Old England - Sunny Roads to the Past Session 2 - Auf den Spuren des 2. Königreichs

    • Offizieller Beitrag

    leg' ein gutes Wort "da oben" für Dich ein und manchmal geschehen sie doch.


    Scheint zu helfen, ;ws108; ein Tick mehr könnte nicht schaden. ;,cOOlMan;:

    • Offizieller Beitrag

    19.06.2014 Isle of White - Osborne Castle



    Sonnig und wolkenlos bricht der nächste Tag auf der Insel an und das bleibt auch so :gg:. Da wir gestern im Sainburys shoppen waren, gibt es heute Morgen sogar Frühstück. :EEK:
    Dann brechen wir auf, um unsere Liste der besuchten Castle neue Einträge hinzuzufügen. Erstes Tagesziel ist Osborne House in East Cowes, also nicht weit von der Unterkunft entfernt. Der Parkplatz ist noch verweist und wir sind sogar noch zu früh dran, man hat noch nicht einmal geöffnet. Warten wir halt und dann wird auch endlich die Tür aufgeschlossen. Es ist 10 Uhr. Da der Overseas Visitor Pass für 9 Tage nicht ganz ausreicht für uns, verlängert man ihn einfach um 2 Tage, sehr, sehr nett. Fotografieren im Schloß ist leider nicht erlaubt, das ist Euer Glück.






    Osborne House ist der ehemalige Landsitz der Queen Victoria und Prinz Franz Albrecht August Karl Emanuel von Sachsen-Coburg und Gotha. :gg: Wer die politische Romanze nachlesen möchte, kann es hier tun.Victoria hatte als Kind zwei Urlaube auf der IOW im nahe gelegenem Norris Castle verbracht, das ihre Mutter gemietet hatte. Victoria und Albert suchten ein Haus, abseits vom Stress des Königshofes und so kauften sie 1845 Osborne House auf der IOW. Der Blick von hier auf den Solent erinnerten Albert an den Golf von Neapel. Da das ursprüngliche Haus für ihre Bedürfnisse viel zu klein war, wurde es abgerissen und durch einen Entwurf von Albert im italienischen Renaissance Stil ersetzt. Auch der Garten wurde nach seiner Vorstellung gestaltet. Zur Finanzierung der Möblierung des Hauses wurde der Royal Pavillon in Brighton verkauft. Für die Kinder importierten sie ein Schweizer Haus. Dort sollten die Prinzen Schreinern und Gärtnern lernen und die Prinzessinnen Haushaltsführung und Kochen! Eine bodenständige Erziehung abseits ihres königlichen Status. Apropos Kinder. Das erste Kind der beiden, ihre Tochter Victoria heiratete Friedrich III., den deutschen Kaiser. Somit ist Queen Victoria die Großmutter von unserem Kaiser Wilhelm II. Victoria selber hat ja auch nur deutsche Vorfahren. Eigentlich müssten die Windsors Sachsen-Coburg und Gotha heißen, erst seit dem 1. Weltkrieg nennen sie sich Windsor. Im Januar 1901 starb Queen Victoria in Osborne House. Nach ihrem Tod war das Haus für königliche Belange überflüssig geworden und wurde dem Staat übergeben. Danach beherbergten Teile des Hauses eine Marine Offizierschule und ein Genesungsheim für Offiziere.
    Als ein Tribut an Queen Victoria, wurde das Regierungsgebäude der Kolonie Victoria (Australien) als eine Kopie des Osborne House erbaut.


    Das erste was wir beim Betreten des Hauses sehen ist eine Büste, von Willhelm II., äh Georg. Sehen sich ja aus wie aus dem Gesicht geschnitten. Anfangs sind wir fast alleine im Schloß, aber in der oberen Etage kommt uns eine Schulklasse immer näher. Als sie aufschließen trete ich die Flucht nach draußen an und besuche erst einmal eine andere Räumlichkeit, während Frau B noch weiter Familienfotos von deutschen Verwandten anschaut. Ich hab bislang nirgends so viele Bilder von unserem ehemaligen Kaiser Wilhelm gesehen.





    Wir gehen nun runter zu Queen Victorias Beach. Der ist erst seit 2012 für die Öffentlichkeit zugänglich.




