Auf der Suche nach dem Raketenwurm

  • 05.06.2009 - Page - Grand Canyon




    Heute geht's zum Grand Canyon. Yipiee! :SCHAU:


    Zum Grand Canyon? Mo-ment! Wird der aufmerksame Leser (also der eine) jetzt denken. Da waren die doch schon.


    Richtig, aber heute geht's zum North Rim! Yipiee! :SCHAU:


    Wir hatten uns bei der Reiseplanung nicht entscheiden können, ob wir lieber zum North oder zum South Rim fahren. Da haben wir das Problem gelöst, indem wir einfach beide besuchen. Was sind wir schlau. ;)


    Ich muss jedoch zugeben, dass ich bis zuletzt daran zweifelte, ob diese Entscheidung die richtige war und mich nächtelang schlaflos im Bett wälzte. Was, wenn es da nicht schön ist? Oder das Essen nicht gut? Oder die Betten nicht in Ordnung? Oder der Service schlecht? Oder langweilig? Was, wenn wir uns da zu Tode langweilen, mit zwei Übernachtungen am South Rim und dann nochmals zwei(!) Übernachtungen am North Rim. Wir hatten überlegt, ob da nicht eine Nacht reicht, dann aber doch zwei Übernachtungen eingeplant, wegen morgen.


    Aber zuerst hatten wir auch in Page noch ein paar Sachen zu erledigen. Also auf zum Horseshoe Bend. Haben wir auch gleich gefunden. Da war schließlich ein Parkplatz mit Autos drauf. Da sind wir auch drauf gefahren und dann losgelaufen. Ihr kennt ja alle den Weg, daher brauche ich ihn nicht zu beschreiben. Als wir dort waren, haben wir runtergeschaut. Sieht schon interessant aus.


    Wir sind da dann ein bißchen am Rand rumgeturnt und haben versucht, gute Fotos zu schießen, am besten mit der gesamten Flussschleife drauf. Hat aber nicht geklappt. Das hier ist noch eines der besten.




    Der Rest der Gegend war auch schön. Mit Blümchen.Und anderen Pflanzen.




    Die Vermillion Cliffs im Hintergrund fand ich auch toll. Auf dem Rückweg haben wir dieses Reptil hier entdeckt und fotografiert: Reptil, Horseshoe Bend, AZ, Bilderrätsel #2918


    Zwar wieder kein Raketenwurm, aber immerhin. Eine Ähnlichkeit war ja schon vorhanden. :gg:


    Dabei sprach uns dann ein nettes deutsches Paar an. Da kein Strudel in der Nähe war, wir sind mit den beiden zurück zum Parkplatz gelaufen und haben uns dabei nett unterhalten. Obwohl wir Deutsche waren! Was sollen nur die Amerikaner denken!


    Wir sind dann als nächstes zum Walmart, denn ich Dussel hatte in der Lodge am Grand Canyon das USB-Kabel von meiner Kamera liegen lassen. Ich konnte folglich die Bilder nicht mehr auf meinen Computer sichern. Ich suchte also einen Ersatz, aber die hatten kein Kabel mit dem passenden Anschluss. Wir hatten schon gestern extra deshalb einen kleinen Elektroladen in Page aufgesucht, aber die hatten auch keines gehabt. Im Walmart gab's auch keines. Ich geriet langsam in Panik, denn die Speicherkarte füllte sich immer mehr und wie sollte ich dann weiterknipsen? :traen: Dann kauf ich halt eine zusätzliche Speicherkarte. Problem gelöst. Was war ich wieder schlau. ;)


    Es konnte weiter gehen mit der Knipserei.



    OK, das war jetzt wirklich langweilig, diese Kabel-und Speicherkartengeschichte. Und nicht halb so dramatisch wie die Fernglasgeschichte aus dem letzten Urlaub.




    Danach sind wir noch mal schnell so eben zum Glen Canyon Dam, Fotos machen, das hatten wir ja gestern versäumt.



