Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten

  • Und dann war da noch eine Leerzeile für den Tip, also das Trinkgeld. Strich, Strich, manueller Gesamtbetrag inkl. 18 Prozent, - mehr gibt es nicht.


    Das hast du gut gemacht :!! . 23 % + Tip sind der Hammer :wut1: .


    LG,


    Ilona

  • Deine Landschaftsberschreibungen machen neugierig, das selber mal zu sehen :!!
    Momentan passen die Temperaturen ja noch gar nicht so zu Deiner Einleitung :gg:


    Fritz, wenn ich eine kleine Bitte äußern dürfte: Ich weiß ja, zu welcher Zeit Du unterwegs gewesen bist. Aber aus dem Bericht geht es nicht hervor und man weiß daher nicht, waren dies die Temperaturen von März oder August. Bitte, bitte schreib doch ab dem nächsten Tag das Datum dazu. Ich finde das auch immer sehr interessant, wenn man selber zu der Zeit unterwegs war. Da kann man im Kopf immer den Vergleich ziehen, gerade im Hinblick auf das Wetter.

  • Puh, ich schwitze schon beim lesen


    Da warst Du eh noch großzügig beim Trinkgeld. Wenn mir einer das Trinkgeld gleich auf die Rechnung knallt, gibt es nur 15 %, keinen Cent mehr, sofern der Service in Ordnung war


    Gruß


    Sandra

  • Der Clou war, dass der Ober 23 % Service-Charge auf die Rechnung gesetzt hat. Alleine der Umstand ist ja eine Frechheit, aber die Höhe ist nur noch unverschämt. Und dann war da noch eine Leerzeile für den Tip, also das Trinkgeld. Strich, Strich, manueller Gesamtbetrag inkl. 18 Prozent, - mehr gibt es nicht.


    Ich gebe oft 20% vom Nettobetrag.


    Aber in diesem Fall wäre ich möglicherweise auf 1c heruntergegangen.

  • Samstag
    Heute ist es schon 7 Uhr als wir im Auto sitzen, - ja unglaublich! Der erste Trailhead wartet, wir wollen zum Sunrise Arch. Die Sonne ist zwar schon aufgegangen, aber gut, jetzt wäre zunächst mal ein Frühstück fällig. Aber nachdem sie die Interstates in Phoenix nahezu eingemauert haben, kommt keine entsprechende Lokation in Sicht, es lugt kein verdammtes Denny-Schild darüber, als wir uns auf der 202 in Richtung Saguaro Lake bewegen. Kurz vor dem Salt River stellen wir unser Auto am sogenannten Blue Point ab und wandern los.


    Wir sind angenehm überrascht, dass es deutlich sichtbare Wege gibt, die in die Richtung führen, die das GPS vorgibt. Aber die Herrlichkeit ist bald vorbei. Nachdem wir einen Berg, na ja, sagen wir mal es ist ein sehr großer Hügel, zu bezwingen haben, schnaufen wir gen Himmel. Manchmal verläuft die Tour etwas im Zick-Zack, denn Myiarden von Bienen meinen, genau auf dem Weg ihre Erdlöcher zu bauen. Teilweise sind wir gespurtet, um dem Unvorstellbarem zu entfliehen. Heil oben angekommen, ging's jetzt eigentlich nur noch bergab und am See entlang zum Arch.


    Eigentlich, denn uneigentlich wird die stachlige Natur jetzt so dicht, dass es nicht nur keinen Weg mehr gibt, sondern eine Machete notwendig wäre, um voranzukommen. Das kommt davon, wenn man die Wanderungen am PC plant, dort wo es keinen Trail gibt, sich an den Höhenlinien orientiert und keine Ahnung davon hat, was die Natur dazu meint. Das geschulte Auge schweift über die Landschaft und macht zwei Alternativen ausfindig. Also entweder links runter und in den Bergen zum See, respektive Fluss absteigen oder rechts runter und gleich am Fluss entlang wandern. Als der Blick in Richtung Felsen schweift kommt John Wayne hoch zu Ross aus dem Nirgendwo. Gut, es war nicht der John, sondern der wie auch immer, aber es macht Eindruck, als er sich lässig auf dem Rücken seines Pferdes gibt und auf uns zureitet. Der Mann kennt sich aus, also her damit. Ohne Zweifel, so führt er aus, geht am Fluss unten ein Weg. Ja wunderbar, aber einen Ami nach etwas fragen, gleicht in der Regel einem Lotteriespiel.


    Wir bedanken und artig, gehen abwärts und trauen unseren Augen nicht. Der Bursche reitet doch glatt an die Kante und beginnt das Ufer abzusuchen, ruft uns zu, dass das Wasser wohl ein bisschen hoch sei und war von dannen (1. Buch Mose, 26:22). Vollpfosten, sehr hilfreich. Von einem Weg weit und breit nichts zu sehen, das Wasser roch wie in Großlappen, einer Kläranlage im Norden Münchens, und wir stehen unverrichteter Dinge da.


