Beiträge von redwingfan

    Annette:


    Toll das es Dir gefallen hat.


    Nun, was würde ich anders machen:


    Ich würde einen Truck Camper mieten und unter anderem damit nach Inuvik fahren. Und mich generell etwas mehr von der klassischen Acht entfernen. Und ich würde diesmal komplett auf Campgrounds mit Hookup verzichten, und nur auf den staatlichen bleiben.


    Die Highlights waren auf jeden Fall Silver Salmon Lodge und die Bären in Haines.


    Ich habe ja immer noch einen Tripp im Februar im Hinterkopf (auch wenn der sich in den nächsten Jahren auf keinen Fall zu realisieren lässt X( )


    Gruss


    Stephan


    Und Vielfliegern.


    Gruss


    Stephan

    Samstag, 27.09.2008/Sonntag 28.09.2008


    Da unser Weiterflug von Detroit – bewußt – erst am Abend geht, schlafen wir heute erstmal ausgiebig aus und verzichten damit aufs Frühstück. Anschließend rufen wir unsere Bekannte Kathie an und machen mit ihr aus, daß wir uns mit ihr und ihrem Mann (den ich dann heute erst kennenlernen werde) zum Lunch im Flughafenhotel treffen werden.


    Vorher schauen wir aus unserem Zimmer noch etwas dem bunten Treiben in der Hotellounge zu.



    Danach checken wir aus dem Hotel aus und geben unsere Koffer am Checkin-Schalter wieder auf. Zum Glück dürfen wir sie diesmal wieder loswerden, obwohl es immer noch einige Stunden bis zu unserem Flug sind. Pünktlich treffen die beiden ein und wir begeben uns ins Hotelrestaurant. Die Auswahl ist prima und es schmeckt auch lecker! Da wir uns schon länger nicht mehr gesehen haben, gibt es natürlich viel zu erzählen und so vergeht der Nachmittag wie im Flug!


    Als die beiden dann am späten Nachmittag wieder los müssen, begeben wir uns durch den Sicherheitscheck und dann in die Northwestlounge. Dort versorgen wir uns mit Zeitschriften, Getränken und kleineren Snacks und lassen den Urlaub Revue passieren.



    Rechtzeitig machen wir uns auf den Weg zu unserem Abfluggate und bummeln noch etwas durch die Geschäfte am Flughafen. Alles verläuft problemlos und so sitzen wir rechtzeitig an Bord und heben pünktlich Richtung Amsterdam ab (also kein Vergleich zur stressigen Anreise). Nach 7 äußerst ruhigen Flugstunden landen wir dort am nächsten Tag.


    Wir gehen dort durch die Sicherheitskontrolle und Stephan wird vom Zoll zu einer Sonderkontrolle gebeten, ich komme jedoch problemlos durch und warte dann auf ihn. Es dauert zwar etwas, aber nach einiger Zeit können wir uns dann auf den Weg zur Lounge machen und vor dem Weiterflug noch etwas frühstücken. Das Angebot hier ist wirklich sehr lecker! Beim Weiterflug nach Stuttgart werden wir dann überraschenderweise noch auf die Business Class upgegradet, das paßt nochmal zu unserem wunderschönen Urlaub, der nun leider schon wieder vorbei ist!


    In Stuttgart werden wir schon von unseren Abholern erwartet und nach einer knappen Stunde Autofahrt treffen wir wieder zu Hause ein.



    Gruss


    Stephan

    Freitag, 26.09.2008


    Auch heute gibt es leider nicht viele Bilder, denn es steht uns ein recht unspektakulärer Reisetag bevor. Wir lassen uns vom Hotelshuttle zum Flughafen bringen und checken ein. Dort die erste Enttäuschung: Da KLM die Flüge erst 24 Std. vor dem Abflug zum Checkin öffnet, können wir für die Detroit-Amsterdam-Stuttgart-Flüge morgen noch nicht einchecken. Das wäre ja nicht so wild, allerdings bekommt es die Northwest-Angestellte ohne Checkin dieser Flüge nicht gebacken, dem System beizubringen, unsere Koffer trotzdem bis Stuttgart durchzuchecken. War zwar auf dem Hinflug kein Problem, hier ist es jetzt allerdings unmöglich - es leben die Flugallianzen! Unsere Koffer haben allerdings noch deutlich Luft, was das Gepäcklimit betrifft und über unsere Camingstühle wundert sich auch niemand.


    Prima – dann haben wir ja jetzt noch etwas Zeit bis zum Abflug. Diese verbringen wir hauptsächlich am Gate, mit einem Starbucks-Coffee und einem Abstecher zum Hudson-Zeitschriftenshop, wo ich nach 3 ½ Wochen mal wieder eine Zeitung ergattere sowie noch zwei Zeitschriften für den Flug mitnehme. Wir genießen den Ausblick vom Gate zu den Fenstern hinaus, wo direkt hinter Anchorage die aufgehende Sonne wundervolle Farben in die schneebedeckten Berge und den Himmel zaubert.



    Im Flugzeug haben wir wieder Notausgangplätze, also wieder genügend Fußraum für Stephan. Die Zeit verbringen wir hauptsächlich mit Lesen sowie unseren Ipods. Am Anfang gibt es noch einen hübschen Ausblick auf die Berg- und Gletscherwelt Alaskas.




    So langsam macht sich auch ein leichtes Hungergefühl bemerkbar, aber auch auf 5-stündigen inneramerikanischen Flügen gibt es ja nichts mehr zu essen und auf die zum Kauf angebotenen Snackbags haben wir so gar keine Lust. Aber halb so wild, das gute & reichliche Abendessen von gestern hält ja doch noch eine ganze Zeit an. Dank Zeitverschiebung ist es bei der Landung in Minneapolis nun schon 17.30 Uhr. Wir haben noch etwa 10 Minuten Fußweg bis zum Weiterfluggate und begeben uns direkt dorthin.


