Von Chicago nach Los Angeles

  • Montag, 16. Juni 2008


    Der Tag begann mit einer Überraschung, denn für die Morgentoilette mussten wir uns mit kaltem Wasser begnügen. Im gesamten Ramada Inn von Glenwood Springs war die Warmwasserversorgung ausgefallen. Und da wir nicht unbedingt zu den Outdoor-Typen zählen entfiel für einmal die Morgendusche. Immerhin gab es beim Checkout einen Preisnachlass von 40 Dollar. Zudem hatte der Manager sicher bewusst in der Lobby die hübscheste und netteste Dame platziert, die auch dem ältesten Knacker die angestaute Wut in ein freundliches Grinsen im Gesicht verwandelte.


    Von Glenwood Springs aus nahemn wir vorerst die I 70 bis De Beque von wo wir Richtung Mesa auf einer kleinen Nebenstrasse fuhren. Statt in Mesa auf dem HWY 65 weiter Richtung Delta zu fahren führte uns jedoch unser Garmin Nüvi auf der 65 wieder zur I 70 zurück. Mein Navigator Helga hatte nicht bemerkt, dass wir statt nach rechts nach links abbiegen sollten. Also machten wir kurz vor der auffahrt auf die I 70 eine Kehrtwende und fuhren die 16 Kilometer der wildromantischen Strecke wieder zurück.


    Erneut ging es über das Skigebiet der Grand Mesa auf dem HWY 65 Richtung Delta, das an der US 50 liegt. Diese Strecke, die wiederum auf über 3000 Meter über Meer führt war fantastisch. In den oberen Lagen hatte gerade der Bergfrühling begonnen und auf vielen der kleinen Seen war das Eis erst am schmelzen. Diese Route kann ich allen nur empfehlen auch wenn es nicht der schnellste Weg von Glenwood Springs nach Montrose ist. Allerdings konnte mir bisher niemand sagen wie hoch eigentlich der höchste Punkt dieser Strecke über Meer liegt.


    Unser Ziel den Black Canyon of the Gunnison erreichten wir deshalb erst kurz nach halb zwei Nachmittags. Nach einem Besuch im Visitor Center absolvierten wir die South Rim Road mit ihren verschiedenen Aussichtspunkten. Im Gegensatz zur Vorwoche gingen nun die Temperaturen gegen 100 Grad Fahrenheit, was unsere Begeisterung für längere Wanderungen etwas dämpfte. Die kleinen Wanderungen zu den einzelnen Punkten genügten uns vollkommen. Es uns ist es beeindruckend, was die Natur in den vergangenen Jahrtausenden mit dem über 700 Meter tiefen Canyon mit fast senkrechten Wänden geschaffen hat.


    Quartier für die Nach bezogen wir im Best Western Red Arrow in Montrose. Die Zimmer dort sind äusserst geräumig und der Empfang bei einer älteren Lady sehr freundlich. Nachtessen im Red Barn, der in der Nähe gelegen ist. Für das Dessert gibt es übrigens im Hotel einen Gutschein. Die Kombination Best Western und Red Barn darf also empfohlen werden. Zudem liegt das Restaurant in walking distance zum Motel, so dass man sich ruhig etwas

    • Offizieller Beitrag

    Auf eine kalte Morgendusche würde ich auch verzichten, da ist man ja sofort wach. :gg:


    Den Black Canyon of the Gunnison finde ich auch ganz nett, allerdings kenne ich auch nur die Aussichtspunkte. Die Temperatur (100 F) ist mir aber definitiv zu hoch. Da fahre ich lieber im Spätherbst.


    Weiterhin schöne Fahrt und schönes Wetter. :wink4:

  • Hallo zusammen


    Immer wieder finde ich hier gute Ideen für die Reiseplanung. Im Moment befinde ich mich für drei Nächte in Moab im Super 8. Nun kann mir sicher noch jemand einige Typs geben. Vorausschicken möchte ich, dass ich einen KIA-SUV gemietet habe und mit meiner Helga nicht unbedingt stressige Roads befahren möchte. Sandschaufeln und dergleichen (wie ich hier lesen konnte) ist endgültig nicht meine Sache. Die meisten von euch kennen ja diese Ecke da unten ganz perfekt und können das besser beurteilen. ;)


    Ich habe heute am HWY 128 ein Schild Onion Creek gelesen. Ist dieses Road für meine Fahrkünste geeignet (oder wenigstens ein Teil davon)?


