Unsere Südstaatenrundreise 2010

  • Das Unglück mit der Bohrinsel ist wirklich eine Katastrophe. Die sichtbaren Verunreinigungen wurden weitgehend beseitigt, aber die langfristigen Schäden für die Umwelt bleiben bestehen. Das betrifft sowohl die Meeresbewohner, die wir zum Teil ja auch essen, als auch die Menschen vor Ort, sei es, dass die Einheimischen und Touristen nicht mehr an den Stränden baden können, als auch alle, die vom Fischfang und vom Tourismus leben. X(
    Das finde ich sehr traurig.
    Viele Grüße
    Katja

  • Am nächsten Morgen gehen wir noch einmal kurz zum Hafen wo die Fischkutter liegen. Die Fischgründe sind verseucht. Die meisten Fischer haben sich zunächst bei BP für Reinigungsarbeiten verdingt.






    Im Hafenbecken sieht es so aus:




    Noch einmal gehen wir an den weißen Strand.




    Es ist keine Freude, die Wasservögel zu beobachten. Viele von ihnen werden noch verenden, weil sie vergiftete Fische fressen werden.










    Hier sieht man die roten Fähnchen mit denen verschmutzte Stellen angezeigt werden.



    Auch mit intensivem Maschineneinsatz versucht man der Ölpest Herr zu werden.





    Wir verlassen Pensacola und fahren weiter nach New Orleans.







    Als erstes suchen wir unser Hotel auf. "Suchen" ist das richtige Wort. Aufgrund der riesigen Baustelle vor der Einfahrt zum Ramada verpassen wir diese und brauchen fast eine halbe Stunde bis wir die "versteckte" Behelfszufahrt zu unserem Hotel gefunden haben. Nach dem einchecken fahren wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln in das Zentrum. Unser erster Weg führt uns zum Mississippi, zum Raddampfer Natchez, mit dem wir morgen eine Dinner Cruise unternehmen werden.









    Heute Abend werden wir uns im French Quarter aufhalten, dem legendären Herzen der Stadt. Der Geburtsstätte des Jazz. Aus jedem zweiten Laden klingt hier Jazz, Blues, Cajun, Soul oder Salsa.











    Kleinkünstler, Exzentriker und Musikanten sind überall unterwegs. Manches erinnert auch an die Reeperbahn in Hamburg und eine Touristenfalle ist es allemal.





    Woodoozauber, Musikkneipen, Andenkenläden und Restaurants reihen sich aneinander.









    Die Bourbanstreet ist für den Autoverkehr komplett gesperrt und so wagen es einige Passanten nach den rhythmischen Klängen der Musik eine kurze Tanzeinlage zu geben.



    Für uns wird es Zeit, das Hotel aufzusuchen. Morgen werden wir die Stadt etwas intensiver durchstreifen und ganz besonders freuen wir uns dann auf die erwähnte Dinner Cruise.


  • New Orleans ist für seine Friedhöfe mit den oft protzig wirkenden Mausoleen bekannt.







    Die Tradition, Monumente auf die Gräber zu setzen beruht auf dem hohen Grundwasserstand. Er liegt schon bei 1 1/2 Metern. Früher bohrte man Löcher in die Särge damit das Wasser eindringen konnte und der Auftrieb verhindert wurde. Aus pietätsgründen ging man dann aber zu überirdischen Gräbern über.


    Inzwischen sind viele Menschen bemüht, ihre Gräber noch größer und eindrucksvoller zu gestalten. Das höchste Grabmal - und wohl auch das höchste private Monument der USA - ist 27 m hoch und befindet sich auf einem der hiesigen Friedhöfe.




    Die Gräber der Voodooköniginnen werden offenbar nicht gepflegt aber noch immer werden die merkwürdigsten Dinge davor abgelegt. Noch heute praktizieren etwa 15% der Bevölkerung von New Orleans den Voodoo Kult.




    Noch einmal werden wir das French Quarter durchstreifen. Es wird als der attraktivste und einzigartigste Stadtkern der USA bezeichnet.









