In the Wake of the Storms - über Hong Kong nach Hawai'i und Guam

    • Offizieller Beitrag

    Hmm, irgendwie nur ein Warten-auf-den-Abflug-Tag :nw:

    Jetzt aber gebe ich erst einmal den Mietwagen zurück und laufe die wenigen Schritte zum Terminal, der in Lihue wirklich niedlich ist.

    Vor allem der Weg von den Rental Cars zum Terminal. .puh!;:gg:

  • Was war denn in dem Snack drin? Ananas, Äpfel und Vögel?

    :D:D:D Mist, bei mir waren nur Bretzel und sowas drin. Betrug. ;;NiCKi;::D:D:D

    irgendwie nur ein Warten-auf-den-Abflug-Tag

    ;;NiCKi;: Ich war halt auch schon aufgeregt wegen des nächsten Tages. Da musste dann ja alles klappen und das war absolutes Neuland.

    Vor allem der Weg von den Rental Cars zum Terminal.

    Ja, furchtbar anstrengend. :D

  • dass zumindest die kleine Kirche geöffnet ist.

    aber zumindest von aussen gefällt mir die Kirche immer sehr gut

    dass bei mir nicht so richtig Lust aufkommt hier länger zu bleiben

    schade, denn der Strand ist eigentlich sehr schön - aber am Reisetag hätte ich da auch nicht so lust drauf

    Relativ original eingerichtet ist lediglich das Esszimmer, das als einziger Raum als Museum fungiert.

    aus dem schönen Anwesen könnte man mehr machen

    Nachdem das Hotel Jahrzehnte lang vor sich hin rottete,

    muss direkt mal schauen, ob ich das auf alten Dias auch mal fotografiert habe

  • Das Boarding startet pünktlich und es ist schon erstaunlich, wie kurz die kleinen Maschinen hier am Boden sind. Fliegen auf Hawaii ist wie Bus fahren anderswo. Jeder tut es, denn anders kommt man einfach nicht auf eine der anderen Inseln.

    Gab es nicht früher sogar mal Fährverbindungen? Oder auch heute noch? Ist aber wohl ein Problem (gewesen) wegen der starken Strömungen, wenn ich mich recht erinnere.

  • schade, denn der Strand ist eigentlich sehr schön

    :nw: Vielleicht war es auch der komische bewölkte Himmel, aber irgendwie hat mich der nicht so begeistert.

    aus dem schönen Anwesen könnte man mehr machen

    ;;NiCKi;: Finde ich auch.

    muss direkt mal schauen, ob ich das auf alten Dias auch mal fotografiert habe

    Das wäre ja mal spannend.

    Gab es nicht früher sogar mal Fährverbindungen? Oder auch heute noch? Ist aber wohl ein Problem (gewesen) wegen der starken Strömungen, wenn ich mich recht erinnere.

    Es gab mal eine Fähre zwischen Oahu und Maui.


    Und es gab mal eine Fähre zwischen Maui und Molokai.


    Heute gibt es nur noch die Fähre von Maui nach Lanai.


    Alles andere hat sich meistens nicht rentiert.

  • Weiter als Hanalei geht es dann heute auch wieder nicht. Die Straße ist nach wie vor gesperrt und auch das Schild zu ignorieren würde nicht viel bringen, denn hinter der Kurve gibt es einen Check Point, an dem die Ausweise kontrolliert werden und nur Anwohner passieren dürfen.

    Schade. :rolleyes:

    Aber ich freue mich auch, denn der Flug morgen wird ein ganz besonderer sein.

    Ich bin gespannt. =)

  • Tag 11/12: Sonntag/ Montag, 07./ 08. Oktober 2018
    Island Hopping - Oahu nach Guam - Teil 1


    "Hawaii's the 50th state? I thought it was a suburb of Guam." - Bobby Heenan


    Es war ein Traum von mir, einmal mit dem United Island Hopper zu fliegen, einer der wohl ungewöhnlichsten Flugstrecken der Welt. HNL, MAJ, KSA, PNI, TKK, GUM, das sind die Flughafencodes der Orte, die auf der Route angeflogen werden, von Honolulu geht es nach Majuro, weiter nach Kosrae, Pohnpei und Chuuk, bevor der Flug auf Guam endet. Manchmal ist auch noch Kwajalein dabei, ein Militärstützpunkt der USA im Pazifik. Der einzigartige Flug ist aber nicht nur für Flugenthusiasten ein Traumziel, sondern gleichzeitig die einzige Verbindung zur Außenwelt für einige kleine Inseln im Pazifik.



