Der Seitensprung: "Breath of South" - der Reisebericht

    • Offizieller Beitrag

    Ich will gar nicht wissen, was die in China noch damit anstellen ... :rolleyes: Das landet auch alles auf unserer Haut.


    Also ich will das schon wissen. ;;NiCKi;:;;NiCKi;:

  • Ach so, jetzt ist der Groschen gefallen :gg:
    Du hast das richtig verstanden, den Fisch musste man auswählen ;;NiCKi;:
    Ich kenne mich ehrlich gesagt mit Fischen nicht so aus :schaem: Bei Tilapia weiß ich, dass er nicht zu "fischig" schmeckt, das mag ich nämlich gar nicht. Wie ist dies denn bei Barsch?

  • Keine Ahnung ....Tilapia ist ja auch ein Barsch (Buntbarsch) der Grouper ein Zackenbarsch.....Tilapia stammt meistens aus einer Aquakultur und der Zackenbarsch denke ich mal nicht


    Und schmeckt der "normale Barsch" arg fischig?


    und der ist voller Antibiotika ...


    Sollte ich also mal wieder essen, vielleicht werde ich dann endlich diese blöde Erkältung los ;)


    Also ich esse den nicht


    Aber er ist immer so begeisternd grätenfrei.

  • Montag, 12. Oktober 2015 – „Zwiegespalten“


    An diesem Morgen überbrückte ich die 2,5 Stunden Wartezeit bis zum Frühstück, indem ich im Internet recherchierte, wo es in Eufaula eine Notfallpraxis gibt. Das von Gerd absolut ungewohnte heftige Frieren gestern Abend hatte mich wirklich beunruhigt und ich rechnete fast damit, dass es doch Schüttelfrost war und somit Fieber bedeutet .


    Umso erleichterter war ich dann, als wir uns zum Frühstück trafen und er Entwarnung gab . Die Beule war zwar unverändert aber sonst ging es ihm gut, kein Fieber usw. Da er abends im Forum noch den Tipp nach einer bestimmten Salbe für solche Fälle bekommen hat, beschlossen wir, gleich nochmal zum Walmart zu fahren, damit er sofort mit der Behandlung anfangen kann. Mit „Programm“ konnten wir uns eh Zeit lassen, denn Eufaula war eingehüllt in dichten Nebel .




    Für die Katze holte ich nochmal ne Futterpackung, denn die Angestellte, die heut früh Dienst hatte, war nicht sehr kooperativ. Ihr Smartphone war ihr wichtiger . Daher hatte ich heute Morgen schon die kleine Leckerlie-Packung verfüttert, die ich eigentlich für Karlie gekauft hatte. Beim Auschecken war dann ein Mann hinter der Rezeption, dem ich die angebrochene Tüte Brekkies gab. Er bedankte sich und kam dann grinsend wieder nach vorn und erzählte, dass sie momentan ein kleines Katzenfutterlager haben, weil in den letzten Tagen mehrere Gäste extra welches gekauft haben. Über sowas freut sich mein Katzenherz doch immer sehr!!!


    Gegen 9 Uhr fuhren wir dann los. Zuerst ging es nochmal in die entgegengesetzte Richtung, denn wir wollten nun zum „grünen Baumwollfeld“. Dort machten wir erstmal zwei Dreherle, bis wir einen geeigneten Parkplatz gefunden hatten.


    Dicke Tautropfen glänzen auf den Blättern und den Baumwollbäuschchen und der Nebel hing noch immer wie eine dicke Suppe über dem Feld. Aber man konnte erahnen, dass die Sonne bald den Kampf gegen den Nebel gewinnen würde.





    Dann ging es zurück und nun war auch aus dem Ort der Nebel weg, sodass wir noch an einer weiteren Pracht-Villa in Eufaula stoppten.







    Dann überquerten wir den Walter F. George Lake, auch Eufaula Lake genannt, der hier vom Chattahoochee River gebildet wird. Das Wetter wurde immer besser, der Nebel löste sich auf und die Sonne kam hervor .


    Unser nächstes Ziel war der Providence Canyon, liebevoll auch Georgia’s „Little Grand Canyon“ genannt. Fotos hatte ich davon schon viele gesehen und als Liebhaberin von roten Steinen hatte ich mich schon im Vorfeld ganz besonders darauf gefreut. Der Providence Canyon hat übrigens keinen rein natürlichen Ursprung, sondern die Erosion wurde durch landwirtschaftlichen Raubbau im 19. Jahrhundert ausgelöst.