    Nach kurzer Wartezeit beginnt auch schon das Boarding. Etwas irritierend ist, dass ein Flugzeugmechaniker von Northwest noch im Handbuch blättert, immer mal wieder ins Cockpit rennt und wieder zurück kommt. Das zieht sich bis zu unserer angegebenen Abflugzeit so hin. Lt. Durchsage gibt es ein Problem mit der Kerosinanzeige, das aber kurz vor Abflug doch noch gefixed werden konnte. Als die Tür schon geschlossen ist, fällt dem Pilot ein, dass er nun noch etwas viel Kerosin an Bord hat. Dieses muß zuerst abgelassen werden, daher werden wir schlußendlich mit 45 Minuten Verspätung vom Gate geschoben werden. Wir unterhalten uns in der Zeit nett mit einer Stewardess, die uns wieder erkennt. Sie war auch auf dem Hinflug auf unserem Flug von Detroit nach Minneapolis. Nett, dass sie sich noch an uns erinnert! Der Flug verläuft unspektakulär, trotz der Verspätung landen wir letztendlich mit lediglich 10 Minuten Verspätung in Detroit. Es ist gegen 10 Uhr abends, der Flughafen dort ist schon so gut wie ausgestorben. Aber immerhin kommen unsere 4 Gepäckstücke alle dort an und wir holen sie vom Band. Wir hatten eigentlich gehofft, sie gleich wieder einchecken zu können, aber alle Checkin-Schalter sind schon geschlossen und lediglich Putzpersonal ist dort noch anzutreffen.


    Zum Glück haben wir daher über Priceline das Westin-Flughafen-Hotel gebucht, das in Detroit direkt im Airport integriert ist. Also rollern wir mit unserem vollgepackten Gepäckwagen dort direkt zum Checkin und anschließend in unser luxuriöses Zimmer. Das ist echt toll für die letzte Urlaubsnacht! Da wir immer noch nichts gegessen haben, machen wir uns gegen 23 Uhr auf die Suche nach etwas Essbarem. Das Restaurant hat zwar schon geschlossen, aber an der Bar gibt es noch ein eingeschränktes Foodangebot. Daher gibt es heute noch mal amerikanisches Essen – Burger und Chicken wings!



    Gruss


    Stephan

    Donnerstag, 25.09.2008


    Wie üblich sind wir auch heute gegen 8 Uhr wach – unsere letzte WoMo-Nacht ist also auch schon vorbei. Draussen nieselt es mal wieder leicht, aber nach unserem letzten Guten-Morgen-Kaffee hört es gegen 9.30 Uhr doch langsam aber sicher auf. Für heute steht eigentlich nur noch das Packen unserer Gepäckstücke und das Reinigen des WoMos an, das wir bis spätestens 15 Uhr bei CruiseAmerica abgeben müssen. Zuerst werden alle noch vorhandenen Lebensmittelreste entsorgt, aber viel ist sowieso nicht mehr übrig. Und Nudeln, Mac&Cheese sowie Kaffee nehmen wir mit nach Hause. Als wir die Koffer packen, schauen wir mal, wie viel von unserem neuen Equipment mit rein passt. Mein in USA gekaufter Schlafsack kommt mit, genauso unsere Kaffeekanne, Handtücher,… Keinen Platz haben leider die zwei warmen Decken, die sind doch relativ sperrig, wenn auch total leicht. Aber die waren ja auch recht preiswert. Und auch das 7$-Spannbetttuch, das eh nicht auf unsere deutschen Betten passt, bleibt im Müllcontainer des Golden-Nugget-Campground. Da wir keine anderen Camper ringsum sehen, wird letztendlich auch unsere restl. Holzkohle sowie die Grillchemikalie dort entsorgt.


    Als nun alles ausgeräumt ist, putzen wir das WoMo von vorne nach hinten durch. Eigentlich gar nicht so zeitaufwendig, aber ohne die entsprechenden Hilfsmittel braucht doch alles etwas länger. Aber keine Sorge, 10 Minuten vor Checkout rollen wir zur Mittagszeit vom Campground. Zumindest innen ist das RV nun zufriedenstellend gesäubert. Das Äußere macht uns noch etwas Sorgen, denn bei der Übergabe wurden wir darauf aufmerksam gemacht, daß wir es vor der Rückgabe kurz abspritzen sollten. Mit Abspritzen ist hier aber nicht viel zu bewirken, zu dick ist doch einfach die Dreckschicht und die vielen Spritzer von den ganzen Schotterstraßen. Daher fragen wir an der Rezeption noch kurz nach einem RV-Wash, wo wir das WoMo abstrahlen können. Dies befindet sich im Süden der Stadt, gar nicht weit von CruiseAmerica in der Dimond Street. Das Abstrahlen ist dort zwar etwas mühsam und stellt uns auch nicht wirklich zufrieden. Aber nach 10 $ im Automat und manueller Nacharbeiten beschließen wir, dass das nun doch reichen sollte und wir verlassen das WashCenter wieder.


    Als nächstes fahren wir nun zum über Priceline vorgebuchten Hotel in direkter Nähe des Flughafens und des Wasser-Flughafens am Lake Hood. Ganz vorsichtig frage ich nach, ob wir auch schon um 13 Uhr einchecken können und evtl. schon ein Zimmer fertig wäre? Aber gar kein Problem, wir bekommen sofort die Zimmerkarten in die Hand gedrückt und beginnen, alles aus dem WoMo ins Zimmer zu transportieren. Eine gute Idee, das ganze Gepäck hier schon vorher abzuladen und nicht mit dem Taxi von CruiseAmerica wieder hierher zu transportieren.


    Als alles ausgeladen ist, fahren wir zu CruiseAmerica, wo wir gegen 14 Uhr eintreffen. Wir werden nach aufgetretenen Problemen gefragt. Keine wesentlichen, wir waren halt zu blöd, das Radio zu bedienen, eine Schublade geht in engeren Kurven auf und die Tür klemmt etwas. Das wird notiert, anschließend geht es zur WoMo-Abnahme. Der CruiseAmerica-Angestellte ist ganz begeistert, wie sauber wir das WoMo abgeben, sowohl innen als auch aussen… Und ich hab mir noch Gedanken gemacht, ob auch alles OK ist?! Naja, umso besser. Nach Reifenpannen werden wir nicht gefragt, auch der Kratzer in der Windschutzscheibe fällt nicht auf. Wunderbar – die gesamte Abnahme ist in etwa 15 Minuten erledigt. Wir müssen noch kurz auf das Taxi warten, das uns zum Hotel zurück bringt.


    Dort angekommen, genießen wir erst mal den „Komfort“ eines geräumigen Badezimmers sowie nicht endenden warmen Wassers in der Dusche und einen Fernseher. Wir schauen uns zwei Folgen Friends an, bevor wir unsere Koffer gewichtsmäßig noch etwas optimieren sowie unsere 2 Campingstühle mit Ducktape zusammenkleben. Wunderbar, wir haben fertig gepackt, es ist kurz nach 18 Uhr – so sieht ein stressfreier letzter Urlaubstag aus! Schon gestern haben wir uns in den Reiseführern 3 Restaurants ausgeguckt und entscheiden uns jetzt für das „Simons & Seaforts“ in Downtown Anchorage. Ein kurzer Anruf dort stellt sicher, dass es auch geöffnet hat und wir lassen uns dann von einem Taxi hinbringen. Das Flair dort ist toll – da nicht sofort Plätze verfügbar sind, nehmen wir zuerst noch einen Drink an der Bar mit toller Aussicht aufs Meer. Nach etwa 30 Minuten ist unser Tisch (auch mit direktem Meerblick) dann fertig und wir genießen ein absolut leckeres (aber auch entsprechend teures) Abendessen: Als Appetizer teilen wir uns Lollipop-Scallops mit Räucherlachs, danach gibt’s einen Haussalat für Stephan und einen absolut leckeren Gardensalat mit Beeren und Raspberry-Vinaigrette für mich. Als Hauptgang dann Lachs für Stephan sowie für mich die Spezialität des Hauses: Heilbutt, gefüllt mit Krabben-Macadamia-Stuffing. Das ist geschmacklich echt ein Traum!!! Nach dem Dessert gibt’s nochmal einen Absacker an der Bar und anschließend lassen wir uns gegen 22 Uhr vom Taxi wieder zurückbringen und schauen noch etwas fern – aber nicht zu lange, denn morgen um 6 Uhr klingelt schon wieder der Wecker.


    Gefahrene Meilen: 25
    Übernachtung: Coast International Inn, Anchorage


    Gruss


    Stephan

    Zitat

    Original von WeiZen
    Ich muß es nun los werden, wenn Euch Nachts so kalt war, warum lasst Ihr die Heizung nicht durchlaufen? Dieses Jahr im Mai war es Nachts ja auch nicht wärmer als in Alaska, so raannte sie bei 65°F die ganze Nacht und wenn ich morgens wach wurde habe ich auf 70°F erhöht.
    Licht haben wir auch immer angemacht, auch ohne Hookup.
    Bevor ich allerdings was mit Tiriyaki essen muß, ich bin mal grad beim Mac.
    Wer es nicht kennt, ist sowas wie Sauerbraten vom Japaner. :gg:
    Auch den esse ich nicht, den Sauerbraten, den Japaner na klar auch nicht, nur Hamburger oder Frankfurter, vereinzelt auch Nürnberger. :gg:


    Also ich glaub nicht das die Heizung die ganze Nacht durchlaufen kann ohne Hookup. Und da hab ich lieber keinen.
    Und bei 70 Grad im WoMo könnt ich nicht pennen - viel zu warm....


    Tja so verschieden sind die Geschmäcker. Bevor ich zum Mac geh kill ich lieder was drausen oder mach Diät. :gg:


    Gruss


    Stephan

    Mittwoch, 24.09.2008


    Heute morgen sind wir trotz der anstrengenden Wanderung gestern wieder etwas früher wach. Ab jetzt müssen die letzten Reste aus dem Kühlschrank verbraucht werden: Daher gibt es heute das letzte noch verbliebene Rührei zusammen mit den angebratenen Schinkenresten zum Frühstück. Und natürlich wie üblich unseren Kaffee.


    Anschließend machen wir uns auf zur Fahrt Richtung Seward. Draußen regnet es immer noch in Strömen, die Wolken hängen total tief und der Beginn der schneeüberzuckerten Zone in den Bergen ist heute nacht auch wieder ein ganzes Stück nach unten gerutscht. Gott sei Dank haben wir da gestern den Harding Icefield Trail schon gemacht – heute wäre an diesen Trail nicht im Entferntesten zu denken!


    In Seward wird zuerst noch einmal unser RV vollgetankt, schon an der Tankstelle entsorgen wir den Müll von gestern – denn bei einem „no fee – no service“-Campground gibt’s leider auch keine Mülleimer mehr. Die großen Sachen, die wir nicht mit nach Hause nehmen wollen (wie z.B. Wasserkanister, unseren Billig-Grill, …) entsorgen wir dort im Dump-Container. Nachdem alle notwendigen Arbeiten erledigt sind, machen wir uns auf den Weg zum Alaska Sealife Center, das am südlichen Ende der Stadt direkt am Meer gelegen ist.



    Der Parkplatzgröße nach zu urteilen, ist hier im Sommer einiges mehr los als jetzt. Wir gehen die wenigen Meter bis zum Eingang zu Fuß und sind froh, als wir dort wieder im Trockenen sind. 20 $ Eintritt pro Person ist nun ja auch nicht gerade extrem wenig, aber gemäß unseren Reiseführern und verschiedener Reiseberichte soll sich das ja lohnen. Die Ausstellungen beginnen im ersten Stock. Hier gibt es erst einige Infotafeln über die Ureinwohner hier, deren Bezug zum Meer und zum Sealife, verschiedene geologische Informationen, Aufbau der Fische, Unterscheidung der Arten, Entwicklung in den letzten Jahrzehnten, usw. usw. Alles ist gut erklärt und anschaulich dargestellt.