    United Island Hopper - Was ist das?


    Der United Island Hopper ist ein Flug, der kleine Inseln im Pazifik mit den größeren Zentren Hawaii und Guam verbindet. Schon seit 50 Jahren wird diese Route bedient, zuerst von Continental Micronesia und seit dem Zusammenschluss von United Airlines. Dieser Flug ist in vielerlei Hinsicht einzigartig, denn er ist für die Menschen in Mikronesien nicht nur ihre Hauptverbindung zur Außenwelt, die Route ist auch eine fliegerische Herausforderung, die den Crews viel abverlangt, gleichzeitig aber wohl einer der tollsten Arbeitsplätze überhaupt ist.



    United Island Hopper - Abflug in Honolulu


    Es war schon lange mein Traum, diesen außergewöhnlichen Flug einmal selbst anzutreten, doch es ist auch ein logistischer Aufwand, denn auf Grund der ungewöhnlichen Route ist ein Ticket nicht ganz günstig. Gut, dass es Meilen gibt und man glaubt es kaum, aber neben dem United Programm Mileage Plus kann man den United Island Hopper auch mit Lufthansa Meilen von Miles&More buchen.



    Der Island Hopper fliegt zwischen Honolulu und Guam und auf Grund der durchflogenen Zeitzonen bietet es sich an, ihn auch in diese Richtung zu fliegen.


    Es geht früh los in Honolulu, schon gegen 5:30 Uhr bin ich auf dem Flughafen. Als ich einchecke, ist es noch dunkel, doch kurze Zeit später bricht der neue Tag an. Da der Flughafen Honolulu sehr offen gebaut ist, kann ich noch ein wenig die warme Morgenluft genießen und gleichzeitig schon dabei zusehen, wie meine Maschine beladen wird.



    In der Tasche habe ich unglaubliche fünf Bordkarten, denn für jeden Flug gibt es eine eigene, da jedes Segment auch einzeln gebucht werden und man überall aussteigen kann. Nur wenige Menschen fliegen die gesamte Strecke, denn das heißt fast 14 Stunden Flug - in einer Boeing 737. Wer nur nach Guam will, könnte auch non-stop mit einer Boeing 777 fliegen und schon nach rund sieben Stunden das Ziel erreichen. Doch das will ich ja nicht.



    Schon bei der Buchung habe ich mir den wohl besten Platz für diesen Flug reserviert - 7A. Das ist ein Sitz in der Economy Plus, wo ich zumindest etwas mehr Beinfreiheit habe. Und noch eine Besonderheit gibt es, doch dazu später mehr. Jetzt heißt es erst einmal zum Gate gehen.



    Am Gate ist nur unser erstes Ziel angeschrieben - Majuro auf den Marshallinseln. Pünktlich um 6:45 Uhr beginnt der Einstieg. Der Flug ist gut gebucht und es ist interessant mit anzusehen, was die Leute alles an Bord bringen und was im Frachtraum verschwindet. Vor allem große Kühlboxen und unzählige Pakete gehören dazu.



    Dann sehe ich das erste Mal meinen Sitz für die nächsten 14 Stunden. Die Bestuhlung der Boeing 737 ist recht neu und der Abstand zur Wand vor mir gut. Da die Wand nicht bis zum Boden reicht, kann ich die Füße sogar noch weiter ausstrecken.




    Um Viertel acht werden die Türen geschlossen und für mich beginnt das Abenteuer United Island Hopper.



    Es ist 7:17 Uhr am Sonntag, als wir zur Startbahn rollen und 7:30 Uhr, als wir vom internationalen Flughafen von Honolulu abheben. An meinem Ziel Guam ist es bereits 3:30 Uhr am Montag, 20 Stunden Zeitunterschied werde ich überwinden und fast einen ganzen Tag verlieren. Oahu verabschiedet sich derweil mit düsteren Gewitterwolken und ein bisschen Sonnenschein.



    Einen letzten Blick auf Waikiki und den Diamond Head habe ich noch, bevor wir abdrehen, hinaus auf den Pazifik.




    Bald schon sind wir über den Wolken und durch die Lücken ist nur noch der tiefblaue Ozean zu sehen, der Pazifik, das größte Meer der Erde.




