Eastcoast Revival - Unterwegs zwischen Boston und Washington

  • Wieder ein Klasse Tag :clab: :clab: und auch noch ein Minitreffen. Urlauberherz was willst Du mehr.


    Da hast Du recht.


    Vor allem bekommt man Sehnsucht nach New York, ist 36 Jahre dass ich dort war und auch nach dem Nordosten.


    Ich habe mir gleich mal alles notiert für die Planung einer Ostküstenreise, wann immer die auch stattfinden mag.

  • Urlauberherz was willst Du mehr.


    Nicht wirklich viel. :D Es war schon Klasse. ;;NiCKi;:


    Vor allem bekommt man Sehnsucht nach New York, ist 36 Jahre dass ich dort war und auch nach dem Nordosten.


    Ich habe mir gleich mal alles notiert für die Planung einer Ostküstenreise, wann immer die auch stattfinden mag.


    :EEK: Das ist aber wirklich lang. Da solltest du vielleicht wirklich drüber nachdenken. ;;NiCKi;:


    Aber witzig war die Art des Zusammentreffens dann doch schon. :gg:

    :gg: Auf jeden Fall.


    Ich dachte ja erst, ihr seid schon weg, weil ich ja nicht gerade früh angekommen bin.

  • Motif #1 war schuld, das lag ja so lange im Schatten. :gg:


    :gg:


    Zitat von »betty80«
    :EEK: Das ist aber wirklich lang. Da solltest du vielleicht wirklich drüber nachdenken. ;;NiCKi;:



    Das sollte ich wirklich :gg:


    :!! Mach mal. ;;NiCKi;:


    Ein ganz toller sonniger Küstentag mit vielen Leuchttürmen, da bist du aber so richtig auf deine Kosten gekommen.
    Und dann noch das Treffen mit Manu und Peter, perfektes Timig würde ich mal sagen!
    Und die netten Häuser dazu, klasse! :clab: :clab: :clab:


    ;;NiCKi;: Das war ein schöner Tag.


    Gleich gehts weiter.

  • Tag 16 - Freitag, 09. Oktober 2015
    Bewitched - Manchester nach Andover


    "My fellow Americans, ask not what your country can do for you—ask what you can do for your country – John F. Kennedy."


    Eigentlich sahen meine Pläne für heute ganz anders aus, doch da es nördlich von Manchester regnen soll, fahre ich aus einer Laune heraus noch einmal Richtung Marblehead. Mein erster Stopp ist Salem. Hier war ich bisher nur sehr oberflächlich, genauer gesagt, ich habe nur mal ein Foto vom berühmten Witch House geschossen. Heute aber stelle ich mein Auto im Parkhaus ab und mache mich zu Fuß auf den Weg. Der führt mich erst einmal ins Visitor Center des National Park Service, denn ein Teil der historischen Gebäude gehört zur Salem Maritime National Historic Site. Hier bekomme ich auch eine Karte sowie nützliche Tipps. Zuerst will ich zum Witch Trials Memorial und komme dabei an diesem historischen Gebäude vorbei.




    Gleich daneben liegt das Witch Trials Memorial, das an die Hexenverfolgungen erinnert. 1692 wurden 14 Frauen und 6 Männer beschuldigt Hexen zu sein. Sie wurden vor Gericht gestellt, schuldig befunden, verurteilt und schließlich exekutiert. Auf 20 Granitbänken sind die Namen der Getöteten geschrieben und das Datum sowie die Art der Exekution.




    Besonders berührt bin ich von einem Blumenstrauß mit Karte am Stein von Giles Corey. Darauf stand: "To Great Grandpa x 9, 10, 11 Corey, we are sorry for what happened to you, but we want you to see your family go on." Giles Corey war übrigens schon 80 Jahre alt, als er zu Tode gedrückt wurde. Diese besonders grausame Art der Folter wurde in den USA nur dieses eine Mal angewandt. Dabei soll ein Geständnis aus dem Beschuldigten herausgepresst werden. Corey jedoch weigerte sich, sich schuldig oder unschuldig zu bekennen und ertrug die Qualen bis zu seinem Tod stumm. Dadurch konnte die Familie ihren Besitz behalten, der ansonsten an den Staat gefallen wäre.




