Jack Daniel‘s Distillery – Lynchburg, Tennessee

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwo im Südosten, ein alter Truck fährt auf der Straße entlang, Arbeiter sitzen auf der Veranda und strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. Und bei allem geht es ein bisschen langsamer und gelassener zu. Wer kennt sie nicht, die Werbung für Jack Daniel’s.


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    Das Ganze spielt sich in Lynchburg, Tennessee ab, ca. 70 Meilen südlich von Nashville und ist der Werbespot für Jack Daniel’s Whiskey. Wer meint, dass der Spot übertreibt, der sollte einmal nach Lynchburg fahren. Es geht dort wirklich so geruhsam zu. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein und wer sich inspirieren lässt, der fühlt sich bald so wie die Arbeiter in dem Werbespot - ruhig und gelassen.


    Jack Daniel‘s (benannt nach Mr. Jasper Newton Jack Daniel) ist die älteste eingetragene Distillery in den USA. Seit 1866 wird der bekannte Tennessee Whiskey hier destilliert. Ein Grund für die Errichtung der Distillery war die Kalksteinquelle. Sie ist auch heute noch optimal für die Herstellung von Whiskey, weil sie u. a. völlig eisenfrei ist.


    Jack Daniel wurde um 1850 geboren (sein genaues Geburtsdatum ist umstritten) und starb am 10. Oktober 1911 an Folgen einer Blutvergiftung. Angeblich bekam er die Infektion als er sich eines Morgens nicht an die Zahlenkombination seines Safes erinnern konnte. Aus Wut trat er gegen den Safe und verletzte sich dabei eine Zehe.


    In seiner Zeit wurde viel Whiskey gebrannt. Jack Daniel wollte nicht so wie viele andere Hersteller schnell produzieren, sondern er wollte einen besonderen Whiskey herstellen. Dies machte er indem er das schon bekannte Holzkohlenfilterverfahren (charcoal mellowing) perfektionierte. Bei diesem Verfahren sickert der Whiskey tröpfchenweise in etwa 12 Tagen durch eine ca. drei Meter dicke Holzkohlenschicht. Die Holzkohle wird auf dem Gelände der Distillery aus Zuckerahorn hergestellt. Dadurch und durch eine lange Reifezeit bekam der Whiskey sein besonderes Aroma.


    Durch diesen Schritt spricht man bei Jack Daniels nicht von Bourbon sondern von Tennessee Whiskey. Aber die Begriffe Bourbon und Tennessee-Whiskey schließen sich nicht gegenseitig aus. Jack Daniel's erfüllt alle Kriterien der Definition eines Bourbons. Das wichtigste dabei ist, dass beide aus einer Maismaische hergestellt werden und Jack Daniels kann daher auch als Bourbon bezeichnet werden.


    Anschließend wird das Getränk in ausgebrannte White Oak Barrel (Weißeichenfässer) abgefüllt. Diese Fässer lagern mehrere Stockwerke hoch in speziellen Gebäuden, den sogenannten „Barrel Houses“. Nach frühestens vier Jahren wird der Whiskey in Flaschen abgefüllt.


    Die Fässer werden nur einmal benutzt und etliche werden verkauft, u. a auch an die McIlhenny Company auf Avery Island, Louisiana. Dort werden die Fässer für die Produktion der Tabasco Sauce genutzt.


    Das Moore County, in dem die Jack Daniel's Distillery liegt, ist eine der vielen Dry Counties von Tennessee. Es ist in Dry Counties zwar erlaubt alkoholische Getränke zu produzieren, aber es ist illegal, sie zu verkaufen. Der Staat Tennessee hat eine Ausnahme gemacht, Jack Daniel’s darf jetzt Sonderflaschen, die Jack Daniel's Tennessee Whiskey enthalten, verkaufen.


    Im Visitor Center wird man freundlich empfangen. Dort bekommt auch sein Ticket für eine der Touren. Nach Möglichkeit sollte man schon früh dort sein, denn sonst muss man etwas länger auf seine Tour warten. Die Wartezeit kann man sich in dem interessanten Museum u. a. mit Bildern aus der Vergangenheit vertreiben.




    Verpassen kann man seine Tour eigentlich nicht, denn sie wird laut genug aufgerufen. Zuerst bekommt man einen Film gezeigt.
    Bei der dann ca. einstündigen Tour erfährt man den Prozess der Whiskey-Herstellung in allen Einzelheiten. Mit einem Kleinbus wird man zum Startpunkt gefahren. Dort erklärt der Guide einiges über Herstellung der Holzkohle und Fässer.
    Wer das Englisch aus dem Südwesten gewohnt ist, der wird möglicherweise den Guide sehr schwer verstehen. Er sprach einen so breiten Südstaatenslang, dass ich manchmal Probleme ihn zu verstehen obwohl ich eine längere Zeit im Südosten gewesen bin. Das ist allerdings schon etwas länger her.


    Zu Fuß geht es dann weiter. Leider darf man in den Gebäuden außer dem Visitor Center keine Fotos machen.




