Ich hab das Gefühl, ich bin Euch noch was schuldig.
Der Olallie Lake ist ein Bergsee in Oregon der etwas nördlich vom Mount Jefferson auf dem Kamm der Kaskaden liegt. Man erreicht den See der mit mehreren anderen kleineren Seen in der Olallie Lakes Scenic Area liegt über eine knapp 15 Meilen lange Schotterstrasse von der NF 46, dem West Cascades Scenic Byway. Von Detroit aus das am Hwy 22 liegt, der Bend und den Santiam Pass mit dem Willamette Valley, Salem und Silver Falls verbindet, braucht man etwa eine Stunde. Achtung, Google Maps und vermutlich auch Navis schicken einen von dort über die kürzere Zufahrt entlang der NF4220, die den See von Süden her erreicht. Diese Straße hat nicht ganz zu Unrecht den Ruf die übelste Piste in ganz Oregon zu sein. Wenn überhaupt sollte man die Strecke nur mit einem Auto, das über reichlich Bodenfreiheit verfügt, angehen und selbst dann dürfte das wesentlich länger dauern als die Zufahrt von Norden her über die 4690 und 4220. Auch die Strecke von Norden her wird vor und vor allem direkt am See teilweise etwas ruppig, aber nichts was man nicht mit vorsichtiger Fahrweise auch in einem normalen PKW meistern könnte. Da der See ziemlich weit oben in den Bergen liegt, sollte man bis Juli mit Schnee und eventuell geschlossenen Straßen rechnen und sich vorher informieren, ob ein Besuch möglich ist.
Am Nordende des Sees befindet sich ein Resort, das übernachtungen in sehr einfachen Jurten und Cabins (kein Strom, Holzofen als Heizung bzw. Kochgelegenheit, gemeinschaftliche genutzte Plumpsklos vor der Tür, Wasser aus der Pumpe) anbietet. Vor allem an Wochenenden sollte man aber vorher auf jeden Fall reservieren. Dort gibt es auch einen kleinen Laden der das Allernötigste verkauft, was vor allem Hiker auf dem Pacific Crest Trail nutzen, der am See entlangführt. An einem Steg am Resort liegen Paddel-, Ruder- und Tretboote, die man mieten kann.
Vom Resort aus hat man auch den allerbesten Blick auf den See mit Mt.Jefferson dahinter. Vor allem im Morgen- bzw. Abendlicht läuft da die Kamera heiß. (Und wenn dann noch so eine schöne Lentiulariswolke über dem See auftaucht, dann erst recht... )
Rund um den See gibt es mehrere sehr schön gelegene einfache Campingplätze mit Plätzen z.T. direkt am Wasser, die auf First come First served Basis arbeiten.
Der See ist wie gesagt der Mittelpunkt der Olallie Lakes Scenic Area in der es jede Menge Trails und damit Wanderungen für jede Kragenweite gibt. Eine relativ kurze und recht einfache führt um den benachbarten Monon Lake. In dem Gebiet zwischen dem See und Olallie Lake hat es vor einigen Jahren gebrannt. Mir hat der Trail am See zwischen den weißen Stümpfen und mit der neuen Vegtation (viel Weideröschen/Fireweed) dazwischen gut gefallen. Direkt am See liegt auch Olallie Butte, der höchste Berg zwiswchen Mt.Jefferson und Mt.Hood auf den auch ein Trail führt.
Nur für ein paar Fotos lohnt sich die Fahrt zu dem See sicher nicht, aber wer eine eher gemütliche Reise plant, viel wandert und vor allem gerne campt oder sich vorstellen kann in den einfachen Hütten eine Nacht zu verbringen, für den ist der See sicher ein lohnendes Ziel etwas abseits vom üblichen Trampelpfad.