    Anschließend werden einige – wenige Bewohner – der jeweiligen Uferregionen gezeigt sowie erste Aquarien.



    Danach kommt man in eine große Halle, rechts geht es zu der hands-on-Ausstellung, die aber im Vergleich zu der im Monterey Sea Aquarium relativ klein ist. Nichtsdestotrotz ist sie trotzdem recht nett angelegt, auch ein großer Oktopus wird hier gezeigt.



    Von den Fenstern hat man Ausblick auf die im Freien im Erdgeschoß gelegenen Aufzuchtbecken des Sealife-Centers mit Harbor seals und sea otters. Hier werden in Not geratene Tiere wieder aufgepäppelt und anschließend auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet, bevor sie wieder dort ausgesetzt werden.



    In einem kleinen Raum nebenan gibt es noch eine kurze Filmvorführung. Auf der linken Seite sind drei Freiluftbecken, die bis ins Erdgeschoß hinuntergehen. Im ersten sind hauptsächlich Enten und Puffins zu sehen, im Wasserbereich schwimmen dort die „kleineren“ Fische.



    Im zweiten Becken schwimmt ein rießig großer Stellar’s sea lion und im dritten sind mehrere harbor seals aktiv. Die sind auch total süß zu beobachten. In der Inneren des Gebäudes folgt im 1. Stock nun noch eine Ausstellung zu den verschiedenen Lachsarten Alaskas. Nun geht es hinab ins Erdgeschoß. Hier gibt es nun einige kleinere Becken mit speziellen Tierarten wie Tiefseefischen, verschiedenen Alaska-Krabben sowie den hier lebenden Quallen.



    Hier kann man auch von unten einen Blick in die Außenbecken werfen. Nett zu beobachten, wie die Puffins und Enten ins Waser eintauchen, nach Nahrung suchen und dann – so plötzlich wie sie eingetaucht sind – wieder nach oben zum Atmen emporgleiten. Nach gut 2 ½ Stunden sind wir dann schon am Ende der Ausstellung angekommen. Wir schlendern noch kurz durch den – gut gemachten – Souvenirshop, wo ich noch einen Kühlschrankmagneten erstehe.


    Anschließend fahren wir mit dem RV nochmals zum Exit Glacier. Als erstes gibt es Mittagessen – wir haben noch eine Dose Minestrone und eine Dose Mais übrig. Diese werden kurz aufgewärmt und sind zusammen mit dem restlichen Brot unser Mittagessen.


    Anschließend gehen wir ins Visitor Center. Stephan erkundigt sich, warum der Schnee auf den Schneefeldern rund um den Gletscher beim Harding Icefield Trail so rosa gefärbt ist – wie schon von uns vermutet, sind das Algen, die auf dem Schnee wachsen. Ich kaufe mir noch ein dünnes Buch über den Kenai Fjords National Park, das ich mir schon in Seward im Visitor Center angeschaut hatte – und ein Magnet vom Nationalpark muss natürlich auch noch mit nach Hause. Besonders groß ist die Auswahl nicht: es gibt nur ein Motiv mit dem Exit Glacier drauf.


    Da es immer noch regnet, ziehen wir uns jetzt wetterfest an und machen uns dann nochmals auf den Weg zum Exit Glacier. Heute wollen wir die kurzen Trails im Tal laufen (insgesamt ca. 1 Meile), die direkt an den Gletscher führen. Zuerst geht es ein ganzes Stück durch den Wald und immer wieder halten wir jetzt auch hier Ausschau nach Bären zwischen den Sträuchern – aber im Gegensatz zu gestern bleibt es heute ruhig. Wir kommen zuerst an einem Aussichtspunkt ein ganzes Stück vor dem Gletscher vorbei – hier sieht man ihn aber dafür im gesamten. Am Wegesrand stehen nun immer Jahreszahlen, die anzeigen, bis wohin der Gletscher in den jeweiligen Jahren noch reichte.



    Insbesondere zwischen 1957 und 1967 sowie wieder seit 1997 ist dabei ein extremer Rückgang zu beobachten. Anschließend geht es – so wie gestern – etwas steiler bergauf. Da spüre ich das erste Mal meine von gestern schon beanspruchten Muskeln – so richtig wird sich der Muskelkater aber erst heute abend bemerkbar machen. Aber heute geht es ja - im Vergleich zu gestern - nur ganz kurz bergauf. Nach ein paar Minuten sind wir auf Gletscherhöhe angelangt und können von oben einen Blick auf das Ende des Exit-Glacier werfen. Schon beeindruckend diese Eismassen und die blaue Farbe, die immer wieder hervorblitzt. Leider sind die Berge ringsum noch weit mehr in Wolken gehüllt als gestern.



    Nun führt uns der Weg wieder hinab zu Gletscherzunge. Hier sieht man deutlich sowohl die bereits abgebrochenen und jetzt schmelzenden Eisbrocken, als auch die Abbruchkante der nächsten abstürzenden Gletscherstücke, die sich aber noch nicht gelöst haben.



    Es knirscht und knistert umso lauter, je dichter man an den Gletscher herankommt und die Temperatur sinkt merklich. Wir steigen durch einen kleinen Abfluß des Gletschers hindurch und stehen nun direkt unterhalb – hoffentlich gibt er nicht genau in diesem Moment nach! Aber das Ganze ist schon sehr beeindruckend! Langsam müssen wir uns nun auf den Rückweg zum RV machen.



    Gegen 15.30 Uhr machen wir uns auf die Fahrt nach Anchorage, wo wir morgen nachmittag das RV abgeben müssen. Es geht nun auf dem Seward Highway wieder nach Norden. Je höher wir kommen, umso näher rücken die Neuschneefelder an die Straße heran – am dichtesten sind sie am Turnagain Pass.



