Southwest Outdoor Adventures May 2008

  • Zitat

    Original von suzemir
    nöö nöö das hast du jetzt falsch verstanden, ich meine dass ich dann wieder wirres Zeug von irgendwelchen Steinen, Canyon und was weiß ich träume :gg:


    Herr Doktor, Herr Doktor ich träume immer von toten Steinen. Muss ich notgeschlachtet werden oder besteht noch Hoffnung? :pfeiff:


    Ich glaube ich habe das schon richtig verstanden, ich wollt damit nur sagen, dass Du abwarten musst ob ich dich mit fantastischen Fotos quäle oder nicht...


    Wieso träumst Du eigentlich von toten Steinen? Habe am Anfang immer gedacht Du meinst rote Steine, aber so oft vertippen..?


    Gruß
    Eva

    • Offizieller Beitrag

    Mir gehen so langsam die Worte aus, ein Highlight nach dem anderen, darum nur:


    :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!! :!!


    Ich bin gespannt, ob ich es jemals zur HITRR schaffe. Na ja Devils Garden habe ich schon gesehen, aber das zählt ja kaum. Sonst habe ich nur Pech gehabt an der HITRR. Mittlerweile habe ich schon so viele Ziele, die würden ja für einen kompletten Urlaub reichen. :traen:


    Auf die Coyote Gulch bin ich gespannt, habe ja schon einiges gesehen und gelesen. :MG:

  • Hallo,


    danke für den bisher wunderbaren Bericht mit herrlichen Fotos.


    Aber auf das, was nun kommt (Coyote Gulch), bin ich besonders gespannt, denn da waren wir am 28.05. diesen Jahres auch drin. Wir haben den gleichen Weg gewählt und dieser Tag zählte für uns zum absoluten Highlight dieses Urlaubs! Der Ausstieg am JHArch war (für uns) jedenfalls grenzwertig, ich bin ja schließlich kein Hochseilartist oder Bergsteiger ...


    Also, lass uns nicht so lange warten ! :EEK: :songelb:


    Gruß aus Dortmund


    Klaus

  • 20. Mai 2008


    Als es dämmerte sind wir aufgestanden, haben unsere Klamotten zusammengepackt und damit begonnen das Zelt abzubauen. Da wir das mittlerweile drauf haben ging uns der Abbau schnell von der Hand. Jetzt musste nur noch alles richtig verstaut werden und es konnte losgehen. Kurz vor 7.00 trugen wir uns am Trailhead Register ein und machten uns auf den Weg zum Overlook über die Canyons des Coyote Gulch. Ein majestetischer Anblick wie sich dort die hohen roten Felswände auftürmen und der Escalante River gemächlich dahin fließt.
    Leider passen die Lichtverhältnisse wie auch auf vielen der folgenden Fotos nicht wirklich. Hinzu kommt, das ich an diesem Tag ein ernsthaftes Schärfeproblem hatte…



    Direkt unter dem Overlook befindet sich der Crack in the Wall, durch den wir uns nun hindurchzwingen müssen um die Wanderung zum Coyote Gulch fortführen zu können.




    Insgesamt sind es drei Crackpassagen. Durch die erste quetschen wir uns noch durch, die anderen beiden umgehen wir indem wir über die Felskante daran entlang klettern.
    Anschließend schlittern wir eine Sanddüne hinunter und unten angekommen sind unsere Schuhe voll von selbigem.
    Wir machen einen kurzen Abstecher um das erste Highlight entlang des Weges besser festhalten zu können, den Stevens Arch. Dieser liegt leider noch im Schatten, aber ein Beweisfoto machen wir trotzdem noch.



    Weiter geht’s hinunter zum Flussbetts des Coyote Gulch und im Folgenden immer daran entlang. Dummerweise haben wir uns gegen unsere Wadingboots und für die normalen Wanderschuhe entschieden. Immer wieder müssen wir den Wasserlauf vorsichtig überqueren um die Schuhe nicht total zu durchnässen.




    Die ersten Kaskaden kommen ins Blickfeld und wir legen los mit dem Fotografieren. Leider liegen die schönen großen Kaskaden schon voll im Sonnenschein, so dass trotz Graufilter nicht wirklich gute Ergebnisse entstehen.






    Trotzdem genießen wir die Wanderung durch diesen einmaligen Canyon.