    Unten am Beach



    findet sich dann Queen Victorias Bademaschine, die sie, wie die meisten aristokratischen Ladies benutze um den Anstand zu wahren.






    Hier kaufen wir uns unser obligatorisches Castle Eis und schlendern dann zum Schweizer Haus.





    Nun diesen Spruch werde ich mir wohl nie zu Herzen nehmen. :gg: Das Haus ist original aus der Schweiz, also kein Nachbau. Es wurde Stück für Stück in der Schweiz abgebaut und dann hier wieder zusammengesetzt. Hier bekam dann jedes Königskind eine Parzelle, wo es Früchte, Gemüse und Blumen anbauen musste. Ihre Erzeugnisse verkauften sie an ihren Vater, der sie auf diese Weise die Basis der Wirtschaft beibrachte. Und damit sie auch Kochen lernten, war im Haus auch eine Küche untergebracht. Beide Elternteile wollten ihre Kinder normal erziehen, trotz ihres königlichen Status, aber das erwähnte ich ja schon.





    Danach ersteigen wir wieder den Hügel hoch zum Schloß und als wir wieder am Parkplatz ankommen haben wir gute 5 km zurückgelegt und inzwischen ist es 14 Uhr. Etwas weitläufig das ganze Gelände.









    Inzwischen ist der Parkplatz voll geworden und wir machen uns auf zum Carisbrooke Castle, welches oberhalb des Dorfes Carisbrooke auf einem Hügel über der Isle of Wight thront.

    • Offizieller Beitrag

    19.06.2014 Isle of White - Carisbrooke Castle



    Die Burg ist nicht das erste Bauwerk dort oben. Es gibt noch Spuren eines römischen Forts und im Fundament des Burghügels sind noch Mauern der Sachsen sichtbar, die hier eine Fluchtburg gegen die Wikingerüberfälle erbauten.





    Ein seltsamer Verein ist das hier, man hat etwas gegen das Stativ oder meine Kamera oder beides zusammen. Wir einigen uns darauf, dass ich das Stativ zurück bringe. Muß ich wenigstens weniger schleppen. Und ich soll keine Kinder filmen. Hatte ich auch nicht vor. Also zuerst wieder zum Parkplatz zurück und das Stativ zum Auto bringen.





    Dann kann es endlich losgehen. Man betritt die Burg durch den Torturm, den Anthony Woodville 1464 der Burg hinzufügte.





    Frau B darf ja Kinder knipsen. :gg:
    Der erste Gang führt uns in die Burgkapelle. Ihr heutiges quasi mittelalterliches Erscheinungsbild stammt von der 1904 erfolgten Restauration. Sie dient heute als Kriegerdenkmal für die 2000 gefallenen Männer von der IOW in beiden Weltkriegen. Die Holzbalken der Decke stammen von der HMS Nettle, eines der letzten hölzernen Kriegsschiffe der Royal Navy. Mal eine andere Art von Schwertern zu Flugscharen, Kriegsschiff zu Kirchengewölbe. :gg:





    Danach umrunden wir die Burg auf der Burgmauer.











    Henry I. gab die Insel IOW Baldwin de Redvers zum Lehen, dessen Familie die Insel bis 1293 gehörte und der wohl in einer Ecke der Sachsenfestung eine normannische Motte erbauen lies, die immer noch den Hügel dominiert. Baldwin unterstütze nach Henrys Tod den Thronanspruch von Henrys Tochter Mathilda, gegenüber dem Königsneffen Stephen. 1136 verteidigte er wahrscheinlich Carisbrooke gegen die Truppen von König Stephan, musste sich allerdings ergeben, als den Belagerten das Wasser ausging.


    Über 71 Stufen geht es hinauf zur normannischen Motte. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Burg und das Umland.









