sind gewichtsmäßig etwa 300 Tafeln Schokolade. Das ist ein Riesenhaufen Salat. Aber bei dem Gewicht und der Kraft von drei Männern ist das auch von Nöten, denn ein voll ausgewachsener Berggorilla bringt ungefähr 250 kg auf die Waage und mißt aufgerichtet ca. 2 m.


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    Die Führer und Spurenleser haben auch die Aufgabe, festzustellen, ob den Gorillas etwas fehlt, ob sie Verletzungen haben oder ob sie sich merkwürdig benehmen.
    Aber sie legen sich auch auf die faule Haut.


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    An den unterschiedlichen Nasenrücken oberhalb der Nasenöffnungen können sie erkannt werden, einzigartig wie bei einem Fingerabdruck.
    Und jeder hat seinen eigenen Charakter.


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    Diese majestätischen Tiere aus nächster Nähe in der Wildnis zu beobachten, ist ein unvergeßliches und einmaliges Erlebnis. Es ist sehr beeindruckend, einem frei lebenden, großen Gorilla so nah gegenüber zu stehen. Es gibt in der Natur nichts Vergleichbares.


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    Die ersten Gorillas erscheinen mir riesig, obwohl sie bestimmt noch nicht die größten ihrer Art sind. Sie benehmen sich irgendwie "menschlich" und ich habe das Gefühl, auf verwandte Wesen zu treffen. Wenn ich in ihre Augen blicke, ist eine Art Vertrautheit zu spüren.


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    Sie haben keine Scheu - und ich keine Angst.


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    Wenn mir jemand gesagt hätte, daß mir ein persönlicher Kontakt mit diesen Tieren so nahe geht, hätte ich das nicht geglaubt. Dieses emotionale Gefühl hätte ich mir nicht vorstellen können.
    Es war sehr bewegend und ich war überwältigt, daß die Tiere uns soviel Toleranz entgegen bringen, uns in ihre absolute Nähe zu lassen.


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    Die Tiere leben in festen Gruppen von bis zu 30 Mitgliedern. Jede Gruppe wird von einem älteren, mindestens 15 Jahre alten Männchen beherrscht. Diese männlichen Gorillas sind unumstrittene Führer ihrer Gruppe und sie sind am silbergrauen Rücken leicht zu erkennen. Sie wiegen das doppelte eines ausgewachsenen Weibchens und sind sehr stark. Ein weiteres und erwachsenes Männchen, etwa zwischen 8 und 13 Jahren alt und in etwa so zu sagen in der Pubertät, gehört ebenfalls zur Gruppe.
    Dazu kommen noch einige Weibchen, Kinder und Jugendliche.
    Normalerweise sind sie nicht aggressiv und sie wirken würdevoll.


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    Fremden Gorillas gegenüber sind sie äußerst unfreundlich und für diese ist es schwer, in der Gruppe anerkannt zu werden.


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    Die Berggorillas der Virunga-Berge im Grenzgebiet zwischen Ruanda, dem Kongo, früher Zaire, und Uganda, früher Deutsch-Ostafrika, wurden erst 1902 von dem preußischen Offizier Robert von Beringe entdeckt.
    Der amerikanische Biologe George Schaller, der sie als erster Ende der 50er Jahre erforschte, schätzte ihren Bestand auf 450 Tiere. Schaller und seine Frau Kay fanden heraus, daß die Tiere nicht aggressive, sondern sanftmütige Wesen sind.
    Fünfzehn Jahre später zählte Dian Fossey nur noch 275, mit stark fallender Tendenz.
    Heute, 1991, sind es wieder 400 Tiere.


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    Ein Halbwüchsiger saust bei einem Scheinangriff durch unsere Gruppe und erntet dafür bei seinen Artgenossen großen Beifall.


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    Nach einer Stunde Aufenthalt bedauern wir alle, jetzt schon den Rückweg antreten zu müssen.


    Vom Silberrücken sind wir immer noch begeistert und sagen Bye Bye.


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    Und jeden Meter, den wir auf dem Hinweg hinauf gegangen sind, müssen wir jetzt wieder hinunter gehen.