    Unterwegs treffen wir immer mal wieder Amerikaner, die den Canyon in mehren Tagen durchwandern oder einfach nur irgendwo ihr Basecamp aufschlagen und von dort zu Erkundungstouren aufbrechen.
    Im Nachhinein müssen wir sagen, dass das auch wirklich eine überdenkenswerte Alternative ist die wir für eine Folgereise gerne noch mal ins Auge fassen würden. Einfach das ganze mit mehr Zeit und Ruhe genießen und den Canyon entdecken!
    Nächstes Highlight auf unserem Weg der Cliff Arch welcher sich hoch oben in der Felswand befindet.
    Leider sind auch hier die Lichtverhältnisse nicht herausragend.



    Die Pictogramme in der Nähe sparen wir uns uns halten als nächstes Kurs auf die Coyote Natural Bridge. Gewaltig spannt sie sich über die Gulch und hier stimmen die Lichtbedingungen endlich einmal.



    Letztes Highlight auf unserem Weg ist der Jacob Hamblin Arch.



    Die Natur hat es wirklich gut mit dem Canyon gemeint, ein gewaltiger Arch jagd den nächsten. Hier am Arch verweilen wir eine Weile und sammeln Kräfte für den anstehenden Aufstieg und die cross-country Wanderung zurück zum Wagen.
    Was dann allerdings folgt, haben wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht ausgemalt.
    Wie in unserer Beschreibung aufgeführt suchen wir das Hinweisschild „toilets“, denn einige Schritte dahinter, soll der Aufstieg möglich sein. Das Schild ist schnell gefunden und eine Aufstiegsstelle können wir ausmachen. Wir wechseln unsere Wanderschuhe gegen die mitgebrachten Kletterschuhe, machen das mitgebrachte Seil startklar und André beginnt mit dem Vorstieg. Die ersten Meter laufen noch ganz gut, dann fangen wir uns schon an zu fragen, wie Andere es nur mit Schuhen mit gutem Gripp dort hinaufgeschafft haben wollen.
    André steigt immer ein Stück vor und zieht mich dann nach. Noch weit unter der Hälfte weiß er schon nicht mehr richtig wie es weitergehen soll. Keine großartigen Tritte wo er mit den Füßen Halt findet und auch keine wirklichen Handgriffe. Für eine Umkehr scheint es zu spät und wir sehen die Flucht nach oben als einzigste Möglichkeit, denn trotz aller Widrigkeiten sind wir irgendwie immer noch der Meinung den richtigen Aufstieg zu nehmen. Tapfer kämpft sich André weiter nach oben. Auf jedem „Plateau“ wo er festen Stand hat, holt er mich nach.
    Wir sehnen das Ende des Aufstiegs mehr als herbei, denn unsere Kräfte wie auch die Wasservorräte schwinden.
    Als wir endlich oben sind lassen wir uns erst einmal völlig kaputt auf den Felsen nieder und beglückwünschen uns den Aufstieg gemeistert zu haben, ohne jegliche Sicherung. Gleichzeitig sind wir uns durchaus bewusst, wie leichtsinnig und lebensmüde der Aufstieg war und wir sind uns einig nie wieder so etwas machen zu wollen. Nachdem wir uns einigermaßen erholt haben, hole ich mein GPS raus und peile den Parkplatz an. Die Wegstrecke scheint mit gut 2.5 Meilen ganz okay. Nachdem wir eine Weile gelaufen sind beschleicht uns dieses ungute Gefühl, das wir uns in eine auswegslose Situation manövriert haben, denn offensichtlich stehen wir auf der komplett falschen Seite des Canyons. Der Parkplatz befindet sich auf dem gegenüberliegenden Canyonrand und hinüberzukommen ist nicht möglich, schließlich haben wir die Schlucht unter uns durch die der Gulch fließt. Komischerweise spüre ich nicht einen Augenblick das Gefühl Angst, warum auch immer, ich bin überzeugt wir finden einen Weg.
    André dagegen ist schier verzweifelt; es ist das erste Mal dass ich erlebe, dass er wirklich Angst hat. Ständig murmelt er etwas davon dass er nicht sterben will. Ich versuche einen kühlen Kopf zu bewahren und sporne ihn an, spreche ihm Mut zu. Wir laufen am kompletten Canyonrand bergauf, bergab entlang bis fast zurück zum Stevens Arch. Obwohl eigentlich aussichtslos, haben wir immer die Hoffnung doch noch irgendwo herunterzukommen. Die Sonne sinkt tiefer und tiefer und irgendwann wird auch mir klar, dass wir es im Hellen unter keinen Umständen zum Auto schaffen werden. Da unser Wasser jetzt fast alle ist, schöpfen wir aus einem Pothole Nachschub, immer im Hinterkopf das irgendwelche Bakterien es verseucht haben könnten, aber die Geschmacksprobe passt und wir haben keine andere Wahl.
    Die Sonne ist bereits untergegangen als wir uns vom Stevens Arch wieder auf den Rückweg Richtung Aufstiegsstelle machen. Nach rund 2 km haben wir einfach keine Kraft mehr und suchen uns eine windgeschützte Stelle um die Nacht dort auf dem Felsen zu verbringen. Gott sei Dank strahlt der Stein noch eine große Portion Hitze ab und die Lufttemperatur hat sich nicht zu doll abgekühlt. Ich habe noch ein langärmeliges Treckinghemd dabei, aber André hat nur kurze Hosen und T-shirt.
    Mir fällt ein, dass wir in unserem Medipack eine Rettungsdecke haben, also hole ich sie heraus und decke André damit zu. Erst Stunden später wird auch mir zu kalt und ich krieche zu ihm unter die Decke. An Schlaf ist nicht zu denken, der Fels ist hart und ständig wechseln wir die Position. Speziell André ist total ausgepowert und übergibt sich schließlich noch und ich fürchte schon das er mir dort oben schlapp macht.