    Die letzte der de Redvers, Countess Isabella de Fortibus, gab dem Burginneren das heutige Erscheinungsbild. Sie erbaute die Großen Halle, im oberen Bild, den Teil des Gebäudes mit dem Außenkamin, flankiert von einer Kappelle auf der einen, und ihren Wohnräumen auf der anderen Seite. Ein standesgemäßer Umbau hin zu dem Komfort der damaligen Zeit, wie es einer Dame von Welt gebührt. 1293 verkaufte sie die Burg kurz vor ihrem Tod an König Edward I. Seitdem ist die Burg im Besitz der Krone. In den restlichen Jahren des Mittelalters wurde die Burg von königlichen Vögten verwaltet, die ihr Augenmerk auf die Befestigungen richteten, besonders in der Zeit des Krieges mit Frankreich. Zwischen 1336 und 1370 wurde die IOW fünf Mal überfallen und 1377 die Burg vergeblich belagert. William de Montacute, Lord of the Island (1386-1397) baute links an die Große Halle einen zusätzlichen Zimmerflügel an. Im 16. Jahrhundert verfällt die Burg, da Henry VIII. mehr Wert auf die Küstenverteidigung legt.
    Das änderte sich als Elizabeth I. 1583 ihrem Cousin George Carey zum Captain der Insel machte. Carey fühlte sich wichtiger als er wahr und begann die vorhandenen Gebäude umzubauen



    sowie einen neuen Gebäudetrakt mit 17 Zimmer und langer Galerie anzufügen, der heutige Carey Flügel.





    Das schönste Fenster der Burg, das sogenannte Isabel Fenster.





    Wegen der wachsenden spanischen Bedrohung erfolgten 1587 spärliche Änderungen an den Verteidigungsanlagen. Als 1596/97 erneut Invasionsängste aufkommen, überredete Carey die Queen und den lokalen Landadel zum Bau einer modernen Verteidigungsanlage. Diese wurden 1602 fertig gestellt, benötigt wurden sie nie.




    Zu Beginn des englischen Bürgerkrieges übernahmen die Parlament Truppen 1642 die Burg. Von da an war sie Gefängnis für prominente gefangene Königstreue. Der prominenteste von ihnen war König Charles I. , der hier 1647/48 bis zu seiner Hinrichtung inhaftiert war. Charles wurde im November 1647 auf die Insel verlegt, nachdem er in Hampton Court ausgebüchst war. In Titchfield Abbey angekommen führt er Verhandlungen mit dem Bruder des Kaplans, der Parliament Gouverneur der IOW war. Charles I. sah in ihm einen heimlichen Königstreuen. Falsch gedacht. Und so wurde Carisbrooke Charles sein neues komfortables „Gefängnis“.






    Viele von Charles Bediensteten folgten ihm hierher. Anfangs dufte er noch Kutschfahrten über die Insel unternehmen, aber als die Verhandlungen um seine Zukunft ins Stocken gerieten, wurde Charles in der Burg eingesperrt. Charles unternahm 2 Fluchtversuche. Beim 1.Versuch passte zwar sein Kopf durch die Fenstergitter, aber der Körper blieb stecken.



    Beim 2. Versuch wurden die Gitterstäbe mit Salpetersäure gelöst und seine Wachen bestochen. Aber der Plan hatte zu viele Mitwisser und zwei seiner Wachen verrieten ihn.


    Danach versank die Burg in Bedeutungslosigkeit, auch wenn sie zeitweise die Residenz der Gouverneure der Isle of Wight war. Mitte des 19. Jh. wurde die Burg nicht mehr als Wohnhaus benutzt, Dach und die Etagen des Torhauses wurden entfernt, Careys Flügel teilweise abgebrochen.


    Gerettet wurde die Burg von Percey Stone, Architekt und Inselhistoriker. Er wurde unterstützt durch das erneut geweckte königliche Interesse an der Burg. 1896 wurde Princess Beatrice, die jüngste Tochter Queen Victorias, Gouverneurin der Insel und die Burg ihr Heim und das ihres Mannes Prinz Henirich Moritz von Battenberg, wo sie auch 1944 starb. Aus ihrer Zeit stammte auch der Princess Beatrice Garden.



    Das Heimatmuseum der Burg wurde ebenfalls von Beatrice gegründet. Dieses Museum ist das einzige Museum, welches von einem Mitglied des Königshauses gegründet wurde.



    Die beliebteste Touristenattraktion sind die Esel der Burg. Sie ziehen seit Elizabeths Zeiten im Brunnenhaus das Wasser aus dem 49 Meter tiefen Burgbrunnen.


    Wir hingegen lenken unsere Schritte allerdings Richtung Ausgang



    und besteigen noch schnell den Torturm.