    Bei einem kleinen Stadtbummel entdecke ich dann immer mehr historische Gebäude. Viele von ihnen sind auch heute noch Wohn- und Geschäftshäuser.




    Schließlich erreiche ich auch den Hauptteil der Salem Maritime National Historic Site. Hier stehen die meisten der historischen Gebäude, die der NPS verwaltet.




    Leider zieht der Himmel im Laufe des Vormittags immer mehr zu und ein frischer Wind zieht auf. Trotzdem laufe ich noch ein wenig weiter.




    Einst gab es 13 Custom Houses in Salem, in denen die Zölle und Abgaben entrichtet werden mussten. Das Custom House am Hafen ist das Einzige, das heute noch erhalten ist. Seit 1649 gab es an dieser Stelle bereits ein Custom House, das zu besichtigende ist aus dem Jahr 1819. Leider sind heute massig Schulklassen hier, sodass ich auf eine Innenbesichtigung schweren Herzens verzichte.




    Hinein kommt man leider nicht in das 1780 im Federal Style erbaute Hawkes House, denn hier sind heute die Büros des NPS untergebracht. So bleibt mir auch hier nur die Besichtigung von außen.




    Das Derby House hingegen könnte man schon besichtigen, doch außerhalb der Saison leider nur am Nachmittag. 1763 für Elias Hasket und Elizabeth Derby erbaut, ist das Haus schon seit mehr als 100 Jahren ein Museum.




    Gleich gegenüber der historischen Häuser liegt der Derby Wharf. Er ist einer von drei Kais, die heute noch erahnen lassen, wie hier in Salem einst Handel betrieben wurde. Zur Blütezeit konnten Schiffe an über 50 Kais anlegen und be- sowie entladen werden.




    Schließlich kann ich doch noch etwas besichtigen, nämlich die Friendship of Salem, ein historisches Frachtschiff, das heute an einem der Kais liegt. Die Schulklassen ziehen hier gerade ab und so ergreife ich meine Chance. Das heutige Schiff ist eine exakte Kopie des Originals, das 1797 erbaut wurde. 15 Reisen unternahm das Schiff, nach Südamerika, Indien, China, in die Karibik, nach England und auch nach Deutschland. Im Krieg von 1812 wurde es schließlich von den Briten gekapert und als Entschädigung eingezogen.






    Dann gehe ich wieder zum Auto zurück. Der Nächste freut sich schon, dass ich den Parkplatz freigebe, denn inzwischen ist es hier ziemlich voll geworden. Ich aber fahre nun weiter zum Pickering House. Der Kern des Hauses wurde bereits 1651 erbaut und somit zählt es zu den ältesten Häusern in den USA, selbst wenn die Außenfassade 1841 im Gothic Revival renoviert wurde.




    Auch das Phillips House besuche ich. 1821 erbaut, ist es heute ein Museum. Gerne hätte ich hier mal hineingeschaut, doch Parkplätze sind in dieser Gegend heute aus irgendeinem Grund Mangelware. So begnüge ich mich mit einem Blick von draußen.




    In der historischen Chestnut Street gibt es allerdings noch mehr wunderschöne historische Häuser. Die sind aber nur von außen zu besichtigen, denn fast alle sind in privater Hand.




    Zu guter Letzt fahre ich noch zum Witch House. Das Hexenhaus von Salem ist das einzige noch erhaltene Gebäude in der Stadt, das noch eine direkte Beziehung zu den Hexenprozessen hat. Das Haus gehörte dem Richter Jonathan Corwin und man kann noch heute den elisabethanischen Baustil erkennen. In England wäre das nicht so selten, aber hier in den USA ist es nicht so häufig, auf ein Haus zu treffen, das fast seit der ersten Besiedlung hier stand.




    Dann aber verlasse ich Salem. Ich fahre noch einen kurzen Umweg über Marblehead, doch es inzwischen so ungemütlich, dass ich mich nicht recht aufraffen kann, noch etwas zu besichtigen.