    Eine halbe Stunde nach dem Start beginnt der Service an Bord. Zuerst gibt es ein Getränk nach Wahl sowie eine kleine Tüte mit Mandeln.



    Ich trinke zuerst einen Tee, denn mein Husten lässt mich auch heute nicht in Ruhe. So ist meine Vorfreude leider ein bisschen getrübt, denn es nervt schon gewaltig, wenn ich von diesen Hustenanfällen geschüttelt werde. Und die sind inzwischen wirklich nicht ohne. Teilweise schmerzt mein ganzer Oberkörper. Die Flugbegleiter an Bord sind aber super nett und versorgen mit zumindest mit sehr guten Hustendrops, was etwas Linderung verspricht.



    Kurze Zeit später wird dann das Frühstück serviert. Es gibt ein Sandwich sowie einen Jogurt, eine der wenigen Mahlzeiten auf diesem Flug. Deshalb habe ich auch ein paar Snacks im Handgepäck. Man merkt, dass die Reise nicht darauf ausgelegt ist, komplett gemacht zu werden. Das machen nur Leute wie ich, die diesen außergewöhnlichen Flug erleben wollen.



    Auf dem Flug nach Majuro bleibt der Platz neben mir frei, am Gang sitzt eine ältere Dame, mit der ich ein wenig ins Gespräch komme. Sie wohnt auf den Marshallinseln und irgendwann legt sie ihren Pass auf den Sitz. Solch einen Ausweis habe ich bisher auch noch nie gesehen.



    Der Flug ist soweit ruhig und als ich an der Toilette warte, komme ich mit einem Herrn ins Gespräch, der in einer der hinteren Reihen sitzt. Sein Name ist Christian L. und er ist auf den Marshallinseln geboren, lebt aber mit Frau und Kindern nahe St. Louis, Missouri in den USA. Er arbeitet dort für eine Universität. Zuvor hat er bereits auf Hawaii, in Ohio und sogar in Indonesien gelebt. Seine Mutter war Diplomatin für die Marshallinseln, sein Vater ein Schweizer Mennonit aus dem Emmental. Unterwegs ist er mit seinem Schwager Mark, der seine Schwester auf den Marshallinseln noch einmal kirchlich heiraten wird. Die zwei sind schon eine Weile unterwegs, denn sie haben vier Tage auf Oahu verbracht und dort Verwandte besucht. Nun sind sie bald am Ziel ihrer Reise.


    Irgendwann bin ich dann am Platz zurück und wir überqueren die Internationale Datumslinie. Ich verliere einen ganzen Tag, denn nun ist es nicht mehr Sonntag, sondern bereits Montag.



    Lange dauert es nun nicht mehr, bis wir zur Landung auf den Marshallinseln ansetzen. Der Inselstaat ist mit 181 Quadratmetern und 55.000 Einwohnern eines der kleinsten Länder der Welt. Insgesamt gibt es über eintausend Inseln und Atolle, von denen nur wenige bewohnt sind. Zu den unbewohnten Inseln gehört auch das berühmte Bikini Atoll. Hauptstadt ist Majuro, wo sich auch der internationale Flughafen befindet.



    United Island Hopper - Majuro, Marshallinseln


    Rund fünf Stunden nach dem Start in Honolulu beginnen wir den Landeanflug auf Majuro. Inzwischen haben wir Montag Morgen, denn den Datumsgrenze liegt ja hinter uns. Für diesen Anflug ist der Platz 7A übrigens nicht ganz ideal. Hier wäre 7 F besser und wenn ich noch einmal fliegen würde, würde ich versuchen, auf diesem Teilstück auf der rechten Seite des Flugzeugs zu sitzen. Aber egal, nun ist es so. Einen kurzen Blick auf das Atoll, das durch die Wolken blitzt, kann ich aber erhaschen.



    Wenige Minuten später setzen wir bereits zur Landung an und ich kann ein paar kurze Blicke auf die Küste werfen.




    Hier ist auch zu sehen, wie schmal das Atoll an vielen Stellen ist. Ich kann sowohl den Ozean als auch die Lagune sehen und dazwischen den schmalen, besiedelten Landstreifen.




    Teilweise ist das Land unter uns so schmal, dass ich mich frage, wo denn hier der Flughafen sein soll. Man sieht bis zum letzten Moment nur Wasser und immer mal wieder ein paar Bäume und Häuser.