    Nun ist aber Schluß mit Geschichte. ;,cOOlMan;:

    • Offizieller Beitrag

    19.06.2014 Isle of White - East Cowes



    Zum Abschluss des Tages müssen wir noch Fahrrad fahren, wozu haben wir sie schließlich sonst mitgenommen. Da wir auf dem Parkplatz der Burg nicht nach 17 Uhr parken können, parken wir das Auto in East Cowes. Von dort fahren wir entlang der Küste nach Westen. Das angedachte Ziel, die Newtown National Nature Reserve, werden wir allerdings nicht erreichen. Newtown war einst der sicherste Hafen der Insel, bis er verlandete.



    Kaum sind wir unterwegs, treffen wir auch schon auf ihre Majestät Queen Victoria, die in den Solent einläuft, Kurs Portsmouth.





    Entlang der Promenade fahren wir weiter nach Westen.






    Dann landen wir leider in einer Sackgasse, aber immerhin im Naturschutzgebiet.



    Am Strand entlang fahren wir langsam zurück.




    Und so landen wir wieder in East Cowes.




    Es wird Zeit einen Pub zu finden und so werfen wir im Anchor unseren Anker. Hier hat man nämlich einen Biergarten




    und ein Public Viewing. Unser einziger Berührungspunkt mit der WM 2014. Während man in Deutschland 6 Wochen mit der WM gefoltert wird, bekommt man hier im Vergleich zu uns sehr wenig mit.



    England verliert grandios :gg: und ich bekomme das falsche Essen. Tortilla Chips habe ich nicht bestellt. Kein Problem und 5 Minuten später habe ich mein bestelltes Gammon Steak.
    Am Nachbartisch sitzen Segler. Es ist Racing Week auf der Insel. Eine von vielen. Das hat Tradition. 1851 wurde hier rund um die der erste Admirals Cup ausgetragen. Andere sind seit 1931 das Round the Island Race, und seit 1925 das Fastnet Race.
    Zurück fahren wir durch die Fußgängerzone von Cowes.






    Gegen 20:00 Uhr sind wir dann wieder in unserer Lodge. Dann heist es noch die tägliche Datensicherung zu starten und Akkus laden und dann geht endlich das Licht aus.



    :GN::schlaf:

    Abingdon Guest Lodge
    20 West St | PO33 2QQ Isle of Wight | Ryde|£74

  • Aufgeholt. .puh!;


    Das erste was wir beim Betreten des Hauses sehen ist eine Büste, von Willhelm II., äh Georg.

    ;][; Ich hätte das jetzt für ein Wildschwein gehalten, aber ich kenne mich da nicht so gut aus. :schweg;


    Carey fühlte sich wichtiger als er wahr

    Solche Leute kenne ich auch. :rolleyes: :gg:


    Während man in Deutschland 6 Wochen mit der WM gefoltert wird, bekommt man hier im Vergleich zu uns sehr wenig mit.

    :!! Ein guter Grund zu verschwinden.


    Carisbrooke Castle gefällt mir richtig gut. ;;NiCKi;: Aber die scheinen ja wirklich in der ganzen Gegend, wie auch in der Normandie, eine wahre Mottenplage zu haben. ;)

  • Ahh, so sieht das also bei Sonne und ohne Nebel aus. :D Again. :rolleyes:


    Ansonsten kann ich dir zu Osborne House nur zustimmen. ;;NiCKi;: Hoch interessant und wenn die erlauben würden Fotos zu machen. :MG:

  • Jetzt hatte ich versehentlich Dein ganzes Posting zitiert :wut1: :wut1: :wut1: . Na gut, was wollte ich doch gleich schreiben?


    Dass mir das Carisbrook (weiß nicht mehr, wie es geschrieben wurde. Hatte es ja zitiert :wut1: ) total gut gefällt. Und das Wetter? Keine Ahnung, aber ich höre immer nur von schlechtem Wetter "dort oben". Und dann sehe ich Deine Bilder und verstehe das gar nicht. Ihr scheint einen guten Draht nach oben zu haben ;haha_ .

    • Offizieller Beitrag

    Ich hätte das jetzt für ein Wildschwein gehalten


    Das doch nicht. ;haha_


    Ein guter Grund zu verschwinden.