    Gefahrene Meilen: 0
    Übernachtung: Canyonrand Coyote Gulch, 0,00 $

  • ich bin total sprachlos, einmal wegen der grandiosen Bilder und dann...ja mir fehlen die Worte.
    Beim lesen habe ich für mich schon abgeschlossen mit meinem Besuch des Coyote Gulch. Ich kann zwar weite Strecken ohne Probleme wandern, aber extremes Klettern...da spielt schon meine Allerliebste nicht mit. Du kannst dir garnicht vorstellen wie mir hier nur beim lesen Angst und Bange wurde. Gott sei Dank habt ihr es ja geschafft, denn per Brieftaube kann man doch noch nicht online gehen - oder!? Ich bin nun echt gespannt wie es weiter geht, und vor allem ob ihr den richtigen Ausstieg gefunden habt und wie der aussieht.

  • Der Wahnsinn :EEK:


    Wir wissen zwar schon, daß es gut ausgegangen ist, aber dann mitzulesen, wir Ihr ins "Unglück" rennt und wie das erfahrenen Wanderern wie Deinem Andre zusetzen kann, da wird einem doch ganz anders


    Gruß


    Sandra

    • Offizieller Beitrag

    Eva, einen solchen spannenden Bericht habe ich hier noch nicht gelesen.
    Selbst Heinz im DV kommt da nicht mehr mit.


    Und André hat da sein Meisterstück abgeliefert. Alle Achtung.
    Das dann der Körper Probleme hat, ist auch klar.


    Die Fotos vom Gulch sind übrigens auch Spitze.:!!

  • Du hattest, ja schon von eirem Abenteuer berichtet und wir sind froh, dass es gut ausgegangen ist. Wenn man aber jetzt noch einmal den kompletten Bericht liest, bin ich doch froh, dass ich das Ende kenne. Die Bilder von diesem Canyon sind wirklich top, vor allem die roten Färbungen der Steine.

  • Oh, Eva! Solch ein Abenteuer wünscht man sich wirklich nicht!
    Wenn ich mir vorstelle, ohne Nahrung und nicht ausreichend Wasser und ohne zu wissen, wie es weitergeht die Nacht auf einem Felsen verbringen zu müssen, dann wird mir wirklich ganz anders :EEK:
    Ich bin froh, dass alles gut ausgegangen ist.


    Gruß
    Gundi

    • Offizieller Beitrag

    Zuerst war ich beim Lesen wieder total begeistert, aber dann wurde mein Gesicht immer länger, auf so ein Abenteuer kann man gut verzichten. :EEK:


    Es ist schön, dass am Ende alles gut ausging und ich kann mich daher auch an den Bildern erfreuen. :!! :!! :!!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!