Namibia - Reloaded

  • 9.11.10


    Der Blick von meiner Terrasse bei Sonnenaufgang versprach einen schönen Tag.



    Zum Frühstück gab es ein Buffet mit verschiedenem Brot, Aufschnitt, Quark, Müsli, Ostsalat, frischen Früchten, etc. Dazu konnte man Hot Breakfast nach Wahl ordern.
    So gestärkt ging es wieder in den Etosha. Heute Morgen habe ich mich an den Wasserlöchern rund um Namutomi rumgetrieben – Klein Namutomi, Chudop und Konachas.
    Bei Konachas habe ich eine Weile diesem Spoonbill zugeschaut, der methodisch den gesamten Grund des Wasserlochs nach essbarem abgesucht hat.



    Doppelportrait Spoonbill und Riesentrappe


    Nächster Stop war Chudop mit Zebras und Giraffen.



    So richtig viel war aber auch dort nicht los. Also fuhr ich zurück nach Klein-Namutomi. Dort war bei der Einfahrt in den Park kein einziges Tier zu sehen gewesen aber das hatte sich inzwischen gründlich geändert. Es herrschte ein ständiges kommen und gehen. Löwen habe ich heute keine gesehen aber dafür einen Trupp Hyänen.




    War interessant zu sehen, wie die übrigen Tiere auf die Hyänen reagierten. Springböcke und Impalas waren verständlicherweise nervös, auch ein paar Kudus achteten auf einen Respektsabstand.. Die Giraffen dagegen beachteten die Hyänen gar nicht.



    Hyänen werden übrigens nicht unbedingt hübscher nach einer Welness-Behandlung mit Bas und Schlammpackung.



    Aber es gab auch noch diverse andere Besucher an diesem Vormittag. Warzenschwein, Schakal und Steinböckchen trauten sich ans Wasser.





    Ein Elefant sorgte für ein paar Wasserspiele.



    Mein persönliches Highlight waren aber einige Elen Antilopen. Diese Riesen hatte ich bisher noch nie gesehen. Die größten Antilope,die es gibt, sehen schon sehr eindrucksvoll aus. Immerhin 1,5 m Schulterhöhe, bis zu 3 m lang und 500 bis 1000 kg schwer. Allerdings auch ein bisschen dämlich. Vor allem bei den Bullen passt der kleine Kopf irgendwie nicht so recht zum massigen Körper.



    Wenn man diese Fleischmassen sieht, fragt man sich, warum diese Tierchen nicht als Zuchttiere gehalten werden. Das liegt wohl daran, dass sie zwar recht langsam sind aber dafür bis zu 2,5 m hoch springen können. Zäune helfen da nicht viel.


    Mittags war ich in Namutomi einen Happen essen und mich im klimatisierten Restaurant etwas abkühlen. Um die Mittagszeit dürften es locker 40°C gewesen sein.


    Trotzdem bin ich bald wieder auf Tour gewesen, um diesmal die Gegend nördlich von Namutomi zu erkunden.Zuerst habe ich eine Runde um die Fisher Pan gedreht. Über der Salzpfanne konnte man die Hitze förmlich sehen.





    Dieses Wasserloch hörte überraschenderweise auf den Namen Twee Palms


    Auf der Fahrt nach Norden bis zum Wasserloch Andoni kurz vor dem Nordeingang des Parks, dem King Nehale Gate, war wenig Wildlife zu sehen, zumindest wenige Säugetiere. Deshalb habe ich mich auf die gefiederten Freunde konzentriert, z.B. diesen Paradieskranich.



    Hübsch auch diese bunte Gabelracke.



    Ein besonderes Bonbon war aber ein Kampfadler, der in einer Baumkrone direkt neben der Straße STß. Gesehen habe ich ihn nur, weil ich recht langsam fuhr und er sich im richtige Augenblick bewegt hat.



    Er hat sich zum Glück von mir nicht stören lassen, so dass ich ihn eine ganze Weile beobachten konnte.
    Bei Namutomi habe ich noch einen Stop eingelegt und dieser Elefantenherde beim baden zugeschaut.



    Auch ein Adler schaute dort vorbei. Ich konnte ihn bisher nicht zuordnen. Möglicherweise ein junger Schlangenadler?


    Danach bin ich in die Lodge zurück gefahren und habe noch ein Stündchen im niedlichen kleinen Pool verbracht. Zum Schwimmen ist er zwar nicht geeignet aber mit eine kühlen Bierchen am Beckenrand kann man es schon ein Weilchen da drin aushalten.



    Hier sieht man die Lounge, wo abends der Sundowner und nachmittags Kaffee oder Säfte serviert wurden.


    Das ist das Restaurant, der Steinbau ist ein besonders wichtiges Gebäude – der Wein-“Keller“.


  • Toll, Hyänen haben wir noch nicht gesehen!
    Auch keine Elen Antilopen, aber besonders hübsch sind die ja wirklich nicht...
    Der Kampfadler sieht auch interessant aus.
    Im April war die Fisher Pan noch voll Wasser, und auch das Wasserloch von Twee Palm war gefüllt. Interessant, wie sich die Landschaft im Lauf der Jahreszeiten verändert...


    Gruß
    Katja

  • 10.11.10


    Als ich heute in den Park fuhr, sah der Himmel interessant aus. Irgendwo hatte es in der Nähe gebrannt und die Rauchwolken am Himmel und der restliche Rauch in der Luft sorgten für eine ganz seltsame Lichtstimmung.





    Auf viel fahren hatte ich an diesem Tag keine Lust und habe fast den ganzen Tag an den Wasserlöchern Chudob und Kalkheuvel verbracht. Ich habe mir einfach einen Platz mit gutem Überblick gesucht und abgewartet, was ich so alles geboten bekomme. Dabei immer mal wieder etwas gelesen, Musik gehört, einen Happen gegessen, die eine oder andere Zigarette geraucht und ganz entspannt den Tag und die Natur genossen. Das ist das schöne, wenn man länger in einem Park ist oder schon zum zweiten mal dort ist. Man muss nicht unbedingt noch diverse Ziele abklappern und den ganzen Tag durch die Gegend gurken. Und die Chance auf Tiersichtungen ist prinzipiell überall gleich groß. Ich möchte nicht wissen, wie oft ich schon von einem Wasserloch weg gefahren bin, weil nichts los war und 2 Minuten später kam das Löwenrudel, der Leopard , etc.


    Heute habe ich auch ohne Fahrerei alle möglichen Tiere gesehen.



    Nachdem ich gestern endlich das erste mal Elenantilopen gesehen hatte, waren sie natürlich heute gleich wieder da.



    Zur Abwechslung mal ein Bild von den Weibchen.


    Hyänen waren auch heute dort. Diese war entweder seeeehr vollgefressen oder schwanger.



    Eine Herde Gnus kam und ging am Wasserloch vorbei,


    Impalas und Perlhühner


    sowie ein paar Giraffen und mehr Gnus.


    Zwischendurch habe ich mich ein wenig als Portraitfotograf versucht. Ich weiß nicht, ob die abgebildeten Objekte mit ihren Portraits zufrieden sind, ich finde sie ganz o.k.




    Ein paar Elefanten habe ich natürlich auch heute gesehen.



    Sieht irgendwie aus, als hätten sie was wichtiges zu bereden gehabt. Und dieser Gaukler hat sie eindeutig belauscht.



    Was mich immer wieder fasziniert hat, ist zu sehen, wie zum Beispiel ein Elefant aus dem umliegenden Wald scheinbar zielstrebig auf das Wasserloch zulief, plötzlich ohne erkennbaren Grund irgendwo anhielt und dann 10, 20, 30 oder noch mehr Minuten einfach dort stand, als habe er total vergessen, dass er eigentlich zum Wasserloch wollte.


    Zwischendurch gab es aber auch kurzweiligeres Unterhaltungsprogramm


    Die Dame hat aber wohl unter heftiger Migräne gelitten. Weiter als auf diesem Bild ist der arme Kerl nie gekommen, bevor er sich ein paar Huftritte eingefangen hat.


    Dann kamen erst Pumbaa



    und dann gleich vier Verwandte von Timon auf einmal

    Es handelte sich um Fuchsmangusten, während Timon ja ein Erdmännchen ist.


    Auf dem Rückweg flimmerte die Salzpfanne in der Htze


    Was wohl immer wieder Tiere auf diese kochend heiße Ebene ohne Schatten, Wasser oder essbare Pflanzen hinaus treibt?


    Bei Klein-Namutomi nahm diese Elefantendame ein Bad zur Abkühlung.



    Ich durfte mich kurze Zeit später mit einem Bierchen und einen Hüpfer in den Pool ebenfalls abkühlen. Abends habe ich mich bei ein oder zwei Bierchen mit dem Guide der deutschen Reisegruppe unterhalten, die sich mit mir an diesem Tag das Camp teilten. War eine faszinierende Type. Deutschnamibier, der für die südafrikanische Armee im Caprivi-Streifen gegen Angola und die SWAPO gekämpft hat und heute von ehemaligen SWAPO-Führern regiert wird. Früher hatte er eine eigene Farm, jetzt verdient er sein Geld als Guide. Hatte viele interessante Geschichten zu erzählen und war sehr unterhaltsam auch wenn seine politischen Ansichten teilweise sehr weit von meinen entfernt waren.

  • Die politischen Einstellungen mancher Namibier darf man nicht hinterfragen. Schwieriges Thema....


    Ist wirklich manchmal schwierig. Zu ganz grundsätzlichen Dingen gebe ich schon meinen Kommentar ab. Aber wenn es konkret um die Verhältnisse in Namibia gibt, halte ich mich lieber zurück. Was da politisch abgeht, ist für uns oft kaum nachvollziehbar und mit westlichen Maßstäben auch kaum zu messen.