    ;;NiCKi;: Ich hätte deswegen alleine schon 3 Wochen bleiben sollen.


    Aber die scheinen ja wirklich in der ganzen Gegend, wie auch in der Normandie, eine wahre Mottenplage zu haben. ;)


    Einige sprechen von ca. 500, andere von 6000.
    Das ging ja recht schnell. Man hub einen Graben aus, formte aus dem Aushub einen Hügel und baute oben auf den Hügel einen Palisadenring aus Holz mit einer Holzhütte. Da alleine in der kleinen Oberpfalz schon 625 Burgen nachweisbar sind, tendiere ich zur höheren Zahl. Nach der Eroberung verteilte William das Land an seinen Getreuen und wiederum verteilten es weiter. Mit dieser Maßnahme wurde die englischen Oberschicht durch die Normannen aus Nordfrankreich ersetzt und so beherrschten sie England, obwohl die Fremden nur einen verschwindet geringen Anteil an der Gesamtbevölkerung hatten, aber die bestand ja auch im wesentlichen nur aus Bauern.


    Ahh, so sieht das also bei Sonne und ohne Nebel aus. :D Again. :rolleyes:


    ;;NiCKi;:


    Ansonsten kann ich dir zu Osborne House nur zustimmen.


    Und gar nicht so überladen mit Prunk, wie andere Schlösser. Hinzu kommt noch, das hier ja noch die ursprümgliche Einrichtung vorhanden ist.


    höre immer nur von schlechtem Wetter "dort oben".


    Alles eine Frage von guter spontaner Planung.
    Zudem liegt der Teil von wir uns befinden ja auch südlich von uns. Kassel liegt auf der Höhe von London.

  • Zitat von »betty80«
    Ansonsten kann ich dir zu Osborne House nur zustimmen.



    Und gar nicht so überladen mit Prunk, wie andere Schlösser. Hinzu kommt noch, das hier ja noch die ursprümgliche Einrichtung vorhanden ist.


    ;;NiCKi;: Was ich absolut faszinierend fand. Ich wurdde auch nur irgendwann von Schulklassen eingeholt. Aber ansonsten ging es mir wie euch, als sie aufmachten, war es noch schön leer.

  • Ulli,


    den Tag hast du toll dokumentiert. :clab: :clab: :clab:


    Mir gefällt diese Insel ;;NiCKi;:


    Während man in Deutschland 6 Wochen mit der WM gefoltert wird, bekommt man hier im Vergleich zu uns sehr wenig mit.

    Erstaunlich, wo doch die Briten so fußball- narrisch sind :nw:


    England verliert grandios :gg:

    aber vielleicht lag das auch daran :MG:

    • Offizieller Beitrag

    Aber ansonsten ging es mir wie euch, als sie aufmachten, war es noch schön leer.


    Ein Vorteil. Und es war unter der Woche und kein Wochenende und keine Ferienzeit.


    Mir gefällt diese Insel


    Ganz hübsch da. Einen Tag jaben wir ja noch.


    aber vielleicht lag das auch daran :MG:


    Ehr weniger, denn das was mich hier inzwischen am Fußball wahnsinnig macht ist folgendes.
    Ich fahre jeden Tag zu unterschiedlichen Zeiten zur Arbeit und zum Mittagessen. Egal wann, es dauert keine 5 Minuten und dann kommt wieder sinnloses Geschwafel über Fußball, wie das Spiel werden wird und/oder warum das Spiel so gelaufen ist. Diese Dauerberieselung nervt einfach nur. Und das war in England nicht.
    Gefühlt würde ich sagen, während des Rugby Worldcup habe ich mehr davon mitbekommen als vom Fußball. Aber alles im normalen Rahmen und keine Dauerberieselung rund um die Uhr.

    • Offizieller Beitrag

    20.06.2014 Isle of White - Appuldurcombe House – Sunshine Trail - Bournemouth


    [size=12]
    Und wieder bricht ein typischer sonniger und wolkenloser Tag auf der Insel an, Sunshine Coast halt. Blöd nur, das wir heute Abend die Insel wieder verlassen müssen. Daraus folgt, zuerst Zimmer räumen und dann lecker Frühstück beim Goldenen M, der liegt bei einem Tesco in einem Vorort von Ryde.