    So fahre ich recht zügig weiter in Richtung Boston. Wenn das Wetter schon nicht so mitspielt, dann schaue ich mir halt ein Museum an, genauer gesagt die John F. Kennendy Presidential Library. Hier war ich vor exakt 10 Jahren schon einmal, doch seitdem soll sich schon einiges verändert haben. Von außen ist das allerdings nicht der Fall, da sieht das von I.M. Pei entworfene Gebäude noch immer gleich aus.




    Bevor ich hinein gehe, schaue ich mich noch kurz draußen um. Auch wenn es hier noch ein wenig blauen Himmel gibt, in Richtung Boston sieht es bereits ziemlich finster aus. Und der Wind weht jetzt wirklich heftig. Ich muss mich schon ganz schön dagegen anstemmen.




    Vor dem Museum ist auch die Jacht von John F. Kennedy zu finden. Der Präsident war ein passionierter Segler und liebte diesen Ort am Wasser, an dem nun das Museum in seiner Erinnerung steht.




    Drinnen sehe ich dann auch gleich ein Foto mit besagter Jacht.




    Dann führt mich der Weg erst einmal in ein Theater, in dem ein wirklich ausgezeichneter Film zu John F. Kennedy gezeigt wird. Es wird die Geschichte von seiner Geburt bis zum Wahlkampf für die Präsidentschaft erzählt. Danach geht es weiter ins Museum. Hier beginnt die Ausstellung mit dem Wahlkampf um das Amt des Präsidenten.




    Zur Ausstellung gehören auch viele Geräte, die damals in einem typischen amerikanischen Haushalt gestanden haben. Eine Zeitreise sozusagen.




    Für mich am Interessantesten ist aber das TV Studio. Hier ist genau nachgebaut, wie es damals anlässlich der TV Debatte ausgesehen hat. Es war übrigens der erste im Fernsehen ausgestrahlte Schlagabtausch zwischen zwei Kandidaten.




    Fast noch interessanter ist dann das Studio des legendären Walter Cronkite, der die Auszählung der Stimmen im Fernsehen moderierte.






    Im Museum zu sehen, sind natürlich auch die klassischen Gastgeschenke oder Roben der First Lady.




    Auch Robert Kennedy ist ein Raum gewidmet. Er bekleidete damals das Amt des Generalstaatsanwaltes.




    Natürlich darf auch eine Replik des Oval Office, wie es zu Kennedys Zeiten ausgesehen hat, nicht fehlen.




    Im Oval Office zu finden, sind auch die 2 Bücher, die JFK geschrieben hat.




    Und schließlich entdecke ich dieses ungewöhnliche Objekt.




    Kurz vor Ende der Ausstellung wird dann auch der unvergessene Besuch von JFK in Berlin thematisiert. Dazu werden die Szenen vor dem Schöneberger Rathaus abgespielt und es ist u.a. der originale Spickzettel des Präsidenten für seine unvergessenen Worte "Ich bin ein Berliner" ausgestellt. Interessant finde ich auch die Hintergründe, wie es dazu kam. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal die gesamte Rede gehört zu haben.




    Mit der Ermordung von JFK endet die Ausstellung schließlich, nun ja, nicht ganz. In einem weiteren Raum wird noch gezeigt, wie JFK die USA veränderte und wo ihm weltweit so gedacht wird. Auch ein Stück der Berliner Mauer steht hier, übrigens schon richtig lange. Gleich nach der Wende fragte man in Berlin an, ob man denn ein Teil bekommen könne. Nach einigem Hin und Her wurde es schließlich geliefert.




    Der Rundgang endet im Atrium des I.M. Pei Baus. Das ist so gestaltet, dass man von überall einen Blick auf das Meer hat. Ansonsten gibt es hier nur ganz wenige Ausstellungsstücke.




    Als ich wieder draußen bin, fängt es doch tatsächlich an zu nieseln. Manu und Peter dürften sich jetzt so langsam auf ihre Abreise vorbereiten und Boston fängt wohl deshalb an zu weinen. Als ich am Hafen vorbeikomme, brauche ich bereits einen Schirm, um dieses Foto zu machen. Die Queen Mary verfolgt mich anscheinend auch.




    Da sich der Tag auch langsam dem Ende neigt, breche ich nun Richtung Hotel auf. Das Courtyard in Andover liegt wieder etwas außerhalb, denn die Preise in Boston waren mir einfach zu hoch.




