Den Kiwis auf der Spur

  • Was für ein wunderbarer Tag bei strahlendem Sonnenschein und beide wieder gesund, so soll es sein :!!


    Wunderschöne Bilder! Das mit den Quellen ist ja der Hammer, da würde ich auch drauf verzichten :EEK:


    Gruß


    Sandra


  • Die Unbeständigkeit ist das einzige Beständige an Neuseelands Wetter. Vier Jahreszeiten an einem Tag sind keine Seltenheit. Und auch Wettervorhersagen nach dem Motto: es könnte irgendwo schön werden...


    Wann wart Ihr in NZ?

  • 2. Januar - Fahrt nach Rotorua
    Wetter: erst schön, dann wolkig und Nieselregen, ab Nachmittag wieder schön



    Heute müssen wir die Küste verlassen. Es geht weiter ins Innere des Landes in die Thermal- und Vulkanregion. Bis dahin stehen uns aber noch viele Kilometer bevor. Was wir dafür am dringendsten benötigen ist Benzin. Mit etwas Glück schaffen wir es noch bis Hahei, wo wir die Tankerei mit einem Besuch der Cathedral Cove verbinden könnten. Nach einer Katzenwäsche machen wir uns auf den Weg. Hoffentlich reicht es noch für die etwa 10 Kilometer. Den Geräuschen nach ist unser Wagen ziemlich durstig. In Gedanken sehe ich uns schon mit einem Kanister durch die Gegend laufen…


    Endlich erreichen wir Hahei und finden auch die Tankstelle sofort. Geschlossen! Natürlich gibt es kein Schild mit den Öffnungszeiten. Vielleicht ist es einfach noch zu früh. Bis zum Trailhead zur Cathedral Cove weiter zu fahren trauen wir uns nicht. Deshalb stellen wir den Wagen in unmittelbarer Nähe zur Tankstelle ab und gehen das kurze Stück zum Strand. Die Morgenstimmung gefällt uns sehr und auch die Einsamkeit, denn um diese Zeit sind nur vereinzelte Jogger und Hundebesitzer unterwegs.




    Gegen 8:00 Uhr sind wir zurück an der Tankstelle. Sie ist noch immer geschlossen, aber so langsam scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Das Rollgitter des dazu gehörenden Ladens ist bereits geöffnet und hier bekomme ich auch die gewünschten Antworten: ja, sie öffnen gleich und ja, Benzin ist vorhanden.


    Nur der Wagen will nicht mehr anspringen. Müssen wir jetzt doch noch einen Kanister kaufen? Im 2. Versuch klappt es dann und auf dem allerletzten Tropfen rollen wir ans Ziel. :SCHAU:


    Das wäre geschafft! Jetzt können wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Und das ist die Fahrt zur Cathedral Cove. Vom Startpunkt der Wanderung hoch oben auf einer Klippe hat man einen prächtigen Blick auf die Küste. Nur die Cathedral Cove ist von hier aus leider nicht vollständig zu sehen. Trotzdem wirklich schön. Für die 1 ½ stündige Wanderung ist es jetzt aber doch etwas spät geworden, so dass wir schweren Herzens darauf verzichten.





    Zurück in der Unterkunft steht das übliche Prozedere an: duschen, frühstücken und Koffer packen. Dann geht es los. Das ist die heutige Strecke:



    Inzwischen hat sich der Himmel ziemlich zugezogen, aber an einem Fahrtag stört uns das nicht. Die vollen Straßen hingegen sind nervig. In Tairua wird es dann ganz extrem. Über eine Stunde stehen wir im Stau, um durch das Nadelöhr der Stadt, eine einspurige Brücke, zu gelangen. Danach wird es wieder etwas besser, aber Spaß macht die Fahrerei hier nicht. Überhaupt sind wir unangenehm überrascht, wie voll es hier überall ist. Mit unserer Erwartung, auf ein schwach besiedeltes Land mit ganz vielen Schafen zu treffen, stimmt das nicht wirklich überein. Menschenmassen kreuzen unseren Weg, die Schafe hingegen scheinen ausgestorben zu sein.


    In Tauranga „dürfen“ wir die Küstenstraße endlich verlassen. Und damit lassen wir auch Menschenmassen und volle Straßen hinter uns. Die Vegetation verändert sich, wird exotischer und schöner. Genau hier, plötzlich, unerwartet und auch eigentlich völlig grundlos entsteht das Gefühl, angekommen zu sein.



    Am frühen Nachmittag erreichen wir den Lake Rotorua. Unsere Unterkunft, die Country Villa, liegt abseits des touristischen Zentrums in mitten von Wiesen und Weiden. Sie ist sehr englisch ausgestattet und mit vielen „Niedlichkeiten“ dekoriert. Aber die Lage mit Blick auf den Lake Rotorua ist perfekt, der Garten wunderschön und die Gastgeber Anneke und John sind an Liebenswürdigkeit kaum zu überbieten.




