Piep – Piep. Die Ruhe selbst stehe ich rasierschaumverkleidet im Bad. Ich halte kurz inne.
Vier Stunden später wird die freundliche Dame zu mir sagen, dass wieder alles in Ordnung ist.
Kurz darauf sitzen wir im Mövenpickrestaurant und ich muss erst mal eine kleine Träne vergießen. Es sollte doch alles so perfekt sein!
Es ist der Morgen, an dem das Unheil um 06 Uhr 34 kam …
Die Vorgeschichte wäre, wenn in ganzer Länge erzählt, ein ordentliches Kapitel in einem ordentlich dicken Buch. In aller Kürze: nach fast 15 Jahren wunderbarer Partnerschaft war Jens´ 40. Geburtstag eine ideale Möglichkeit, mal so richtig <<Danke!>> zu sagen und eine Überraschung zu planen. Man(n) wollte halt dem Partystress entgehen und nicht in heimatlichen Gefilden den besonderen Tag feiern.
Das war dann mein Auftrag. Heimlich starteten im Januar dieses Jahres die Planungen für einen Kurzurlaub. Aber wohin fahren an einem runden Geburtstag? „Nimm dir doch eine Woche frei um deinen Geburtstag. Nur so, damit ich variabel planen kann …“ sage ich beiläufig beim Abendessen.
Und was nicht alles geplant war und verworfen wurde. Dieses ungeschriebene Kapitel endet mit 4 Flug- und 6 Hotelumbuchungen. Bilbao, die Amalfiküste, Dubai und Stockholm werden uns später sehen müssen.
Um meine Pläne geheim zu halten, zischele ich hin und wieder etwas von „nein, USA sind für die paar Tage zu weit“ oder „da, wo wir hinfahren wird deutsch gesprochen“ und auch „du kannst Badesachen mitnehmen!“. Das Letzte ist nämlich unser Klassiker: während ich Strandaufenthalte mit allerhöchster Verachtung und unter körperlichen Leiden nur überstehe, könnte mein Liebling gar nicht genug davon bekommen.
Nun gut. Der Plan ist, Chicago zum Ziel zu machen. Wir haben wettertechnisch bisher nur die schlechten Seiten der windy City erleben dürfen. Das sollte doch jetzt im August besser werden. Aber nur Chicago? Bei Lichte betrachtet ist mir das, mmmhhh, ein wenig zu wenig.
Meine Kolleginnen und Kollegen im Büro (ohnehin langsam etwas genervt von meinen Berichten über Storni und Neuplanungen) erleben nun fast täglich, wie angefordertes Prospektmaterial eintrudelt.
Am Ende dieser ganzen Vorbereitung steht der perfekte Urlaub. Mitte Juli endlich bin ich sehr glücklich über meine Auswahl und sehne den Tag des Abflugs herbei.
Bis um 6 Uhr 34 dieses ersten Tages im August 2009: