Chimney Rock Archaeological Area, Colorado

  • Da ich auf Anhieb keinen Thread zu diesem Thema finden konnte, mach' ich einfach mal einen auf. :gg:


    Ich glaube nicht, daß diese interessante Location hier schon mal erwähnt wurde, zumal es keine sooo bekannte Attraktion ist.


    Es handelt sich um den am östlichsten gelegenen bekannten Chaco-Outlier (sozusagen eine "Filiale").


    Erste Infos finden sich hier:


    Chimney Rock National Monument - Official Site
    Chimney Rock National Monument is a a sacred place that celebrates the life of Ancestral Puebloans over 1,000 years ago in Southwest Colorado.
    www.chimneyrockco.org


    Der größte "Clou" an diesem Great House ist, daß man von dort den "lunar standstill" genau zwischen den beiden Felsen in der Nähe der Siedlung beobachten konnte und das Gebäude wohl auch speziell in diese Richtung ausgerichtet wurde.


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    Daneben bietet dieser Ort aber auch noch einen tollen Rundumblick:


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    Und auch der Blick von der Zufahrtsstraße ist nicht zu verachten:


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    Der Haken an der Sache ist, daß man diesen Ort nicht auf eigene Faust besuchen kann, sondern an einer geführten Tour teilnehmen muß (Kosten z.Zt. 10$ pro Nase) und daß diese nur zwischen 15. Mai und 30. September stattfinden. Sollte aber kein Hindernis sein, zumal ich diese Tour persönlich viel interessanter fand als z.B. die vom Cliff Palace in Mesa Verde. Chimney Rock gehört nämlich nicht zum National Park Service, und deshalb - das war zumindest mein Eindruck - dürfen die Guides viel freier von der Leber weg sprechen und müssen nicht immer so politisch korrekt sein wie die vom NPS (die ja gerne mal das Bild vom "edlen Wilden" propagieren und von kriegerischen Auseinandersetzungen oder gar Kannibalismus in bezug auf die Ancient Puebloans nichts wissen wollen).


    Aber ich schweife ab. Nochmal zu den Touren: der Treffpunkt ist unten am eigentlich nicht zu verfehlenden Parkplatz, wo's auch ein Mini-Visitor Center gibt (inkl. Bookstore + Souvenirladen). Danach geht's im Konvoi mit den eigenen Autos auf einer ungeteerten, aber gut befahrbaren Piste ein paar Meilchen nach oben zu einem weiteren Parkplatz. Hier startet dann die Tour, bei der zuerst ein paar Ruinen im unteren Abschnitt gezeigt werden, bevor er dann nach oben zum Great House und dem nicht mehr benutzten Fire Tower geht, der "praktischerweise" genau zwischen dem Great House und den Felsen erbaut wurde.


    Die kurze, teilweise ein wenig steile Wanderung nach oben fand ich ziemlich leicht zu bewältigen, allerdings hab' ich auch keine Höhenangst. An einer Stelle geht's ein bißchen steil nach unten, und wegen der Höhenlage kommen manche vielleicht ein wenig außer Puste, aber ich hab' bei der Tour schon ältere Leute als mich gesehen, die's geschafft haben, also sollte das kein Problem sein. ;)


    Und zum Schluß: wie kommt man überhaupt hin? Am besten fährt man von Durango aus die 160 in Richtung Pagosa Springs (hier gibt's auch Übernachtungsmöglichkeiten) und biegt dann ein Stück hinter Piedra auf die 151 nach Süden ab. Von dort aus ist es, wenn sich nichts geändert hat, beschildert.


    Mein Fazit: sehr faszinierend. Ich hab' die Tour jetzt schon zweimal gemacht und fand sie beide Male - nicht zuletzt dank der Guides, die super Bescheid wußten - ein echtes kleines Highlight.


    :wink4:

  • Sieht interessant aus, danke für die Infos !

    Gerne! =)


    Hast Du vielleicht noch 2-3 Fotos mehr von den Ruinen dort ? Würde mich sehr interessieren.