    Da ich recht zeitig im Hotel bin, beschließe ich, noch etwas essen zu gehen. Meine Wahl fällt heute auf Olive Garden. Das geht einfach immer.




    Und als ich dann noch an einem Frozen Yogurt Laden vorbeikomme, ist auch noch für ein leckeres Dessert gesorgt.




    Meilen: 140

    Wetter: bewölkt mit Schauern, 9-22 Grad

    Hotel: Courtyard


    ;arr: ;arr: ;arr: Tag 17: Working hard for the Money - Andover nach Hartford

    • Offizieller Beitrag

    Das Hexenhäuschen schaut gar nicht nach Hexenhaus, geschweige denn alt aus. :nw:
    Den Spickzettel kannst Du lesen? Ich nicht. :nw:

  • Besonders berührt bin ich von einem Blumenstrauß mit Karte am Stein von Giles Corey. Darauf stand: "To Great Grandpa x 9, 10, 11 Corey, we are sorry for what happened to you, but we want you to see your family go on." Giles Corey war übrigens schon 80 Jahre alt, als er zu Tode gedrückt wurde. Diese besonders grausame Art der Folter wurde in den USA nur dieses eine Mal angewandt. Dabei soll ein Geständnis aus dem Beschuldigten herausgepresst werden. Corey jedoch weigerte sich, sich schuldig oder unschuldig zu bekennen und ertrug die Qualen bis zu seinem Tod stumm. Dadurch konnte die Familie ihren Besitz behalten, der ansonsten an den Staat gefallen wäre.

    Von dieser zweifelhaften Methode hatte ich noch nicht gehört. da wird mir ja vom Lesen schon ganz anders :EEK: .


    Ansonsten ist das Besichtigen von Häusern sicher so gar nicht mein Ding. Aber ich kann trotzdem gut verstehen, dass Dir das gut gefallen hat, denn interessant ist es ja wirklich :!! .

  • Zuerst will ich zum Witch Trials Memorial und komme dabei an diesem historischen Gebäude vorbei.

    Das ist irgendwie richtig gruselig :rolleyes:


    Corey jedoch weigerte sich, sich schuldig oder unschuldig zu bekennen und ertrug die Qualen bis zu seinem Tod stumm. Dadurch konnte die Familie ihren Besitz behalten, der ansonsten an den Staat gefallen wäre.

    :EEK:


    Wahnsinn, da wird einem schon beim Lesen ganz anders :EEK:


    Aber der kleine Brief ist eigentlich herzergreifend und auch wieder richtig toll :!!

    Zu guter Letzt fahre ich noch zum Witch House.

    Sehr schönes Foto Betty, mit dem schönen Herbst- Baum davor :clab:


    Salem ist eben auf meine Liste gerückt, gefällt mir sehr gut :!!


    Boston steht eh schon lange drauf ;;NiCKi;: ,


    wobei ich jetzt nicht so der Typ für das J.-F. Kenndy Museum wäre :nw:

  • I read my eyes out and can’t read half enough…the more one reads the more one sees we have to read – John Adams."

    kannst Du mir das mal übersetzen? ich schnalls net :nw:


    Und tatsächlich sind es Manu und Peter, die hier auch gerade unterwegs sind. So erkunden wir nun also zusammen ein wenig den Hafen von Rockport.

    :!! war das wirklich nicht geplant? Klasse so ein Minitreffen :!!


    Besonders berührt bin ich von einem Blumenstrauß mit Karte am Stein von Giles Corey. Darauf stand: "To Great Grandpa x 9, 10, 11 Corey, we are sorry for what happened to you, but we want you to see your family go on." Giles Corey war übrigens schon 80 Jahre alt, als er zu Tode gedrückt wurde. Diese besonders grausame Art der Folter wurde in den USA nur dieses eine Mal angewandt. Dabei soll ein Geständnis aus dem Beschuldigten herausgepresst werden. Corey jedoch weigerte sich, sich schuldig oder unschuldig zu bekennen und ertrug die Qualen bis zu seinem Tod stumm. Dadurch konnte die Familie ihren Besitz behalten, der ansonsten an den Staat gefallen wäre.

