Es sollte in den Nordwesten gehen!!!

    • Offizieller Beitrag

    Heiko, ab dem Zeitpunkt war das Wetter wieder gut. :)


    REH, dieses Jahr gibt es keine 3 Touren in die USA. :traen: Fest gebucht (Flug und Auto) ist eine 4-Wochen-Tour im Frühjahr. Eine zweite Tour ist für den Herbst angeacht, aber nur 3 Wochen.
    Bei drei Touren im Jahr bin zu sehr damit beschäfftigt mit den Vorbereitungen und im Anschluss nach der Tour mit Reisebericht schreiben. ;)

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    REH, dieses Jahr gibt es keine 3 Touren in die USA. :traen: Fest gebucht (Flug und Auto) ist eine 4-Wochen-Tour im Frühjahr. Eine zweite Tour ist für den Herbst angeacht, aber nur 3 Wochen.
    Bei drei Touren im Jahr bin zu sehr damit beschäfftigt mit den Vorbereitungen und im Anschluss nach der Tour mit Reisebericht schreiben. ;)


    Echt nicht? Da enttäuscht du mich aber.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von rehsde


    Echt nicht? Da enttäuscht du mich aber.


    Doch, doch, es gibt maximal 2 Touren dieses Jahr und bei der ersten Tour wird es wahrscheinlich keinen Reisebericht geben. Ich habe geplant, ein paar Indian Ruins anzuschauen und dafür braucht man keinen Reisebericht schreiben.

  • Oh nein, ich hätte gerne gelesen, dass Du den Backway gefahren bist und sich die Warterei vollends gelohnt hat. Das ist ja echt ärgerlich mit den Auskünften vom BLM, aber wundern tut es mich irgendwie nicht...
    Der Jump Creek Fall schaut trotz des Wetters gut aus, für Wasserfällte braucht's wirklich keine Sonne!


    Zitat

    Original von desert-Gerd


    Doch, doch, es gibt maximal 2 Touren dieses Jahr und bei der ersten Tour wird es wahrscheinlich keinen Reisebericht geben. Ich habe geplant, ein paar Indian Ruins anzuschauen und dafür braucht man keinen Reisebericht schreiben.


    Bei 3 Touren im Jahr wäre ich zu sehr damit beschäftigt mein Konto wieder aufzufüllen :gg:
    Das mit dem Reisebericht von der ersten Tour meinst Du nicht ernst, oder?
    Wir sind zumindest sehr an den Indian Ruins interessiert!


    Gruß
    Eva

    • Offizieller Beitrag


    Backway und Ruins-Reisebericht kann ich voll unterschreiben, Eva.


    Ich glaube, Gerd will uns nur den Mund wässrig machen, zumal er doch das Ruins-Board ...... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Eva, doch, das mit dem Reisebericht ist ernst gemeint. Aber es gibt ja noch ein Board "Natives, Ruins & Rock Art". Das soll auch um ein paar Einträge erweitert werden.



    So, es geht weiter mit einem für mich schönen Tag, ich hoffe für Euch auch.




    Versöhnung


    Mittwoch, 07.10.2009, Jarbidge Canyon Pinnacles, Semi Ghost Town Jarbidge


    Heute bin ich kurz vor 06:00 Uhr aufgestanden, draußen war es noch dunkel. Nach dem guten Frühstück - es gab heute auch French Vanilla Cappuccino, belud ich das Auto, kratzte wieder die Autoscheiben frei und fuhr gegen 07:00 Uhr los. Die Sonne stand ziemlich tief und blendete etwas. Auf der ID74 und US93 fuhr ich nach Süden bis Rogerson kurz vor der Grenze nach Nevada.



    An der Tankstelle fragte ich nach den Roadverhältnissen nach Jarbidge. Ich hatte auf der Map gesehen, dass es eine lange Strecke bis Jarbidge ist, und ein großer Teil ist nicht asphaltiert, speziell im Jarbidge Canyon. Man sagte mir, dass die Verhältnisse bis Jarbidge OK sind, aber wie es danach aussieht konnte man mir nicht sagen. Ursprünglich hatte ich ja vor, nach Jarbidge durch die Berge zu fahren. Aber jetzt wollte ich eigentlich erst einmal nur bis Jarbidge und dann einmal sehen was noch geht. Aber durch den Wintereinbruch hatte ich nicht viel Hoffnung, dass es viel weiter geht.