    Als wir nach zwei Stunden wieder im Auto sitzen, fahren wir am Fluß entlang und versuchen vom gegenüberliegenden Ufer aus den Arch zumindest zu lokalisieren. Aber nachdem es fast eine Meile bis zum Arch ist, reicht das Augenlicht bei weitem nicht aus. Wir schauen uns noch den Saguaro Lake an und nachdem heute Samstag ist und die Menschenmassen inzwischen auf auf den Beinen sind, machen wir uns aus dem Staub.


    Wir versuchen unser Glück erneut und brechen auf zum Horseeye Arch. Auch hier geht alles wieder gut los. Parkplatz, Trail, nur da, wo unser GPS den Arch anzeigt, da war er leider nicht. Wir irren noch ein wenig rum und vergleichen dann die GPS-Daten der Elektronik mit den manuellen Angaben auf Papier. Da hat Du nicht sauber gearbeitet mein Freund, zurück und ab ins Auto und zum richtigen Trailhead. Ja, wir haben ihn auch ohne GPS gefunden, den Start zumindest. Leider müssen wir erkennen, dass der Steinbogen rund 4,5 Meilen von uns weit hinten in den Berge liegt. Schicksal oder Vorhersehung? Der Körper ist von den letzten Hikes doch ein bisschen müde und so ärgerlich der Tag auch verlaufen ist, wir machen einfach eine Pause.


    Und die beginnt mittags im McDonalds. Frustessen! War gut. Nachdem aller guten Dinge drei sind, meldet sich mein Reise-PC, dass er eine illegale Windows-Kopie berherbergt. So ein Schmarrn, ich habe zwar vor der Urlaub auf eine andere Version umgestellt, aber Bill Gates hat die Installation fehlerfrei genehmigt. Workaround gefunden, aber nun sitzt uns auch noch ein technisches Problem im Nacken. Ich hab mir vorsichtshalber noch eine große Speicherkarte gekauft, falls die Fotos nicht mehr gesichert werden könnten. Eine Lösung für die GPS-Routen haben ich nicht gefunden, nur, dass alte Routen sofort gelöscht werden, um, solange das Teil funktioniert, neue Routen auf das Handgerät zu überspielen. Letzte Meldung: Bis zum Urlaubende alles im Griff!


    Den Rest des Nachmittags hätten wir gerne am Pool verbracht, aber die wenigen Schattenplätze waren natürlich schon weg. Gott sei Dank haben wir einen schönen, großen Balkon. Aperitif an der Hotelbar, Abendessen beim Mexikaner im Clarion Hotel, ein paar Meter weiter. Alles wird gut!


    Sonntag
    Das Auschecken wird spannend, und als die Rechnung über den Tresen wandert, wen wundert's, steht natürlich die volle Summe des Abendessens drauf. Wer kennt noch das HB-Männchen? Völlig fassungslos standen da zwei Menschen hinter der Rezeption und ich war über mich selbst erstaunt, dass die englischen Worte offensichtlich alles ausdrückten, was mein Körper so fühlte. Die Rechnung wurde korrigiert, die Leute waren ein bisschen pikiert, aber das war mir sowas von egal.


    Fortsetzung folgt ... Ein bisschen wird die Fortsetzung dauern, denn - nachdem die Bilder online sind [siehe Updates!] - werden die Wanderungen vorrangig bearbeitet. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen!

  • Ok, es gibt auch mal einen Tag mit Misserfolgen. Vorbei, als Erlebnis verbucht.
    Das mit dem Notebook ist ja doof! Da merkt man, wie sehr man dem Komfort genießt, alles einfach abends hin und her übertragen zu können.


    "HB Männchen" :gg: Sehr anschaulich! :gg:
    Das ist aber auch dreist frech, was die da gemacht haben :wut1:

  • Auweh, der Tag hat mich stark an unsere Minensuchen erinnert. Am PC sieht der Weg oft prima aus, in Wirklichkeit ist dann leider oftmals Schluß


    Und dann noch Technikprobleme und am nächsten Tag eine falsche Rechnung, da darf man schonmal zum HB-Männchen werden ;):gg:


    Gruß


    Sandra

  • Sonntag
    Das Auschecken wird spannend, und als die Rechnung über den Tresen wandert, wen wundert's, steht natürlich die volle Summe des Abendessens drauf. Wer kennt noch das HB-Männchen? Völlig fassungslos standen da zwei Menschen hinter der Rezeption und ich war über mich selbst erstaunt, dass die englischen Worte offensichtlich alles ausdrückten, was mein Körper so fühlte. Die Rechnung wurde korrigiert, die Leute waren ein bisschen pikiert, aber das war mir sowas von egal.


