Southwest and Northwest 2011

    • Offizieller Beitrag

    Und bei National legt man anscheinend keinen Wert auf ausgebildetes Personal! So ein Trottel!


    Na ja, der wurde noch angelernt.
    Kann Dir überall passieren, z.B. bei der WoMo Rückgabe. Ich hät sie :haen:

  • Hallo Ernst,


    vielen Dank für den schönen Reisebericht. Ich habe ihn in 3 Teilen durchgelesen. Deine Erfahrungen mit Best Western kann ich nur bestätigen. Auch ich nächtige gerne, auch wenn die Rates etwas höher sind, im BW. Ich wünsche Euch einen schönen Sommer im Emmental.


    Viele Grüße aus Celle


    Peter

  • So, nun möchte ich auchnoch meine letzte Pendenz erledigen. Und zwar mit dem


    Fazit


    Ja, es hat sich gelohnt noch einmal eine derartige Reise zu unternehmen. Es ist ja das Privileg der Rentner, dass sie den Zeitpunkt und die Dauer selber bestimmen können. Obschon nun wir beide zusammen 151 Jahre zählen gab es keine Probleme. Klar, dass es abgesehen von einigen wenigen Tagen, keine grossen Tagesetappen mehr gab wie etliche Jahre zuvor. Wir nahmen es gemütlich und verzichteten deshalb auch auf das eine oder andere Highlight entlang der Strecke. Am Morgen wurde gut und reichlich gefrühstückt, am Abend schauten wir, dass wir in der Regel spätestens um achtzehn Uhr im Motel waren um dann noch zu einem in der Regel feinen Dinner zu gehen. :ess: Essen, abgesehen von kleinen Snacks, war für uns im Motelzimmer tabu. Dafür gönnten wir uns am späteren Abend noch ein Gläschen Whisky als Schlummertrunk. :prost:


    Natürlich sollte man auf allfällige unvorhergesehene Ereignisse einigermassen vorbereitet sein. Das war in unserem Fall nicht unwesentlich, fährt doch Helga nicht Auto. Und da wir doch ab und zu noch gerne in der Pampa draussen herumfahren, haben wir uns ein Satellitentelefon angeschafft für den Fall dass der Fahrer ausfallen würde.


    So kann ich ruhigen Gewissens sagen, dass jemand mit unseren Jahrgängen noch gut eine derartige Reise machen kann. Allerdings sollte dies nicht gerade der erste USA-Trip sein, denn etwas Erfahrung im Reisen in den USA ist in diesem Alter sicher empfehlenswert.



    Livebericht


    Ich hatte mich dafür entschieden es noch einmal mit einem Livebericht zu versuchen. Nun, es benötigte an einigen Abend schon etwas Disziplin und Überwindung sich noch hinter das Notebook zu setzen und einen Tagesbericht zu verfassen. ;com1; Da ich in der Familie und bei einigen Bekannten eine ganze Anzahl von stillen Mitlesenden hatte, machte ich es trotzdem. Meistens haute ich einfach in die Tasten so dass es sicher kein ausformuliertes Werk der Weltliteratur ergab.
    Am Schluss in Südkalifornien fehlte mir einerseits die Zeit, andererseits hatte ich auch keine Lust mehr. Ich habe von vielen früheren Reisen noch haufenweise Notizzettel, die ich nie in einen Bericht umwandelte. So habe ich nun eine wenigstens einigermassen detaillierte schriftliche Erinnerung an unsere Reise.



    Routenwahl


    Es gab bei der Routenwahl etliche altbekannte Eckpunkte aber, besonders im Norden oben wieder etliche Neue. Die Schwierigkeit war dieses mal den Glacier NP in die Route einzubinden. Nun, uns schien, dass uns das recht gut gelungen war. Die Umsetzung der auf Topo USA geplanten Strecke bot eigentlich keine Schwierigkeiten. Anfänglich konnten wir uns an die Planung halten, im nördlichen Teil gab es dann einige Umplanungen, aber wem ist das nicht auch schon passiert. Viele nützliche Hinweise erhielt ich aus dem Forum Discover America, wo ich doch einige Tagesetappen abgekupfert habe.