    Das war's schon mit Page. Uns war klar, dass wir da nur an der Oberfläche gekratzt hatten, aber um die Gegend so richtig zu erkunden, hätten wir wohl ein anderes Auto gebraucht. Das ging aber ja bekanntlich nicht ("Was der an Benzin schluckt!").



    Also raus aus Page. Zuerst zur Navajo Bridge und zu Lee's Ferry. Die Navajo Bridge heißt wahrscheinlich so, weil da lauter Navajos ihre Ramschbuden haben. Da gibt's auch California Condors, aber nicht, wenn wir da sind. Dann halt nicht. Wir waren dort sogar im Visitor Center und ich habe dort zum zweiten Mal "Over the Edge" entdeckt und ein wenig drin geblättert. Das klang ja schon interessant. Vielleicht sollte ich mir das kaufen!? Hab ich dann aber nicht.




    Bei Lee's Ferry war es ziemlich warm, also heiß. Aber nett. Mir hat die ganze Gegend zwischen Page und dem North Rim übrigens wirklich gut gefallen.





    Hier beginnen also die Rafting-Touren durch den Grand Canyon und hier haben Bill Beer und John Dagett ihre "Schwimm-Tour" durch den Canyon begonnen. Die Strömung schien hier ziemlich stark zu sein.


    Die Fahrt entlang den Vermillion Cliffs fand ich sehr beeindruckend. Solche hohen Felsen. Ich steh' auf so was, falls ich das noch nicht gesagt haben sollte. Bei den Cliff Dwellers gab es auch eine Art Balanced Rock. Ich wäre ja gerne ausgestiegen un dzwischen den Felsen herumgehüpft, aber es war sehr windig, und der Sand wehte einem ins Gesicht. Das musste ich wirklich nicht haben. Mein schönes Gesicht! Wir sind daher leider gleich weitergefahren.




    Dann ging es ziemlich steil den Berg hoch. Aber die Aussicht war klasse. Wir haben ein paar Mal angehalten. Je höher wir kamen, desto kühler wurde es. Aber die Aussicht war echt klasse, hab ich das schon erwähnt? Daher auch zwei Bilder.





    Wir kamen durch Jakob Lake, eine Ansammlung von einer Tankstelle, einem Motel, Restaurant und Visitor Center. Dann ging es nach Süden. Die Landschaft war hier völlig anders. Wald halt. Und so grün, plötzlich alles so grün.


    Ich hoffe, das macht Euch nichts aus, aber hier gab es bis auf weiteres keine roten Steine. Dafür tote Bäume und dann wieder tiefgrüne Wälder mit satten grünen Wiesen.





    Die Strecke zog sich übrigens ziemlich. Schließlich waren wir aber da. Zum Glück. Erst einchecken in die Grand Canyon Lodge. Da gibt es ein großes Haupthaus mit Registration, Restaurant und so weiter. Die "Zimmer" sind weit verstreut. Das hier war unseres:




    Also eigentlich ist das mehr eine Doppelhaushälfte, da in jeder Hütte zwei Zimmer sind, also zwei Familien untergebracht sind. Die Zimmer waren sehr klein, aber irgendwie nett rustikal. Keine Wanne, aber Dusche und das reicht ja aus. Keine Klimaanlage, dafür Heizung. Die Klimaanlage brauchten wir nicht, die Heizung schon. Hier oben ist es deutlich kälter als am South Rim. Daher ist der North Rim im Gegensatz zum South Rim nicht ganzjährig geöffnet, sondern erst so ab Mitte Mai. Vorher kommt man hier eh nicht hin, weil dann meistens noch meterhoher Schnee liegt. Und weil das Klima hier auch ganz anders ist, schaut hier auch alles anders aus. Toll. Nach dem Einchecken eilten wir gleich zum Rim. Zum Bright Angel Point, das ist ein kleiner Aussichtspunkt in der Nähe der Lodge. Nicht weit weg, höchstens ein paar hundert Meter.