    Abgekämpft, aber überglücklich, rasten wir am Fuß des Berges.
    Wir können noch gar nicht richtig begreifen, was wir gerade erlebt haben.


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    Nachmittags besuchen wir den Markt in Ruhengeri und lassen einen Tag, der mit zu den Höhepunkten der Reise gehört, gemütlich ausklingen.



    Alle Bilder in 3.


    Video

    • Offizieller Beitrag

    7. Tag - Fr. 20.12.91


    Heute fahren wir früh zu Ruanda's Hauptstadt Kigali, wo wir unser Camp an der katholischen Mission aufschlagen.



    Der Nachmittag steht uns zur freien Verfügung.



    Wir gehen über den Markt, der nichts besonderes darstellt, kaufen für die uns zugelosten Personen ein Weihnachtsgeschenk und schreiben die ersten Postkarten.



    Am Lagerfeuer schwelgen wir in Erinnerungen des bisher Erlebten.



    8. Tag - ST. 21.12.91


    Der heutige Tag ist teils schön, teils verregnet, die Temperatur liegt wie bisher bei ca. 25 Grad C. Das Klima hat sich auch in Afrika verändert und die Regenzeit hat sich etwas verschoben.


    Wir fahren zu einer Folklore-Gruppe nach Nyabisindu, die uns einen sehr guten Eindruck über afrikanische Tänze vermittelt.



    Die Tänze werden mit blanken Füßen aufgeführt. Rhythmus und Klänge ziehen uns in ihren Bann.



    Die Trommler sind extrem bekannt hier im Herzen Afrika's.
    Unter der Urgewalt ihrer Trommeln bebt die Luft und die Darbietung ist ein grandioses Spektakel.



    Die Instrumente sind ausgehöhlte und mit Kuhhaut bespannte Baumstämme.
    Während in den meisten Ländern die Trommeln mit den Händen geschlagen werden, machen es diese Künstler mit schweren Holzstäben.


    Die Tanzvorführungen sind vom Feinsten.




    Der Nachmittag wird in Kigali verbracht, sodaß alle sehr müde sind und bereits um 22:00 Uhr Bettzeit angesagt ist.


    Die Stille der Nacht ist phantastisch. Nur das Grillen und Zirpen einiger Nachtschwärmer ist zu hören.



    Alle Bilder in 4.

    • Offizieller Beitrag

    9. Tag - So. 22.12.91


    Morgens wird das Lager an der Mission abgebrochen und auf dem Markt eingekauft, denn die nächste Möglichkeit, um Essen und Wasser zu besorgen, ist erst wieder in drei Tagen in Mwanza.


    Unterwegs: Polizeisperren.


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    Und ab und zu müssen wir unterwegs anhalten zum ............... "Bier holen", und in manches Hotel hätten mich keine zehn Pferde reinbekommen.


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    Durch schöne, hügelige Vegetation und vorbei an kultivierten Hängen geht es über eine äußerst schlechte Straße in Richtung Tansania.


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    Viele kleine Farmen und Hütten lockern das Bild der Straße auf. Es ist eine sehr schöne Fahrt.


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    In der Abenddämmerung treibt ein Hirtenjunge die Rinder des nahen Dorfes wieder ins sichere Zuhause.


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    Übernachtet wird irgendwo an der Straße vor der Grenze zu Tansania.


    Am abendlichen Lagerfeuer lauschen wir im Busch den Tönen der geheimnisvollen afrikanischen Nacht, während das Hauptgesprächsthema meist die unvergleichliche Vielfalt dieses riesigen Kontinents ist.



    10. Tag - Mo. 23.12.91


    Die Grenze Ruanda/Tansania wird bei Rusumo nach zwei Stunden passiert. Grenzformalitäten in Afrika sind eben langwierig.


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    Die Landschaft Tansanias ist sehr wechselhaft. Die ungeheuere Weite des offenen Graslandes mit gelegentlichen Dörfern geht über in Ackerland, wie in der Nähe des Lake Victoria.