    Am Freitag fahre ich von Moab nach Torrey. Geplant habe ich US 191 - I 70 - HWY 24. Hat jemand noch bessere Ideen?


    Von Torrey nach Escalante habe ich den HWY 12 vorgesehen. Gibt es da noch einige leicht zu fahrende Abstecher.


    Und schliesslich noch die Frage für die Road von Escalante nach Page. Ist die Cottonwood Canyon Road einigermassen einfach zu fahren und ist sie auch einigermassen signalisiert? Ich weiss nicht ob mein Garmin Nüvi da mitmacht. :nw:


    Vielen Dank für eure Hilfe und Ratschläge.


    Herzliche Grüsse aus dem heissen Moab.
    Ernst

  • Hallo Ernst,


    wenn Ihr beim Dead Horse Point SP oder Canyonlands - Island in the Sky seid, dann könnt Ihr auch den Abstecher zum Mineral Bottom über die Mineral Bottom Road machen. 12 Meilen geht es auf einer guten, breiten Gravelroad eher eintönig geradeaus, dann kommen die Serpentinen nach unten zum Green River. War sogar für mich mit meiner Höhenangst gut fahrbar, da man die Strecke die ganze Zeit super einsehen kann.
    Die Mineral Bottom Rd ist vom 313 ausgeschildert. Hier ist eine Karte, auf dem die Straße auch drauf ist. War vor 1,5 Wochen problemlos zu fahren.


    Moab - Torrey, da bietet sich die Temple Mountain Road inkl. Reds Canyon Loop an:


    San Rafael Swell - Reds Canyon Loop


    Yvonne war erst vor ca. einer Woche dort, ließ sich ebenfalls ohne Probleme fahren.


    Von der Cottonwood Canyon Road hab ich auch nichts gehört, dass sie nicht befahrbar sein sollte. Also auch gut machbar.


    Alternative von Torrey nach Boulder wäre die Notom Road mit Burr Trail.


    Viel Spaß :!!



  • Hallo Gundi


    Als Schweizer beeindruckt mich in den USA immer wieder die grosse Weite. Zuhause ist alles so nah beisammen und der Horizont so nah (eng oft auch bei den Menschen) :MG:


    Wo habe ich in der Schweiz schon die Möglichkeit mit dem Auto auf über 3000 Meter zu fahren? Da muss ich mich schon zusammengepfercht in der Bahn für sauteures Geld auf das Jungfraujoch (Top of Europe) karren lassen.


    Darum geniessen wir, solange meine Frau und ich das noch können, die Weiten der USA.


    Der Rocky Mountains NP gefiel uns sehr gut. Wir hatten einfach das Pech, das wir gerade an einem Wochenende dort waren.


    Herzliche Grüsse
    Ernst

  • Danke für die vielen Ratschläge. Wir sind schon eifrig an der Detailplanung der nächsten Tage :)



    Dienstag, 17. Juni 2008


    Nicht nur das Zimmer, auch das Morgenessen im Best Western von Montrose kann sich sehen lassen. Mit gutem Gewissen kann ich dieses Motel also weiter empfehlen. Über die US 550 bis Ridgway und von da auf dem HWY 62 bis Placerville kamen uns hunderte von Radfahrern entgegen, die an irgend einer Volkstour teilnahmen. Teils frisch und munter, andere aber auch abgekämpft pedalten sie durch die Gegend. Ab und zu stand einer mit einem Platten am Strassenrand und reparierte oder wartete auf einen der zahlreichen motorisierten Reparaturwerkstätten. :rolleyes:


