Vom Pacific zum Lake Michigan

  • Schade, dass Euer Urlaub vorbei ist, aber schön, dass Ihr gut wieder angekommen seid.


    Euren Live-Reisebericht habe ich jeden Morgen mit Spannung und Freude gelesen. Für die Strecken, die wir auch fahren, habe ich einige Anregungen für unsere Reise im September bekommen. Dafür und für den schönen Bericht vielen Dank!


    Kommt noch ein Fazit??


    Gutes Eingewöhnen.


    Gruß


    Bettina


  • Zuerst kommen noch die letzten drei Tage und dann das Fazit.
    Welch ein Stress ;)


    Ernst

  • Sonntag, 28. Juni 2009


    Cedar Rapids IA – Mt. Horeb WI


    Unsere letzte Motelnacht ging eher spät zu Ende, denn die nächsten zwei Nächte sind im privaten Rahmen vorgesehen. Eigentlich hatten wir schon ein Motel vorgebucht, aber das Drängen unserer Verwandten war zu gross, so dass wir schliesslich das Holiday Inn in Verona WI wieder canceln mussten.


    Wir liessen den Tag äusserst ruhig angehen, Checkouttime ist dort 12:00 Uhr so dass wir uns überhaupt nicht zu beeilen brauchen. Es wurde deshalb schon fast 11:00 Uhr bis wir unsere letzte volle Tagesetappe unter die Räder nahmen.


    Auf dem HWY 151 fuhren wir Richtung Dubuque, wo wir den Mississippi überquerten und damit ebenfalls in den Staat Wisconsin wechselten.




    War es in Nebraska und im westlichen Teil Iowas eher flach führte die Strasse nun über zahlreiche Hügel. Auch wenn diese weniger hoch waren als im Emmental war doch eine gewisse Ähnlichkeit mit unserer Heimat festzustellen. Wohl auch ein Grund, dass ab Mitte des vorletzten und vor allem zu Beginn des letzten Jahrhunderts viele Leute aus der Schweiz nach Wisconsin auswanderten.




    Wir hatten festgestellt, dass über das ganze Wochenende in New Glarus das Heidi-Festival stattfand. Deshalb verliessen wir bei Mineral Point den HWY 151 und fuhren über die WI 39 Richtung dieses Ortes. Unterwegs gab es noch einen kurzen Tankstopp und an einem Waldrand eine kurze Verpflegungspause.



    Die grossen Festivitäten dieses Anlasses fanden vor allem am Freitag und Samstag statt. Trotzdem tummelten sich noch zahlreiche Besucher in diesem "Americas little Switzerland" genannten Ort.





    Schliesslich war es doch Zeit unsere Gastgeber aufzusuchen. Über verschiedene Countystrassen ging es Richtung Mt. Horeb. Mt. Horeb hat sich seit unserem ersten Besuch vor ca. 25 Jahren enorm verändert. Zählte es damals 2000 Einwohner sind es heute über 8000. Allerdings ist auch hier die Rezession spürbar, stand doch an vielen dieser neuen Häuser in den schmucken Quartieren "For Sale".



    Der Empfang bei Edna war gewohnt herzlich und wir bezogen unseren Raum im Basement dieses schmucken Hauses. Mit plaudern, Dinner, wieder plaudern und trinken ging der Abend schnell vorüber.


    Gefahren: 332 Km

  • Heidi-Festival :gg:


    Ich finde das zwar alles nett aber für mich wäre das nix :gg:
    Ist nicht das, was ich in den USA suchen (würde z.B. auch nie auf die Idee kommen, in LV ins Hofbräuhaus zu gehen :gg: )


    Schön, dass Ihr mit Euren Freunden einen schönen Abend verbracht habt :!!

    • Offizieller Beitrag

    Schön, Ernst, dass Ihr es jetzt zu Euren Freunden geschafft habt
    und den Urlaub sozusagen Swiss-like auslaufen lassen könnt.

  • Wir haben dort vor Jahren schon mal den William Tell in German als freilichtspiel angeschaut. ;)


    Es ist absolut lohnenswert. Das Schwierigste ist, dass man einigermassen ernst bleiben und nicht in Lachkrämpfe ausbrechen sollte. :MG:


    Der Ort ist ganz nett aufgemacht, auch wenn es Konzessionen an die Amerikanische Lebensart gibt. Im dortigen Museum haben wir sogar Gegenstände aus unserer näheren Umgebung gefunden.


    Ernst

  • Zitat

    Original von Emmentaler
    Wir haben dort vor Jahren schon mal den William Tell in German als freilichtspiel angeschaut. ;)


    Es ist absolut lohnenswert. Das Schwierigste ist, dass man einigermassen ernst bleiben und nicht in Lachkrämpfe ausbrechen sollte. :MG:


    Ernst


    Das kann ich mir gut vorstellen.