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    Tansania ist der größte Staat Ostafrikas, hat 24 Millionen Einwohner und erstreckt sich über ca. 940.000 qkm. Früher hieß er Tanganyika und erhielt nach dem Zusammenschluß mit der Insel Sansibar 1964 den künstlichen Namen Tansania. Trotz seiner 120 verschiedenen ethnischen Gruppen ist es heute eines der stabilsten Länder Afrikas.


    Übernachtet wird idyllisch in der Nähe von Geita.
    Bei einem Nachtspaziergang lasse ich wieder die Geräusche des nächtlichen Umfeldes auf mich einwirken, was mich sehr fasziniert.



    Alle Bilder in 5.

    • Offizieller Beitrag

    11. Tag - Di. 24.12.91


    Für die vielen kleinen Farmen in dieser Region ist der Victoria-See verantwortlich.


    Auf sehr schlechter Straße geht unsere Fahrt in die Nähe von Busisi. Es wird wieder wild gecampt.



    Dort wird auch Heilig Abend gefeiert.
    Ein Männerchor, bestehend aus Paul, Lorne, John und Toni untermalen die gegenseitige Weihnachtsbescherung von Dagmar und Mareile.



    Im Hintergrund ist bis gegen Mitternacht das Trommeln der Einheimischen zu hören.
    In deren Dorf zu gehen, haben wir aber keinen Mut, da dort stark getrunken wurde und "Wächter" mit Macheten anwesend sind.



    12. Tag - Mi. 25.12.91


    Heute verlassen wir die Berge und befinden uns jetzt in den Ebenen am Lake Victoria. Von hier aus tritt der Nil seine 6.000 km lange Reise nordwärts nach Uganda, den Sudan + Ägypten an.


    Unser Fahrer John freut sich, dass er mal nicht fahren muss.



    Die kleine Fähre von Busisi bringt uns nach Mwanza, den Haupt- und Gepäckhafen des Lake Victoria, dem größten See Afrikas.



    Der Victoria-See hat eine Ausdehnung von 68.000 qkm und ist somit größer als die Schweiz. Er ist der drittgrößte See der Erde und wird nur noch vom Lake Superior und vom Kaspischen Meer übertroffen. Er füllt eine flache Mulde zwischen den beiden Grabenbrüchen aus und hat nirgends eine größere Tiefe als 79 m. Der Seespiegel liegt auf 1.133 m Meereshöhe.


    Das Stadtbild von Mwanza wird auch geprägt von den aus dem See herausragenden Felsen, wie dem Bismarck - Rock.



    Der Nachmittag wird faul überstanden (Kamera reinigen, das erste Duschen nach drei Tagen, lesen, usw.).


    Wir übernachten in einem Missionscamp.


    Abends haben wir eine Weihnachtsfeier mit dem Austeilen der Geschenke vom Fahrer John als Weihnachtsmann.



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    • Offizieller Beitrag

    13. Tag - Do. 26.12.91


    Nach dem Zeltabbau hat es bis Nachmittag geregnet, bei einer Temperatur von nach wie vor etwa 25 Grad C.


    Mwanza ist eine sehr große Stadt. Es gibt hier sogar eine Bahnlinie nach Dar Es Salaam.
    Morgens haben wir Zeit zum Geldwechsel (eine schier endlose Prozedur), oder aber um dem bunten Treiben auf dem Markt und in den Straßen zuzusehen.


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    Natürlich darf man afrikanische Nutztierhaltung nicht mit dem europäischen Tierschutzgesetz in Verbindung bringen. Tiere, wie diese Hühner, sind zum Essen da und werden wie Handelsware behandelt, was wir immer wieder verdeutlicht bekommen.


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    Am Abend wird wild und idyllisch in der Nähe von Bunda gecampt.



    14. Tag - Fr. 27.12.91


    Wir umfahren den Lake Victoria und kommen an einigen Fischerdörfern vorbei, bevor wir ostwärts zum nächsten Höhepunkt der Reise, dem Serengeti-Nationalpark, abzweigen.


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    Auf der Weiterfahrt können wir afrikanische Feldarbeit beobachten: Beim rhythmischen Schlagen einer Trommel wird von etwa zehn Leuten eine Furche in die Erde geschlagen.