    Als wir auf dem Flughafen von Majuro aufsetzen, erlebe ich zum ersten Mal was es für die Cockpit Crew heißt, auf den Inseln zu landen. Wir setzen am äußersten Ende der Landbahn auf und bremsen hart, so hart, dass ich in meinen Sitz gedrückt werde. Gleichzeitig sehe ich draußen zwei Feuerwehren entlang rasen.





    Die Feuerwehren sind für den Fall da, dass die Bremsen überhitzen. Durch das scharfe Bremsen werden diese sehr heiß und aus reiner Vorsicht ist deshalb die Feuerwehr bei jeder Landung in Alarmbereitschaft. Das wird übrigens auf allen Insel, die wir heute anfliegen, so sein.




    Während meine Boeing 737 zum Terminal rollt, sehe ich ein einziges weiteres Flugzeug auf dem Flughafen stehen. Die Air Marshall Islands ist die nationale Fluggesellschaft der Inseln und hat eine Flottenstärke von drei Flugzeugen. Zwei dieser Dornier DO 228-200 sowie eine Bombadier DHC-8-100. Die Maschinen verbinden die einzelnen Atolle und Inseln des Landes.



    Während wir auf den Standplatz vor dem Terminal einbiegen, sehe ich die zwei Feuerwehren, die uns während der Landung flankiert haben, noch einmal auf der Rollbahn.



    Dann erblicke ich zum ersten Mal das Terminal. Davor stehen die Flughafenmitarbeiter und weisen die Boeing 737 ein.



    Allen Passagieren ist es während jedem Stopp erlaubt auszusteigen, auch denen, die weiter fliegen. So verlasse ich das Flugzeug über die Gangway. Im selben Moment schlagen mir Hitze und Feuchtigkeit ins Gesicht. Draußen sind zwar nur 28 Grad warm, aber durch die Gewitter, die vor kurzem hier durchgezogen sind, ist es fast unerträglich schwül.



    Ich betrete zum ersten Mal den Boden der Marshallinseln. Weit komme ich natürlich heute nicht, denn schon im Terminal wird meine Erkundungstour zu Ende sein. Doch immerhin war ich einmal hier, was nicht so viele Menschen von sich behaupten können.



    Die Ankunftshalle und der Gepäckbereich sehen schon etwas abenteuerlich aus, eigentlich ist es einfach nur eine offene Halle. Weiter komme ich jedoch doch nicht, wenn ich nicht einreisen will. So biege ich vor dem Ausgang ab und gehe von dort in die Abflughalle.



    Die Abflughalle ist dann ein weiterer kleiner und recht einfacher Raum. Es gibt ein Pult und einen Tisch für das Gate Personal sowie ein bunt zusammengewürfeltes Sammelsurium an Sitzbänken, manche sind aus Metall, andere aus Plastik und mit grünem, rotem, gelben, lila sowie schwarzem Kunstleder überzogen. Auf diesen warten schon die Passagiere, die mit uns weiter fliegen werden. Ansonsten gibt es einen kleinen Tisch, an dem eine Frau selbstgemachten Muschelschmuck verkauft. Allerdings sieht sie eher gelangweilt aus, als das sie ihre Ware an den Mann bringen will. Daneben befindet sich noch ein kleiner Kiosk, in dem mehr Alkoholflaschen im Regal stehen als irgendetwas anderes. The Hangar nennt sich das Geschäft, das ansonsten noch ein paar Snacks wie Sandwiches, Cookies und Schokolade anbietet. Die Einrichtung ist so kunterbunt, dass auf einigen Möbeln sogar noch Continental Airlines zu lesen ist.




    Kurze Zeit später wird unser Flug bereits wieder aufgerufen. Ich zeige meinen Boardingpass vor und kann den Terminal dann wieder verlassen. Durch eine Sicherheitskontrolle muss ich nicht. Allerdings wird während jedes Stopps eine Kontrolle an Bord durchgeführt. Das heißt für mich, ich muss jedes Mal mein gesamte Handgepäck mit von Bord nehmen. Aber das ist es mir wert, denn ich bin neugierig und will alles sehen, was ich kann.




    Nach rund 30 Minuten sage ich so also wieder Goodbye. Leider habe mich keinen Stempel in meinen Pass bekommen, das hat mir der Officer verweigert. Ich hatte zuvor gelesen, dass es einigen Reisenden gelungen sei, ich aber habe damit kein Glück.