    Über den HWY 145 und 90 erreichten wir die nach Moab führende US 191. Die Landschaft zuerst noch wildromantisch war im letzen Teil nicht mehr so spektakulär. Erst als die ersten roten Steine vor Moab auftauchten wussten wir: „Nun sind wir in Utah“. :Utah;


    Da es noch früh am Nachmittag war fuhren wir gleich weiter zur I 70 und dann bis Cisco um dann auf dem Scenic-Route 128 entlang des Colorado Rivers nach Moab zurück zu kehren. Ein Entscheid, denn wir nicht zu bereuen brauchten. Wunderschön die wilde Landschaft entlang des Colorado und die Felsformationen als Kulisse. Nach zahlreichen Fotostopps langten wir schliesslich im Motel Super 8 in Moab an, das wir für die kommenden drei Nächte bereits vorreserviert hatten.


    Gegenüber dem Vorabend war das Menu im Denny’s gleich nebenan wesentlich bescheidener. Und da es dort keinen Alkohol zu trinken gibt, begnügten wir uns mit einem Diet Coke. Nach der grossen Hitze froren wir allerdings im Restaurant ganz erbärmlich, denn die Klimaanlage war jämmerlich kalt eingestellt. Wenigstens konnten wir uns nachher im Freien wieder etwas aufwärmen.

  • Mittwoch, 18. Juni 2008


    Nach dem Frühstück im Denny’s ging es gleich los Richtung Arches NP. Bereits am Morgen war es sehr heiss und um die Mittagszeit und am Nachmittag gingen die Temperaturen gegen 40 Grad Celsius was unsere Aktivitäten etwas beeinflusste. Nach dem Besuch des Visitor-Centers beim Parkeingang, wo wir uns mit einer gut deutsch sprechenden Rangerin unterhielten, die vor etwa 30 Jahren in der Schweiz (Sissach) arbeitete. Sie erzählte uns, dass sie dort in einer Farm arbeitete, die Grillen für den Zoo züchtete. Ich wusste nicht einmal, dass es so etwas gibt und man zieht daraus den Schluss, dass eben Reisen bildet.


    Wegen der grossen Hitze beschränkten sich unsere Wanderungen zu den North und South Windows und einigen kurzen Besichtigungsrunden. Einen kleinen Imbiss im Schatten konnten wir im Devils Garden einnehmen. Chips, Würstchen und viel Wasser war unser Mahl, das wir unter den wenigen Bäumen genossen.


    Das Discover-America-Forum hatte uns dann doch Mut gemacht wenigstens einen klienen Teil des Onion Creek in Angriff zu nehmen. Also fuhren wir vom Arches runter zum HWY 128 um von dort aus zu unserem Ziel zu gelangen. Bald einmal hörten wir Sirenen hnter uns Sheriff, Polizei und Ambulanz mitsamt der ganzen Christbaumbeleuchtung überholten uns und wir ahnten bereits Schlimmes für unsere Weiterfahrt. Zuerst dachten wir zwar Silke hätte uns ihre Freunde auf den Hals gehetzt. :MG: Vom Vortag her wussten wir jedoch, dass an der Strasse Bauarbeiten durchgeführt werden, die grössere Wartezeiten zur Folge haben. Und so kam, dass wir beim Flagman auf eine immer grösser werdende Kolonne aufschlossen. Flagman, resp. Flagwomen wusste bloss, dass es in der Baustelle einen Unfall gegeben hätte. Wartezeit vielleicht fünf Minuten, vielleicht auch zwei Stunden. Nach einer guten halben Stunde ging es dann doch weiter.


    Vom Onion Creek, auch wenn wir ihn nur ein kleines Stück fuhren, wurden wir nicht enttäuscht. Die Washes waren des geringen Wasserstandes wegen recht gut zu fahren, einzig bei der Mitfahrerin hielt sich in engen und steilen Passagen die Begeisterung in Grenzen. 8o Aber auch unserem ehemals weissen KIA merkte man nun am roten Touch an, dass wir in Utah angekommen sind.