    Als wir dort waren und die ersten zwei View Points oben am Rim angesteuert hatten, war ich jedoch bissl zwiespältig, denn irgendwie passte der Providence Canyon nun so gar nicht zum Rest der Tour.




    Aber als dann die erste viertel Meile vom Canyon Loop Trail hinter uns lag und wir uns unten im sandigen Flussbett befanden, sprudelte ich fast über vor Begeisterung . Nach zwei Wochen „weißen Häusern“ waren die satten Farben eine regelrechte Augenweide .



    Der Providence Canyon leuchtete in spektakulären Tönen: strahlendes Orange, flammendes Rot, gemischt mit Grün, Weiß und dem Gold des Herbstlaubes!







    Zuerst folgten wir dem Trail bis zu den hinteren Canyons. Wir kamen jedoch kaum vorwärts, weil wir immer und immer wieder fotografieren mussten.




    An einer Stelle machte ich mir einen Spaß und drapierte ein Blatt auf einem Felsen. Als wir beim Rückweg dann wieder da vorbeikamen, musste ich grinsen, denn das Motiv hatte Anhänger gefunden .



    Dann gingen wir zurück und erforschten noch zwei der vorderen Canyons. Der Trail war hier deutlich feuchter und man lief eigentlich die ganze Zeit in einem dünnen Rinnsal. Hier war die Sicht jedoch nicht so gut, denn die Vegetation versperrte den Blick oder aber lagen die eindrucksvollen Felswände aufgrund vom Sonnenstand noch im Schatten.


    Das machte aber nix, denn auch hier fand ich einen schönen Spielplatz. Das Wasser hatte die Sedimente aus dem Boden gelöst und man fand schöne Ablagerungen.





    Bevor wir den Canyon wieder verließen, setzten wir uns auf einen Baumstamm und ich machte eine Zigarettenpause. Das Wasser plätscherte lustig an uns vorbei, die Vögel zwitscherten und ein gelber Schmetterling flatterte durch das Sonnenlicht, welches sich flirrend durch die Äste im Wasser spiegelte.



    The End



    ;arr: ;arr: ;arr: Fazit

  • Und damit endet der Bericht.


    Den „Rest“ der Tour kennen die Meisten von Euch. Die restlichen 1,5 Urlaubstage werden mir zwar immer in Erinnerung bleiben, aber ich möchte nicht wieder ausführlich darüber berichten, denn es ist nichts, woran man sich gern erinnert.


    Und es soll auch hier im Reisebericht nicht wieder zum Thema werden.


    Gerd stürzte, verletzte sich dabei im Halswirbelbereich und wurde mit dem Helicopter nach Columbus gebracht. Ich fuhr mit dem Auto hinterher ins Hospital, wartete bis in den Abend hinein die ersten Untersuchungsergebnisse ab und suchte in seinen Unterlagen die Informationen zur Reisekrankenversicherung etc. raus, damit sich das Krankenhaus direkt mit dieser in Verbindung setzen konnte.


    Am nächsten Morgen besuchte ich ihn nochmal im Krankenhaus, hatte seine Papiere etwas sortiert und brachte ihm sein ganzes Gepäck. Mehr konnte ich nicht tun, denn der Kontakt zwischen seinem Krankenversicherer und der Krankenkasse bestand. Es würde sich in den folgenden Tagen entscheiden, wann Gerd zurück nach Deutschland gebracht wird.


    Dann fuhr ich nach Atlanta, brachte am nächsten Tag den Mietwagen zurück zum Rental Car Center und flog nach Hause.


    Gerd wurde eine Woche später nach Deutschland geflogen. Weitere Untersuchungen ergaben, dass eine Operation nicht erforderlich ist. Man begann sofort mit intensiven Reha-Maßnahmen und nach zwei Monaten wurde er kurz vor Weihnachten entlassen.


    Heute schmiedet er schon wieder Pläne für seine nächste USA-Tour.

  • Fazit


    Dadurch, dass ich für nächstes Jahr die Südstaaten erneut anpeile, ist ja eigentlich schon alles gesagt .


    Die Südstaaten sind für mich nicht diese große atemberaubende Leidenschaft wie zum Südwesten, aber es ist eine ruhige und irgendwie zufriedene Liebe entstanden, die mich ab jetzt wohl immer wieder mal in diese Region ziehen wird.