    7.30 Uhr Abfahrt! Der Tag beginnt mit Dennys, die Tonto Natural Bridge wartet. Die Highway 87 hat tolle Kurven. Ein Genuß für jeden Motorradfahrer. Nur nicht für die amerikanischen Biker, denn die können in der Regel nicht Kurven fahren und halten die Autos auf. Auch diesbezüglich ist die USA einzigartig. Ich kenne kein Land der Erde, wo Autos die Mopeds überholen.


    Die Landschaft ist schön und typisch. Eingerahmt von Bergen, die aussehen, als ob sie mit Pfeilen der Indianer beschossen wurden - ein Saguaro steht neben dem anderen -, windet sich der Teer. Er scheint fast den Halt zu verlieren, als es wie in den großen Alpen hinunter zum Tonto Natural Bridge State Park geht. 5 Dollar kostet der Spaß, aber er ist es wert.



    Einige Viewpoints eröffnen bereits erstaunliche Blicke auf die gewaltige Naturbrücke und der Gowan Trail führt kurz, aber heftig bergab. An der südwestlichen Öffnung spritzt das Wasser in die Schlucht und unten angekommen, staunt man vor dem riesigen Loch nicht schlecht. Wir gehen hinein in die überdimensionale Kathedrale. Die nassen und damit sehr schlüpflrigen Steine verursachen die ersten blauen Flecken. Aber es ist toll hier! So eine große Brücke haben selbst wir noch nicht gesehen. Manchmal übertrifft die Wirklichkeit die Vorstellung.


    Als wir an der Zufahrt zum nächsten Ziel, dem Willow Valley Arch, stehen, schickt uns das GPS auf eine vierstellige Forest Road. Und nach kurzer Zeit merkt man ihr die vier Stellen an. Nun gut, eine Hauptstraße haben wir nicht erwartet, aber dass unser Mitsubishi plötzlich mitten im Wald steht, das war dann doch zuviel. Karte studiert und an der nächsten Forststraße die Flucht zum Asphalt angetreten. Wieder Karte studiert und die CR 3 entdeckt, die wiederum eine Abzweigung zu einer sehr vernünftigen Waldstraße hat. NF196 und 122a, die Richtung stimmt! Die letzten Meilen waren dann aber nicht vom Feinsten, aber unser Wagen krabbelt über Wurzel und Steine wunderbar. Wir kommen bis zum Trailhead, der an einem umgefallenen Baum, der quer über den Weg liegt, beginnt. Straße wird zum Weg, sozusagen. Der Trail ist sogar markiert und so sind wir in 20 Minuten im Willow Valley, das eigentlich kein Tal, sondern ein ausgewachsener Canyon ist.



    Der Willow Valley Arch, streng genommen ist es ja eine Brücke, erinnert mich an den Steinbogen im Maple Canyon, den wir letztes Jahr auf unserem Weg nach Salt Lake City besucht haben. Er thront oben am Canyonrand. Poison Ivy, die tötliche Umarmung, soll hier wachsen. Ich habe auf meinem Buschtrail, um ein paar andere Perspektiven für die Fotos zu erarbeiten, keinen gesehen. Liegt wohl daran, dass ich gar nicht weiß, wie der aussieht bzw könnte ich ihn ohne Brille eh nicht identifizieren. Habe es überlebt und die Freude über den schönen Steinbogen hätte sowieso sämtliches Gift aus meinem Körper verbannt. Monika wollte doch tatsächlich Abstand halten, geht aber nicht, denn die Track-Aufzeichnung muss unter den Arch führen. Doch klar, oder?


    Schön, dass es heute so gut geklappt hat mit den zwei kurzen Hikes und tollen Zielen. Mit diesem Gefühl checken wir in Gallup im Hampton Inn ein. Wir haben heute noch eine Stunde verloren, aber das wird die nächsten Wochen nun unsere Zeit sein. Einen kleinen Fußmarsch entfernt gibt es ein Applebees, - das Essen war erstaunlich gut. In der Nacht stört uns nur noch der Zug, den man bei offenen Fester deutlich wahrnimmt. Warum müssen die eigentlich immer hupen?


    Fortsetzung folgt ... Ein bisschen wird die Fortsetzung dauern, denn - nachdem die Bilder online sind [siehe Updates!] - werden die Wanderungen vorrangig bearbeitet. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen!

  • Schade, dass ihr am Samstag vergeblich auf Arch-Suche gegangen seit, und dann auch noch Technik-Probleme.


    Aber am Sonntag hattet ihr wieder schöne Arche/Bridges auf dem Programm und vor allem erfolgreich gefunden.

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