"Ice and more" - Alaska und Yukon im September 2008

  • Bin auch im trockenen Womo angekommen :wink4:


    Ist bestimmt irgendwie komisch, im September durch einen Ort zu fahren und überall Weihnachtsdeko und Weihnachtsmännern zu begegnen :gg:


    Blöde Frage :schaem: :schaem: :schaem: : Wieso sind riesige Kohlköpfe typisch für Alaska?


    Schade, dass das Wetter so unkooperativ ist :( Andererseits gibt dies auch den Bildern gerade eine besondere Stimmung, die mir sehr gut gefällt.
    Und irgendwie stellt man sich das auch so vor.
    Mir gefällt der Bericht verdammt gut, das Warten hat sich gelohnt :!!

    • Offizieller Beitrag

    Oh Shit, wieder Regen in Tok. X(
    Wobei so schlimm fanden wir unseren CG in Tok nicht. Für einen privaten platz recht weitläufig und nach hinten raus konnte man gleich durch den Wald laufen.

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Ist bestimmt irgendwie komisch, im September durch einen Ort zu fahren und überall Weihnachtsdeko und Weihnachtsmännern zu begegnen :gg:


    Naja schon irgendwie eigenartig... aber in Alaska paßt es zumindest noch halbwegs. Wir haben auch schon bei 30 Grad im Juni "Jingle Bells" gehört, in Frankenmuth, MI. Das war dann wirklich mal krass!


    Zitat

    Original von Westernlady[
    Blöde Frage :schaem: :schaem: :schaem: : Wieso sind riesige Kohlköpfe typisch für Alaska?


    Gut, eigentlich nicht nur riesige Kohlköpfe, sondern allgemein riesiges Gemüse (soweit es klimatisch eben in Alaska wächst): Bedingt dadurch, dass das Gemüse im Sommer dort 24 Stunden lang Sonnenlicht bekommen, wächst es enorm schnell und ist daher am Ende so riesengroß.

  • Zitat

    Original von WeiZen
    Oh Shit, wieder Regen in Tok. X(
    Wobei so schlimm fanden wir unseren CG in Tok nicht. Für einen privaten platz recht weitläufig und nach hinten raus konnte man gleich durch den Wald laufen.


    Wir waren auf dem Rückweg dann auch auf einem privaten CG in Tok. War ganz OK, aber wie alle privaten Campgrounds hats uns auch nicht wirklich vom Hocker gerissen. Die staatlichen sind halt schon deutlich schöner und wesentlich großzügiger angelegt. Daher haben wir - wann immer es ging - die staatlichen Plätze vorgezogen.


    Meine Bemerkung bezog sich aber nicht nur auf die Campgrounds, sondern auf Tok selbst. Ist halt eine reine "Versorgungsstation" mit ein paar Tankstellen, Shops, Campgrounds und Motels. Nicht so das "hübsche" Alaska halt.


    Grüßle
    Elke


  • Hallo Ingrid,


    danke für Dein Lob - und auch noch herzlich willkommen bei unserer Tour - so langsam wird es ja kuschelig eng bei uns im WoMo. Aber vielleicht in den nächsten Tagen gar nicht so schlecht....


    Grüßle
    Elke

  • Dienstag, 09.09.2008


    Heute sind wir wieder kurz vor 8 wach – die Scheiben am WoMo sind mal wieder angelaufen und dementsprechend kalt ist es draussen. Wir stellen daher erst mal die Heizung an und setzen den Kaffee auf, bis es angenehm warm ist. Kurz nach 8.30 Uhr sind wir eigentlich abfahrbereit, beschliessen aber, trotzdem erst mal einen kurzen Spaziergang zum am Campground gelegenen Johna Lake zu machen. Dieser ist recht hübsch gelegen.



    Mit dem im Hintergrund aufsteigenden Nebel, den bunten Herbstfarben und den zwischen den Wolken herausschauenden Bergen ist das ein netter Anblick. Beim Laufen zum See sehen wir einen Kalifornier, der bei dieser Kälte im Schlafsack vor seinem SUV geschlafen hat – ganz schön crazy! Desweitern beobachten wir interessiert die ganzen dort campenden Jäger mit ihrer Ausstattung. Manche scheinen wirklich über einen recht langen Zeitraum dort zu wohnen.


    Kurz nach 9 fahren wir dann los. Nach wenigen Meilen hört die asphaltierte Straße endgültig auf und ab jetzt geht es auf Gravel vorwärts – aber diese Straße ist ja von Cruise America sogar ausdrücklich erlaubt, also machen wir uns keine Gedanken. Immer wieder halten wir an den verschiedenen Viewpoints an und machen Photos, bei denen der Nebel aus den Bergen aufsteigt.