    heftige Geschichte.
    Die Story um Salem interessiert mich sehr. War wirklich ne schlimme Zeit. Gibt nen guten Film mit Wynona Ryder darüber ;;NiCKi;:


    Das Haus gehörte dem Richter Jonathan Corwin und man kann noch heute den elisabethanischen Baustil erkennen

    der viktorianische Baustil gefällt mir ganz eindeutig besser ;;NiCKi;:


    Vor dem Museum ist auch die Jacht von John F. Kennedy zu finden. Der Präsident war ein passionierter Segler

    ne recht bescheidene Yacht - Jackie Kenedy(Onasis) ist da Yachtmässig später deutlich aufgestiegen ;,cOOlMan;:


    schöner Tag - die Gegend gefällt mir - irgendwann in ferner Zukunft muss ich da auch mal hin ;;NiCKi;:

  • Das Hexenhäuschen schaut gar nicht nach Hexenhaus, geschweige denn alt aus. :nw:


    War ja auch kein Hexenhaus, sonders das Haus eines Richters aus der Zeit der Hexenverfolgung. Aber irgendwie ist der Name Witch Haus hängengeblieben. :nw:


    Den Spickzettel kannst Du lesen? Ich nicht. :nw:


    :D Die erste Zeile auf jeden Fall. ;;NiCKi;:Ansonsten, typische Sauklaue.


    Von dieser zweifelhaften Methode hatte ich noch nicht gehört. da wird mir ja vom Lesen schon ganz anders :EEK:


    Gabs wohl sonst auch nur in Europa.


    Wahnsinn, da wird einem schon beim Lesen ganz anders :EEK:


    Mir auch. Aber wenn man so in die europäische Geschichte schaut, entdeckt man ganz schön viel solche Sachen. Und die Leute kamen ja von hier.


    Aber der kleine Brief ist eigentlich herzergreifend und auch wieder richtig toll :!!


    ;;NiCKi;:


    Zitat von »betty80«
    Zu guter Letzt fahre ich noch zum Witch House.


    Sehr schönes Foto Betty, mit dem schönen Herbst- Baum davor :clab:


    ;danke:


    Salem ist eben auf meine Liste gerückt, gefällt mir sehr gut :!!


    Salem ist schon interessant. Sehr viel Geschichte.


    wobei ich jetzt nicht so der Typ für das J.-F. Kenndy Museum wäre :nw:


    Ich finde die Presidentiial Libraries sehr interessant. ;;NiCKi;: Habe schon fast alle besucht.


    Ein typischer Betty - USA - Urlaubstag


    :MG: ;;NiCKi;: ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Zitat von »betty80«
    I read my eyes out and can’t read half enough…the more one reads the more one sees we have to read – John Adams."


    kannst Du mir das mal übersetzen? ich schnalls net :nw:


    :;SaTiE;: Sinngemäß: Ich lese schon so viel und kann doch nicht genug lesen ... umso mehr ich lese, desto mehr finde ich, dass ich auch noch lesen will.


    Zitat von »betty80«
    Und tatsächlich sind es Manu und Peter, die hier auch gerade unterwegs sind. So erkunden wir nun also zusammen ein wenig den Hafen von Rockport.


    :!! war das wirklich nicht geplant? Klasse so ein Minitreffen :!!


    Ich wusste schon, wo die zwei ungefähr sind. Aber abgesprochen war es nicht. Eher dem Zufall überlassen, ob es klappt.


    heftige Geschichte.
    Die Story um Salem interessiert mich sehr. War wirklich ne schlimme Zeit. Gibt nen guten Film mit Wynona Ryder darüber ;;NiCKi;:


    Kenn ich, den Film.


    Zitat von »betty80«
    Vor dem Museum ist auch die Jacht von John F. Kennedy zu finden. Der Präsident war ein passionierter Segler


    ne recht bescheidene Yacht - Jackie Kenedy(Onasis) ist da Yachtmässig später deutlich aufgestiegen ;,cOOlMan;:


    ;haha_ ;haha_ ;haha_ Der war ja auch Präsident und kein Reeder. :MG:


    irgendwann in ferner Zukunft muss ich da auch mal hin ;;NiCKi;:


    Na dann, auf gehts. :D

  • Tag 17 - Samstag, 10. Oktober 2015
    Working hard for the Money - Andover nach Hartford

    "I pity the man who wants a coat so cheap that the man or woman who produces the cloth or shapes it into a garment will starve in the process – Benjamin Harrison."