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    Durch das Gate von Ikoma fahren wir in die "Endlose Ebene", wie der Name Serengeti vom Massai-Wort "Siringet" abgeleitet wird.
    Der Eintritt in das "Paradies" beträgt $ 15,-- pro Person und Tag, $ 100,-- für den Truck und für Camping $ 10,-- pro Zelt und Tag.


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    Die Serengeti ist einer der bekanntesten Nationalparks in Afrika.
    Durch die offenen Ebenen, Hügel und Wasserstellen ist er das ideale Zuhause für Hunderte von Tierarten.


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    Die Serengeti ist Tansanias größter und ältester N.P. und wurde 1951 eröffnet. Seine Hügellandschaft, von Bergketten umgeben und mit Felsen übersät, erstreckt sich über 14.500 qkm. Das ist die Größe von Schleswig-Holstein.
    Trotz ihres Bekanntheitsgrades hat der Tourismus die Serengeti nicht ruiniert. Wohl auch deshalb, weil die Straßen, die in den Park führen, sowie die Pfade und Wege innerhalb des Parks, in sehr schlechtem Zustand sind.


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    Das Hotel Seronera Wildlife Lodge ist eingebettet in die Landschaft, wo einige ins Hotel gehen, haben aber durch das viele Licht auch viele Mücken im Zimmer.
    Unser Camp haben wir in der Nähe der Lodge frei und wild errichtet.


    Einige Bilder unseres Camper-Daseins:


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    Das ist Flapping:


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    Die Nacht im Camp wird nur durch einen Löwen gestört, der einen kleinen Spaziergang durch unser Camp macht.
    Ich sehe ihn, wie auch andere, durch den Schlitz unseres Zeltes und am Morgen sehen wir die dazugehörigen Spuren.
    Vielleicht war dieser es:



    Löwen machen ihre Streifzüge spätabends, nachts oder in der Morgendämmerung, wenn es kühl ist. Tagsüber liegen sie meist faul im Schatten.




    Alle Bilder hier - Mwanza in 6., Serengeti in 7.

    • Offizieller Beitrag

    15. Tag - ST. 28.12.91


    Heute machen wir eine Frühpirsch, um die Tierwelt der Serengeti einmal zu diesem Zeitpunkt zu beobachten. Normalerweise ist das die beste Tageszeit zum Pirschen und Fotografieren.


    Linda nutzt die Möglichkeit, die Serengeti mit einem Heißluftballon zu erkunden und ist danach voll des Lobes. Der Preis dafür: DM 500,-- für eine Stunde. Und danach gibt es ein Champagnerfrühstück.


    Wir anderen erregen auf der Erde die Aufmerksamkeit der Paviane.


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    Diese Affen werden 1,50 m groß, wiegen 50 kg und sind sehr gefährlich. Sie fürchten niemanden außer Löwen und Leoparden.


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    Die Serengeti ist ein einzigartiges Laboratorium, das nach wie vor eine entscheidende Rolle spielt, wenn es darum geht, wild lebende Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu studieren und damit zu verstehen. Bernhard und Michael Grzimek haben als erste das Ökosystem der Serengeti systematisch untersucht.


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    Am Unterlauf des Grumeti können wir auch Hippos, Flußpferde, ausmachen. Den größten Teil ihres Lebens verbringen sie in Schlamm und Wasser, damit die Haut nicht austrocknet. Wir sehen oftmals nur die Nüstern, Ohren und Augen.


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    Die Huftiere leben in Gruppen zusammen und werden 3 Tonnen schwer. Die Hippos sind unförmig, laut und gefährlich. Beim Tauchen können sie 10 Minuten lang die Luft anhalten. Höchstens Löwen wagen sich an diese Kolosse heran.


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    Ein alter Elefantenbulle läßt sich durch uns nicht stören und schlägt sich den Magen mit köstlichen Gräsern und Blättern voll.


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    Zur Mittagszeit sind wir wieder in unser Camp zurückgekehrt, um etwas zu essen.


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    Nachmittags fahren wir wieder zu Tierbeobachtungen auf Safari.


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    Heute regnet es etwa eine Stunde lang.Aber wir können noch einiges sehen.


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    Noch zwei Vogelbilder.