    Kurz danach kommt auch schon die Abzweigung zum Portage Glacier und nach Whittier – hier sind wir vor ein paar Tagen auf der Kenai Peninsula angekommen. Aber diesmal bleiben wir auf dem Seward Highway und fahren weiter Richtung Anchorage. Schon bald sehen wir das Ende des Turnagain-Arms. Hier musste Cook auf der Suche nach einer Durchfahrt vom Pazifik zum Atlantik am Ende dieses Fjordes wieder aufgeben und wenden - daher der Name „turnagain arm“. Dieser ist auch bekannt für seinen extrem hohen Tidenhub, allerdings haben wir hierfür keine aktuellen Zeiten und können uns daher nicht darauf einstellen.



    Der Verkehr wird nun immer dichter, man merkt, dass wir langsam näher an Anchorage herankommen. Wir halten nochmals am Beluga Point, wo man noch vor nicht allzu langer Zeit relativ häufig Belugawale gesehen hat. Aber diese machen sich wohl seit wenigen Jahren recht rar. Immerhin hat man – soweit dies bei diesem Nebel möglich ist – einen recht schönen Blick auf die umliegenden Berge und den Turnagain Arm. In Anchorage bietet sich das gleiche Wetter, das wir auch beim Verlassen der Stadt vor über 3 Wochen erlebt haben – Regen und Nebel. Irgendwie ist hier alles so schnell, so laut und so hektisch. Wie sagen die Alaskans immer: „Alaska ist von Anchorage aus in jede Richtung 20 Minuten“ – recht haben sie! Was uns vor drei Wochen noch als winzige Provinzstadt in Erinnerung geblieben ist, erscheint uns nach drei Wochen in der Natur nun als riesige, hektische Stadt.


    In der Stadt fahren wir nun als erstes zu einem Walmart und suchen nach einem Gepäckstück, um unsere Campingstühle mit nach Europa zu nehmen. Doch ein Gepäckstück mit über 1,10 m Länge ist leider nicht aufzutreiben. Daher beschließen wir, die beiden Stühle einfach mit genügend Klebeband zu verpacken und so aufzugeben.


    Nun geht es auf die Suche nach einem Campground. Leider hat unser Campground von der ersten Nacht schon seit Anfang Sept. geschlossen, daher müssen wir uns nach einer anderen Alternative umsehen. Den ersten ausgewählten Platz gibt es leider nicht mehr - dort steht jetzt ein „Fred Meyer“-Supermarkt. Da es nun schon nach 19 Uhr ist, haben wir keine große Lust mehr zum Suchen und so muss eben der nächste hier liegende Campground dran glauben – es ist der „Golden Nugget Campground“. Immerhin wird dies der deutlich teuerste Platz unseres Urlaubs mit 45 $ - aber staatliche (und damit hübsche) Plätze gibt es ausser dem bereits geschlossenen Centennial Park leider sowieso hier nicht. Daher nehmen wir nun halt das dritte mal im Urlaub – diesmal eher gezwungener Maßen – einen Fullhookup-Platz. Um dies wenigstens dann zu nutzen, wird erst mal die Heizung angeschaltet und das WoMo hell erleuchtet.


    Zum Abendessen gibt es nun die restlichen zwei Gerichte aus der Tiefkühltruhe – Chicken Nuggets und Chicken Teryiaki. Somit ist nun auch die Tiefkühltruhe leer. Langsam geht uns auf, dass wir eigentlich auch heute nacht noch in Seward hätten bleiben können. Nach dem Exit Glacier schon mal alles im RV etwas zusammen packen und das Womo rausputzen. Anschließend Seafoodessen in Seward und nochmals auf einem netten Campground im Wald irgendwo übernachten. Dann morgen früh nach Anchorgage zurückfahren – das wäre wohl die cleverere Alternative gewesen. So sind wir halt stattdessen für teures Geld auf einem typischen Fullhookup-Platz gelandet mit dem üblichen Großstadtlärm anstatt Vogelgezwitscher und Regentropfen zu hören. Aber das nächste Mal sind wir da auch schlauer!


    Da wir nun Strom haben, werden auch nochmals alle Akkus aufgeladen, nebenher wie üblich die Photos gesichert und vor dem Zubettgehen schreibe ich den Reisebericht, während Stephan schon mal nach Seafood-Restaurants schaut, wo wir morgen abend noch mal schön essen gehen können.


    Gefahrene Meilen: 175
    Übernachtung: Golden Nugget Campground, Anchorage, AK



    Gruss


    Stephan

    Dienstag, 23.09.2008


    Heute nacht schlafe ich ziemlich schlecht, da es doch ziemlich abkühlt und mich etwas fröstelt. Mein wärmerer Schlafanzug wäre zwar nur einen Handgriff entfernt, aber dafür bin ich dann doch zu faul und schlafe irgendwann wieder ein. Als ich das nächste Mal aufwache und die Heizung anmache, schaue ich gar nicht auf die Uhr und denke mir, daß es wohl wie immer gegen 8 Uhr sein wird. Als es angenehm warm ist und ich aufstehe, stelle ich jedoch fest, dass ich mich da wohl um eine Stunde verguckt hatte – es ist schon nach 9 Uhr! Toll! Dabei wollten wir doch heute den Harding Icefield Trail machen, für den mindestens 6 Stunden veranschlagt sind. Dann aber mal flott! Wir schaffen es tatsächlich, inklusive Kaffeetrinken um kurz nach 10 vom Campground zu fahren. Es geht auf direktem Weg zum Parkplatz am Exit Glacier. Vor Antritt des Trails erkundigen wir uns noch im Visitorcenter, ob Trail und Wetter heute OK sind. Dabei werden wir von der Parkrangerin „beraten“, die neulich schon mit auf dem Schiff bei der Fjord-Tour war – und sie erkennt uns sogar wieder! Sie stellt noch fest, dass wir ja recht gut ausgerüstet seien und gibt ein uneingeschränktes OK für den heutigen Tag – dann nichts wie los! Noch scheint die Sonne, lediglich oben an den Berggipfeln ziehen ein paar Wolken rein, dort scheint es leicht zu schneien. Die 0,4 Meilen bis zum Trailhead auf geteerten Wegen bringen wir schnell hinter uns, dort gehen dann auch die (kurzen & ebenen) Trails zum Fußende des Exitglaciers ab.