    Das schlechte Wetter ist heute Morgen wie weggeblasen oder vielleicht hat es der Wind auch wirklich aufs Meer hinaus gepustet. Nur recht frisch ist es, sodass ich mich doch etwas wärmer einpacke. Die Kälte scheint aber anscheinend der Laubfärbung gutzutun, denn die wird immer intensiver.




    Bei meiner Recherche auf der Seite des National Park Service bin ich auch auf den Lowell National Historic Park gestoßen. Eine ganze Innenstadt, die hier geschützt wird? Das will ich mir mal näher ansehen.




    East Chelmsford, das erst später zu Ehren eines der Gründer der Fabriken in Lowell umbenannt wurde, wurde im 17. Jahrhundert von den Europäern besiedelt. Der Ort liegt am Merrimack River und wurde deshalb bewusst für die erste geplante Industriestadt in den USA ausgewählt. Damals wurde das Wasser von Flüssen genutzt, um Maschinen anzutreiben. Anders als andere Orte in den USA wurden hier aber nicht einfach nur Fabriken gebaut. Es wurde eine komplette geplante Stadt geschaffen. Es sollte hier anders sein, als in den beengten englischen Industriestädten, wo Menschen unter unwürdigen Umständen schufften mussten. Die Erbauer hatten sich auf einer Reise durch englische Städte gründlich informiert. Es wurden also Wohnungen für die Arbeiter gebaut, mit viel Grün drum herum und auch Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen.




    Weiterhin wurde ein kompliziertes Kanalsystem geschaffen, das den Merrimack River auch mit dem Charles River verband, der durch Boston fließt. So konnte die Wasserkraft nicht nur zum Antrieb der Maschinen genutzt werden, sondern auf den Flüssen konnten die Waren transportiert werden.




    Besonders war auch, dass die Textilfabriken, denn in Lowell wurden ausschließlich Stoffe und Kleidung produziert, viele junge Frauen anzogen. Die sogenannten "Mill Girls" waren unverheiratet und wollten dem tristen Leben auf dem Land entfliehen. Extra für sie gab es Gemeinschaftswohnhäuser, wo sie Kost und Logie bekamen. Eines dieser Häuser gibt es auch heute noch und es kann besichtigt werden.




    Geprägt aber ist das Stadtbild besonders durch die vielen Fabrikbauten. In einem ist ein Teil einer solchen Textilfabrik heute noch erhalten und kann von Besuchern besichtigt werden.






    Die Boott Cotton Mill war eine der großen Fabriken in Lowell. Heute ist sie ein Museum, in dem die Vergangenheit wieder lebendig wird. Aber nicht nur das, die Gebäude um die Fabrik wurden in den letzten Jahren renoviert und in Wohnungen umgebaut. So wurde begonnen, der Stadt wieder Leben einzuhauchen.






    Im Museum zahle ich zuerst meine $3 Eintritt. Ohne NPS Pass kostet es $6. Dann bekomme ich eine kurze Einführung zur Geschichte, bevor mir der Ranger einen der Webstühle erklärt. Mit Maschinen wie dieser wurden die Stoffe in der Fabrik hergestellt. Jedes Mill Girl arbeitete an solch einer Maschine und zur Arbeit gehörten auch verschiedene Utensilien, die in einem Schaukasten ausgestellt sind.






    Hinter einer Glasscheibe kann ich dann bereits einen riesigen Raum entdecken, der bis zur Maximalkapazität mit solchen Maschinen bestückt ist. Ziemlich laut ist es auch, doch noch ahne ich nicht, wie laut. Ich sehe nur den Warnhinweis, dass besonders Kinder einen Gehörschutz tragen sollten. Durch zwei Glastüren trete ich ein und werde fast erschlagen von dem Lärm. Es ist kaum zu ertragen und dabei laufen nicht mal die Hälfte aller Maschinen. Wie konnte man hier nur täglich arbeiten?