    Deep South besitzt natürlich nicht die Monumentalität des Südwestens, bei der man doch irgendwie öfters erstmal alles „verarbeiten“ muss. Die Südstaaten sind eher so wie das träge dahinfließende Wasser des Ol‘ Man River. Wenn man die Plantagen mit den wunderschönen alten Eichenalleen besucht oder durch die historischen Orte mit den prächtigen Villen fährt, dann überkommt einen schon ein ganz eigenes Lebensgefühl.


    Irgendwie kann ich es nicht anders beschreiben.


    Was für mich sehr ungewohnt war: Die täglichen, nicht unbeträchtlichen Eintritts- oder Tourpreise. Das kenne ich so aus dem Südwesten nicht, da ich immer den Annual Pass habe oder kein Eintritt fällig wird. Von ab und zu einem State Park Besuch oder einem Permit mal abgesehen.
    Aber in den Südstaaten hatte ich - vor allem in den ersten Tagen - das Gefühl, jeden Tag mit den Dollarscheinen nur so zu wedeln und überall Eintritt zu zahlen. Nicht falsch verstehen, das soll keine Jammerei über Preise oder so sein, es war nur einfach total ungewohnt.


    Bei der Tour gab es nur zwei Reinfälle: Drayton Hall und Okefenokee, zumindest der Teil des Parks, in dem wir waren.


    Die zwei Plantagen-Hopping-Tage entlang der Louisiana River Road und bei St. Francisville bzw. im West Feliciana Parish waren perfekt! Toll, was uns Gerd da zusammengestellt hatte! Das würde ich jederzeit wieder so machen.



    Auch die Sheldon Church Ruins und Windsor Ruins waren eine wunderbare Abwechslung.



    Und die Swamp Tour auf dem Lake Martin war einfach nur ein Traum. Noch immer verspüre ich tiefe Dankbarkeit, dass ich diese Stunden so erleben durfte.



    Der Providence Canyon State Park bietet dem Auge mal einen ganz anderen Eindruck und dadurch auch Abwechslung bei einer Südstaatenreise, die ja doch immer irgendwie „häuserlastig“ ist.



    Der Tag entlang der Golfküste war aufgrund des Wetters eher „gedämpft“, aber auch hier steht für mich fest: Ich komme wieder.



    Nun zu den Städten:


    Charleston

    Da ist der Funke irgendwie gar nicht übergesprungen. Die Stadt wirkte auf mich eher „aristokratisch abweisend“. Dennoch werde ich sicherlich noch einmal wiederkommen. Schon allein wegen der Plantagen entlang der Ashley River Road, denn Magnolia Plantation & Gardens werde ich definitiv nochmals besuchen. Auch die Oak Alley der Boone Hall Plantation werde ich eines Tages wiedersehen.



    Savannah

    Auch hier verspürte ich eher eine Art „vornehme Zurückhaltung“. Ich kam mir vor, als ob ich zwar gucken und bewundern darf, aber so richtig willkommen fühlte ich mich nicht. Dennoch wird es auch hier in nicht allzu langer Zeit einen erneuten Besuch geben und ich denke, da werde ich zwei volle Tage investieren und auch lieber tiefer ins Portemonnaie greifen, um zentraler zu wohnen. Ich denke, dass so auch diese gewisse Distance, die ich dort empfunden habe, verschwindet.
    Mit dem Wissen, welches ich heute habe, würde ich den Savannah-Aufenthalt auch anders planen. Das Geld für den ganzen Tag „hopp on – hopp off“ mit dem Trolley kann man sich sparen. Es genügt, bis zur vorletzten oder letzten Station zu fahren und dann zu Fuß zurück zu laufen. Der Historic District ist doch recht überschaubar und die Entfernungen sind nicht zu groß.
    Der Bonaventure Cemetery war auf jeden Fall mein Highlight der Stadt.



    Natchez

    Bei Natchez ging es mir ganz anders. Hier hatte ich sofort das Gefühl, dass mich die Stadt mit offenen Armen empfängt, so als würde sie sagen „komm her, guck alles an, fühl Dich bei mir wohl und lass Dich treiben“. Der Tag dort mit Häuser gucken, dem Mississippi winken und gemütlichen Pausen war perfekt.