    Yipiee, ich war wieder am Canyon, und es war sooo schön hier, noch schöner als am South Rim. Ich hätte den Canyon am liebsten abgeknutscht.
    ;gk;
    Aber das ging nicht, dazu war er zu groß. Ist ja auch der Grand Canyon. ;)


    Ich fotografierte wie ein Weltmeister (also geschwindigkeitsmäßig, nicht qualitätsmäßig). War toll hier. Ganz anders als am South Rim. Nicht nur landschaftlich. Allgemein war die Stimmung hier irgendwie gemütlicher, weniger hektisch.





    Zwischendurch wollten wir einen Happen essen. Die Auswahl hier ist beschränkt. Es gibt ein Restaurant, eine Art Cafeteria und den Rough Rider Saloon. Im Restaurant reservierten wir für Morgen. Gar nicht so einfach, da eine Reservierung für die Zeit des Sonnenuntergangs zu bekommen. Wir haben es dann auch nicht ganz geschafft, wir haben nur was für kurz nach Sonnenuntergang bekommen. Auch nicht so schlimm, dann schauen wir uns den halt morgen von draußen an. Heute sind wir dann in diese Art Cafeteria. Nothing to write home about.


    Und dann raus zum Sonnenuntergang. Der Sonnenuntergang war großartig. All diese Farben. Die Felsen glühten.






    ST-gen-haft.



    Kommt auf den kleinen Bildern leider nicht so raus. Ich versuche es einmal mit einem Panorama, aber das ist auch nicht so perfekt geraten. Leider. :traen:


  • Wow, Deine Begeisterung über das North Rim spürt man förmlich, wenn man das liest :clab: :clab: :clab:


    Ich hatte ein ähnliches Problem, mein Kabel wollte plötzlich nicht mehr, ich hab mir dann einen Card-Reader für 8 $ im Wal Mart geholt, den nutze ich heute noch und die Kabel bleiben daheim


    Gruß


    Sandra

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von bikejoe
    ... und Ihr seid wirklich schlau! ;)


    Hmm, ich hatte 2003 ein ähnliches Problem, wir hatten unsere Adapterstecker in den Dosen in der Lodge gelassen. Das viel mir ein, als wir am Desert Tower waren. Also wieder return, da kommt Freude auf.


    Ein paar Tage später nochmal: Ich war so gewesen damals, endlich mal eine Reservierung bei Ruby's zu bekommen. So stand dem Ziel Zion nicht im Wege. Um 10Uhr standen wir dort auf dem Parkplatz und pakten unsere Piselotten zuammen. Doch wo war die Digiknipse. ?( Bei Ruby auf dem Zimmer :wut1: :wut1: Half nix. Mit dem Kommentar, Du zahlst die Tickets, raste ich nach Ruby zurück. Zuvor hatten wir angerifen, der Room Service hatte sie bereits an der Rezeption abgegeben. Brauchte ich 90 Minute für den Hinweg, stand ich nach nun nach 60 Minuten wieder bei Ruby und mit Aussteigen, Kamera holen, Restroom, 90 Minuten später wieder am Zion. Für Observation Point reichte es also wieder nicht. :wut1: :wut1: :wut1:
    Man war ich stinkig und ausgepowert von der Raserei.


    Mal sehen was mich dieses Jahr in die Quere kommt, letztes Jahr waren es die Kiddies.

  • Ich will da auch wieder hin :!! :!! :!!
    Uns hat es an der North Rim letztes Jahr super gut gefallen. Aus diesem Grund haben wir uns ja entschieden, dieses Jahr wieder einmal die South Rim zu erkunden. Offengesagt, weiss ich nicht, ob die uns nach der North Rim noch vom Hocker haut. ?(

  • Gut, dass Ihr jetzt alle mitbekommen habt, wie schlau wir sind, dann muss ich da jetzt nicht mehr ganz so oft darauf hinweisen.


    Zuerst noch einmal herzliches Danke an alle Mitfahrer, vor allem wegen Eurer vielen netten und lustigen Kommentare. Gut, dass Ihr den Bericht so schön auflockert. :!!



    Zitat

    Original von TjW279
    Wenn ich das so lese, war es vielleicht doch die falsche Entscheidung, den North Rim aus unserer Tour rauszulassen...


