Tag 8: Donnerstag, 06. Oktober 2016
Capital business - Ottawa nach Montreal - Teil 2
Jetzt wird es aber Zeit, Ottawa den Rücken zu kehren, zumal sich der Himmel inzwischen sowieso komplett zugezogen hat und es empfindlich frisch geworden ist. Ich fahre auf die Schnellstraße in Richtung Montreal. Die Strecke ist nicht besonders spannend und so komme ich zügig voran. Doch auf etwa halber Strecke reißen plötzlich die Wolken auf und verschwinden in rasender Geschwindigkeit. Der knallblaue Himmel ist zurück und auch die Temperaturen steigen wieder an. Na das sind doch super Aussichten für meinen Besuch in Quebecs größter Stadt.
Auch die weitere Fahrt nach Montreal ist dann recht unspektakulär. Kaum erreiche ich die Außenbezirke der Millionenmetropole, beginnt der Verkehr wieder dichter zu werden. Doch ich lasse mich davon nicht abhalten und beschließe, mir auch gleich etwas anzusehen. Man kann ja nie wissen, ob es morgen auch noch so schön ist.
Ich entscheide mich dafür, auf den Mont Royal zu fahren. Von hier soll man eine tolle Aussicht auf die Stadt haben. Am ersten Aussichtspunkt bin ich jedoch etwas enttäuscht. Beim dem Betrieb der hier herrscht, hätte ich gedacht, dass das Panorama schöner wäre. Das kann es doch nicht gewesen sein?
Mein Navi verrät mir, dass es hier einen anderen Aussichtspunkt geben soll, doch wo ist der nur. Von der Stadt aus soll er über viele Treppen erreichbar sein, aber wie findet man ihn von hier oben? Schließlich entdecke ich ein kleines Schild mit der Aufschrift Chalet du Mont Royal. Dort soll es ein. Ich muss dazu sagen, dass hier jetzt alle Schilder, einfach alles nur noch in Französisch geschrieben steht, denn das ist die einzige Amtssprache in Quebec. Das ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, nachdem ich eben noch in Ontario war.
Schließlich parke ich das Auto, ziehe einen Parkschein und mache mich zu Fuß auf den Weg. Unterwegs entdecke ich dann diese Gedenktafel. Na den Herrn kenne ich doch. Auf einem Teil des Mont Royal liegt ein 190 Hektar großer Stadtpark. Olmsted legte diesen Park für die Stadt Montreal an, nachdem er sich mit dem Entwurf für den New Yorker Central Park einen Namen gemacht hatte.
Auch dem Besuch von King George VI. wird hier oben gedacht. Heute ist es ja eher normal, dass die Royals die Commonwealth Staaten besuchen, doch zur damaligen Zeit war das noch eine lange Reise per Schiff. Ich finde es immer wieder faszinierend, dass es diese Besuche trotzdem gab.
Ich laufe weiter und erreiche schließlich das Chalet du Mont Royal. Es wurde 1932 während der großen Depression als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme errichtet.
Die meisten Besucher aber kommen nicht deshalb hierher, sondern wegen der grandiosen Aussicht, die man von hier auf Montreal hat. Und ja, die ist heute wirklich atemberaubend. Ich bin hin und weg. Der Weg hierher hat sich voll und ganz gelohnt.
Bei der ersten Planung der Tour hatte ich vor, im Zentrum von Montreal zu übernachten. Doch umso mehr ich mich damit beschäftigte, desto mehr verlor ich die Lust. Die Preise sind astronomisch und selbst wenn man etwas Bezahlbares findet, kommen horrende Parkgebühren dazu. So kam es, dass ich letztendlich das Hampton Inn etwas außerhalb in Laval gebucht habe. So ist es zwar etwas mehr Fahrerei, aber ich habe eine ganze Menge Geld gespart.
Abendessen gibt es heute auf dem Zimmer. Gleich neben dem Hotel gibt es einen IGA Supermarkt, wo ich mich mit Lebensmitteln eindecke.
Meilen: 159
Wetter: 13-26 Grad, sonnig
Hotel: Hampton Inn & Suites