    Bestimmt - muß mal im Fundus kramen. ;)


    So extrem gut lassen sich die Ruinen dort leider nicht fotografieren, weil sich alles auf ziemlich engem Raum abspielt und man nicht weit genug zurückgehen kann, um die Ruinen ganz aufs Bild zu kriegen, ohne daß man den Abhang hinunterrollt...

  • Hast Du vielleicht noch 2-3 Fotos mehr von den Ruinen dort ? Würde mich sehr interessieren.


    So, ich hab' noch ein bißchen gekramt und ein paar weitere Bilder gefunden.


    Das hier ist bei den unteren Ruinen, die, wenn ich mich recht entsinne, älter und deshalb auch "einfacher" sind.




    Und hier Bilder vom Great House:







    Leider kriegt man, wie gesagt, die Ruinen nicht besonders gut aufs Bild, weil der Raum dort oben ziemlich begrenzt ist. Interessant ist das Ganze aber allemal. Vor allem die Mauertechnik fasziniert mich immer wieder, das ist echte Präzisionsarbeit.



    wow das kannte ich auch noch nicht - Dankeschön

    Gerne - freut mich immer, wenn ich für einen so interessanten Ort ein bißchen Werbung machen kann. =)


    Mit was fürn Weitwinkel hast du die Bildchen gemacht? Ich hab das 10-22, das geht fast immer

    28mm... mit meiner kleinen popeligen Lumix, die mich immer wieder positiv überrascht. ;)

  • Sieht wirklick interessant aus. Leider war der Zugang resp. der Abzweig von der CO160 zum "Schornstein" Mitte Oktober 2010 gesperrt....

    Schade, aber Chimney Rock kann eh nur bis Ende September besucht werden, deshalb denke ich mal, daß man da nicht viel versäumt hätte. ;)

  • Ist ja interessant - danke, André!

    Klingt nach was für Claudia.


    Kenn' ich schon. ;:Blubba;;


    :gg:


    Hm, ich bin ein bißchen zwiespältig, was dieses neue NM angeht. ;][;


    Einerseits ist es natürlich gut, daß dieser faszinierende Ort auf diese Weise noch "offizieller" geschützt wird - bis jetzt ist das Ganze ja in privater Hand, und in solchen Fällen hapert's ja oft mit der Finanzierung. Und evtl. gibt es da in Zukunft auch bessere Öffnungszeiten (bis jetzt ist die Location ja nur bis Ende September geöffnet), und es haben mehr Leute Interesse an einem Besuch.


    Andererseits fand ich gerade diese "private" Seite immer toll, denn erstens war da nie so viel los wie z.B. in Mesa Verde (und die Besucher kamen auch hin, weil sie sich wirklich dafür interessierten, nicht weil's als NP oder NM in irgendeinem Tourbuch stand), zweitens wissen die Volunteers in solchen Einrichtungen oft viiiel besser Bescheid als die NPS-Ranger, und drittens dürfen sie auch offener sprechen.


    Bei den geführten Touren z.B. in Mesa Verde hat mich immer schon gestört, daß unbequeme Themen wie kriegerische Auseinandersetzungen usw. immer ignoriert oder gar geleugnet werden. Ich hab' immer das Gefühl, man will das Bild des "edlen Wilden" bewahren, um weiterhin Leute in die Nationalparks zu kriegen, und läßt dabei gerne unter den Tisch fallen, daß das damals auch nur Menschen waren, die wie wir alle Schwächen und Fehler hatten und sich nicht immer vertrugen.


    Bei den Touren in Chimney Rock, die ich mitgemacht habe, war das vollkommen anders, da wurde auch aktiv auf solche Themen eingegangen, und ich hatte das Gefühl, daß die Volunteers dort auch eine ganz andere Einstellung zu den Leuten haben, die damals dort lebten. Wenn da jetzt NPS-Ranger eingesetzt werden, wird's damit auch vorbei sein; falls weiterhin die selben Leute dort beschäftigt sein werden, kriegen die sicher einen Maulkorb verpaßt. :(


    Ich denke, ich werd' mir das einfach mal anschauen, wenn ich mal wieder in der Ecke bin. Hm, vielleicht muß ich meine nächste Tour noch ein bißchen umbauen... :pfeiff:

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