    Auch recht hübsch, aber mit blauem Himmel und Sonnenschein wäre das Panorama vermutlich schon noch um einiges imposanter. Am Mosquito Fork Wayside halten wir auch nochmals kurz an und machen ein paar Photos vom dort vorbeifließenden Fortymile River.



    Kurz nach dem „Welcome to chicken“-sign erreichen wir dann die ehemalige Goldgräberstadt Chicken (21 Einwohner), die so benannt wurde, da die Einwohner es nicht fertig brachten, den ursprünglichen Namen Ptarmigan richtig zu schreiben (so die nette Anekdote hierzu). Wir halten als erstes am Pedro Dredge Number 4 und schauen uns den alten Goldbagger an.



    Anschließend gehen wir ins dortige Cafe und nehmen zum zweiten Frühstück nochmals einen kleinen Kaffee zu uns. Als wir anschließend zum RV zurückkommen, höre ich ein eigenartiges Geräusch – pffffttt ... pffffttt …. Hört Stephan das auch? Ich lotse ihn auf meine Seite und er bestätigt mir, dass es sich anhört, als ob ein Reifen Luft verliert. Bisher sieht man den Reifen aber noch nichts an, die Luft scheint nur langsam zu entweichen. Aber mit einem defekten Reifen auf den „Top of the world highway“? Muß nicht unbedingt sein. Bei Cruise America anrufen? Das würde uns vermutlich zwei Tage kosten, bis die uns einen authorisierten Reifenservice schicken. Ausserdem ist hier nur Sat-Telefon verfügbar - für 5$ in der Minute. Selberwechseln scheidet auch aus, da wir ja von CruiseAmerica kein Bordwerkzeug mitbekommen haben.


    Also fahren wir auf gut Glück zum Tire Repair an der dortigen Tankstelle. Leider ist bei unserem Glück der Chef (und „Tire repair guy“) vor einer Stunde nach Tok aufgebrochen und wird erst am nächsten Tag zurück sein. Mist!


    Die zwei anderen Jungs dort bemühen sich aber sehr und nach langer Suche ist dann auch das Loch im äußeren linken Hinterreifen entdeckt. Sieht aus, als ob wir in eine Schraube oder etwas ähnliches gefahren wären.



    Die beiden bieten uns an, den Reifen zu wechseln, reparieren können sie ihn ohne ihren Kollegen jedoch nicht. Dies könnten wir dann in Dawson City im dorigen Tire Repair machen lassen. OK, wenn es nicht anders geht, dann machen wir das halt so. Für 30 $ wird der Reifen gewechselt - um 11.30 Uhr rollen wir vom Hof und die Weiterfahrt kann beginnen.


    Von Chicken aus geht es erst leicht bergauf. Am South Fork River Wayside halten wir wieder an und treffen dort die 2 Kalifornier vom Campground heute früh wieder. Sie erzählen uns, dass sie hier auch schon einige Zeit als Goldsucher gelebt haben.


    Als wir weiter fahren, stelle ich erstaunt fest, dass die Abzweigung nach Eagle erst in 20 Meilen kommt. Wir befinden uns nun also auf dem Taylor Highway zwischen Chicken & Eagle – der ist ja definitiv verboten zu befahren. Dabei hat uns der Cruise America-Angestellte noch explizit erzählt, dass der „Top of the world highway“ erlaubt sei – aber er hat wohl „vergessen“ zu erwähnen, dass die Zufahrt (eben der Taylor Highway) hierzu nicht erlaubt ist. Und ich bin naiverweise davon ausgegangen, dass der Abzweig nach Eagle direkt nach Chicken kommt. Nun gut, den kaputten Reifen haben wir heute ja schon gehabt, kann also nur besser werden.



    Die Straße wird nun schmaler und auch holpriger, ist aber trotzdem gut zu befahren. Teilweise geht es hier direkt neben der Straße steil nach unten.




    Immer wieder sehen wir auch (aktive und inaktive) Mining Camps. Wir halten wieder am Walkter Fork Campground und spazieren dort zum gleichnamigen Fluß. Auch hier ist es sicherlich nett, zu übernachten. Auf der Weiterfahrt kommen wir an der ehemaligen Jack Wade Dredge vorbei, allerdings wurde die im Milepost abgebildete Dredge hier wohl vor kurzem aus Umweltschutzgründen vom BLM entfernt. :-(



    In Jack Wade Junction kommt die Abzweigung nach Eagle und wir fahren auf jetzt wieder legaler Straße auf der Boundary Spur Road weiter Richtung Grenze. Diese geht auf dem Bergrücken entlang und bei besserem Wetter bieten sich hier bestimmt traumhafte Ausblicke.



