Hiking Southwest - 230 km zu Fuß durch den Südwesten

  • Und du bist dir sicher, dass es bei so vielen Arches wirklich "nur 230 km" waren. Das hört sich nach viel, viel mehr an. Bei den ganzen Verletzungen und dem Körpereinsatz ist es euch vermutlich auch weiter vorgekommen, oder?


    Die Socken kommen mir bekannt vor. Meine sind auch beim waschen nicht mehr ganz sauber geworden. Was lernt man drauß: keine hellen Trecking-Socken kaufen!


    Bzw. man(n) findet jemanden, der auch die hellen Socken sauber bringt :gg:

  • Dienstag
    Endlich ist es wieder soweit. Die monatelangen Planungen sind abgeschlossen und der DIN-A4-Ordner ist erneut proppenvoll. Karten, Beschreibungen und Bilder, fein säuberlich geordnet, warten auf ihren Praxiseinsatz. Das inzwischen unverzichtbare elektronische Equipment hat unvorstellbare Ausmaße angenommen, so dass im Handgepäck mehr oder weniger nur noch zwei Bücher Platz finden. Fast hilflos würden wir vor und in den Canyons stehen, wenn die GPS'e ihren Dienst quittierten.


    Die Lufthansa verlangt 40 Euro für den zusätzlichen Koffer. Ein verträglicher Preis, aber wie lange noch? Und mit 23 Kilo pro Nase ist es für fünf Wochen kaum zu schaffen. Wir wollen ja nicht Zeit vor einer Waschmaschine verschwenden. Im Dallmayr noch ein kleiner Leberkäs', wir Bayern sind aber auch heimatverbunden, und dann ab in die Sicherheitskontrollen. Volles Programm sozusagen, - so gründlich waren sie selten. Aber mein Feuerzeug interessiert erneut niemanden. Auch gut. Aber im Koffer wäre Ersatz gewesen.


    Elfeinhalb Stunden eingepfercht in der Holzklasse; ich hasse es! An schlafen ist im Sitzen nicht zu denken und als wir nordamerikanisches Festland erreichen, mutieren meine Füße zu leblosen Anhängseln. Nur im Stehen läßt sich der restliche Flug ertragen. Gruppenbildung im Flieger ist nicht mehr erlaubt, wie wenn Terroristen sich vorher noch zu einem Arbeitkreis treffen würden. Ich denke kurz an die Italiener, die diese Regel nie durchhalten würden. Na ja, ich unterstütze alle Maßnahmen, die das Fliegen sicherer machen. Und mit den umliegenden, respektive sitzenden Zeitgenossen würde ich eh keine Gruppe bilden wollen. Ab und zu riecht es etwas streng nach dem Essen. Saubären!


    18.30 Uhr Ortszeit; willkommen in Los Angeles. Ohne das grüne Formular und nur mit der Zollerklärung bewaffnet, stürmen wir die Einreise. Verlangt der doch tatsächlich eine Kopie des ESTA-Antrages; gut, dass ich ihn noch ausgedruckt habe. Und dann die Koffer. Der Gepäckwagen geht in die Knie und ich feue mich, dass endlich etwas Schweiß aus den Poren kommt. In Windeseile durch die Zoll-Kontrolle und dann nichts wie raus in die frische Luft. Die erste Zigarette auf us-amerikanischem Boden relativiert diese Frische. So soll es sein, der Urlaub hat begonnen!


    Bei Hertz ging es recht zügig, aber es ist, da es keine Choice-Line gibt, doch immer ein klein wenig spannend, welches Auto man zugeteilt bekommt. Als wir auf dem Parkplatz sind, donnern die Jets direkt über unseren nagelneuen - zwei Meilen waren drauf - Mitsubishi Endeavor. Allrad, gute Bodenfreiheit, natürlich nagelneue Reifen, was will man mehr. Während einer weiteren Zigarette wird das Auto-GPS angeworfen und es führt uns nach nur 11 Meilen Fahrt zum Hotel. Das Double Tree in Santa Monica ist zwar schon etwas betagt, aber die Suite ist geräumig, zwei große Betten warten auf unsere, inzwischen doch sehr mitgenommen Körper und viele Handtücher beseitigen die Spuren der Dusche.



    Zum Abschluß noch ein Bier an der Hotelbar. Das Radler, in Amerika heißt es "Shanty", und das Heinicken zischten nur so. Wenn man sich nach einem so langen Flug in das Bett legt, ist das wie im Paradies!

    Fortsetzung folgt ... Ein bisschen wird sich die Bearbeitung verzögern, denn - nachdem die Bilder online sind - werden die Wanderungen vorrangig bearbeitet. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen!

    • Offizieller Beitrag

    Super Du stellst den Bericht auch hier ein. :SCHAU:


    Wir wollen ja nicht Zeit vor einer Waschmaschine verschwenden


    Mein Reden, ich bin nicht allein.


    Aber mein Feuerzeug interessiert erneut niemanden.


    Darf man ja auch wieder, nachdem man in US dem Müllproblem nicht mehr Herr wurde. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Schön, dass Du auch bei DA Deine Reise vorstellst. :!!