  • Wunderschön :clab::clab:


    So eine Elenantilope hat mal nachts auf der Wiese vor meinem Bungalow gegrast, das war ein Radau :EEK:
    Außerdem sind sie durchaus schmackhaft :gg:


    Deine Portraitfotos sind absolut gelungen :clab:


    Konmisch, bei uns damals im November haben wir nur sehr wenig Elefanten gesehen. Immer nur mal vereinzelt, nie mehrere auf einem Haufen :traen:


    Aber naja, vielleicht kommen wir nächstes Jahr nochmal hin :nw:

    • Offizieller Beitrag

    Nach dieser Bombardierung von Super-Fotos habe ich zwei Favoriten:



    und vor allem, übertragen (die Decke müsste mal gestrichen werden) :D :



    Du hast für Tiere ein tolles Foto-Händchen. :clab:

  • 11.11.10


    Helau!


    Heute hieß es Abschied nehmen aus dem Etosha.
    Bevor ich mich auf den Weg Richtung Erindi gemacht habe, stand aber noch ein letzter Morning Drive auf dem Programm. Wie sich heraus stellte wurde es mehr ein Morning Wait als ein Morning Drive.
    Bei Klein-Namutomi lag eine tote Giraffe am Rande des Wasserlochs. Da keinerlei Verletzungen zu sehen waren, ist sie wohl eines natürlichen Todes gestorben. Vielleicht war es ein Schlaganfall. Ist bei Giraffen, die aufgrund ihrer Größe und des langen Halses einen tierisch hohen Blutdruck brauchen, wohl gar nicht so selten.



    Natürlich habe ich gehofft, dass der eine oder andere hungrige Fleischfresser vorbei schauen und sich des Kadavers annehmen würde. Ich war nicht der einzige.



    Diese nette kleine Linse ist das 200-500 mm von Sigma, auch zärtlich 'Green Monster' genannt.
    Zunächst tat sich am Kadaver nichts aber zumindest schauten diverse andere Tierchen vorbei, um sich von mir zu verabschieden.



    Auch heute sah ich wieder mehrere Elenantilopen. Wo waren die alles letztes Jahr?



    Es war interessant zu sehen, wie die übrigen Tiere auf den Kadaver reagierten – nämlich gar nicht. Nicht mal die Giraffen nahmen Notiz von ihrem Artgenossen.






    So langsam sammelten sich rund um das Wasserloch mehr und mehr Geier.




    Aber keiner von ihnen kam direkt zum Kadaver. Sie schienen auf etwas zu warten. Wahrscheinlich darauf, dass ihnen jemand (eine Hyäne oder ein Löwe) die Arbeit abnahm, den Kadaver aufzubrechen. Wo sind die Hyänen, wenn man sie braucht?


    So langsam lief mir jetzt die Zeit weg. Ich hatte ja noch gut 300 km zu fahren. Von 6:40h bis 10:30 habe ich gewartet, ohne dass irgend etwas bemerkenswertes passiert wäre. Dann habe ich aufgegeben. Zum Abschied habe ich noch dieses Giraffenpanorama geknipst, dass bin ich gefahren.



    Wahrscheinlich war 5 Minuten später an dem Kadaver die Hölle los aber irgendwann musste ich mich losreißen.
    Die Fahrt war ereignislos, Fotos habe ich keine gemacht. Auf der Fahrt durch das Erindi Game Reserve habe ich einige Tiere gesehen. Fotografieren war aber schwierig wegen der dichten Vegetation und der schmalen Straßen, auf denen man nicht einfach stehen bleiben konnte.
    So gegen 16:00h bis 16:30h kam ich bei der Old Traders Lodge an. Nach dem Check-In bin ich zunächst mal ins Restaurant und habe mir zwei eiskalte Bier genehmigt um den Staub runter zu spülen. Dann habe ich mich ein wenig umgesehen und mir das Angebote an Aktivitäten angeschaut. Für mich war es einfach: Morgens Gamedrive, nachmittags Gamedrive, dazwischen ein wenig Pooltime, das war's.
    Es gibt normalerweise die Möglichkeit, ein spezielles Leparden-Programm mit vielen Informationen über die Tiere und die Bemühungen um den Erhalt der Leopardenpopulation in dieser Gegend, sowie einen speziellen Gamedrive mit der „Leopardologin“ zu buchen. Aber leider weilte die Dame gerade zwecks Hochzeit in Kapstadt. Schade (dass das Programm ausfiel, nicht dass sie geheiratet hat ;))!


    Da ich für den Nachmittags-Gamedrive zu spät dran war, habe ich ein wenig den Komfort meines Zimmers genossen (zum ersten mal inNamibia echtes Highspeed-WLAN und Sat-TV. Die Zimmer waren großzügig und sehr modern ganz ohne Safari-Design.




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