    Kurz vor der Grenze kommt der Ort Boundary (mit eignem Airstrip!), hier halten wir auch nochmals kurz an. Die Grenzüberquerung selbst ist völlig problemlos, wir werden nur kurz gefragt, wo wir hin wollen & wie lange wir in Kanada weilen & anschließend gibt’s den Stempel! Dieser ist besonders hübsch, neben dem Einreisestempel ist noch ein Stempel mit einem Goldgräber bei der Goldwäsche abgebildet.



    Kurz nach der Grenze kommt dann der Hinweis, dass wir uns jetzt in einer neuen Zeitzone befinden & wir stellen die Uhren eine Stunde vor. Am nächsten Aussichtspunkt halten wir an – hier hat man wieder einen schönen Rundumblick.



    Anschließend geht es nun immer auf dem Bergrücken weiter, meist auf geteerter Straße – zumindest am Anfang. Mit der Zeit stellt sich heraus, dass trotz anders lautender Beschreibung im Milepost & unseren Reiseführern etwa 2/3 des „Top of the world highways“ lediglich Gravelroad ist. Trotzdem ist das Fahren hier um einiges angenehmer als auf dem Taylor Highway auf der anderen Seite der Grenze in Alaska. Auch bei der Weiterfahrt halten wir immer wieder an und versuchen, weitere Photos zu machen.



    Leider zieht es nun jedoch immer mehr zu, die Wolken kommen tiefer und es beginnt wieder zu regnen. Somit sehen wir von der schönen Landschaft hier leider kaum etwas und kommen stellenweise im Nebel nur langsam voran. Kurz vor Dawson City kommt nochmals ein Aussichtspunkt, an dem man – theoretisch – den Zusammenfluß von Yukon & Fortymile River sehen kann.




    Unser Ausblick ist zwar auch nett – aber Flüsse sehen wir eigentlich keine. Hier beschließen wir, dass wir heute abend in Dawson City keine großen Besichtigungen mehr machen wollen (es ist ja auch schon kurz vor 18 Uhr). Stattdessen wollen wir noch auf der uns zugewandten Seite des Yukon Rivers bleiben und den in den Reiseführern als landschaftlich schön gelobten Yukon River Campground aufsuchen. Dieser liegt wirklich sehr nett und wir erwischen auch einen schönen Platz direkt am Fluß.




    Ausser uns sind nur noch sehr wenige Camper hier. Als es mit regnen aufhört, machen wir uns ein kleines Feuer an – das Holz wird im Yukon vom Campground gestellt – und setzen uns noch etwas ins Freie. Allerdings bleibt es nicht so wirklich lange trocken, daher verzichten wir aufs Grillen & kochen unser Abendessen ganz konventionell drin. (Spaghetti mit Hackfleischsauce & Salat).


    Abends schauen wir uns noch die weitere Routenplanung an und stellen fest, dass die Fähre von Skagway nach Haines nur am 11. oder am 15.09. fährt. Das eine ist für uns definitiv zu bald, das andere eigentlich zu spät. Daher planen wir mal wieder etwas an unserer Route rum und beschließen, dass der 11. auf jeden Fall nicht zu schaffen ist. Somit haben wir nun etwas Zeit für die folgenden Tage und werden uns morgen (nach der Reifenreparatur) erst mal etwas in Dawson City umschauen.


    Kilometer/Meilen: 127
    Übernachtung: Yukon River Campground, Dawson City


    Gruss


    Stephan

  • Auch wenn ich mich wiederhole: Ihr habt Euch wegen dem Wetter bestimmt gegrämt, aber mir gefallen die Bilder ganz ausgezeichnet. Dieses etwas Düstere etc. - genauso hab ich mir Alaska immer vorgestellt =)
    Aber Eure Nerven hätte ich nicht, ohne Ersatzreifen dann diese Strecke zu fahren :EEK: Aber ist ja alles gut gegangen :!!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Westernlady
    Aber Eure Nerven hätte ich nicht, ohne Ersatzreifen dann diese Strecke zu fahren :EEK: Aber ist ja alles gut gegangen :!!


    Eigentlich nicht, das meiste der Strecke ist Teer bis Dawson, in Kanada.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!