    Zwei Damen in historischen Kostümen führen die Arbeit der Mill Girls an der Webstühlen vor. Das ist super interessant, nur die Verständigung ist auf Grund der Lautstärke der Maschinen etwas schwierig.




    Irgendwann halte ich den Krach aber einfach nicht mehr aus und gehe über eine Treppe ins Obergeschoss. Hier ist ein Museum zu den Stofffabriken von Lowell eingerichtet.






    Auch thematisiert sind die Mill Girls, denn junge Frauen, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts arbeiten, allein leben und unverheiratet sind, das war schon etwas wie ein Novum. Das Kleid ist übrigens die typische Arbeitskleidung eines Mill Girls.




    Ebenfalls gezeigt werden die Stoffe und Muster, die in den Fabriken hergestellt wurden und welche Produkte man daraus schneiderte. Die Massenproduktion von Kleidung revolutionierte das Land, denn dadurch wurde Kleidung für jeden erschwinglich und konnte einfach fertig im Geschäft gekauft werden.




    Auch der Niedergang der Fabriken wird nicht verschwiegen, denn dieses Kapitel gehört ebenfalls zu Lowell. Irgendwann wurden Stoffe anderswo billiger produziert. Nicht nur in Asien auch in anderen Landesteilen, denn man brauchte nicht mehr die Wasserkraft, hatte man doch jetzt auch Dampfmaschinen. Durch die Massenproduktion fielen die Preise und dadurch auch die Löhne. Die Lebensqualität der Arbeiter nahm ab und Arbeitslosigkeit grassierte. Viele zogen weg, die Fabriken standen leer und verfielen.




    In der 60ziger und 70ziger Jahren taten sich schließlich engagierte Bürger zusammen, um das Vermächtnis von Lowell zu bewahren. Das endete in der Gründung des National Historic Parks sowie mehreren, unter Denkmalschutz, stehenden Stadtgebieten.










    Wow, das ist unerwartet richtig interessant gewesen. Ich hätte gern noch etwas mehr Zeit hier verbracht, doch ich will ja noch das Codman Estate besichtigen. Und das kann ich beim besten Willen nicht verschieben, denn es ist selten genug, dass das Haus überhaupt geöffnet hat und ein riesen Zufall, dass ich gerade hier bin. Geöffnet ist nämlich nur an 8 Samstagen im Jahr und heute ist der letzte Samstag in 2015.




    Das Codman Estate wurde um 1735 von Russell Chambers I. erbaut und 1790 von John Codman im Federal Style ausgebaut und vergrößert. Fünf Generationen der Codmans wohnten in dem Haus und hinterließen es reicht ausgestattet. 1960 vermachte Dorothy Codman das Haus Historic New England und seitdem ist es für Besucher geöffnet.




    Zum Haus gehört auch ein schöner italiensicher Garten und das gesamte Grundstück umfasst heute etwa 6,5 Hektar.




    Spontan beschließe ich noch zur Frederick Law Olmsted National Historic Site zu fahren, denn die ist auch nicht täglich geöffnet, aber samstags schon.




    Im Jahr 1883 kaufte Olmsted ein Grundstück in Brookline, einem Vorort von Boston und baute das Haus, das hier stand aus. Schließlich nannte er es Fairsted. In diesem Haus wohnte Olmsted nicht nur, auch seine berühmte Landschaftsarchitekturfirma war hier beheimatet. Nach seinem Tod ging das Haus leider durch viele Hände seiner Partner, sodass von den Privaträumen nichts mehr erhalten ist. Hier ist heute ein Museum untergebracht. Das Obergeschoss aber, wo die Firma ihre Ursprünge hatte, wurde einfach verschlossen und ist somit originalgetreu erhalten geblieben.






    Während ich das Museum im Erdgeschoss auf eigene Faust erkunden kann, muss ich mich für das Obergeschoss einer Tour anschließen. Die startet aber nicht im Haus, sondern im Garten, den Olmsted nach seinem eigenen Design anlegte. Hier erklärt die Rangerin auch sehr viel über das Grundkonzept aller Designs des bekannten Landschaftsarchitekten.