    Dann erfolgt ein Stopp bei der Quelle, an der auch eine Statue von Jack Daniel steht.




    Danach durchläuft man die verschiedenen Produktionsstufen des Herstellungsprozess. Dabei ist es nicht immer wohlriechend, es riecht teilweise sehr „befremdlich“, vor allem bei der Maismaische.






    Bei dem Prozess der Filterung öffnet und schließt der Guide mehrmals schnell den Deckel eines Bottichs des speziellen Holzkohle-Filterverfahrens und wedelt wild mit den Armen, damit auch jeder Besucher den ausströmenden Duft mitbekommt und meint, einen Whiskey intus zu haben. Wer nahe genug dran ist, dem strömt tatsächlich ein sanfter Whiskeygeruch entgegen.


    Zum Abschluss wird man noch in eins der vielen Fasslager geführt, in dem der Whisky über Jahre heranreift. Auch hier riecht ganz angenehm.




    Im Visitor Center gibt es dann Getränke für alle und so viel man will. Allerdings ist es kein Jack Daniel’s Whiskey sondern eine aus dem reinen Wasser gemachte eiskalte wohlschmeckende Zitronenlimonade.



    Die geführten Touren finden täglich zwischen 9.00-16.30 Uhr statt. Alle 15 Minuten beginnt eine kostenlose Tour, die etwa 75 Minuten dauert.


    Webseite der Jack Daniel Distillery.

  • Da spendier ich doch gleich nochmal ein paar Bilderchen!


    Hier gehts rein:




    Unser autentischer Guide:





    Wie in der Werbung:





    Die ehemalige betriebseigene Feuerwehr:





    Oben rechts am Hügel sieht man eine der großen Lagerhallen:




    Mr. Jack vor der Quelle:




    Die Quelle:





    Alte Dokumente:




    Sein Arbeitstisch:




    Das Dame-Brett aus der Werbung:




    Der Safe, an dem sich Mr. Jack die Zehe verletzt hat, was letzdendlich zu seinem Tod führte:




    Die Zutaten:




    Alle bisherigen Firmenchefs:





    NASCAR-Sponsoring:





    Die gute alte Zeit:





    Das Motto:


    • Offizieller Beitrag

    Klingt witzig. Das muss ich mir irgendwann mal ansehen.



    Ich musste auch grinsen bei dem Anblick.


    Martin, Danke fürs spendieren der Bilder. :!!


    Zuhause hatte ich festgestellt, dass ich von dem Safe gar kein Bild hatte. :(

  • Wir waren 1994 da und hatten total viel Spaß. Ja, auch ganz ohne Alkohol. Die Führung wurde von einem Mann in Latzhosen gemacht, der genau so aussah wie der Mann in der Werbung. Außerdem hatte der einen Slang drauf, dass man kaum was verstanden hat. Als wir ihn gebeten haben bitte etwas deutlicher zu sprechen, hat er uns gesagt, dass das schon sein Hoch-Englisch ist. ;haha_ ;haha_ Der Typ war echt klasse, alles was ich verstanden habe war Mr. Jack, und das hat er sehr häufig gesagt. :gg:
    Die Fotos sind leider nicht so toll, weil es alles eingescannte Negativfotos sind. Aber weil welche dabei sind, die wir hier noch nicht haben, stelle ich sie trotzdem mal ein.










    Die Statue von Mr. Jack an der Wasserquelle wurde in der Zwischenzeit wohl ausgetauscht.








    Hier hat unser Latzhosen-Mann die Pelxiglasscheibe zur Seite geschoben und wir durften mal schnuppern. Das kleine Mädchen, dass seine Nase genau auf Fasshöhe hatte, war sicher noch 2 Tage danach besoffen. :gg: ;hicks;
    Mann hat das nach Alkohol gerochen.




    Im Verkaufsraum gab es auch damals schon Zitronenwasser. :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Die Statue von Mr. Jack an der Wasserquelle wurde in der Zwischenzeit wohl ausgetauscht.


    Die ist gereinigt worden und steht jetzt im Visitor Center. Bei meinem ersten Besuch habe ich die auch noch and der Wasserquelle gesehen.


    Danke für die Bilder. :!! Leider darf man jetzt keine Fotos mehr in den Gebäuden machen, :( nur noch im Visitor Center.

  • Die Fotos sind leider nicht so toll, weil es alles eingescannte Negativfotos sind. Aber weil welche dabei sind, die wir hier noch nicht haben, stelle ich sie trotzdem mal ein.


    Toll! Das sind ja Bilder aus den heiligen Hallen! Heute darf man dort leider nicht mehr fotografieren. Vielen Dank Ursula! :!!

  • Was lernen wir daraus: Hau nie mit der Zeh gegen deinen Tresor ! :ohje:


    Danke für den Bericht und die schönen vielen Bilder. Ich glaube das ist ein Muß wenn man dort in der Gegend ist.


    Aber irgendiwe erinnert mich diese Produktionsstätte an schlecht gewartete Anlagen in der chemischen Industrie. Hauptsache man kann das Produkt bedenkenlos trinken :gg:

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