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    Am Abend genehmigen wir uns ein Essen in der Seronera Lodge. Endlich mal wieder Fleisch.
    Nachts mache ich mit John, fast wie gewohnt, einen Nightwalk, mit der Sichtung von zwei Hyänen, die beim Einschalten der Taschenlampen weglaufen.
    Von einem Gebüsch bekomme ich einen Dorn ins Ohr.



    Alle Bilder in 7.


    Video

    • Offizieller Beitrag

    16. Tag - So. 29.12.91


    Die Serengeti verlassen wir durch's Naabi Hill Gate und kommen zum zweiten Juwel Tansanias, dem größten Krater Afrikas, dem Ngorongoro - Krater.


    Auf der Fahrt dorthin sehen wir große Herden von Gnus und Zebras entlang unseres Weges. Sie sind wie immer auf der Wanderung.
    Es ist eines der großartigsten Schauspiele der Natur und ein immer wieder faszinierender Anblick. Nirgendwo sonst sind die Herden der Zebras, Gnus, Büffel und Antilopen so groß wie im Ngorongoro-Krater hier im Norden von Tansania.
    Man schätzt, daß hier 2 x im Jahr etwa 1,5 Millionen Gnus zusammen kommen.



    Unser erster Halt ist Olduvai Gorge. Die kleine Schlucht wurde berühmt durch die Leakey - Familie, die 1959 hier den Schädel des über zwei Millionen Jahre alten "Nußknackermannes" ausgruben, einer der ältesten Menschen. Es wird behauptet, hier ist die Wiege der Menschheit.



    Dann folgen wir dem Rand des Kraters. Der Ausblick ist atemberaubend schön. Die Mühen der Reise geraten hierbei in Vergessenheit.



    Massai-Krieger stehen an der Straße und lassen sich, natürlich gegen ein kleines Entgelt, bereitwillig fotografieren.
    In Tansania gibt es 120.000 Massai. Die meisten Kinder gehen zur Schule und viele Massai arbeiten in Städten.



    Eingehüllt in ihre roten Gewänder betrachten sie uns argwöhnisch, denn sie fühlen sich als die schönsten Menschen Tansanias, sind aber zugleich stolz und eigensinnig.
    Ihre Kultur und Lebensauffassung ist eine andere als unsere. Die Tradition wird gewahrt, ohne sich von der Außenwelt abzuschotten. Die Massai halten sich selbst für das auserwählte Volk: "Zuerst erschuf Gott die Massai".



    Die Frauen- und Männerwelt ist strikt getrennt. Mit 14 Jahren werden Mädchen verheiratet. An wen, bestimmt ein Ältestenrat der Männer, der über alles das Sagen hat. Von da an wird das Leben der Frauen von Arbeit bestimmt. Schmuckherstellung gehört dazu, aber auch der Hausbau.
    Die Männer sind für die Viehzucht und die Jagd zuständig, wovon der Gral, das Dorf, lebt.



    Die jüngeren Krieger werden im Alter von etwa 20 Jahren durch eine spezielle Zeremonie in den Kreis der Älteren aufgenommen. Am Ende ihrer Zeit als Krieger, etwa mit 30, dürfen sie sich ein Mädchen außerhalb des Clans suchen und zur Frau nehmen. Besonders reiche Massai, und reich bedeutet viele Rinder oder Ziegen zu besitzen, haben bis zu 20 Frauen.


    Nach einem kurzen Drink in der exklusiven Ngorongoro Crater Lodge fahren wir zu unserem Campground auf dem Kraterrand. Auch hier ein toller Ausblick.



    Nachts scheuchen wir im Schein der Taschenlampe zwei riesige Stachelschweine und eine Hyäne an der Abfallgrube auf.


    Alle Bilder in 8.

    • Offizieller Beitrag

    17. Tag - Mo. 30.12.91


    Diesen Tag verbringen wir beim Erkunden des Ngorongoro-Kraters, den der erste Weiße erst vor 100 Jahren gesehen hat. Heute ist er ebenso wie die Serengeti ein Weltkulturerbe.
    Das Ngorongoro-Schutzgebiet entstand Ende der 50er Jahre als Reaktion auf Beschwerden der Massai, sie seien durch den Serengeti-N.P. von ihren angestammten Weidegründen vertrieben worden. Das Schutzgebiet sollte den Beweis liefern, daß die Massai, die auf dem Land leben und nur für den eigenen Lebensunterhalt Vieh züchten, zusammen mit den wild lebenden Tieren existieren können.