    Wir halten uns rechterhand, dort ist auch nochmals eine Infotafel mit den notwendigen Ausrüstungsgegenständen (Essen, Getränke, richtige Kleidung,…), Verhalten bei Bär- und Elchbegegnunen sowie eine Trailbeschreibung. Der Gesamttrail ist oneway „nur“ knapp 4 Meilen lang, steigt auf dieser Strecke aber etwa 3000 Fuß (knapp 1000 Höhenmeter) an. Kurz geht es noch eben durch den Wald, aber dann kommt schon ein recht steiles Stück, bei dem es auf Felsen in einem Bachbett bergauf geht.



    Anschließend durchqueren wir ein kleines Waldstück und waten durch einen kleinen Wasserfall. Langsam wird uns warm und es wird Zeit, die ersten Kleidungsstücke im Rucksack zu verstauen. Der Bewuchs entlang des Weges wird nun immer dichter, hauptsächlich handelt es sich hierbei um Farne sowie verschiedene Beerensträucher. Anfangs sind es hauptsächlich Cranberries, als wir weiter nach oben kommen gibt es dann auch viele Himbeeren. Nach einer guten Stunde Gehzeit erreichen wir einen freien Bergrücken.



    Von hier aus kann man sowohl einen ersten Blick von oben auf den Exit Glacier werfen als auch einen ersten Blick Richtung Harding Icefield schweifen lassen (wenn auch noch aus relativ weiter Entfernung).



    Da dort relativ viele Leute stehen, machen wir nur kurz Photos, bevor wir weiter gehen. Wir werden dabei noch auf einen Schwarzbären aufmerksam, der ganz oben lediglich als kleiner schwarzer Punkt sichtbar ist. Da haben wir doch in den letzten Wochen schon deutlich näher Bären gesehen!



    Es geht nun nochmals ein ganzes Stück in Serpentinen auf einem schmalen Pfad zwischen den Beerensträuchern empor. Ganz allmählich wird der Bewuchs nun immer niedriger, zu Fuß registriert man diese Veränderung der Vegetation mit steigender Höhe doch noch deutlicher, als wenn man die Pässe nur mit dem Auto oder RV erklimmt.


    Nach gut 2 Stunden Wegzeit erreichen wir den nächsten Aussichtspunkt – die Aussicht auf den Exit Glacier und das Harding Icefield sind einfach traumhaft, wir können uns gar nicht satt daran sehen.



    Noch toller wäre es natürlich, wenn wir dazu noch Sonne und einen tiefblauen Himmel hätten. Aber leider sind die Berggipfel in Wolken gehüllt und es macht auch den Eindruck, dass diese langsam weiter nach unten ziehen.



    Aber es sind noch einige Leute vor uns auf dem Trail, also haben wir keine Bedenken, noch ein Stück weiter zu gehen. Allmählich hört der Bewuchs nun ganz auf und wir queren ein langes Geröllfeld. Links und rechts am Wegesrand sind auch schon ein paar kleine Schneefelder. Auf halber Höhe des Geröllfeldes queren Bergziegen (Mountain goats) direkt unseren Trail!



    Bisher hatten wir diese Tiere ja immer nur als kleine weiße Punkte in weiter Entfernung gesehen, da ist das natürlich schon genial!



    Zusätzlich sehen wir auch noch einen Steinadler (Golden Eagle) über uns hinweg fliegen!


    Nach kurzer weiterer Strecke überqueren wir eine kleine Bergkuppe. Nun fängt es leicht an zu schneien, anfangs sind es aber nur wenige kleine Flocken. Passend dazu führt der Trail nun immer öfter quer durch einige Schneefelder. Anfangs sind es immer nur kurze Wegstücke, doch dann werden es immer längere Strecken. Die Schneefelder sind seltsam rot an der Oberfläche, das ist ein netter Kontrast zum stellenweise tiefblauen Exit Glacier! Im Visitor Center wird uns am nächsten Tag erklärt werden, daß es sich um bestimmte Bakterien/Algen handelt, die sich dort angesiedelt haben.



    Hier überlegen wir auch kurz, ob wir umdrehen sollen, aber da sehen wir schon oben in geschützter Lage die Schutzhütte, die 300 m vor dem Ende des Trails liegt. So kurz vor dem Ziel geben wir dann doch nicht auf!



    Es geht nun hauptsächlich auf Schnee bergauf, das ist dann schon recht anstrengend, aber es ist ja nicht mehr weit. Gegen 14:00 Uhr erreichen wir die Schutzhütte und tragen uns dort ins Summit Traillog ein.



    Hinter der Schutzhütte geht der Trail relativ eben und auf größtenteils schneefreien Schotterwegen weiter. Wir gehen also noch etwas weiter und hoffen auf ein paar schöne Einblicke ins Harding Icefield.



    Dies gelingt auch, allerdings ziehen nun die Wolken immer tiefer, daher kann man die Umrisse der dahinter aufragenden Berge leider nur erahnen. Die unendliche Weite dieses Eisfeldes, welches mehr als 10 Gletscher im Kenai Fjords National Park speist, ist schon sehr beeindruckend! Leider ist mit den Wolken im Hintergrund nur schemenhaft erkennbar, wo das Icefield aufhört und die Wolkendecke beginnt.



