Den Kiwis auf der Spur

15. Januar Wanaka – Wanderung zum Rob Roy Glacier
Wetter: teils sonnig, teils bewölkt, etwa 22°C

Gleich nach dem Aufstehen führt uns der erste Weg auf den Balkon. Bei dieser Aussicht könnten wir hier Stunden verbringen. Unser Tagesprogramm sieht aber anderes vor und da der Wettercheck positiv ausfällt machen wir uns nach einigen Tassen Kaffee auf den Weg nach Wanaka.

Bevor wir die Wanderung zum Rob Roy Glacier unternehmen, müssen wir in die Apotheke. Die vielen blühenden Gräser und Blumen haben meinen längst überwunden geglaubten Heuschnupfen wieder aufleben lassen. Außerdem benötigen wir ein Mittel gegen Sandflies, denn leider ist Antibrumm aufgebraucht. Das beste Mittel soll Bushman-Repellent sein. Dieses ist aber eklig klebrig und stinkt. Kein Vergleich zu unserem Favoriten Antibrumm.

Jetzt müssen wir nur noch die 50km bis zum Startpunkt der Wanderung im Mount Aspiring Nationalpark fahren. Ein Großteil der Strecke führt über Gravelroad. Wir kommen nur langsam voran. Dies liegt aber weniger am Untergrund, als an der schönen Umgebung, die uns ständig neben dem Wagen stehen lässt.

Plötzlich stehen wir vor einem größeren Creek, der zudem auch noch reichlich Wasser führt. Ob wir das mit unserem Camry schaffen? Noch sind es 12km bis zum Trailhead. Zu weit, um schon von hier aus zu laufen. Während wir noch unschlüssig vor dem Hindernis stehen, kommen zwei weitere Wagen und fahren durch den Creek. Wenn die das schaffen, sollten wir es auch. Ganz vorsichtig stürzt Jürgen uns in die Fluten und bringt uns sicher ans andere Ufer. Das wäre geschafft. Weitere 7 kleinere Wasserläufe müssen auf den folgenden Kilometern noch passiert werden. Dann sind wir da.

Der 11 km lange Trail führt am Ufer des Matukituki entlang durch dichte Vegetation und teilweise über sehr steinige Wege. Insgesamt sind 400 Höhenmeter zu überwinden.

Plötzlich warnt ein Schild vor den nächsten 50 Metern. Kein geeigneter Ort zum Stehenbleiben.

Mit zunehmender Höhe weichen Bäume und Farne mehr und mehr einer Hochgebirgsvegetation.

Und dann ist das Ziel erreicht: wir stehen vor der beeindruckenden Bergkulisse mit etlichen bis zu 150 Meter hohen Wasserfällen und dem riesigen Gletscher. Ein magischer Moment. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und genießen den spektakulären Anblick. Hätten wir jetzt noch einen blauen Himmel, was wäre das schön. Doch auch so sind wir völlig hingerissen von den Eindrücken und der Atmosphäre.

Und das Rahmenprogramm gefällt uns auch. Ein paar freche Keas hüpfen um uns herum in der Hoffnung auf Leckerchen. Pech gehabt, sie sollten für ihre Ernährung lieber selber sorgen.

Nach etwa 30 Minuten treten wir den Rückweg an. Abwärts geht es deutlich schneller und so sind wir nach insgesamt 4 Stunden wieder am Wagen.

Jetzt geht es über viele Kilometer Gravelroad zurück. In Wanaka nehmen wir uns erneut eine leckere Pizza mit. Bier ist noch vorhanden und so ist ein weiterer gemütlicher Abend auf der Terrasse gesichert.

P.S. Ganz unfallfrei kamen wir natürlich nicht den Berg rauf und runter...

gefahrene Kilometer: 113
Unterkunft: The Hayloft
Stimmung:

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Original von Westernlady
Aber ich bin soooo gespannt auf den magischen Moment

Zum magischen Moment gehört natürlich auch die Weite, die frische klare nach Blumen durftende Luft, Vogelgezwitscher und das Tosen der Wasserfälle. Leider kann ich Euch mit den Bildern nur einen Bruchteil der gespürten Magie zeigen.

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Original von Globi
Mehrfach durchs Wasser fahren zu müssen? Hm, da wäre mir wohl mulmig dabei gewesen.

Der erste Creek war wirklich unangenehm, da man die Tiefe nicht abschätzen konnte und auch die Fließgeschwindigkeit recht hoch war. Ganz wohl war mir auch nicht dabei. Leider haben wir kein Foto gemacht.

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Original von desert-Gerd
Der Tag hätte mir auch gefallen, da waren wir nicht gewesen.

Ihr seid vermutlich direkt in die Fjordlands gefahren, oder? Dort geht es bei uns auch als nächstes hin.

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Original von Raylu
Sehr schöne Fotos. Sagenhafte Landschaften
und gar keine roten Felsen.