    Blick von der Terrasse


    Nachdem uns Anneke mit einigen Informationen versorgt hat, fahren wir weiter nach Rotorua. Der „schlecht riechende Ort“, wie es aus der Maori-Sprache übersetzt heißt, macht seinem Namen alle Ehre. Überall dampft, blubbert und schwefelt es vor sich hin. Nach einem Rundgang sind wir uns einig, dass es auch unabhängig von den Gerüchen eine gute Entscheidung war, außerhalb Rotoruas zu wohnen.







    Auf Empfehlung von Anneke wählen wir das „Essence Café“ in Ngongotaha zum Dinner. Äußerlich macht es nicht viel her, aber die Karte macht einen guten Eindruck. Und dieser bestätigt sich auch. Mit leckerem Brot und verschiedenen Dips bekämpfen wir den größten Hunger. Dann gibt es für Jürgen den Fisch des Tages und für mich ein köstliches Hähnchencurry. Und der Chardonnay dazu ist auch nicht zu verachten.


    Gut gesättigt und nicht mehr ganz nüchtern erreichen wir unsere Unterkunft, wo wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.



    gefahrene Kilometer: 262
    Unterkunft: Country Villa: :!! :!! :!!
    Stimmung: :gg: :gg:

  • Zitat

    Original von Ganimede
    Traumhaft schöne Bilder :clab:


    Zitat

    Original von utahjoe
    Traumhaft schön! :clab: :clab:


    Ich bin wirklich begeistert.


    Dankeschön!



    Zitat

    Original von Globi
    Aber den Tank bis zum letzten Tropfen leer zu fahren? - Das wäre mir zu aufregend gewesen .


    Zitat

    Original von Katja
    Die Sache mit dem Tanken muss ja recht nervenaufreibend gewesen sein.


    Ja, das war unangenehm. Wir haben einfach nicht mit der Möglichkeit gerechnet, dass Benzin ausverkauft sein könnte. Aber auf Grund der Feiertage war halb Auckland in der Bay of Islands unterwegs. Und für Motorboote braucht man eben Benzin. Viel Benzin offenbar. Naja, ist ja nochmal gut gegangen.

  • Zitat

    Original von Schneewie
    Annette,


    Deine Unterkünfte finde ich immer super klasse. :clab:
    Wie findest Du diese?


    Kann ich vielleicht von Deiner Recherche für Australien partizipieren? Wenn Du dort auch so schöne B&B´s findest, bin ich immer dafür zu haben…. :schaem:


    Die Unterkünfte waren diesmal wirklich alle toll. Und die Suche über das Internet hat auch viel Spaß gemacht.


    In Australien gibt es da auch ganz nette Sachen. Wir werden wohl allerdings eher auf Motels zurück greifen. Ich schicke Dir eine PN mit ein paar B&B auf Deiner Reiseroute.

  • Hallo Annette,


    bin auch wieder aktuell =)


    Uiii, gleich morgens so ne Spannung wegen dem Benzin :EEK:
    Das war ja gleich ne richtige Bibberpartie!
    Ist ja aber gut gegangen!


    Die Landschaft ist sehr schön und Deine Worte, dass Ihr plötzlich das Gefühl hattet, angekommen zu sein, haben mich richtig berührt =)

  • Zitat

    Original von Filou


    Die Unterkünfte waren diesmal wirklich alle toll. Und die Suche über das Internet hat auch viel Spaß gemacht.


    In Australien gibt es da auch ganz nette Sachen. Wir werden wohl allerdings eher auf Motels zurück greifen. Ich schicke Dir eine PN mit ein paar B&B auf Deiner Reiseroute.


    Sehr, sehr gerne :!!

  • 3. Januar - Rotorua
    Wetter: stark bewölkt, ein kräftiger Schauer, gelegentlich Nieselregen, ca. 22°C



    6:30 Uhr – der Wecker klingelt. Wie immer gilt der erste Blick dem Wetter. Der Himmel ist leider total verhangen. Nicht gerade optimal für die geplanten Besuche der Thermalgebiete. Immerhin ist es trocken und so starten wir nach einem leckeren Frühstück Richtung Rotorua.


    Unterwegs sehen wir ein Hinweisschild auf den Naturpark „Rainbow Springs“, den uns Anneke empfohlen hat. Neben vielen einheimischen Pflanzen und Tieren kann man hier mit etwas Glück auch den Nationalvogel Neuseelands, den Kiwi, beobachten. Spontan entscheiden wir uns, den Park zu besuchen. Vielleicht wird in der Zwischenzeit auch das Wetter besser. Während einer Audiotour lernen wir Farne, Palmen, exotische Vögel und so mancherlei Gestrüpp und Getier kennen. Nur einen Kiwi sehen wir nicht. Ihm ist es wohl zu hell, denn er ist nachtaktiv. Und in der extra eingerichteten „Dunkelkammer“ ist es so dunkel, dass wir den Vogel bestenfalls erahnen können. Trotzdem gefällt uns der nett angelegte Park ausgesprochen gut.