    Vicksburg

    Auch hier fühlte ich mich sofort willkommen. Das Bild vom alten Stadtkern zeigt irgendwie eine ganz interessante Mischung unterschiedlichster Stile. Beim Durchfahren der Stadt erblickte ich auch gleich viele Details, die einen zweiten Blick wert gewesen wären. Hier hatten wir definitiv zu wenig Zeit. In Vicksburg möchte ich mal einen ganzen Tag verbringen, denn ich glaube, dort kann man sich auch ganz wunderbar treiben lassen.



    Eufaula

    Eigentlich nur als „Übernachtungs-Zwischenstopp“ gedacht, mit ein paar Häusern zum Gucken. Aber für mich hat dieses eher „kleine Nest“ was. Ich denke, auch hier könnte man locker einen halben oder dreiviertel Tag verbringen.



    Und dann natürlich


    New Orleans

    New Orleans hat mich vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen. Das verspielt wirkende French Quarter mit seinen ganzen verzierten Balkonen, die prächtigen Bauten entlang der Canal Street, die Friedhöfe mit ihren Mausoleen, die vornehmen Villen im Garden District. Diese unterschiedliche Mischung gibt der Stadt einen ganz eigenen Flair, der mich sofort begeistert hat.
    Ich wusste von vornherein, dass mir New Orleans bestimmt gefallen wird. Aber diese Faszination hat mich selber überrascht.




    Das war nun ein kurzes Resümee der Tour. Ich bin Gerd dankbar, dass er so eine schöne Tour gebastelt hat, damit ich wirklich in alles mal reinschnuppern konnte. Mehr war für 2,5 Wochen auch einfach nicht möglich.


    Aber die Zeit hat gereicht, um mir zu zeigen, dass ich in den Südstaaten auch „mein Amerika“ gefunden habe.

    • Offizieller Beitrag

    Der Providence Canyon leuchtete in spektakulären Tönen: strahlendes Orange, flammendes Rot, gemischt mit Grün, Weiß und dem Gold des Herbstlaubes!


    Und dem Blau des Himmels. ;,cOOlMan;:
    Ist ja nicht immer einfach, blauen Himmel über Ästen zu knipsen. ;;NiCKi;:


    An einer Stelle machte ich mir einen Spaß und drapierte ein Blatt auf einem Felsen. Als wir beim Rückweg dann wieder da vorbeikamen, musste ich grinsen, denn das Motiv hatte Anhänger gefunden .


    Wie war das noch mit Kirchturm raufgucken und nach 5 Minuten schaut jeder schon hoch. :gg:
    Andererseits eine schöne Bestätigung.


    Und da ist der Urlaub vorbei für Dich, Gerd hat ja noch 2 Monate Verlängerung bekommen. :gg:


    Hier hatte ich sofort das Gefühl, dass mich die Stadt mit offenen Armen empfängt


    An den anderen Orten war ja das Wetter ja auch besser. ;)


    Salomonisch gut formuliertes Ende. ;;NiCKi;:;;NiCKi;:


    ;;ThYo;;
    fürs Mitnehmen. ;;NiCKi;::wink4:

  • ;danke: für den schönen Bericht, der einseits ganz Silke untypisch und andererseits doch nicht ist. :wink4: Bis zum nächsten Mal.


    After all... Tomorrow ist another day, Scarlett! ;ws108;


    Aber die Zeit hat gereicht, um mir zu zeigen, dass ich in den Südstaaten auch „mein Amerika“ gefunden habe.


    :!! Mir geht es da ja inzwischen an so vielen Orten so, dass es immer total schwer ist sich zu entscheiden, wo es denn als nächstes hingehen soll. :gg:

  • Huch, das ging jetzt aber schnell. :EEK: So ein Urlaubsende braucht wirklich keiner. :( Um so schöner, daß es letztendlich gut ausging. Hast uns ja einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Gerd! Mach' das nicht nochmal! ;auweia;


    Silke, vielen Dank für den wieder mal total unterhaltsam und sympathisch geschriebenen Bericht und die tollen Bilder. ;:BEifal;; ;:BEifal;; ;:BEifal;; Ich hab' zwar zwischendurch mal den Anschluß verloren und hatte auch keine besonderen Geistesblitze, was das Kommentieren angeht, aber falls es mich doch mal in diese Gegend verschlägt (man weiß nie - schließlich wolltest du ja auch lange nicht in den Chaco ;) ), weiß ich schon, wo ich mir super Anregungen holen kann. ;;NiCKi;:


    ;danke:

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