Danke. Noch vor wenigen Jahren hätte ich eine Reise ohne rote Steine für undenkbar gehalten.

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Original von Katja
Trotz bewölkten Himmels, das sieht wieder nach einer sehr schönen Wanderung aus!

In den Bergen hängen die Wolken leider gerne, aber das kennt Ihr ja aus Südamerika.

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Original von Matze
Irgendwie fehlen mir langsam die Worte!!

Freut mich, wenn es Dir gefällt!

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Original von lor-mon
Ich kann mich nur wiederholen: was für ein Traumland!

Und das nicht nur wegen der grandiosen Natur. NZ macht es einem wirklich leicht, sich wohl zu fühlen. Die Kiwis sind supernett, alles ist toll organisiert, das kulinarische Angebot ist sehr erfreulich und beim derzeitigen Kurs ist das Ganze auch preislich im Rahmen.

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Original von Yukon1
Das ist einfach nur Spitze.

Vielen Dank!

16. Januar - Fahrt nach Te Anau
Wetter: erst sonnig und 22°C, später bewölkt und Regen und etwas kälter

Leider müssen wir heute wieder weiter. Gerne wären wir noch einen Tag länger geblieben. So sieht unsere heutige Tagesetappe aus:

Der Abschied von John und Julie dauert etwas länger, denn John war als Location-Scout für Peter Jackson und seinen „Herr der Ringe“ tätig. Das interessiert Jürgen natürlich.

So starten wir deutlich später als geplant, dafür aber mit etlichen Informationen zu Drehorten in Queenstown und Umgebung.

Erst aber steht die Puzzling World in Wanaka auf dem Programm. Das Museum zeigt Imaginationen und Sinnestäuschungen verschiedener Art und ist wirklich nett gemacht.

Anschließend geht es in das Labyrinth. Vier verschieden farbige Türme sind zu erreichen und dann muss nur noch der Weg heraus gefunden werden. Kann doch so schwer nicht sein! Nach 15 Minuten sind wir noch nicht zu einen einzigen Turm gelangt. Was soll´s. So viel Zeit haben wir nicht, um uns hier stundenlang durch die Gänge zu kämpfen. Verzichten wir halt auf die Türme und suchen direkt den Ausgang. Auch das ist leichter gesagt als getan. Den gleichen Weg zurück werden wir niemals finden und irgendwie bewegen wir uns im Kreis. Immerhin stehen wir plötzlich vor dem blauen Turm. Somit haben wir wenigstens ein Teilziel erfüllt. Bloß den blöden Ausgang finden wir nicht. Es ist zum verrückt werden.

Schon etwas genervt entdecken wir ein äußerst interessantes und willkommenes Schild: „Emergency Exit“! Das ist unsere Chance. Schnell noch mal nach rechts und links geschaut – und ab durch die Mitte zurück in die Freiheit. Geschafft! Auf regulärem Wege hätte es sich wohl zu einem tagesfüllenden Programm entwickelt.

Obwohl wir zeittechnisch etwas außer Plan sind, wählen wir den zwar kürzeren, aber zeitlich aufwändigeren Weg Richtung Queenstown über den Highway 84. Die Strecke durch die Berge vorbei an Cardrona ist landschaftlich richtig schön, auch wenn wir die eigentliche Attraktion, den Bra Fence, einen Zaun über den im Jahr 2000 eine Gruppe Frauen nach einem feucht-fröhlichen Abend ihre Wäsche entsorgt hatte, leider nicht sehen.

Kurz vor Queenstown erreichen wir einen Abzweig nach Arrowtown. Zeit genug haben wir, also steht einem Kurzbesuch nichts entgegen. Die ehemalige Goldgräberstadt liegt im Tal des gleichnamigen Flusses und zu Füßen der Crowne-Range. Viele der ehemaligen Bergmannshäuser wurden zwischenzeitlich restauriert und dienen heute als Geschäftsläden oder Restaurants dem Tourismus.

Auf Johns Empfehlung besuchen wir einen Süßigkeiten-Laden, testen diverse Sorten Fudge und nehmen natürlich auch einige Caramel-Sorten mit. Nach einem Rundgang durch den Ort gibt es noch eine heiße Schokolade mit Chili. Dann reicht es aber mit dem süßen Zeug.

Auf dem weiteren Weg nach Queenstown entscheiden wir uns, zuerst Deer Park Heights zu besuchen. Denn noch ist es trocken, aber die Wolken am Himmel lassen befürchten, dass das nicht so bleibt.

Besonders für alle „Herr der Ringe-Fans“ gehört der Besuch zum Pflichtprogramm. Kaum ein Drehort ist so leicht zugänglich. Nachdem wir unseren Obolus von 20 NZ$ entrichtet haben, dürfen wir auf den Spuren von Aragon und Legolas wandeln.