    Gut 3 Stunden haben wir nun also für den Aufstieg benötigt. Eigentlich gar nicht so schlecht, nachdem am Trailhead eine Gehzeit von 6-8 Stunden für den Roundtrip veranschlagt war. Nach kurzer Pause beginnen wir dann gegen 14:20 Uhr mit dem Abstieg. Auf den Schneefeldern bergab ist es trotz Trekkingstiefeln relativ rutschig und wir kommen nur langsam vorwärts. Die Mountan goats von vorhin haben sich in der kurzen Zeit schon sehr weit nach oben in die Berge verzogen, jetzt sind sie wieder kleine weiße Punkte, die weit oben auf dem Geröllfeld schlafen. Immer wieder hat man auch schöne Ausblicksmöglichkeiten auf den Exit Glacier – die blaue Farbe und die tiefen Gletscherspalten sind schon absolut beeindruckend.



    Vom nächsten Aussichtspunkt geht es nun recht zügig in Serpentinen bergab.



    Immer wieder essen wir einige der am Wegesrand wachsenden Himbeeren, sie sind etwas säuerlicher und fester im Biß als die von zuhause Bekannten. Langsam kommen wir nun wieder in die Zone, in der der Bewuchs etwa Stephans Körpergröße erreicht. Plötzlich hören wir es direkt vor uns im dichten Gestrüpp rechts des Weges rascheln. Wir bleiben sofort stehen und schauen uns um – da sitzt doch tatsächlich direkt vor uns (etwa 3 Meter entfernt) ein großer Schwärzbar oberhalb des Weges im Gestrüpp, bewegt sich nach unten und isst genüßlich Himbeeren. Uns scheint er zum Glück bisher nicht bemerkt zu haben. Wie wir es überall gelesen haben, gehen wir rückwärts und unterhalten uns in normaler Lautstärke, bis wir eine sichere Entfernung zum Bär erreicht haben. Übrigens gar nicht so einfach, auf einem steilen und holprigen Trail rückwärts bergauf zu gehen! Leider befindet sich nun aber zwischen uns und dem Bären eine Kurve, daher können wir nicht genau beobachten, wohin sich der Bär bewegt. Wir geben ihm daher mal 10 Minuten Vorsprung, bevor wir langsam wieder um die Kurve blicken. Diesmal sehen wir den Bären mitten auf dem Weg laufen. Sofort bleiben wir wieder stehen, auch diesmal hört und sieht er uns nicht und verschwindet nach kurzer Zeit linkerhand bergab zwischen den Himbeersträuchern. Wir sind so erschrocken, daß das unser einziger Schnappschuß vom Bär geblieben ist.



    Nun ist er zwar weg vom Trail, aber wir wissen leider nicht, wie weit. Ausserdem sind wir uns nicht sicher, wie der Trail weitergeht. Wenn in kurzer Entfernung eine Kurve kommt, würden wir dem Bären ja auf dem nächsten Serpentinenstück wieder begegnen! Daher warten wir noch eine ganze Zeit ab, bevor wir uns langsam vorwärts bewegen, immer mit nervösem Blick auf die Himbeersträucher am Wegesrand. Bei jedem Knacken bleiben wir erschrocken stehen und hören, wie sich der Bär langsam nach unten bewegt.
    Glücklicherweise führt der Trail jedoch nun noch ein ganzes Stück geradeaus, so daß wir uns vom Bären immer weiter entfernen.


    Nach einiger Zeit erreichen wir nun den ersten Aussichtspunkt auf der Bergkuppe wieder, hier hat man relativ freie Sicht in alle Richtungen. Nun machen wir uns recht zügig an den weiteren Abstieg, bevor der Bär uns evtl. doch wieder einholt. Auch nach Fotografieren ist uns nun nicht mehr so zumute, daher gibt es nun keine Bilder mehr. Das liegt aber auch daran, daß dieses letzte Teilstück hautpsächlich durch Wald und Gestrüpp führt und es kaum noch Aussichtspunkte gibt. Wer nur einen Teil des Harding Icefield Trails gehen möchte, muß daher aus unserer Sicht zumindest die ersten 1 ½ Stunden bergauf gehen, damit es sich lohnt – erst hier hat man dann die schönen Aussichtsstellen.


    Je weiter wir bergab kommen, umso mehr zieht es nun oben in den Bergen zu und wir sind froh, uns rechtzeitig auf den Rückweg gemacht zu haben. Ohne weitere Bärenbegegnung erreichen wir dann wohlbehalten gegen 17 Uhr den Trailhead. Hier tragen wir unsere Rückkehr ein und vermerken, dass wir den Bären auf dem Trail gesehen haben. Da an der Infotafel steht, dass man jede Bärenbegegnung den Parkrangern melden soll, geben wir noch kurz am Visitor Center Bescheid. Obwohl es schon geschlossen hat (17 Uhr ist Schließung), werden wir noch kurz angehört und die Info (sowie die Info, dass noch 4 Personen auf dem Rückweg sind) an die Nachtpatrouille weitergegeben.


    In der Zwischenzeit hat es sich nun eingeregnet und die Berggipfel sind gar nicht mehr sichtbar. Da haben wir ja tagsüber noch mal Glück gehabt, und es war sicher eine gute Entscheidung, den Trail heute (und nicht morgen) zu gehen. Zurück am Campground gibt es vor dem Abendessen erst mal ein „Bär-Bier“. Leider geht es nun langsam auf das Ende unseres Urlaubs zu – übermorgen nachmittag müssen wir schon in Anchorage unser Wohnmobil abgeben. Zum Abendessen gibt es daher die letzten Vorräte: Fertignudeln mit Thunfischsoße. Danach noch die üblichen Abendarbeiten, mal sehen, wie das Wetter morgen noch mitspielt.


    Gefahrene Meilen: 46
    Gelaufene Meilen: 8.8



    Gruss


    Stephan


    Naja da ich von Fußball so mal gar keine Ahnung hab mach ich trotzdem einfach weiter....


    Aber ich wünsche Dir auf jeden Fall einen tollen Urlaub!!!


