Meine Frau und ich sind kleine Karnevalsmuffel. Eine Seltenheit im Rheinland.
Während meine Frau nur passive Karnevalisten war, stand ich selber über 10 Jahre mit diversen Vorträgen auf der Bühne. Davor ging es mit dem Musikverein jahrelang von Umzug zu Umzug.
Nicht, dass wir da keinen Spaß dran hatten, aber irgendwann war es vorbei.
Da unsere Arbeitgeber im Raum Köln ihren Sitz haben, läuft an Karneval nicht viel. Bei uns ruht der Betrieb von Wieverfastelovend (Donnerstag) bis Veilchendienstag. Für "Nicht-Jecken" verlorene Zeit.
An Karneval 2010 waren wir zum ersten Mal auf der Kanareninsel Teneriffa.
Damals war uns das Wetter nicht wohl gesonnen . Der erste und der letzte Urlaubstag brachten schönes Wetter. Der Rest glich eher einer Sintflut. Die Zufahrt zu unserem Ferienhaus war weg gespült . Unser Vermieter rief uns auf´s Handy an, dass wir das Auto auf der anderen Talseite parken müssten und der Nachbar käme uns abholen. In Playa San Juan war der komplette Parkplatz weg gespült worden. Bei Los Christianos wurde die Autobahn wegen Überflutung geschlossen. In unserem Schlafzimmer stand das Wasser. Es hat sich durch den Berg in die Dusche gedrückt. Von dort floss es dann ins Schlafzimmer. Die ganze Insel hing fast immer in Wolken. Überall floss Wasser. Der Teide-Nationalpark war wegen Neuschnee gesperrt. So stellt man sich eigentlich Island im Hochsommer vor. Kalt und nass.
Das Wetter hatte jedoch auch seine Vorteile. Wir haben uns damals sehr mit der Hauskatze Gata angefreundet. Sie STß während all der Regenstunden meist bei uns. Irgendwann erzählte uns der Vermieter, dass er die Insel in einem Monat verlässt und nach Thailand auswandert. Jetzt musste er nur noch Unterkünfte für seinen alten Hund und für sein kleines Kätzchen finden. Wir entschlossen uns spontan zu helfen und die Katze mit nach Deutschland zu nehmen . Impfung und Pass war vorhanden, eine telefonische Anmeldung bei der Fluggesellschaft war auch erfolgreich und so flogen wir zurück mit einer Katze an Bord .
Trotz des schlechten Wetters wollten wir der Insel aber nochmal eine neue Chance geben .
Der Start in diesem Jahr verlief etwas holprig. Am letzten Samstag, auf der Goldenen Hochzeit meiner Eltern hatten wir uns in der eiskalten Kirche einen kräftigen Schnupfen zugezogen. Mit roten Nasen und Husten gingen wir abends schlafen.
Am 6. Februar, um 2:30 Uhr nachts klingelte uns der Wecker aus dem Schlaf.
Die Koffer standen bereits gepackt im Gästezimmer. Schnell ins Bad und dann ab ins Auto. Um 3 Uhr ging es los. Doch was war das? Schnee! ! Durch dichtes Schneetreiben, die Fahrspuren waren natürlich nicht geräumt, fuhren wir nach Düsseldorf zum Flughafen. Unser Glück, dass es noch keinen Berufsverkehr gab. So brauchten wir nur 1,5 Stunden für die 75 km.
Auf dem Langzeitparkplatz lag der Schnee so hoch, dass wir mit unseren Rollkoffern Schneepflug spielten. Auf den Shuttle-Bus mussten wir nicht lange warten. Eingecheckt hatten wir bereits online am gestrigen Morgen. Also nur Gepäck abgeben. Das Boarding begann pünktlich und um 6:20 Uhr dockten wir ab. Zuerst ging es aber zu den Enteisungsmaschinen. Das komplette Flugzeug musste enteist werden. Dadurch würde es eine Verzögerung von etwa 30 Minuten geben, so der Kapitän .
Nach dem der Flieger enteist war, meldete sich der Käpt'n nochmals und teilte uns mit, dass sich der Flugstart auf unbekannt verschiebt, da soeben die Startbahn wegen Schnee gesperrt worden sei. Wir könnten alle wieder die Handys anmachen und er würde die Triebwerke abschalten um Kraftstoff zu sparen .
Nach etwa einer Stunde kam eine erneute Durchsage: „Stören Sie sich nicht an den vorbeifahrenden Flugzeugen, die fahren nur zurück zum Terminal da deren Flüge soeben alle gestrichen wurden. Wir werden jedoch noch etwas hier warten“ . Nach einer weiteren Stunde ließ der Schneefall nach und es wurde uns mitgeteilt, dass die Startbahn jetzt geräumt würde, Schnee sei nicht in Sicht, das Flugzeug würde jetzt nochmal komplett enteist und dann würden wir es versuchen. So starteten wir dann um 9 Uhr 30 mit etwas über drei Stunden Verspätung .
Der Rest des Fluges verlief ohne Probleme und um etwa 13 Uhr Ortszeit landeten wir auf Teneriffa. Strahlender Sonnenschein und milde Temperaturen um die 20°C empfingen uns .
Schnell noch den gebuchten Mietwagen übernehmen und ab auf die andere Seite der Insel. Gegen 15 Uhr 30 kamen wir an unserem gebuchten Ferienhaus an.
Wir waren begeistert.
Nach Besichtigung der Räumlichkeiten stellten wir fest, dass wohl noch nicht geputzt war. Also riefen wir die angegebene Kontaktperson an und nach 10 Minuten tauchte die Putzfrau auf. Wir fuhren unterdessen zum Supermarkt und deckten uns für eine Woche mit Lebensmittel und Getränken ein.
Da wir heute über 7 Stunden im Flieger STßen und unsere Erkältung uns immer noch stark beeinflusste gingen wir recht früh zu Bett.