    Auf alle Fälle finden wir es interessant, nicht nur eine kleine Ecke dieses grossen Landes bis ins hinterste Detail kennen zu lernen, sondern auch andere Gebiete zu besuchen. Und besonders der Nordwesten hat noch etliches zu bieten. Es gibt nur noch einige wenige Staaten, die wir bisher nicht besucht haben


    Bei unserer Reise haben wir uns in den folgenden Staaten mehr oder weniger lange aufgehalten:
    California, Arizona, Utah, Wyoming, Montana, Washington, Idaho, Oregon, Nevada.




    Wetter


    Natürlich ist es ärgerlich, wenn auf einer derartigen Tour schlechtes Wetter herrscht. Betrachte ich es deshalb gesamthaft, so hatten wir während den fast sechseinhalb Wochen gutes Wetter. Zuerst war es im Süden unten schön, aber nicht zu heiss. Im Norden dagegen war es etwas kühler, aber nicht so, dass man überhaupt nichts machen konnte. Wir waren uns dessen schon vor der Abreise bewusst und hatten für alle Klimazonen die richtigen Kleider mitgeschleppt.
    So richtig suboptimal waren während der ganzen Zeit eigentlich bloss zwei Tage, und das lässt sich bei einer derart langen Dauer sicher verschmerzen.



    Unterkunft


    Von zuhause aus vorreserviert hatten wir während den Tagen um den Memorial Day, im Monument Valley, in Escalante, Torrey, Moab, Teton, West Yellowstone und Glacier NP. Die übrigen Übernachtungen haben wir unterwegs, zwei bis drei Tage vorher reserviert. In der Regel waren es Kettenhotels wie Best Western, Wyndham etc. Im allgemeinen waren wir zufrieden mit den gewählten Unterkünften. Negativpunkt ist einzig, dass bei vielen Betten die Kopfkissen so hart sind.



    Gegen allfällige ziehende Klimaanlagen kann man schliesslich mit Tisch, Stühlen, überzähligen Kissen und Koffern eine gute Verbauung machen!



    Gesamthaft haben wir in 35 verschiedenen Betten geschlafen und zwar in den folgenden Unterkünften: :schlaf:


    Privat 2 Nächte
    Best Western 22
    Super 8 7
    Holiday Inn 2
    Circle D 2
    Mountain Pine 2
    Steigenberger 1 Nacht
    Quality Inn 1
    The View MV 1
    Days Inn 1
    America Best Value 1
    Ramada Inn 1
    Swiss 1



    Auto


    Bestellt hatten wir wie in den beiden Vorjahren über http://www.usa-reisen.de einen Standard-SUV 4WD von National. Ja, und das war dieses mal so eine Sache für sich.


    Die Choice Line von National in Los Angeles war bei unserer Ankunft äusserst dürftig bestückt. Ich beharrte jedoch auf einem Vierrad-angetriebenen Fahrzeug. Zwar wollten sie mir zuerst einen Truck mit Doppelkabine andrehen mit dem Hinweis dass ich damit sicher Fun haben werde. Im Nachhinein gesehen vielleicht doch keine schlechte Idee. Nun, nach einer Weile erschien der National-Mitarbeiter tatsächlich mit einem Jeep Patriot mit zuschaltbarem 4x4. Die Pneus schienen von aussen gut zu sein und auch das nötige Werkzeug war vorhanden.


    Nun, dass zumindest ein Pneu nicht so sauber war mussten wir dann in Escalante erfahren, als wir den ersten Platten hatten. Die Reparatur von Escalante hielt knapp bis Torrey und dort konnte man nichts mehr machen. Also verlangte ich einen Ersatzreifen, Pech, dass es in der Umgebung von mindestens 800 Meilen keinen passenden gab. Also brachten sie mir vom ca 300 Km entfernten Grand Junction einen Ersatzwagen Nissan Pathfinder. Ein Fahrzeug, das um Klassen besser war als der Jeep. Dass ich mit diesem bei South Pass City nochmals einen flat tire hatte war schlicht und einfach Pech, denn um zu diesem Ort zu gelangen muss man bloss ca. drei Meilen auf einer guten Gravelroad fahren.


    Eigenartig, in all den Jahren und nach etlichen hunderttausend Meilen auf amerikanischen Strassen waren dies die ersten flat tire die wir hatten.