    Ich fahr einen Schlenker über Bembridge. Hätte ich das noch vor ca. 150 Jahren gemacht, hätte ich das Auto im Meer versenkt, dem Branding Haven, denn da war Bembridge noch eine Insel. Am ersten Tag auf der IOW waren wir ja in einem Pub in Brading. Im Mittelalter war Brading eine Hafenstadt, die Quay Lane war einst die Hafenmole. Die heutigen Brading Marshes befinden sich also dort, wo einst der Hafen, Brading Haven. Der heutige Bembridge Hbr fällt bei Ebbe komplett trocken und dann sind alle Schiffe an Land.












    Fährt man weiter nach Sandown kommt man unweigerlich am westlichen Ortsrand vom Bembridge an der Bembridge Mill vorbei. Um 1700 erbaut war sie bis 1913 noch in Betrieb. 1935 und 1959 restauriert, gehört sie seit 1962 dem English Trust. Wir schauen sie uns nur von Außen an, nachdem wir endlich am Straßenrand einen Parkplatz bekommen haben. Dazu musste ich allerdings erst einmal meine Runden drehen.




    Da ich von einem weiteren Palmerston Folly, dem Bembridge Fort, nix weis, fahren wir achtlos daran vorbei. Andererseits hätten wir das auch zeitlich nicht mehr geschafft. Im Nachhinein beim Schreiben ärgert mich das aber schon.


    Nun denn, wir erreichen dafür den Parkplatz vom Appuldurcombe House beim Ort Wroxall, im Süden der Insel.









    Die Hütte begann als Kloster um 1100, und wurde 1690 als elisabethanisches Herrenhaus an Sir Robert Worsley, 3rd Baronet vererbt. 3 Jahre später begann der Umbau zum heutigen Haus. Sir Robert erlebte die Fertigstellung des Hauses in den 1770er nicht, er starb 1747. Das Anwesen ging an Sir Richard Worsley, 7th Baronet of Appuldurcombe und seine junge Frau, die 17 jährige Seymour Dorothy Fleming. Richard heirate Seymour aus Liebe. Ob aus Liebe zu ihr, oder aus Liebe zur Mitgift von £80.000 sei dahin gestellt. Während Richard das Haus zum endgültigen heutigen Erscheinungsbild umbaute, tröstete sich seine Frau mit ihren 27 Liebhabern, so erzählt man es sich jedenfalls hinter vorgehaltener Hand. Einen davon verklagte Richard, seitdem war das Paar inoffiziell getrennt. Erneut heiraten konnte Seymour nicht, so musste sie sich von anderen Herren der Oberschicht aushalten lassen und trat dem The New Female Coterie Club bei, ein Club für Upper Class Frauen in ähnlicher Position.











    Richard starb 1805. Der Titel ging an Henry Worsley, Seymour erhielt £70.000 und heirate vier Wochen später. Worsley reichte das Anwesen inkl. seiner Schulden an seine Nichte weiter, die den Gründer des Royal Yacht Squadron in Cowes Heiratete, Charles Anderson-Pelham, später erster Earl of Yarborough.
    1855 wurde das Anwesen verkauft. Der Betrieb als Hotel schlug fehl und es wurde ein Internat für angehende Gentlemen. Seit 1907 steht es leer. 1943 wurde ein deutscher Bomber beim Seeminenlegen abgeschossen. Der Notabwurf der letzten Seemine krachte in das Dach, das Flugzeug in St. Martins Down. Das Dach wurde nicht repariert, die Inneneinrichtung verkauft, zurück blieb eine leere Hülle und die Gespenster. Im Sommer gibt es jeden Donnerstagabend Ghost Walks!“
    Wer es haben möchte, seit September 2015 steht Appuldurcombe und das umgebende Land zum Verkauf.










    • Offizieller Beitrag

    Bei der Ankunft hatte ich ein Schild gesehen, dieses, Sunshine Trail.



    Den fahren wir. Über eine Wiese kämpfen wir uns den Hügel nach oben und erreichen das einstige Zugangstor des Anwesens, das Freemantle Gate.




    Von dort oben sieht man die weißen Klippen Culver Cliff.