    Nach dem Urlaub ist immer vor dem Urlaub und Alaska immer eine Reise wert :wink4:


    Gruss


    Stephan

    Montag, 22.09.2008


    Heute schlafen wir mal wieder richtig schön aus – hat schon auch was, mal wieder ein ordentliches Bett! Daher gehen wir dann erst kurz vor 9 zum Frühstück, da ist die Truppe zum Heilbutt-Fischen schon längst los. Wir können Sie von weitem noch beim Hinausschippern aufs Meer schippern, währenddessen wir ein absolut leckeres Frühstück mit Hackfleisch-Tortilla, frischem Obst, Kaffee sowie frischgepresstem Orangensaft genießen. Als wir während des Frühstücks nach draussen schauen, sehen wir auf dem Deich schon wieder einen Bären laufen! Das ist doch mal echt eine tolle „Frühstücks-Kulisse“. Bei diesem Ausblick bleiben wir natürlich noch eine ganze Weile sitzen. Bevor wir dann losziehen, unterhalten wir uns nochmals ausgiebig mit David, der uns noch einiges über die Lodge erzählt.



    So wird es dann schon kurz nach 11 Uhr, bevor wir uns nochmals etwas auf Erkundungstour begeben. Stephan zieht heute keine Gummistiefel mehr an, da er von gestern schon eine Blase am Fuß und Druckstellen am Bein hat. Allerdings behindert ihn das heute schon etwas. Wir marschieren nochmals Richtung Creek, allerdings erreichen wir recht schnell einen Punkt, an dem ohne Gummistiefel kein Vorwärtskommen mehr möglich ist.



    Eigentlich wollen wir nochmals vor zum Meer, allerdings ist der Creek überall so tief, dass wir ihn nicht queren können. Daher wandern wir eben einfach ein Stück am Creek entlang und beobachten dort die Vogelwelt.




    Gegen 14 Uhr sind wir wieder zurück an der Lodge und schauen uns dort vor dem Mittagessen noch etwas um.



    Anschließend gibt es frisch getoastete Sandwiches mit leckerer Füllung, Gemüsesuppe mit Fleisch und Nudeln sowie leckere Kekse zum Nachtisch. Diesmal können wir während des Essens den Besitzer des „Nachbar“-Grundstücks beobachten, wie er direkt vom Weg losfliegt, der an der Lodge vorbeiführt. Hier ist fliegen so normal wie bei uns das Autofahren!


    Gegen 15 Uhr kommen auch unsere Angler wieder zurück und haben viel zu erzählen. Allerdings haben sie nur sehr wenig gefangen, auch keinen Heilbutt. Gegen 16 Uhr werden wir dann (gemeinsam mit unseren 2 Mitfliegerinnen) abgeholt und zum Strand gebracht. Schon kurze Zeit später landet dort auch wieder der Flieger, der uns nach Soldotna zurückbringen soll. Doch zuerst einmal steht noch Arbeit an: Ein ganzer Berg an lang haltbaren Vorräten (Konservendosen, Toilettenpapier,…) muss erst noch ausgeladen und auf die bereit stehenden 4-Wheeler verteilt werden.



    Diese werden jetzt über den Winter erstmal in der Lodge eingelagert. Hier wird jeder Leerflug für solche Transporte genutzt.


    Doch was ist das? Um genügend Platz für die ganzen Waren zu schaffen, hat unser Pilot nur 2 Sitze (zusätzlich zu seinem) dabei! Er wurde wohl nicht informiert, dass wir heute 4 Passagiere sind!? Daher guckt er erst etwas erstaunt, aber nach kurzer Zeit findet sich doch eine gute Lösung für alle. Auch der Rückflug ist wieder sehr angenehm und wir haben nochmals eine gute Aussicht. Stephan darf diesmal den Logenplatz direkt neben dem Piloten einnehmen. Die Landung in Soldotna verläuft problemlos und schon sind wir wieder zurück an unserem Wohnmobil.


    Trotz der Kälte in der Nacht läuft das Wohnmobil auf Anhieb und zum Glück sind auch unsere Wassertanks nicht eingefroren. Somit brechen wir am späten Nachmittag wieder Richtung Seward auf. Wir nutzen jedoch die Infrastruktur in Soldotna und erledigen ein paar kleinere Einkäufe sowie tanken nochmals voll. Unterwegs bieten sich jetzt wieder wundervolle Bergblicke.



    Auf dem Kenai Lake sehen wir noch Tundra Swans schwimmen, da muß natürlich auch nochmal angehalten werden. Allerdings sind wir nicht die einzigen dort, es muß also erst einmal ein freier Halteplatz gefunden werden, von dem die Schwäne noch zu sehen sind. Aber auch das gelingt uns noch.



    Da es uns vor 2 Tagen auf dem Primrose Campground schon sehr gut gefallen hat, übernachten wir auch heute wieder dort.



    Diesmal sind wir die einzigen Camper und können daher den hübschesten Platz direkt am Fluß belegen. So gefällt mir das! Vor dem abendlichen Grillen packen wir noch unser Gepäck vom Kurztrip zur Lodge aus, bevor es nach draußen geht.


    Wir stellen fest, dass wir nun auch deutlich mehr auf die Natur achten, als am Anfang des Urlaubs. Sofort fallen uns Fußspuren rund ums Wohnmobil auf und wir vergleichen sie mit den Abbildungen in unserem Artenbestimmungsbuch. Sie scheinen vermutlich von Luchs und Wolf zu sein. Nach einem kurzen Spaziergang zum Fluß werden dann endlich Hotdogs gegrillt.



    Es ist nochmal ein angenehmer Abend und das Lagerfeuer gibt schön warm, daher sind wir bis etwa 9 Uhr draußen. Bisher sieht das Wetter noch ganz gut aus und wir hoffen, dass es noch bis zu unserem kurz bevorstehenden Urlaubsende hält. Sollte das Wetter halten, steht morgen erstmal der Harding Icefield Trail an.


    Gefahrene Meilen: 82
    Übernachtung: Primrose Campground, Seward AK


    Gruss


    Stephan