    Mir ist schon oft aufgefallen, dass solche Sachen in amerika nach unseren Maßstäben höchstens für Kinder geeignet sind.
    Amerikaner sind sich für nichts zu albern.



    Joe

  • Montag, 29. Juni 2009


    Mt. Horeb WI


    Am Morgen als wir ns aus unserem Gästeraum in Richtung Küche bewegten brutzelte schon der Speck in der Pfanne, die scramblet eggs und auch die übrigen Zutaten zu einem rechten Frühstück waren bereit. Ich sagte zwar am Vorabend bloss ein "small breakfast", doch unter small stelle ich mir etwas anderes vor.


    Obschon Edna im nächsten Frühjahr 90 Jahre alt wird und erst kürzlich eine Herzoperation hinter sich hatte lebt und wirtschaftet sie noch immer im eigenen Haus. Und ebenso natürlich fährt sie noch immer Auto. Daneben hat sie ihre Tochter und Sohn, Schwiegersohn und Enkel, die ihr mithelfen, resp. die sie manchmal auch was rumkommandiert. Helga pflegte in der Zwischenzeit etwas den Blumenschmuck, der ein weinig vernachlässigt schien.



    Um 12:00 Uhr Mittags hatten wir zu einem kleinen Lunch im New Glarus Hotel eingeladen. Insgesamt folgten neun Verwandte und Bekannte unserer Einladung. Einige dieser Leute waren in zweiter Generation in Wisconsin aufgewachsen. Zuhause bei den Eltern wurde noch der Schweizer Dialekt gesprochen. Jetzt muss man sich vorstellen, dass die Eltern so um 1910 ausgewandert waren, ihre Kinder, die heute um die 80 Jahre alt sind sprechen also den Dialekt, der vor mehr als hundert Jahren gesprochen wurde. Und da gibt es Ausdrücke bei denen auch ich überlegen muss was damit gemeint ist.


    Einige Details zu unserer Verwandschaft sind hier zu finden:


    Von Chicago nach Los Angeles


    Es war eine fröhliche und gesellige Runde, die hier zusammenkam. Fotos wurden herumgereicht und auch der Familien-Stammbaum, den ich bis 1759 zurück rekonstruieren konnte wurde wieder mal ausgiebig diskutiert. Es dauerte denn auch unamerikanisch lange bis wir aufbrachen.J


    etzt stand noch ein Besuch bei einem Clanmitglied an, das nicht zum Lunch erscheinen konnte. In Belleviille, das etwa 20 Kilometer von New Glarus entfernt ist besuchten wir Juli in ihrem Heim. Heim ist zwar etwas untertrieben, denn es handelte sich eher um eine kleine Farm. In einem grossen Gehege tummelten sich ihre vier Jagdhunde. Ein Bild zu machen wie sie herumtollten war unmöglich, denn immer wenn wir in die Nähe kamen rannten sie zu uns an den Zaun. Daneben hat sie noch Hühner und eine ganze Menge Kaninchen.



    Wir hatten noch genügend Zeit, also fuhren wir einfach über die nach Buchstaben genannten Countystrassen, die aber alle mit einem Schwarzbelag versehen waren. Einfach enorm, dieses Gewirr von Strassen, das kreuz und quer durch die Hügellandschaft führt und an denen zahlreiche grössere und auch kleinere meistens saubere Farmen liegen.




    Aber was liegt denn da vorne auf der Strasse im Schatten eines Baumes herum. Irgendwelche überdimensionierte Pferdeäpfel oder so was ähnliches schien es aus der Ferne. Doch plötzlich kam von rechts das Kommando Stopp, da liegen ja Enten rum. Vorsichtig näherten wir uns der Strassenblockade, doch nichts tat sich, die Tierchen machten keinen Wank. Also musste die Beifahrerin aussteigen und die Enten wegscheuchen. Der Erfolg war von kurzer Dauer, denn kaum war Helga wieder eingestiegen nahmen die Tiere wieder ihren angestammten Platz ein. Also nochmals raus, wegscheuchen und ich konnte endlich vorsichtig die Strassenblockade umfahren.



    Nachdem wir das Gefühl hatten genug gesehen zu haben stellten wir auf dem GPS als Ziel das Haus unserer Gastgeberein ein und das Nüvi führte uns sicher zu unserem Ziel.


    Da wir keinen so rechten Hunger hatten wurde eine Pizza (dünn und knusprig9 in den Ofen geschmissen.



    Dazu ein (oder mehrere) Glas Wein und schon ging der letzte volle Tag in den USA wieder viel zu schnell zu Ende.


    Gefahren: 105 Km

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