    Dann aber geht es zurück ins Haus und in das Obergeschoss. Und das ist wirklich hochinteressant, denn hier erfahre ich alles über die Anfänge der Firma und wie man damals gearbeitet hat. Auch Teile des Archivs bekomme ich zu Sehen. Noch heute ist es vollständig. Es gibt Kopien aller Aufträge, die die Firma jemals betreut hat. Und zu jedem Auftrag gibt es auch Skizzen sowie unzählige Fotos. Ein wahrer Schatz, den der NPS gerade zu digitalisieren beginnt.




    Nun wird es aber Zeit Massachusetts zu verlassen. Ich habe ja noch ein Stückchen Weg vor mir bis Hartford und ich will auch nicht nur über den Interstate fahren. Das ist eine gute Entscheidung, denn ich komme durch eine schöne Gegend, in der auch die Laubfärbung so langsam einsetzt.








    Erst mit der untergehenden Sonne erreiche ich so den Großraum Hartford. Hier bin ich im Marriott in Windsor untergekommen. Das hatte ich zu einem günstigen Preis bekommen, doch im Nachhinein war es leider etwas nervig. Das lag aber nicht am Hotel, sondern daran, dass hier irgendwie sämtliche Fußballkinder der ganzen Region mit ihren Eltern für irgendein Turnier abgestiegen sind. Mein Zimmer ist zwar nach oben hin gut isoliert, doch leider rennen die Kleinen auch immer wieder munter kreischend über die Flure. Zum Glück müssen sie anscheinend recht zeitig ins Bett, sodass in der Nacht Ruhe herrscht.




    Meilen: 178

    Wetter: sonnig, 9-16 Grad

    Hotel: Marriott Windsor


    ;arr: ;arr: ;arr: Tag 18: A Day full of Surprises - Hartford nach Mahwah

    • Offizieller Beitrag

    Ansonsten, typische Sauklaue.


    Ich bin beruhigt.


    Gabs wohl sonst auch nur in Europa.


    Es gab noch schlimmeres.
    Zuerst aufhöngen, und dann rechtzeitig von dem Tod abschneiden.
    Dann Bauch aufschneiden und die Eingeweide herausnehmen.
    Nun wurden eventuell die Ginetalien abgeschnitten und dem Verurteilten in den Mund gesteckt und/oder das Herz.
    Bis jetzt lebt er immer noch. ;,cOOlMan;:
    Dann wurde an Arme und Beine ein Pferd angebunden und der Verurteilte in vier Teile zerrisen, der Kopf auf einer Lanze zur Schau gestellt.

  • Zitat von »betty80«
    Ansonsten, typische Sauklaue.



    Ich bin beruhigt.


    :gg:



    ;;NiCKi;: Gab schon nette Zeitgenossen. Frage mich manchmal, wie man auf solche Ideen kommt.


    Jetzt kannst du gleich weiterlesen. :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Das schlechte Wetter ist heute Morgen wie weggeblasen


    Manu ist ja auch weg. :gg:


    Weiterhin wurde ein kompliziertes Kanalsystem geschaffen, das den Merrimack River auch mit dem Charles River verband


    Ist das noch, wie in UK, für Freizeitkapitäne in Betrieb und gibt es Radwege daran entlang?


    Es ist kaum zu ertragen und dabei laufen nicht mal die Hälfte aller Maschinen.


    Coll, das die Maschinen noch laufen. Was machen die mit den Stoffen? Kann man die kaufen?


    Wow, das ist unerwartet richtig interessant gewesen.


    ;;NiCKi;:;;NiCKi;:


    1960 vermachte Dorothy Codman das Haus Historic New England und seitdem ist es für Besucher geöffnet.


    Ah wieder die häßliche Hütte. Kein Wunder das sie das verkauft hat. Aber vermutlich war mit ihr die Familie ausgestorben?


    zur Frederick Law Olmsted National Historic Site zu fahren


    Na endlich. ;)


    Jetzt kannst du gleich weiterlesen. :gg:


    :;SaTiE;:


    Frage mich manchmal, wie man auf solche Ideen kommt.


    Der Mensch wächst mit seinen Anforderungen. X(

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