    Die Boeing 737 wirkt auf dem kleinen Flughafen geradezu riesig, fast so wie ein Airbus 380 auf einem anderen Flughafen. Und sie ist mit Abstand das größte Flugzeug, das hier unterwegs ist. Über die Gangway und durch die vordere Tür gelange ich schließlich wieder an Bord.





    Die Dame, die von Honolulu bis Majuro neben mir gesessen hat, ist nicht mehr an Bord, doch frei bleibt der Platz neben mir nicht. Auf 7 C nimmt nun eine ganz besondere Person Platz, ein Mechaniker. Der ist auf jedem Flug zwischen Majuro und Guam dabei, denn das Gebiet ist so abgelegen, dass jede kleine Panne zum Problem werden könnte. So ist der Mechaniker an Bord, um kleine Probleme beheben zu können. Ersatzflugzeuge oder Ausweichrouten gibt es hier nämlich nicht.



    Auf der Startbahn rollen wir wieder zum Ende derselbigen. Einen Taxiway gibt es nicht, aber für die wenigen Flüge hier ist dieser auch nicht nötig.



    Mit Vollgas starten wir und heben wieder ab. Unter uns sehe ich noch einen kurzen Moment das Atoll, dann sind wir schon wieder über dem Ozean.



    In den nächsten Minuten sehe ich immer wieder kleine Atolle zwischen den Wolken. Die meisten sind unbesiedelt und ragen nur ein bis zwei Meter aus dem Meer heraus.





    Es ist faszinierend diese kleinen Inseln aus der Luft zu sehen und ich klebe mit der Nase regelrecht am Flugzeugfenster bis wir das Gebiet der Marshallinseln endgültig verlassen. Vor uns liegen rund 90 Minuten Flugzeit bis zu unserem nächsten Ziel.






    United Island Hopper - Kosrae, Föderierte Staaten von Mikronesien


    Nach knapp 80 Minuten Flugzeit nähern wir uns dem zweiten Stopp unserer Reise. Der Flug über den Ozean war ereignislos. Während die Cockpit Crew in Majuro gewechselt hat, ist die Kabinencrew gleich geblieben. Jeder Flug ist für sie eine besondere Herausforderung, denn er heißt rund 15 Stunden Dienst. Den, so erfahre ich von Stacy, einer der Flugbegleiterinnen, verrichten sie mit einer Sondergenehmigung der Arbeitsbehörde und der Gewerkschaft, denn normalerweise wäre eine solche Schicht verboten. Doch all das nehmen sie gern in Kauf, für den wohl ungewöhnlichsten Flug, den ein Flugbegleiter fliegen kann. Sie lieben ihren Job und wollen keine andere Strecke fliegen.



    Dann muss ich meine Unterhaltung beenden, denn wir starten den Landeanflug und dieses Mal sitze ich auf der richtigen Seite. Der Sitz 7A ist gerade noch so vor dem Triebwerk und dem Flügel, sodass ich eine tolle Sicht habe. Wir nähern uns Kosrae.



    Die Insel, die zu den Föderierten Staaten von Mikronesien gehört, sieht schon beim Landeanflug völlig anders aus als Majuro. Das hier ist kein Atoll, das sich nur wenige Meter aus den Weiten des Pazifiks erhebt, auf Kosrae gibt es Berge, Täler und üppige Vegetation.



    Wir umrunden einen Großteil der Insel und dann kann ich auch den Flughafen sehen, der auf einer vorgelagerten, kleinen Insel liegt.



    Kosrae ist die zweitgrößte Insel und liegt im östlichsten Bundesstaat der Föderierten Staaten von Mikronesien. Seit dem 16. Jahrhundert war die Insel im Besitz von Spanien, 1898 wurde sie eine Kolonie des Deutschen Reiches und im Ersten Weltkrieg von Japan besetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Insel Teil des Treuhandgebietes Pazifische Inseln der USA und wurde 1986 Teil der Föderierten Staaten von Mikronesien.





    Dann setzen wir auch schon zur Landung an. Die Bremsen werden wieder massiv beansprucht und die Feuerwehr steht ebenfalls bereit, nur für den Fall, dass es zu einer Überhitzung kommt.