    Yup, war vielleicht doch die falsche Entscheidung :MG:



    @ Sandra & Silke: Das war schon blöd mit dem Kabel. Dass das einfach so ohne Green Card im Land bleibt. Und ich hätte nicht gedacht, dass man da nirgends ein passendes Ersatzkabel bekommt. Aber mit der zweiten Karte und dem dann später in Deutschland besorgten Cardreader war das Problem gelöst.




    @ Willi: Tolles Bild, sehr schöne Schuhe. Und das mit der 666, ich weiß nicht, da musst Du Dich schon noch ein wenig anstrengen...




    Zitat

    Original von WeiZen
    Man war ich stinkig und ausgepowert von der Raserei.


    Das glaub ich. Sehr ärgerlich so was. Hättest Du es Dir nicht nachschicken lassen können? Wir haben 2008 in Post Falls ein Fernglas vergessen und es erst in Coulee City bemerkt. Da war nix mehr mit zurückfahren, aber nach etlichen Telefonaten :rolleyes: hat es dann geklappt, dass uns das Teil per UPS in eines der nächsten Hotels nachgeliefert wird.

  • Zitat

    Original von PhilippJFry
    . Ich versuche es einmal mit einem Panorama, aber das ist auch nicht so perfekt geraten. Leider. :traen:


    Mich hat bei meinen Canyon Bildern auch gestört, das die immer so "diesig" waren.


    Dann habe ich bei Paint Shop Pro auf den Button: "Fotokorrektur für Doofe" :gg: gedrückt und dann ist der "Nebel" weg.


    Willi

  • 06.06.2009 - einfach nur am North Rim



    Yipieh! Geburtstag.



    Für mich eigentlich ein Tag wie jeder andere. Ich nehm solche Sachen nicht so wichtig. Also: keine Gratulationen, bitte. Und dass mir jetzt bloß keiner so einen Glückwunsch-Threat aufmacht. Aber weil ich heute Geburtstag hab, gibt's ein paar Bilder mehr.


    Und immerhin ein schöner Vorwand, sich heute einen schönen gemütlichen Tag zu machen, mit lecker Essen und so. Wir sind zwar ziemlich früh aufgewacht, aber den Sonnenaufgang haben wir trotzdem um ein paar Minuten verpasst. Zuerst einen Kaffee im Rough Rider Saloon geholt, dann auf dem Weg zum Rim ein paar Rehlein fotografiert und dann mit dem Kaffee an den Rim gesetzt. So muss ein Tag anfangen. Der Sonnenaufgang war nicht so spektakulär wie der Sonnenuntergang, vielleicht waren wir aber auch einfach zu spät dran. Schön war's trotzdem.




    Da sieht man auch ganz gut den nördlichen Teil des Bright Angel-Seitencanyons. Da unten verläuft der North Kaibab Trail. Der ist ziemlich lang und geht bis runter zum Fluss.




    Wir liefen wieder die kurze Strecke zum Bright Angel Point. Von dort konnten wir die Roaring Springs hören, also die Quellen, wo das ganze Wasser her kommt, Ihr erinnert Euch hoffentlich. Wer nicht aufgepasst hat und sich deshalb nicht erinnert, muss jetzt 100mal schreiben: Ich muss bei diesem schönen und literarisch wertvollen Reisebericht besser aufpassen. Oder sich einfach schämen.


    Danach zum Frühstück ins Restaurant. War echt gut und wir haben uns Zeit gelassen und oft am Buffet bedient. Tolle Aussicht von hier.




    Damit Ihr seht, wo wir heute überall unterwegs waren: http://www.nps.gov/grca/planyo…/upload/North-Rim-Map.pdf



    Gegen 9 Uhr sind wir dann zu einer Ranger-Führung. Nature Talk. Oder war's Ranger Walk? Ich glaube letzteres, denn wir sind ein bißchen am Rim und kurz dahinter rumspaziert. Der Ranger erzählte lauter interessante Sachen über die Flora und Fauna am North Rim. Leider hab ich das meiste vergessen und der Rest ist nicht sooo erwähnenswert. Aber die Gegend war schon interessant und schön. Ganz anders als am South Rim. Aber das ist ja kein Wunder, bekanntlich ist der North Rim ca. 300 Meter höher. Und deshalb viel kühler. Nachts waren es übrigens nur um die Null Grad. Aber die Heizung hat gut funktioniert.