    Nur der Deal mit dem Wetter ist nicht aufgegangen, denn inzwischen regnet es in Strömen. Bis der Schauer vorüber ist wechseln eine Kette, ein Ring und ein niedliches plattes Stoffschaf im Souvenirladen nebenan den Besitzer. Somit sind Mitbringsel für größere und kleinere Nichten gesichert.


    Bei nur noch ein ganz klein wenig Nieselregen fahren wir weiter in die Thermalregion Te Puia, die zentral in Rotorua gelegen ist. Größte Attraktion ist der Geysir Pohutu und die durch ihn entstandenen Sinterterrassen. Pohutu ist fast ununterbrochen aktiv, wobei er immer mal wieder etwas zur Ruhe kommt um dann mit einer bis zu 30 Meter hohen Heißwasserfontäne zu glänzen. Jetzt wissen wir auch wozu die am Eingang bereit gestellten Leih-Schirme sind, denn ohne eine feine Sprühdusche kommt hier keiner vorbei. Die Tropfen auf Haaren und Kleidung trocknen wieder, aber der Geruch…










    Doch nicht nur das Geysirgebiet lohnt den Besuch. Auch Schlammlöcher, Schwefeltümpel, blubbernde und vielfarbige Teiche sind sehenswert.









    Ein weiteres Thermalgebiet steht heute auf dem Programm: Wai-O-Tapu Thermal Wonderlands, etwa 30 km südlich von Rotorua. Es ist das schönste und bunteste Thermalgebiet der Region. Leider regnet es in Strömen und die Landschaft versinkt im Nebel. Ob es sich bei diesen Bedingungen überhaupt lohnt? Wir warten noch eine halbe Stunde im Wagen und treten dann den Rückweg an. X(




    Stattdessen wollen wir die Waikite Valley Thermal Pools besuchen. Beim Baden in heißen Quellen sollte das Wasser von oben nicht stören. Das haben sich viele andere offenbar auch gedacht, denn auf dem Parkplatz findet sich nicht ein einziger freier Platz. Entsprechend voll wird es wohl auch innerhalb des Bades sein. Wir werden es nie erfahren, denn wir wenden, fahren zurück zur Unterkunft und machen es uns gemütlich.


    Beendet ist der Tag damit aber noch nicht, denn unsere Tickets für Rainbow Springs gelten bis 22:00 Uhr. Und gerade in den Abendstunden ist die Chance einen Kiwi zu sehen am besten. Da es anschließend ein bisschen spät für´s Abendessen wäre, gehen wir auf dem Weg im „Essence Café“ essen. Und weil es gestern so gut geschmeckt hat, gibt es das gleiche noch einmal. Lecker!


    Bei Rainbow Springs gehen wir auf direktem Weg ins Kiwi-Gehege. Die Augen müssen sich erst mal an die Dunkelheit gewöhnen. Dann aber sehen wir den ersten Vogel vorbei huschen. Er ist größer als erwartet und ein bisschen plump. Irgendwie niedlich. Fliegen können Kiwis nicht, dafür aber ganz schön schnell laufen. Sie sind sehr scheu und obwohl wir ganz leise sind scheint er unsere Anwesendheit zu spüren. Nervös läuft er hin und her. Schade, dass wir nur ohne Blitz fotografieren dürfen. Und dann gelingt uns doch noch ein Glücksschuß. Ein etwa 12jähriger Junge nutzt verbotenerweise den Blitz und wir können von dem "fremden Licht" profitieren. :SCHAU:



    Gegen 22:00 Uhr sind wir wieder zurück. Früh genug, um den Rückstand im Tagebuch aufzuholen und noch ein Kapitel zu lesen.


    gefahrene Kilometer: 132
    Unterkunft: :!! :!! :!!
    Stimmung: :gg: :gg: :gg:


  • Solche Vergleiche sind immer schwierig. Sicherlich ist Yellowstone spektakulärer. Trotzdem hat es uns ausgesprochen gut gefallen. Und beide Thermalregionen haben ihre Einzigartigkeiten. Wir möchten keines davon missen. Wie habt Ihr das empfunden?


    Viel besser noch als Te Puia in Rotorua hat uns allerdings Wai O Tapu und vor allem Orakei Korako gefallen. Und in letzterem Gebiet waren wir praktisch alleine. Wart Ihr dort auch?

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