    Auf der asphaltierten Country-Road fuhr ich etwa eine Stunde (46,5 Meilen) nach Westen. Teilweise ging es durch eine ganz leicht hügelige Landschaft, teilweise ist es wirklich flaches weites Land mit fast keinen Höhepunkten, wenn man einmal von der Weite des Landes absieht. Man kann sich nicht vorstellen, dass tiefe Canyon das Owyhee Upland durchziehen, wenn man durch dieses flache weite Land fährt.



    (Blick nach Nordwesten)


    Die Fahrt hat mir trotzdem gefallen auch wenn es recht frisch - unter 30 Fahrenheit - war. Und dann ganz plötzlich steht man vor einem Canyon, den Jarbidge Canyon. Die Road führt in den Canyon hinein und ist ab hier eine Gravelroad, die sich aber gut fahren lies.



    (von einem Punkt etwas unterhalb des Canyonrandes)


    Dann geht es im East Fork des Jarbidge Canyon etwa 4,3 Meilen in nordwestliche Richtung. Hier vereinen sich der East Fork des Jarbidge River und der Jarbidge River. Warum es keinen West Fork Jarbidge River gibt, ist mir schleierhaft. Wer weiter im Jarbidge Canyon nach Nordosten hinein will, der muss ab hier zu Fuß gehen. Einen Wanderweg soll es nicht geben, man muss sich den Weg selber suchen. Ich habe aber gehört, dass es reichlich viele Klapperschlangen im Canyon geben soll.



    Ich hatte aber nicht vor, im Canyon zu wandern. Ich wollte ja durch den Jarbidge Caynons nach Jarbidge. Denn in diesem Canyon soll es ein paar interessante Felsformationen - die Jarbidge Pillars - geben. Die paar Bilder, die ich gesehen hatte, sahen jedenfalls vielversprechend aus. Ich fuhr jetzt in dem Jarbidge Canyon in südlicher Richtung weiter.


    Bis nach Jarbidge sollte es laut Map von hier aus noch knapp 13 Meilen sein. Dafür habe ich etwas über eine Stunde gebraucht. Nicht was ihr jetzt eventuell vermutet, die Road war in einem sehr guten Zustand und man kam auch fast überall an einem entgegenkommenden Fahrzeug vorbei. Aber die Felsen an den Canyonwänden haben mich so lange aufgehalten. Am Anfang ist es zwar auch schön durch diesen Canyon zu fahren, aber etwas Besonderes gab es nicht zu sehen. Das änderte sich schlagartig, als es um eine kleine Kurve ging, auf der Westseite tauchten die ersten Felsformationen auf. Je weiter man fuhr, desto mehr bekam man von den Spires und Pillars zu sehen. Immer wieder musste ich an dem schönen Stück anhalten und Fotos machen. Leider stand die Sonne noch ziemlich tief und kam kaum bis auf den Canyongrund. Aber seht selbst:





    Leider konnte man die Ostseite kaum sehen. Man fuhr auf der Ostseite des Jarbidge River und die Canyonwand ging von hier ziemlich steil nach oben. Sie lag auch die ganze Zeit im Schatten. Irgendwann überquert man auch die Grenze nach Nevada, denn Jarbidge liegt eigentlich in Nevada. Aber ein Schild „Welcome to Nevada“ wie sonst üblich sieht man hier nicht.


    Eine Stelle hätte ich fast übersehen, da hat ein Künstler ein Indianer Portrait auf einem Stein gemalt.



    Die tollen Pillars findet man auf etwas mehr als 3 Meilen im ersten Teil der Strecke.



    Dann hörten die Spires und Pillars fast schlagartig wieder auf und der Canyon wurde dann auch etwa breiter. Ich fuhr jetzt fast ohne anzuhalten weiter nach Jarbidge. Am Ortseingang sah ich zwei Männer, die vor einem Haus Holz zersägten. Ich hielt an und plauderte etwas mit ihnen. Sie waren erstaunt, einen Ausländer zu dieser Jahreszeit hier zu sehen. Ich habe sie auch nach den Roadverhältnissen ab Jarbidge gefragt. Beide meinten, dass es nicht ratsam sei, viel weiter zu fahren. Es geht hoch hinauf in die Berge und dort oben am Pass liegt Schnee. Mit einem großen Jeep würde es eventuell gehen, aber mit einem Pkw, und sie deuteten auf meinen KIA Sportage, würden sie es nicht riskieren. Ich sagte, dass ich schon damit gerechnet hatte, denn auf der Fahrt hierher hatte ich auch rechts und links der Road Schnee gesehen. Ich bedankte mich für die Infos und fuhr nach Jarbidge hinein.