    Wir spazierten mit dem Ranger durch die Gegend und plauderten ein wenig mit den anderen Teilnehmern. Ich habe dabei ein wenig Wald fotografiert.





    Unter anderem zeigte uns der Ranger einen Baum und meinte, wir sollten uns alle ein Astloch suchen und die Nase reinstecken. Taten auch alle. Mir fiel dabei nichts besonderes auf. Roch halt nach Baum. Aber die anderen - meine Frau eingeschlossen - setzten gleich einen Kennerblick auf und meinten übereinstimmend, dass es im Loch nach Schokolade roch. Naja, wenn alle das meinen wird's schon stimmen. Sollte ich mir jetzt Sorgen um meine Nase machen? :nw: Egal. Wie der Baum heißt, weiß ich leider nicht mehr.


    Wir gingen dann mit der Gruppe noch ein Stückchen den Transept Trail entlang, wo uns der Ranger auch ein paar alte indianische Ruinen zeigte. Nett, aber kaum mehr zu erkennen.


    Nach dem Walk ging's zum Auto und ab aufs Walhalla Plateau. Da sollte es ein paar nette View Points geben. Ist aber schon eine Fahrerei, zum Cape Royal sind es über 20 Meilen und im Park kommt man nicht sehr schnell voran.


    Zuerst hielten wir am Cape Royal. Da läuft man einen kleinen Trail vom Parkplatz zu den zwei großen Attraktionen, nämlich zu Angel's Window und eben zum Cape Royal. Die Landschaft hier ist wieder ganz anders, trockener, weniger grün und langsam wurde es wieder warm. Wir quälten uns durch den kurzen Trail entlang und nach kurzer Zeit standen wir am Aussichtspunkt. Wahnsinn, eine tolle Aussicht. Viel schöner als am South Rim. Leider war es etwas diesig, aber wir hatten dennoch eine weite Sicht. In der Ferne sah man die Vermillion Cliffs. Toll.




    Richtung Westen sah es auch ganz nett aus, die ganze zerklüftete Canyonlandschaft. Diese Hubbel haben alle diese komischen Namen. Shiva Temple, Cheops Pyramid und so weiter...





    Tut mir jetzt leid, hier gibt's im Moment nur Landschaftsbeschreibungen. Lustige Anekdoten haben sich hier nicht zugetragen. Aber das ist nun einmal das Risiko, wenn man meinen Bericht liest...


    Dann hoppelten wir weiter zu Angel's Window. Sozusagen der Arch des Walhalla Plateaus. Wenn man an der richtigen Stelle steht, so wir (Mann was waren wir...) dann kann man durch das Window den Colorado sehen.




    Manche finden das spektakulär. Übrigens waren wir nicht die einzigen Schlauen, wir haben dort zwei Sachsen getroffen und uns mit den beiden bestimmt eine halbe Stunde unterhalten und uns gegenseitig Tipps gegeben. Die beiden wollten noch weiter nach Phoenix und auf den Camelback. Wir haben ihnen verraten, wo der Parkplatz ist und dass man da früh da sein muss und dass es da heiß wird.


    Wie Ihr auf dem vorherigen Bild gesehen habt, kann man auf das Fenster draufgehen. Haben wir natürlich gemacht und runtergeschaut. Von hier hat man eine Richtung Unkar-Delta. Da unten waren früher lauter Indianer. Das heißt im Winter. Im Sommer sind die dann immer auf den Rim hoch, weil's da nicht so heiß ist. Und im Herbst wieder runter, weil's da nicht so kalt ist. Ganz schön schlau. ;)




    So sieht übrigens die Vegetation da aus. Wie gesagt, ganz anders als bei der Lodge.