    Das Radler, in Amerika heißt es "Shanty",


    Hat aber mit Shanty Chor nichts zu tun, denn die radeln ja nicht :SCHAU::D

  • Fritz, das ist super, dass Du den Bericht hier auch veröffentlichst :!!
    Da krieg ich es viel schneller mit und kann regelmäßig dran bleiben.


    Ich glaube, die Flüge empfinden wir alle gleich.
    Und die Raucherszenen nach der Ankunft kann ich soooooo nachvollziehen. Auch wenn mir dann bei der ersten immer etwas schwummrig wird :gg:

  • Mittwoch
    Das Paradies entfleucht kurz nach 4 Uhr Ortszeit und die Kaffeemaschine gurgelt als Begleitmusik zum Zähneputzen. Um 5.20 Uhr sitzen wir im Auto, das der Valet-Parker gleich mal mit einer Schramme markiert hat. So ein Depp, er hat's am Trinkgeld gemerkt.


    Als wir kurz vor 6 Uhr schon einige Meilen auf der 101er hinter uns gebracht haben, geht über Kalifornien die Sonne auf. Die Temperaturen sind noch angenehm und es verspricht ein toller Tag zu werden. Erst als wir die ersten Tanken passieren und die Benzinpreise bestaunen, verzerrt sich das Gesicht, - aber nur ein bißchen. In Oxnard gehört uns der Wal Mart bzw. nach der Kasse ein Megaträger Arrowhead Wasser, ein paar Eistee und Mountain Dews. Steht doch da an der Ausfahrt tatsächlich ein iHOP und obwohl ich mir nach dem Flug geschworen hatte, dass heute das Essen etwas reduziert wird, schmeckten die ersten Eier hervorragend.


    Nach dieser Stärkung wartet der erste Trail im Norden Santa Barbaras auf uns. Bereits vor zwei Jahren haben wir die Wanderung zum San Roque Arch abgebrochen, weil wir uns verlaufen haben und der nasse Himmel es nicht gut mit uns meinte. Der Weg führt hinab in den Canyon, auf dem wir vereinzelte Jogger treffen. Am Bach teilt sich der Weg und wir nehmen den Arrojo Burro Trail bergauf. Kurz entlang an einer geteerten Straße verabschiedet sich der Wald und der Blick öffnet sich über die Stadt hinweg hin zum Ozean. Schön ist es hier und eine Wanderung nahe der Küste hat was. Hier oben leben Leute, die sich wohl ein wenig Kohle verdient haben. Die San Roque Ranch ist eine Nobelvilla, mit fantastischer Aussicht versteht sich. Gleich hinter der Ranch, wenn es wieder in die Wildnis geht, ist der Arch schon auszumachen, aber nur, wenn man genau weiß wo er ist. Wir keuchen erst mal weiter gen Himmel, das Jetlag im Nacken, und als das GPS die Nähe signalisiert, irren wir noch ziemlich umher, bis das Arch-geschulte Auge von Monika den Steinbogen auf der andern Seite des Canyons entdeckt. Wir schlagen uns querfeldein zu einem guten Aussichtspunkt durch. Wie gesagt, das eigentlich Highlight der Wanderung ist der Blick auf die Stadt und den Ozean. Den Steinbogen nehmen wir trotzdem und selbstverständlich gerne mit.



    Nach 3 Stunden und 6 Meilen erreichen wir wieder unser Auto und es ist schon fast eine Zeremonie, wenn der Cooler geöffnet wird und der eiskalte Eistee den Weg in den Magen findet. Wanderstiefel aus und rein in die Flip-Flops, ist das die Krönung der Glückseeligkeit? In diesem Monment mit Sicherheit! Und es ist wieder da, unser USA-Feeling!


    Nach der verdienten Dusche machen wir uns auf in die 3rd Street, trinken im Freien ein Bierchen und kurbeln die US-Wirtschaft durch ein paar Einkäufe an. Die gesamte Promenade entlang darf jetzt nicht mehr geraucht werden und so verschwinden die Süchtlinge in den Seitenstraßen. Wie die Junkies stehen sie zusammen, aber ist das nicht die Grundlage aller Kommunikation?


    Das Abendessen im Ocean Seafood, Blick auf's Meer, Weinflasche zur Linken, war traumhaft. Um 20 Uhr ging nicht die Sonne unter, aber wir!


    Fortsetzung folgt ... Ein bisschen wird sich die Bearbeitung verzögern, denn - nachdem die Bilder online sind - werden die Wanderungen vorrangig bearbeitet. Den Fortschritt könnt Ihr gut über die "Updates" verfolgen!

  • Ich freu mich schon auf deine Berichte. Und gedulde mich ganz artig.


    Keine Zeit vergeuden und direkt in aller frühe los zur ersten Wanderung. Irgendwie müssen die ganzen km auch zusammen kommen.


  • Sorry Sandra, ich bin doch nicht der Pacific-Fritz ;ws108;

    • Offizieller Beitrag

    Ulrich, da kannst Du doch nicht mit dem Auto fahren, alles Fußgängerzone


    Ich dachte Du meinst die Mainstreet :ohje:
    der Fußgängerbereich paralell dazu und der Strand ist schon länger rauchfrei. :nw:

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