    Jarbidge ist ein kleiner Ort im Elko County, Nevada, am Rande der Jarbidge Wilderness, ein paar Meilen südlich der Idaho/Nevada Grenze und ist bekannt für seine Abschiedenheit. Nach Jarbidge kommt man entweder von Rogerson, so wie ich gefahren bin, oder auf einer 80 Meilen lange Gravel-/Dirt-Road über die Berge. Diese Road ist aber in der Regel von Oktober bis Juni wegen Schnee gesperrt.


    In Ghost Town Internetseiten wird Jarbidge als Ghost Town geführt, aber die paar Einwohner verneinen, das Jarbidge eine Ghost Town ist und sie wollen auch nicht den Status eine Ghost Town haben.


    1909 wurde in der Nähe von Jarbidge Gold gefunden und löste damit einen der letzten Gold Rushs im amerikanischen Westen aus. Bis 1911 wuchs die Bevölkerung bis auf 1200 Einwohner an, nahm dann aber wieder kontinuierlich ab. Der Goldabbau kam 1932 zum Erliegen und die meisten Einwohner verließen Jarbidge. Heute wird die Einwohnerzahl, die ständig hier leben auf unter 20 geschätzt und die meisten leben vom Tourismus (im Sommer) und von den Jägern, die vor allem im Herbst nach Jarbidge kommen. Auf der Karte habe ich gesehen, dass es um Jarbidge viele Minen geben soll. Inwieweit die noch in Betrieb sind bzw. "Privat Property" sind weiß ich leider nicht.


    Der Name "Jarbidge" stammt von den Nez Perce, was soviel wie "Devil" bedeutet. Es war auch der Nez Perce Name für die nahe gelegenen Berge.


    Ich fuhr durch Jarbidge, denn der Ort zieht sich etwas im Canyon an der Road und am Jarbidge River entlang. Außerdem war ich heute zu faul zum Laufen und es gab viele Schlammstellen auf der Main St. In Jarbidge gibt es auch ein kleines Motel, das im Sommer und Herbst geöffnet hat. Es wäre ideal, um die vielen Minen zu erkunden.



    Etliche Häuser sind nicht mehr bewohnt, aber dazwischen gibt es auch immer wieder bewohnte Häuser.





    Auch ein Post Office gibt es.



    Dieser Laden hatte für diesen Winter schon geschlossen.



    Ich würde Jarbidge als Semi Ghost Town einstufen.



    Es gibt auch das Outdoor Inn, eine Bar, Cafe und das dazugehörige Motel. Im Cafe habe ich mir einen Kaffee bestellt und mich etwas unterhalten. Ich würde gerne noch einmal im Sommer hierher fahren und nach den alten Minen Ausschau halten. Aber lange hielt mich nicht auf und fuhr wieder zurück. Am Ortsrand habe ich auf der Hinfahrt die Trading Post übersehen, sie hatte sogar geöffnet.



    Auf der Rückfahrt durch den Jarbidge Canyon habe ich wieder etliche Bilder gemacht, irgendwie sah es ganz anders aus als bei der Hinfahrt.









    Auf der Rückfahrt durch den Canyon gefiel es mir sogar viel besser als auf der Hinfahrt und so dauert auch die Rückfahrt durch den Canyon ziemlich lange.


    Auf der Hochfläche wieder angekommen, ging es jetzt schneller voran. Aber hin und wieder musste ich anhalten und ein Foto machen. An einigen Stellen lag neber der Strasse noch viel Schnee.



    Ich hielt auch bei den Kühen, die sich mühsam das Futter im Schnee suchen mussten.