    Wie Ihr seht, kann man da in der Gegend nach Herzenslust am Rim rumhopsen. Allzu nah sind wir aber nicht ran. War teilweise ziemlich windig und auf Runterfallen hatten wir keine Lust.




    Mann, schon so viele Bilder. Da muss ich mich langsam zurückhalten. Aber wenn Ihr wüsstet, wie schwierig die Auswahl war. Aus sooo vielen schönen Grand Canyon Bildern.


    Na gut, eins noch, dann fahren wir weiter. Das ist Richtung Cape Royal fotografiert.




    Wir fuhren dann zum Trail zu den Cliff Springs, der war gleich um die Ecke. Da läuft man ein paar hundert Meter in einen Mini-Seitenyanon rein und sieht dann Cliff Springs. Diesmal stürmte meine Frau voran und ich fotografierend hinterher.



    Als wir an den Cliff Springs waren, konnte man fast ein bißchen in den Hauptcanyon hineinspitzen.



    Dann weiter zum Walhalla Point. Die Bilder von dort lass ich jetzt mal weg. Das wird sonst zu viel. Gegenüber gibt's ein paar indianische Ruinen, aber die sind nicht so spektakulär, außer vielleicht für Archäologen. Sind wir aber nicht.


    Und hier noch ein Bild vom Roosevelt Point.




    Da hatten wir bisher ganz schön was gesehen, aber der Tag war noch jung.


    Wir hatten fast alle Viewpoints abgegrast, aber zum Point Imperial sind wir nicht mehr. Ich weiß auch nicht warum, ich Nachhinein, jetzt wo ich die Bilder aussuche, ärgert mich das ein wenig. Das wäre nämlich der höchste Punkt am Canyon gewesen. Aber auf der anderen Seite, auch von den bisherigen Punkten hatten wir bereits viel gesehen und wir wollten ja nicht nur reinschauen.


    Also auf zum North Kaibab Trail, auf eine kurze Wanderung. Diesmal wirklich nur eine kurze. Für eine längere wäre es jetzt wirklich zu spät gewesen, aber ein bißchen wollten wir uns den Trail schon ansehen. Vielleicht lag es auch an dem Feuer dort.




    Daher kein Point Imperial. :traen:


    Nach wiederum einiger Fahrerei waren wir am Trailhead. Auch hier wieder die üblichen Warnschilder, aber deutlich weniger Leute. Wir gingen los. Es war zwar nicht mehr so kalt wie heute früh, aber natürlich deutlich kühler als am Bright Angel Trail. Außerdem gibt es hier wirklich viel Schatten, jedenfalls auf dem Stück das wir bewandert haben. Also weniger Leute, weniger Hitze und außerdem war es hier noch tausendmal schöner als am Brigth Angel Trail. Schade, dass wir hier nicht so richtig weit runter konnten, aber dafür war beim besten Willen keine Zeit mehr. Wir sind gemeinsam bis zum Coconino Overlook.





    Schöne Aussicht hier. Aber leider wollte meine Frau nicht mehr. Sie meinte, ich könnte ja gerne noch weiter gehen, aber dann bitteschön alleine. Alles gute Zureden half nichts. Dann ließ ich ihr halt ihren Willen. Dabei war es doch mein Geburtstag. :wut1:


    Ich ging noch ein wenig runter, rannte fast, denn ich wollte in der kurzen Zeit schon noch ein bißchen runter. Toll hier. Zwar sieht man am oberen Teil des Trails auch nur überall Felsenwände, aber wie Ihr wisst, steh ich ja auf sowas. :pipa:




    Ich ließ noch ca. 20 Minuten runter, dann kehrte ich um. Alleine macht es halt doch nicht so viel Spaß. Icj kehrte irgendwo zwischen dem Coconino Overlook und dem Supai Tunnel um, ich schätze ich war ca. 1.5 Meilen weit runtergelaufen.