    Am Ende der Rollbahn gibt es wieder eine kleine Drehung und dann geht es auf selbiger zurück zum Terminal. Kosrae ist die wahrscheinlich abgelegenste Insel der Route und wird nicht einmal auf jedem Flug angeflogen. Im Schnitt kommt der Island Hopper nur zwei Mal die Woche vorbei und ist damit eine unverzichtbare Verbindung zur Außenwelt.





    Der Terminal sieht von außen winzig und auch nicht sehr vielversprechend aus. Ich bin gespannt, was mich dieses Mal erwartet.



    Draußen wird gerade wieder die Gangway herangefahren. Sie sieht genauso aus wie auf Majuro. Überhaupt habe ich solch eine Gangway noch nirgendwo sonst gesehen. Anscheinend hat man sich für diese Art Rampe entschieden, da es sonst keine Möglichkeit gäbe, für Gehbehinderte Personen das Flugzeug zu verlassen, denn ein Fahrstuhlfahrzeug oder eine Fluggastbrücke gibt es nicht.




    Der Moment, an dem ich aus der Flugzeugtür trete, ist dann immer der spannendste. Wahnsinn, wenn man überlegt, wo ich hier gerade bin. Wahrlich am Ende der Welt. Natürlich bleibe ich nicht an Bord. Dort müsste ich auch aufstehen und das Gepäck für den Sicherheitscheck aus den Fächern nehmen. Aus dem Grund kann ich es auch nicht an Bord lassen und muss jedes Mal mit dem ganzen Handgepäck aussteigen.




    In Kosrae ist es noch wärmer als in Majuro, allerdings nicht so schwül, denn Gewitter gab es hier keine, der Himmel ist überwiegend blau. 32 Grad zeigt das Thermometer an, als ich um die Flugzeugnase herum zum Terminal laufe. Auf manchen Flügen stoppt der Hopper übrigens noch auf einer US-Militärbasis. Da man dort aber weder aussteigen noch fotografieren darf, hat es mich nicht gestört, dass dieser Stopp auf meinem Flug nicht dabei war.




    Am Flughafenzaun sehe ich dann überall Autos und Menschen stehen. Die Ankunft des Island Hoppers ist jedes Mal ein Ereignis. Nicht nur Passagiere werden befördert, so kommt auch die Post auf die Insel und es werden wichtige Waren des täglichen Bedarfs geliefert.



    Unser Mechaniker ist ebenfalls schon in Aktion und überprüft, ob mit unserer Maschine alles in Ordnung ist. Hier hängenzubleiben wäre fatal, denn es würde Tage dauern eine Ersatzmaschine zu besorgen und der Hotelmarkt auf Kosrae ist mehr als übersichtlich. Es wäre eine absolute Herausforderung, alle Passagiere unterzubringen.



    Ich begebe mich zum Terminal, darf aber auch hier nicht in den Ankunftsbereich, denn dann müsste ich einreisen. Für mich geht es am Gebäude entlang direkt in den Abflugbereich.



    Der sieht hier etwas geordneter aus als in Majuro. Es gibt grüne Plastiksitze, die zwar nicht sonderlich bequem sind, dafür aber zumindest nicht wie zusammengesucht aussehen. Auch eine saubere Toilette ist vorzufinden, während die in Majuro eher gewöhnungsbedürftig war.



    Ansonsten gibt es einen Stand mit Snacks, Getränken und ein paar kleinen Souvenirs. Es gibt sogar eine Touristeninformation und ich nehme mir zwei Prospekte mit. Irgendwie hätte ich schon Lust, die Insel mal ein paar Tage zu erkunden. Tourismus ist auch der Hauptarbeitgeber, trotzdem kann man hier von einer Touristenschwämme überhaupt nicht reden. Allein durch die Abgeschiedenheit ist Kosrae schon eher ein spezielles Ziel.




    Das Abfluggate ist noch einfacher gehalten. Es ist einfach eine Tür, durch die ich den Terminal vorher auch betreten habe. Hier werden kurz die Bordkarten angeschaut und schon geht es wieder auf das Flugfeld.



    In Kosrae läuft man aber nicht einfach irgendwie über den Asphalt, hier wurde fein säuberlich ein Pfad verlegt, auf dem man sich fortbewegt. Und daran hält sich erstaunlicherweise auch jeder.