Und auch ohne Interesse an den Filmorten lohnt sich ein Besuch auf den Hügeln mit der Bergkette „The Remarkables“ im Hintergrund und dem spektakulären Blick auf den Lake Wakatipu und Queenstown. Wir könnten uns keinen schöneren Ort für ein Picknick vorstellen. Und die restliche Pizza von gestern schmeckt nicht nur uns, sondern auch den Ziegen, die interessiert näher gekommen sind.

Neben diesen Ziegen leben hier auch noch etliche andere Tierarten. Wir sehen Esel, Hirsche, Alpakas, Büffel und Schweine…

Inzwischen ist es bereits Nachmittag. Gute Zeit für einen Cappucino. Deshalb fahren wir nach Queenstown und parken direkt am Hafen. Nach einem kurzen Rundgang am Wasser geht es weiter zur Haupteinkaufsstraße.

Dort entdeckt Jürgen eine dunkelgrüne Regenjacke. Dunkelgrün steht ihm sehr gut. Das findet auch der junge Mann hinter ihm. Unglaublich – das ist ja Friedrich! Unser drittes Aufeinandertreffen in diesem Urlaub. Die Regenjacke ist vergessen. Stattdessen setzen wir uns zu ihm und seiner Frau Kerstin. Eine Stunde später wissen wir, dass wir auch noch die Chance auf ein viertes Treffen haben, da wir alle am selben Tag von Christchurch aus zurück- bzw. weiter fliegen. Da bietet sich ein gemeinsamer Abschlussabend doch geradezu an. Auf ein weiteres zufälliges Treffen wollen wir nicht hoffen. Deshalb tauschen wir Telefonnummern aus.

Zurück am Wagen beginnt es zu regnen. Der erste Regen seit 13 Tagen. Unglaublich! Jetzt stört es uns nicht, denn wir haben noch eine weite Fahrt und keine Stops unterwegs geplant.

Gegen 19:00 Uhr erreichen wir Te Anau. Unsere Unterkunft heißt The Croft und ist ein schöner, liebevoll eingerichteter Bungalow mit tollem Garten. Gefällt uns sehr. Fotos davon gibt es aber erst morgen, bei hoffentlich besserem Wetter.

Nachdem alles Gepäck verstaut ist fahren wir in die City zum Essen. Das „Red Cliffs“ soll das beste Restaurant im Ort sein. Ohne Reservierung müssen wir eine halbe Stunde warten. Obwohl es regnet nutzen wir die Zeit für einen kleinen Rundgang. Dabei finden wir in einem Outdoorladen genau die Regenjacke, die uns schon in Queenstown gefallen hat. Nur 1NZ$ teurer. Diesmal nehmen wir sie mit und auch noch eine orangefarbene für mich.

Dann laufen wir am Lake Te Anau vorbei. Es ist etwas trüb, trotzdem aber schön. Auf dem Rückweg zum Restaurant wird der Regen stärker und wir werden so richtig nass. Egal!

Als Vorspeise essen wir Green Lip Mussels in Weißweinsoße. Zum Hauptgericht den Fisch des Tages. Dann geht es zurück zur Unterkunft, wo wir den Abend mit Lesen und Fernsehen verbringen.

gefahrene Kilometer: 293
Unterkunft: The Croft
Stimmung:

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Original von Westernlady

Klar, Du hast das Auto gefahren, bist nebenbei ins Gebüsch gesprungen und hast die Enten aufgescheucht und weil das alles noch nicht gereicht hast, hast Du dem Fahrer hinter Euch ins Lenkrad gegriffen und aufs Gaspedal gedrückt, damit er dann versucht, Euch zu überholen. Das Lenkrad während dem Bremsvorgang hast Du dann natürlich auch verrissen und auf Euer Auto gesteuert... - ist ja klar, denn Du hast in der Zeit im Rückspiegel Dein Make-up überprüft

Solche Anwandlungen haben wir Frauen wohl öfters....
(Versucht man uns einzureden! - aber da stehen wir drüber, denn wir wissen es besser!)

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so könnte es gewesen sein. Schließlich sind wir multitaskinfähig!

Kommentar von Jürgen: Das konnte ja nur von Silke kommen.

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Original von Katja
Euer erster Regen nach 13 Tagen!

Eigentlich gibt es das in NZ nicht. Dort regnet es ständig. Behaupten zumindest alle.

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Original von Westernlady
Die Alpakas sehen ja witzig aus Die waren frisch geschoren, oder?

Das war die Sommerfrisur.

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Original von Yukon1
Sogar schottische Rinder gibt es dort.

NZ ist eben ein Einwandererland.

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Original von Matze
Einfach toll - was soll man mehr sagen

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Original von Globi
Wieder tolle Aufnahmen, vor allem die Tierfotos gefallen mir sehr gut .

Danke Euch Beiden.

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Original von Westernlady

Annette, Du weißt ja, man soll Männer nie enttäuschen und sie in dem Glauben lassen, sie kennen uns