    Hinter dem Tor,



    kommt ein schöner kurzer Downhill





    an einer Ziegenwiese mit Wollschweinen vorbei. :gg: Frau B konnte nicht den Finger vom Auslöser lassen.











    Bei einer Querstraße biege ich falsch nach rechts ab und ehe wir uns versehen, stehen wir am Ausgangspunkt. Also noch einmal von vorn. Diesmal fahren wir aber nicht über die Wiese, sondern fahren direkt über den Feldweg vom Parkplatz hoch zum Tor, wieder Downhill, wieder an den Schafen und Ziegen vorbei und biegen diesmal gar nicht ab, sondern queren einfach die Straße.





    Über Feldwege, sklavisch auf die Hinweisschilder achtend, fahren wir quer über die Insel nach Newport, teils über reine Radwege, teils Feldwege, teils gesperrte Straßen.






    Der Sunshine Trail folgt teilweise eine alte Bahntrasse, daher ist er steigungsarm und flach.








    Wir erreichen schließlich Newport, wo wir umkehren müssen, sonst fährt die Fähre ohne uns.



    Hier entlang würde es weiter nach East Cowes gehen.



    Zusammen mit dem Teil, den wir gestern geradelt sind, würde das eine schöne Tagestour ergeben.

    • Offizieller Beitrag



    21,06 km - Rundkurs
    Höhendifferenz

    98 Meter (Höhe von 10 Meter bis 108 Meter)
    Gesamtanstieg 170 Meter
    Gesamtabstieg 141 Meter

    • Offizieller Beitrag

    Wir jedoch fahren den gleichen Weg wieder zurück. Um 16:30 Uhr sind die Räder wieder verladen und wir müssen uns sputen, die Fähre in Yarmouth zu erreichen. Durch schöne Dörfer fahren wir nun mit dem Auto quer über die Insel und erreichen kurz vor Abfahrt der Fähre Yarmouth. Als vorletztes Auto rollen wir an Bord, Just in Time nennt man das wohl. :gg:
    Die Fähre bringt uns über den Solent nach Lymington.



    Direkt am Fähranleger liegt Yarmouth Castle, das haben wir nicht geschafft. Dafür sind die Fotos von hoch oben von der Fähre auch nicht schlecht.




    Ein letzter Blick zurück



    das war also die Isle of Wight. Vor uns liegt die Südküste Englands.




    Die Überfahrt ist kurz und so kommt schon bald Lymington in Sicht.







    Um nicht wieder aufzufallen, eilen wir geschwind runter zum Autodeck. Das war wohl nichts, wir sind wieder die letzten und können gleich losfahren. Um kurz nach sechs sind wir angekommen.


    Dem Navi wird kürzeste Strecke befohlen, für die restlichen 30km, bis zum West Cliff Inn in Bournemouth. Das Ibis Styles, wo wir 2012 abgestiegen waren, war leider ausgebucht. Dafür wissen wir nun, wie sich ein Thunfisch in der Dose vorkommt. Schönes Zimmer zwar, aber arg klein, wie auch das Handwaschbecken. Passend zum Zimmer halt. :gg:



    Zum Abendessen fahren wir mit den Rädern wieder ins Ask Italian, wie 2012.





    Es schmeckt genauso gut wie beim letzten Mal, somit kann ich die Kette empfehlen. Der Abend ist noch jung, von daher nehmen wir noch den Under the Cliff Way unter die Räder und fahren am Strand entlang bis Christchurch, während die heimische Jugend am Strand chillt. Je weiter wir rausfahren, umso ruhiger wird es. Für Fotos von den ca. 2000 Badehäuschen hat es leider nicht gereicht.



    End of Way:



    Um 23 Uhr sind wir dann wieder zurück am Hotel, wo uns die nun wohlige Wärme im Zimmer empfängt. In der Meeresbrise wurde es doch auf dem Rückweg etwas frisch.


    :GN::schlaf:




    West Cliff Inn
    Westcliff Road | BH2 5EX Bournemouth |£67,50

    • Offizieller Beitrag



    17,13 km - Rundkurs
    Höhendifferenz

    43 Meter (Höhe von 2 Meter bis 45 Meter)
    Gesamtanstieg 128 Meter
    Gesamtabstieg 128 Meter

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!