    Wenige Minuten später sitze ich wieder auf meinem Platz, der Mechaniker neben mir. Ich frage ihn, ob alles ok ist und er gibt mir das Daumen hoch Zeichen. Während wir zur Startbahn rollen, plaudere ich noch kurz mit ihm über seinen doch recht außergewöhnlichen Beruf. Heute sind sie sogar zu zweit an Bord, denn er lernt gerade einen neuen Kollegen an. Die Mechaniker fliegen ausschließlich zwischen Majuro und Guam und das auf jedem Flug. Er sagt zu mir, dass es ein bisschen wie in der alten Zeit sei, nur dass die Mechaniker nicht mehr mit im Cockpit sitzen. Da ist für sie einfach kein Platz. Stattdessen ist immer der Sitz 7C reserviert.




    Dann sind wir auch schon startklar und heben wieder ab. Warten auf einen Slot ist hier unnötig, wir sind sowieso das einzige Flugzeug, wahrscheinlich den ganzen Tag lang. So wie ich das verstanden habe, hat der Flughafen heute extra für diesen Flug geöffnet.




    Fünfzig Minuten dauert der Flug nun zu unserem nächsten Ziel Pohnpei. An Bord gibt es jetzt wieder einen Getränkeservice und ich packe meine Bananenchips aus, die ich am Flughafen gekauft habe. Sie werden auf Kosrae produziert und verpackt, ich wollte ein lokales Produkt testen. Und ich muss sagen, sie schmecken viel besser als die getrockneten Bananen, die man bei uns so bekommt.





    Fortsetzung folgt...


  • die Route ist auch eine fliegerische Herausforderung, die den Crews viel abverlangt

    Ich wollte schon fragen, inwiefern, aber das hast Du ja später beschrieben.

    denn auf Grund der ungewöhnlichen Route ist ein Ticket nicht ganz günstig.

    Was kostet das denn in etwa?

    Durch das scharfe Bremsen werden diese sehr heiß und aus reiner Vorsicht ist deshalb die Feuerwehr bei jeder Landung in Alarmbereitschaft. Das wird übrigens auf allen Insel, die wir heute anfliegen, so sein.

    :EEK: Wusstest Du das vorher?

    Leider habe mich keinen Stempel in meinen Pass bekommen, das hat mir der Officer verweigert.

    Nicht nett! X(

    r hängenzubleiben wäre fatal, denn es würde Tage dauern eine Ersatzmaschine zu besorgen und der Hotelmarkt auf Kosrae ist mehr als übersichtlich. Es wäre eine absolute Herausforderung, alle Passagiere unterzubringen.

    Bei den Temperaturen könnte man ja zelten. ;)


    Sehr interessant bisher. :!! Von den meisten Orten hab ich noch nie zuvor gehört. :schaem:

  • Was kostet das denn in etwa?

    Mein Ticket hätte Oneway $1.300 gekostet. Da waren die Meilen ein echt guter Deal.

    Wusstest Du das vorher?

    Nicht so genau. :D Aber in etwa, weil ich schon gelesen habe, was man darüber finden konnte. Aber live ist das nochmal was anderes.

    Nicht nett!

    Nee, das war ärgerlich.

    Bei den Temperaturen könnte man ja zelten.

    Ich bestimmt nicht. :neinnein::D

    Von den meisten Orten hab ich noch nie zuvor gehört.

    Ich habe da zumindest auch noch nicht wirklich viel Berührungspunkte gehabt vorher. Aber einige der Inseln würde ich gerne nochmal besuchen. ;;NiCKi;:

  • Wieviel Meilen hat der Trip denn gekostet?

    Bei Mileage Plus 25.000 Meilen + $10. Ich habe noch $100 für Eco Plus drauf gelegt, weil ich unbedingt 7A sitzen wollte.


    Geht aber auch über andere Star Alliance Programme zu buchen.

    • Offizieller Beitrag

    Es war ein Traum von mir, einmal mit dem United Island Hopper zu fliegen

    Gut das Du ihn Dir noch rechtzeitig erfüllen konntest.

    aber neben dem United Programm Mileage Plus kann man den United Island Hopper auch mit Lufthansa Meilen von Miles&More buchen.

    Und wie?

    Dann sehe ich das erste Mal meinen Sitz für die nächsten 14 Stunden.

    Ach in einem Rutsch. X(

    Der Inselstaat ist mit 181 Quadratmetern und 55.000 Einwohnern eines der kleinsten Länder der Welt.