    Vor der Rückkehr nach Moab besuchten wir zum Abschluss noch die Fisher Towers und sahen, dass anscheinend vor zwei Tagen Cunningham dort gewesen war. Ein kühles Bier für den durstigen Emmentaler hat er aber nicht hinterlassen. ;)

  • :EEK: Ernst, sowas würdest Du mir zutrauen :EEK: :gg:


    Ein schöner Tag :!!
    Mit der Enge und dem steilen Weg hatte ich im Onion Creek nicht so Probleme aber mit dem Gegenverkehr und dass man die Strecke oftmals schlecht einsehen kann. An so ner richtigen Engstelle dann auf Gegenverkehr zu treffen, das wäre mein Horror gewesen. Daher bin ich auch nicht bis zum Ende gefahren.


    Viele liebe Grüße nach Moab :wink4:

  • Donnerstag, 19. Juni 2008


    Erneut ein schöner, wenn auch heisser Tag mit Temperaturen um die 40 Grad Celsius. Unser Wasserverbrauch ist fast höher als der Spritverbrauch des Autos. :gg:


    Nach dem Frühstück, dem auftanken des KIA mitsamt der obligaten Scheibenwäsche starteten wir Richtung Dead Horse Point State Park. Da es sich hier um einen Park des Staates Utah handelt war unser NP-Pass leider nicht gültig. Weil das Kassenhäuschen nicht besetzt war mussten wir im Visitor-Center unseren Obolus von 10 Dollar entrichten. Der weitere Weg führte uns nach dem Dead Horse Point Overlook von wo man einen prächtigen Überblick auf die 180-Grad-Kurve des Colorado Rivers hat. Einen noch besseren Blick hätte man sicher von der Potash-Road aus gehabt, und wir konnten auch von oben einigen Fahrzeugen sehen, die sich langsam auf dieser Strecke fortbewegten. Die Aussicht von oben war fantastisch, einzig getrübt durch tausende von kleinen Mücken, die uns umschwirrten und unbarmherzig zustachen. :rolleyes:


    Zweiter Teil unseres Tagesprogramms war der Besuch des Canyonland Nationalparks. Hier beeindruckte uns ganz besonders die Aussicht vom Grand View Point Overlook, der sich auf einer Höhe von 1853 Meter über Meer befindet.. Die Weite und Grösse kann kaum in Worten und Bildern beschrieben werden. Für uns aus dem engen Emmental ist so etwas ganz einfach immer wieder beeindruckend. So eine Weitsicht möchte ich oft auch unseren schweizerischen Politikern wünschen, die ihre Kräfte allzu oft in kleinlichen Zänkereien verzetteln. :klopf:


    Einen goldigen Tipp erhielt ich von Silke vom Discover America Forum. Ein Abstecher nach Mineral Bottom am Green River. Die Mineral Road (Horsethief Trail) führt ab dem HWY 313 wahrend ungefähr 24 Kilometer als gut befahrbare und breite Gravelroad bis zum Beginn der Serpentinen, die in den Canyon nach unten führen. Auch der serpentinenreiche und steile Abstieg zum River lässt sich mit einem SUV gut bewältigen. Im Visitor-Center des Canyonland NP sagte mir zwar die Rangerin, dass man das auch mit einem PKW machen könnte, was ich doch etwas bezweifeln möchte. Umschlossen von roten Felsen bot sich uns ein fantastischer Anblick und wir bereuten es keine Sekunde, dass wir diesen Abstecher noch gemacht hatten. Schade, dass wir die Badekleider nicht mitgenommen hatten, denn sonst hätten wir uns sicher zu den zwei Badenden im River gesellt.


    Danke Silke für diesen Hinweis. :!! Aber auch für die anderen Tips herzlichen Dank.


    Inzwischen ging es schon wieder gegen Abend und wir machten uns auf die Rückfahrt zu unserem Motel in Moab. Dinner erneut im Denny's, wo wir inzwischen die Speisekarte schon auswendig kennen. Zeit also wieder für die Detailplanung der nächsten Reiseetappen.


    Noch eine Frage:
    Ich hätte eigentlich gerne einige Bilder angehängt, bringe jedoch die Datei nicht unter die verlangte Grösse. Hier fehlt mir noch das nötige Wissen.

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