Seniorenreise in den wilden Westen (live)

Leider hatte ich bis heute in Oceanside keinen richtigen Internetzugang. Etwas verspätet nun unser erster Tag.

From Switzerland to California
5. Mai 2010 / 1.Tag

Ungewohnt früh für ein Rentnerehepaar gab es bereits um 05:20 Uhr Tagwache. Die letzten Vorbereitungen wurden getroffen und punkt 08:20 Uhr stand unsere Nachbarin Susi vor der Tür um uns zur Bahnstation zu führen. Per S-Bahn ging es nach Bern und anschliessend mit dem Intercity nach Zürich-Flughafen wo wir um 10:50 Uhr eintrafen. Die Warteschlange beim einchecken am Business-Schalter war kurz und schon bald konnten wir die lange Wanderung Richtung Gate aufnehmen. Natürlich mussten unterwegs noch einige Dinge gekauft werden.

Einen ersten grösseren Halt gab es an der Security-Kontrolle. Hier scheinen anscheinend die Bestimmungen wieder einmal ein wenig verschärft worden. Im Rucksack hatte ich wie gewohnt meine Nikon D70, das GPS mitsamt Kabel und das Ladegerät für das Handy nebst einigen anderen Dingen. Bisher passierte das immer anstandslos, doch nun wollte die kontrollierende Lady (ich habe schon freundlichere gesehen) plötzlich den gesamten Inhalt ausgepackt haben. X(Leicht sauer - aber du bist ja gegenüber der Staatsallmacht ohnehin stets im Unrecht - musste ich mich wohl oder übel fügen.

Die zweite Kontrolle vor dem Gate war dann problemlos. Allerdings dahinter war es so was wie boring. Keine Verpflegungsmöglichkeit und nichts mehr. Selbst wenn du das WC aufsuchen wolltest musste man wieder durch diese Kontrolle. Herrgott war das Reisen früher einfach!!

Boarding war um 12:25 Uhr angesagt und die Verspätung von zehn Minuten war nicht allzu schlimm. Frohgemut stiegen wir ein schlürften unseren Welcomedrink und warteten der weiteren Dinge. Die liessen denn auch recht lange auf sich warten. 13:10 Uhr war der Start geplant, doch es blieb weiterhin ruhig bis sich der Captain ein erstes mal meldete und uns eine halbe Stunde Verspätung meldete weil verschiedene Zubringerflüge aus Brüssel, Frankfurt etc. verspätet seien. Aufatmen nach 40 Minuten, jetzt geht es los. Denkste, das rollen auf dem Taxiway fand bald einmal ein Ende und uns wurde eine weitere Verzögerung von 20 Minuten prophezeit weil erstens verschiedene Flugzeuge wohl wetterbedingt zuerst landen müssen und erst dann wir mit der Nummer 5 oder 6 an der Reihe wären. Genau eine Stunde und drei Minuten nach der Flugplanzeit waren wir endlich in der Luft.

Der Flug selber war zwar lang aber eigentlich problemlos. Die Verpflegung ausgezeichnet und nach etwas Weisswein zur Vorspeise, ein wenig mehr Rotwein zum Hauptgang und einem Cognac zum Kaffee war auch die richtige Bettschwere vorhanden um sich Richtung California zu schlafen.

Was wir am Flug merkwürdig fanden. Der Luftraum über Irland war an diesem Tag wegen der Aschewolke vom isländischen Stinker geschlossen, Doch unser Flug führte mitten über Irland. Dies allerdings in elf Kilometer Höhe.

Ankunft in Los Angeles war dann nur noch mit einer halben Stunde Verspätung um 17:10 Uhr. Immigration ohne Wartezeit und nachdem kurz darauf die Koffer auch da waren hatte auch der Drogenhund nichts dagegen einzuwenden, dass wir doch einige Kilo Schokolade und Biscuits importieren wollten.

Auch am Schalter bei National gab es keine Wartezeit, doch dann kam die grosse Ernüchterung an der Choice Line bei den Standard SUV. Die war recht karg bestückt und vor allem gab es kein einziges Fahrzeug mit Vierradantrieb. Zwar gab es einige neuere Dodge und solche Wagen, doch wir wollten einfach etwas anderes. Wir warteten und warteten, doch aus der Waschanlage wollte auch nichts rechtes kommen. Wir beharrten aber auf einem Vierradangetriebenen Fahrzeug und schliesslich wurde uns ein Jeep Cherokee Laredo WD4x4 gebracht. Ein Fahrzeug mit permanentem Vierradantrieb jedoch ohne Untersetzung, zwar nicht das Gewünschte und für uns daher bloss suboptimal.