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    Der Kraterrand, auf dem zwei Hotels sind, ist 2.286 m über dem Meer und viel höher als die Serengeti-Ebenen. Nur 4-Rad-angetriebene Jeeps können bis zum 600 m tiefer gelegenen Kraterboden zu fahren.


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    Der Krater ist vor Millionen von Jahren durch das Einfallen eines Vulkans entstanden. Er ist 19 km lang und 15 km breit und damit der zweitgrößte erhaltene Krater der Erde (nach dem auf der Hawaii-Insel Maui). Insgesamt 260 qkm sind das Zuhause von 30.000 Tieren. Er ist einer der schönsten Parks in Afrika und ein weiterer Höhepunkt.


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    Das Einmalige am Ngorongoro ist, daß die Tiere immer an Wasser heran kommen. Hier gibt es Quellen, Flüsse, Seen und Sümpfe.
    Aber in der Ebene gibt es nicht nur Wasser. Eine Löwin mit ihren Jungen verbirgt sich im Gras, denn Löwen haben immer hungrige Mäuler zu stopfen. Wir haben sie erst im letzten Moment gesehen.
    Nicht umsonst dürfen wir den Jeep nicht verlassen.


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    Einen der schönsten Anblicke hat man hier am "Kleinen Sodasee" in der Mitte des Kraters, wo Flamingos am Rande des Sees eine weiß-rosa Linie bilden und sich im Wasser spiegeln.
    Der Lake Natron, der große Sodasee, ist außerhalb des Kraters.


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    Wir sehen viele Elefanten in einem kleinen Wäldchen und fühlen uns in die Urzeit zurückversetzt. So einen Moment erlebt man nur einmal im Leben und ich glaube, ich träume. Die Zeit scheint stehen zu bleiben, einfach unglaublich.


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    Hier im Krater gibt es fast nur Bullen, 30 an der Zahl. Die Kühe halten sich mit den Jungen am geschützten Kraterrand auf.


    Der heutige Tag beschert mir aber auch folgendes:
    1. quetsche ich mir den Finger am Gepäckfach,
    2. zerbricht die zweite Brille (diesmal die Sonnenbrille, aber Gottseidank habe ich noch eine dritte dabei),
    3. dann klaut mir dieser Affe in einem unbewachten Augenblick das Frühstück aus dem Rucksack im Auto,


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    4. und als krönender Abschluss fällt mir noch eine Schlange vom Baum auf den Kopf.


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    Der Kampf um's Überleben ist immer wieder auf's Neue feststellbar.


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    Hyänen sind die absolut häßlichsten Tiere, die ich auf meinen Fahrten bisher gesehen habe. Aber sie sind sehr stark. Die Tüpfelhyänen sind die häufigsten Jäger im Krater.


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    Aber wir begegnen auch anderen Urgewalten: das älteste Spitzmaulnashorn des Kraters ist 37 Jahre alt, sagt unser Guide.
    Ja, Feinde haben hier keine Chance.


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    100 Nashörner gab es einmal im Krater, nur 14 haben die Wilderer übrig gelassen. Jetzt werden sie verstärkt geschützt.


    Aber auch andere Tiere können wir sehen.


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    Dann verlassen wir den Krater und ergötzen uns noch ein letztes Mal an diesem einmaligen Naturdenkmal.


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    An Dörfern und Märkten vorbei, kommen wir zum Rift-Valley, dem großen ostafrikanischen Graben. Der Spalt in der Erdkruste ist 50 km breit, bis zu 600 m tief und etwa 10.000 km lang. Hier im großen Graben teilt sich der afrikanische Kontinent durch riesige Platten. Irgendwann wird das Meer den Graben überfluten.


    Im Safari Junction Camp wird übernachtet. Dort haben wir die erste richtige, aber kalte Dusche nach fünf Tagen.


    Alle Bilder in 8.


    Video 1


    Video 2

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