    Erst am frühen Nachmittag war ich wieder an der US93 und ich musste feststellen, dass ich wesentlich mehr Zeit verbraucht hatte als ich ursprünglich angenommen und geplant hatte. Auf der US93 ging es jetzt nach Süden und schon bald hatte ich die Grenze nach Nevada erreicht. Das merkte man auch sofort, denn es gab hinter der Grenze einen kleinen Ort mit dem Namen Jackpot und es gab auch ein paar Casinos. Ich hielt aber nicht an und fuhr weiter nach Süden. Leider bin ich in eine Baustelle geraten und musste wie viele andere auf den Pilotwagen warten. Nach einiger Zeit kam der Wagen und in seinem Schlepptau waren etliche Autos, die nach Norden wollten. Nachdem alle durch waren, durften wir endlich fahren. Die Baustelle hat einiges an Zeit gekostet. Nach der Baustelle ging es nur noch schleppend voran, denn einige langsame Trucks musste ich erst überholen.


    Kurz vor Wells wimmelte es vor Polizeiautos. Die meisten standen am Straßenrand bei angehaltenen Autofahrern, die wahrscheinlich zu schnell waren - ich war Gott sei Dank nicht zu schnell gewesen. Eigentlich hatte ich vor gehabt, noch nach Metropolis (Ghost Town) zu fahren, aber die Baustelle hatte mich zu lange aufgehalten und ich wollte in Elko, NV übernachten.


    Auf der Interstate 80 fuhr ich nach Elko, wo ich kurz vor Sonnenuntergang (17:15) ankam. Zuerst fuhr ich zum Super 8 Motel, aber das gefiel mir schon von außen nicht und ich fuhr weiter zum Days Inn. Das sah schon besser aus und ich checkte ein. Ich habe zwar schon bessere Days Inn gesehen, aber es war sauber. Das Mobiliar war aber schon etwas älter. Dafür war es mit 59 $ OK gewesen.


    Zuerst fuhr ich zu einem Self Car Wash, denn in Jarbidge hatte sich etwas Schlamm am Wagen festgesetzt und den wollte ich nicht zu Beton werden lassen. Er ging schon relativ schlecht ab. Danach fuhr ich noch zum Tanken. Zum Abendessen gab es heute Brötchen, Wurst und Käse, dazu ein paar Cocktailtomaten und ein Bier. Nach den üblichen Arbeiten habe ich noch im Forum vorbei geschaut, etwas gelesen und bin dann ins Bett gegangen.



    Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt

    • Offizieller Beitrag

    Das sieht ja in dem Canyon richtig gut aus, Gerd. :!!


    Die Formationen sind sehr eigenwillig, sogar ein Balanced Rock ist dabei.

  • Na endlich, die :songelb:! Man merkt es doch gleich, dass Du wieder in Nevada angekommen bist :gg:.


    Jarbridge ist der ideale Ort für unseren "Mine-Hunter" Sandra :SCHAU:, wenn in dieser Gegend so viele Minen sind.


    Paarhufer im Wilden Westen möchte ich echt nicht sein :neinnein:. Im Winter müssen sie das Futter unterm Schnee suchen und im Sommer ernähren sich sich von vertrockneten Grasresten X(. Die wären auf jede Kuh im Allgäu neidisch :gg:.


    LG,


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Silke, der tolle Jarbidge Canyon hat mich wieder aufgerichtet und versöhnt.
    Die amerikanischen Kühe können das sicher ab, ich glaube nicht, dass sie im Winter in den Stall geholt werden.


    Eva, ich hatte von Jarbidge Pillars nur ein paar Fotos gesehen, meistens war es immer das selbe Foto. Das es so toll war, hätte ich nicht vermutet.

    Ilka, das kann man sagen, es war endlich wieder ein schöner Tag. :) Dort müsste man einmal im Sommer hin, da gibt es bestimmt noch einiges zu sehen.


    Toni, so viel an Felsformationen hätte ich dort nicht erwartet, da war ich angenehm überrascht.


    REH, mir haben die "eigenwilligen" Felsformationen auch sehr gut gefallen, vor allem hätte ich nicht so viele dort erwartet.


    Ilona, ich glaube auch, dass es für Sandra ein Eldorado wäre. Aber ob man einfach zu den Mines kommt, kann ich nicht sagen.

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    Die amerikanischen Kühe können das sicher ab, ich glaube nicht, dass sie im Winter in den Stall geholt werden.


    :EEK: Wirklich nicht? :EEK:
    Och je... aber gerade in den Gegenden ist es doch kalt und hat viel Schnee (wenn es sogar im September schon oder noch Schnee hat).
    Oh weh... sowas darfste mir nicht erzählen, sonst fange ich noch an Decken auszuteilen... :traen:
    Puhhhh, sowas geht mir immer richtig ans Herz.

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