    Natürlich waren wir zuerst etwas verunsichert um wieder in der Pampa draussen rumzufahren. Doch diese legte sich bald und wir erlebten in der Folge noch viele Meilen von interessanten und landschaftlich schönen Backroads.



    Gefahren total: 7'250 Meilen (11'740 Km)
    Jeep Patriot 1612 Meilen (2590 Km)
    Nissan Pathfinder 5638 Meilen (9150 Km)
    Benzinverbrauch: 301,95 USG (1'140 Liter)
    Benzinkosten: 1'168.98 $ (1'000.00 CHF)
    Teuerstes Benzin 4.25 $/USG (27.05.2011 / Needles CA)
    Billigstes Benzin 3.53 $/USG (28.06.2011 / Minden NV)




    Und die Zukunft?


    Wie schon vor einem Jahr lassen wir es im Moment offen, ob es noch einmal eine solche Reise geben wird. Klar, dass wir das gerne machen würden, aber mit dem Alter werden halt doch die Kreise immer enger. Das ist eine Tatsache mit der wir uns abfinden müssen und an der kein Mensch vorbei kommt, denn früher oder später trifft es jeden. Nicht nehmen kann uns aber jemand die vielen schönen Erinnerungen, die wir an unsere zahlreichen Reisen, die uns in fast alle Staaten der USA geführt haben.


    Ja, und dann ist eben noch immer die Idee Japanreise, die in unseren Köpfen herumschwirrt. Ein Land, das uns trotz den schrecklichen Ereignissen dieses Jahres. immer noch fasziniert. Gerade im Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen ist im Forum Discover America ein Bericht, der uns begeistert dieses Land noch einmal zu besuchen.


    Also machen wir es so wie immer in den letzten Jahren. Warten wir den Winter ab und schauen im Januar oder Februar 2012 wie wir uns fühlen und ob wir überhaupt noch in der Lage sind derart grosse Reisen zu machen. Die Hoffnung darf man bekanntlich nie aufgeben.


    Ernst :wink4:

  • Danke für das interessante Fazit.
    Ich bewundere alle ältere Menschen, die noch bereit sind solche Touren zu machen. Ich glaube, das hält mental und korperlich fit.
    Ist bewundernswert welch positive Lebensauffassung aus Eurem Fazit spricht.


    Zum Kopfkissen: Ich nehme schon seit vielen Jahren ein heimisches Kopfkissen mit in den Urlaub. ;)



    Joe

  • 11'740 Km


    :EEK::EEK::EEK: Wahnsinn!


    Danke für das ausführliche Fazit. :wink4:
    Nächstes Jahr seid ihr zusammen 153 Jahre alt. Grade mal 1,32 % mehr als dieses Jahr. Warum also sollte es nicht möglich sein, so eine Reise noch einmal zu machen? ;)
    Ich wünsche Euch jedenfalls, dass es noch oft möglich ist. Egal ob nach Japan oder USA oder sonstwohin. :!!:!!:!!:!!

    • Offizieller Beitrag

    Danke, Ernst, für den wunderbaren Reisebericht und das interessante und ausführliche Fazit. :clab:


    Mein Wunsch ist, dass ihr noch viele schöne Reisen macht und uns dies berichtet, sei es in Japan, USA oder sonstwo. :wink4:

  • Danke Ernst, für diesen tollen Live-Bericht, aber auch für das informative Fazit. Ich wünsche Euch noch lange gute Gesundheit und körperliche Fitness, damit Ihr noch viele Reisen unternehmen könnt, an denen Ihr uns dann hier hoffentlich teil haben laßt.


    Mal sehen, ob meine Fau und ich, wenn ich in ca. 15 Jahren in Pension gehe, körperlich -aber auch finanziell- in der Lage sein werden, solche Reisen zu unternehmen. Bis dahin müssen wir uns mit weniger Flexibilität zufrieden geben.


    Machts gut und bleibt gesund.


    Gruß


    Ralf

  • Vielen Dank nochmals für den Live-RB und das Fazit :clab::clab::clab: . Ich hoffe doch sehr, dass wir nächstes Jahr wieder einen RB aus den USA oder gar Japan von dir lesen dürfen :SCHAU: .


    LG,


    Ilona

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