So war es bereits 19:00 Uhr als wir uns auf den Weg Richtung Oceanside machen konnten. Zuerst mit stop and go, dann jedoch flüssiger fuhren wir Richtung Süden. Am Eingang von Oceanside nahmen wir noch in einem Denny's ein kleines Seniorenmenu (for people over 55) ein und um 21.15 Uhr langten wir nach 180 Kilometer Fahrt bei unseren Freunden an.

Natürlich gingen wir nicht sogleich schlafen, zuerst musste noch einmal etwas getratscht und getrunken werden. Trotzdem, so eine halbe Stunde vor Mitternacht waren dann auch die beiden Senioren bettreif.

Gefahren 180 Kilometer

Oceanside
6. Mai 2010 / 2.Tag

Wie es so nach der ersten Nacht ist waren wir natürlich bereits um fünf Uhr morgens wach. Wir konnten ja nicht gut unsere Gastgeber schon um diese Zeit wecken also trödelten wir noch ein wenig herum, ordneten dies und das und hielten uns recht lange im Badezimmer auf. Start zum Frühstück war um neun Uhr, Ende um elf Uhr, was eigentlich genug über unsere Aktivitäten aussagt.

Und da die Sonne schien und angenehmes Wetter herrschte liessen wir es uns vorerst im Patio wohl sein und wir mussten uns schon fast zwingen um doch noch die ersten Einkäufe zu tätigen. Erstes Ziel war der Wal-Mart am Vista Way in Richtung Escondido, den wir von früher her gut kannten. Doch was erwartete uns, der laden war wohl im Betrieb doch er wurde komplett umgestaltet. In diesen Làden war doch immer alles so einfach zu finden, doch nichts war mehr wie es früher war. Regale wurden herausgerissen eine halbe Abteilung war am alten Platz, die andere am Neuen. Crazy. Gut wir fanden für 15 $ unsere Kühlbox und auch die meisten anderen Dinge die wir aufs erste benötigten, doch dann gaben wir es auf. Unser Ziel war der nächste Wal-Mart der einige Kilometer in westlicher Richtung war. Doch was für eine "Freude", auch hier wurden die Kunden beim Eingang um Verständnis gebeten, dass es derzeit einige Umstellungen gäbe. Zuviel für uns, wir kehrten gleich um und visierten ein Mall in der Nähe an. Hier wurde Helga dann zum ersten mal fündig und eine Bluse wechselte in unseren Besitz über.

Am Abend zum Dinner gab es Besuch von Frank und Paula, zwei alten Freunden unserer Gastgeber, die wir von unseren früheren Besuchen her kannten. Frank war nach seiner Militärzeit als Oberst bei den Marines Banker, beide gehen altersmässig gegen die achtzig. Seit 1972 leben sie in Oceanside und wollen nun nächste Woche in die Nähe von Nashville Tennessee umziehen. Natürlich sich unsere Gastgeber alles andere als erfreut über den Wegzug ihrer Freunde. Eigentlich eigenartig, in diesem Alter noch einen derartigen Umzug ins Auge zu fassen.

Eigentlich ein ganz unspektakulärer Tag und trotzdem war es schön wieder einmal hier in dieser vertrauten Umgebung zu sein.

Da wir schon so oft hier waren gibt es natürlich auch vom zweiten Tag keine Bilder.

Gefahren: 30 Kilometer

Eigentlich wäre jetzt noch der gestrige Tag fällig. Doch jetzt muss ich ich zuerst mal zu meiner Helga an die Sonne auf den Balkon setzen und auf die Beach und den Pacific linsen.

Ernst

Zitat

Original von Canyonmurmel
Ernst, ich hab Euren Abflug verpaßt

Leider hab ich im Urlaub auch keine Zeit Deinen Live-Bericht zu verfolgen, das hol ich nach, wenn wir wieder daheim sind

Dir und Helga einen wunderschönen Urlaub mit bestem Wetter

Gruß

Sandra

Alles anzeigen

Auch euch weiterhin viel Spass. Ab Montag kommen wir euch ein enig näher geht es doch Richtung Osten.

Und jetzt müssen wir uns fein machen, geht es doch in unser Stammrestaurant in La Jolla.

Ernst

Es war schön und gut. Und vor allem wurden wir wie liebe alte Bekannte begrüsst. Doch später mehr darüber.

Ernst