    Zurück an der Lodge haben wir uns dann einen Rangervortrag angehört. Über den California Condor. War interessant und nett gemacht. Die Rangerin war im Gegensatz zu mir sehr humorvoll und lustig und hielt einen sehr guten Vortrag. Der wäre fast ausgerottet worden, aber dann haben sie ein paar im Zoo, hauptsächlich in San Diego gezüchtet. Damals, als 1987 der letzte freilebende eingefangen worden war, gab es nur noch 27 Stück. Das Züchten ist gar nicht so einfach, weil die Viecher nur alle zwei Jahre nisten und dann immer nur ein Ei kriegen. Das Jungtier braucht dann 8 Jahre, bis es geschlechtsreif ist. Der Trick bei der Züchtung war aber, den Vögeln das Ei wegzunehmen, dann kriege sie noch eines. Das weggenommene Ei wurde dann woanders ausgebrütet.Nach und nach wurden dann immer wieder welche ausgebrütet. Im Jahr 209 gibt es wieder 356 Tiere, davon 180 in Freiheit.


    Nach dem Vortrag schlenderten wir noch ein bißchen rum und fotografierten den Canyon. Hier sieht man, wo wir vor ein paar Tagen waren, den Plateau Point. Schon beeindruckend, wenn man aus mehreren Meilen Entfernung über den Canyon hinüber sieht, wo man kurz zuvor war.




    Wir vertrieben uns dann etwas Zeit im Visitor Center, wo ich mir endlich dann das Buch "Over the Edge: Death in Grand Canyon" kaufte. Damit hatte ich ja die ganzen Tage vorher schon geliebäugelt. Aber jetzt schlug ich zu. Ich hatte ja Geburtstag.


    Dann widmeten wir uns wieder unserer Hauptbeschäftigung, Fotografieren. War ja schließlich langsam Sonnenuntergang. Der war noch schöner als gestern. Aber heute nur ein Bild, sind schließlich schon viel zu viele Bilder. Das ist aus der Lobby von der Lodge fotografiert.




    Nachdem die Sonne weg war, ging's zum Essen ins Restaurant. Zur Feier des Tages nahm ich ein bison steak, medium rare. Sehr fein. Nur das mit dem Bezahlen lief ein wenig blöd, nämlich viel zu langsam. Wir wollten nach dem Essen unbedingt noch so einen Rangervortrag anhören, die sind ja in der Regel ziemlich interessant. Aber die vier Typen am Nebentisch verkomplizierten ihren Bezahlungsvorgang, weil ihnen spontan einfiel, ihre umfangreiche Rechnung jeder einzeln bezahlen zu wollen. Das dauerte und die Bedienung brauchte ewig, bis sie dann Zeit für uns hatte. Dabei wollten wir doch den Vortrag hören. :wut1:


    Wir kamen dann etwas zu spät, aber das war nicht so schlimm, weil dieser Vortrag nicht soo toll war. Vielleicht lag's a Ranger, der war etwas langweilig und unsicher. Vielleicht ein Lehrling?


    Wir beschlossen dann den Tag mit ein paar Bier im Rough Rider Saloon ausklingen zu lassen. Klein aber nett dort.Beim saufen erinnerten wir uns an etwas, was der eine Sachse am Angel's Window uns erzählt hatte, nämlich dass am Abend oft an der Terasse am Rim ein Typ von der Sternenwarte San Diego mit einen Fernrohren ist und Vorträge zu irgendwelchen Sternen im besonderen und Astronomie hält. Dabei dürfe man auch durch die Fernrohre schauen. Wir schauten zur Terrasse und tatsächlich war der Typ da. Der Typ erzählte und man durfte immer wieder durch die Fernrohre schauen. Das ist am Rim natürlich eine tolle Sache. Die Nacht war klar, ohne Wolken und "light pollution" gibt es hier natürlich auch nicht. Ich konnte unter anderem die Ringe des Sturn sehr scharf und deutlich sehen. Klasse, die hatte ich noch nie so richtig gesehen. Wir sahen auch andere Planeten und ferne Galaxien, von denen die meisten keine richtigen Namen sondern nur so kryptische Kürzel haben. Zwischendurch konnte man auch mit dem Typen plaudern und Fragen stellen. Einfach ein traumhafter Tagesabschluss. Toller Geburtstag. Die sollten alle so sein.

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