    Die wohnen dann alle in einem ziemlich schmalen Hochhaus? ;:FeEl2;.

    Dann erblicke ich zum ersten Mal das Terminal.

    Wie niedlich, ist ja noch kleiner als auf Vava'u

    aber durch die Gewitter, die vor kurzem hier durchgezogen sind, ist es fast unerträglich schwül.

    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:

    Die Ankunft des Island Hoppers ist jedes Mal ein Ereignis.

    Wie auf Tonga auch. ;;NiCKi;:

    nun zu unserem nächsten Ziel Pohnpei.

    Da bleibst Du auch nicht über Nacht?

  • Gut das Du ihn Dir noch rechtzeitig erfüllen konntest.

    Oh ja. Und ich bereue nichts. Nicht einen einzigen Flug, eine einzige Reise und einen einzigen Cent, den das alles gekostet hat.


    Der Hopper fliegt übrigens auch jetzt noch, weil er eben die einzige Verbindung zur Außenwelt ist.

    Und wie?

    Ob das bei Miles and More online geht, weiß ich nicht. Sonst telefonisch.
    Ich würde aber immer vorher bei United nach Verfügbarkeiten schauen.
    Ich habe direkt online über United gebucht, weil ich da noch ein nettes Meilespolster hatte.

    Ach in einem Rutsch.

    Ja. Ich hatte ja damals nicht mehr Zeit als die 18 Tage. Jetzt wäre das was anderes.

    Die wohnen dann alle in einem ziemlich schmalen Hochhau

    :D da denkst du wohl an Whittier? ;) :D

    Da bleibst Du auch nicht über Nacht?

    Nein, leider nicht. Das war schon so eine logistische Leistung. Und auf Grund meiner Lungenentzündung war ich auch ganz froh, dass ich nicht noch mehr eingebaut hatte.
    Vielleicht klappt das irgendwann nochmal. Jetzt habe ich auch mehr Infos, denn ich muss sagen, das ist gar nicht so einfach da was zu finden.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde aber immer vorher bei United nach Verfügbarkeiten schauen.

    Mit LH Meilen?

    da denkst du wohl an Whittier?

    Eher an die 181 Quadratmeter :gg:

  • Mit LH Meilen?

    Nein, du kannst bei United auch ohne Konto nach verfügbarkeiten schauen. Die haben eine der besten Datenbanken, nicht nur für united, sondern die ganze Allianz. Und Mann kann ganze Monate ansehen.


    Und wenn du einen Tag und einen flug hast, dann musst du bei LH buchen. Ob das online geht für diesen flug weiß ich nicht. Müsste man testen, denn inzwischen geht auch united normalerweise bei Miles and More. Ansonsten muss man anrufen und sagen was man will und sie buchen das dann ein.


    Ich glaube es waren 22,500 Meilen plus steuern. Bin mir aber nicht ganz sicher. Also für eco.


    Es gäbe ja auch domestic first, aber auf der linken Seite nur eine Reihe, weil der Rest Crew rest ist. Und man will links sitzen. Und der Mechaniker sitzt halt auf 7C. Deshalb ist 7A ideal. Fliegt man zu zweit, wäre 7A und 7F praktisch. Reihe 8 geht im Notfall noch, aber dahinter sind Triebwerk und Flügel. Dann geht es ab reihe 20 oder so und da ist es echt eng. Würde ich für 14 Stunden niemals machen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    Würde ich für 14 Stunden niemals machen wollen.

    Also wenn würde ich da auch aussteigen wollen. Aber Hotels gibt es nicht überall?

  • Also wenn würde ich da auch aussteigen wollen. Aber Hotels gibt es nicht überall?

    na ausgestiegen bin ich ja. Was das Ticket mit stopp kostet, müsste man erstmal schauen. Das sind ja andere Bedingungen.


    Übernachten kannst du prinzipiell auf jeder Insel. Gerade Pohnpei und Chuuk sind wegen der Taucher schon touristisch ausgelegt. Kosrae ist etwas ab vom Schuss, aber ich habe von der Touri Info den Tipp für eine gute Unterkunft bekommen.


    In Majuro gibt es auch hotels. ;;NiCKi;:


    Pohnpei und chuuk isind auch über separate Flüge an Guad angeschlossen, wodurch die Frequenz höher ist.


    Aber bevor ich das machen würde, würde ich erst noch nach Saipan wollen.

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