    Die Architektur wurde durch spanische und französische Einflüsse geprägt.





    Die Pflege der Balkone erfordert einigen Aufwand.




    Besonders die schmiedeeisernen Balkone erinnern an die französische Epoche, die großen Türbögen und die Innenhöfe an die Zeit der Spanier.













    Keine Hausanlage ist so, wie man sie von Europa her zu kennen glaubt. New Orleans hat seinen eigenen Stil: Kreolen und Cajuns haben ihren Anteil. Auch amerikanische Elemente aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert sind enthalten. So ist eine "New Orleans Architektur" entstanden.





    Die St. Louis Kathedrale am Jackson Square ist die älteste Kathedrale der USA. Sie wurde 1851 fertiggestellt.







    Im vor der Kathedrale liegenden Jackson Square Park befindet sich ein 1856 errichtetes Reiterstandbild von General Jackson, der in der Schlacht am Little Big Horn von den Indianern vernichtend geschlagen wurde und dort auch umkam. Es ist das weltweit erste Standbild, bei dem 2 Hufe den Pferdes nicht den Boden berühren.






    Das Denkmal der Jungfrau von Orleans befindet sich in der Decatur Street am Südende des French Quarter.




    Vor dem Market Café hat sich eine Jazztruppe eingefunden.










    Von hier aus ist es nicht mehr weit zum Mississippi River.








    Nun wird es langsam Zeit, dass wir uns aufmachen zum River Walk ums uns Karten für die Dinner Cruise auf der Natchez zu besorgen. Unterwegs treffen wir auf einige Gestalten. Dieser Musiker machte ganz allein für sich wunderschöne Musik. Wir haben uns kurz mit ihm unterhalten. Er befindet sich auf einer langen Tour durch die USA.



    Diese Beiden waren so ins Gespräch vertieft, dass sie uns keinerlei Beachtung schenkten.




    Da liegt es, das Ziel unserer Begierde







    Am Ticketschalter angekommen müssen wir erfahren, dass der Raddampfer heute für eine Privatgesellschaft ausgebucht ist. Eine weitere große Enttäuschung auf unserer Reise, denn eine weitere Gelegenheit haben wir nicht. Morgen verlassen wir New Orleans.







  • Die Bilder von der Ölpest machen mich immer ganz fertig, es ist traurig, wie schnell so etwas wieder vergessen wird X(


    New Orleans steht auch noch auf meiner Wunschliste ;;NiCKi;: Die Häuser mit den schmiedeeisernen Geländer finde ich wunderschön, dass ist richtige Handwerkskunst :!!
    Habt ihr eigentlich auf den Friedhöfen auch Menschen gesehen, die dort zum Teil wohnen? Ich habe darüber mal einen Fernsehbericht gesehen :nw:

    Am Ticketschalter angekommen müssen wir erfahren, dass der Raddampfer heute für eine Privatgesellschaft ausgebucht ist. Eine weitere große Enttäuschung auf unserer Reise, denn eine weitere Gelegenheit haben wir nicht. Morgen verlassen wir New Orleans.

    Sag mal, geht das mit eurem Pech so weiter :EEK: ,


    hättet ihr nicht auch einen anderen Raddampfer für ein Dinner nehmen können , oder war das nur auf der Natches zu bekommen?

  • hättet ihr nicht auch einen anderen Raddampfer für ein Dinner nehmen können , oder war das nur auf der Natches zu bekommen?

    Leider nein, meines Wissens war die Natchez der einzige Raddampfer der für solche Events infrage kam.


    Habt ihr eigentlich auf den Friedhöfen auch Menschen gesehen, die dort zum Teil wohnen? Ich habe darüber mal einen Fernsehbericht gesehen

    Nein, uns sind kaum Menschen begegnet. Erst später habe ich erfahren, dass es besser ist, nicht allein die Friedhöfe zu besuchen sondern sich einer Führung anzuschließen. Es würden dort häufig Raubüberfälle begangen. Wir fühlten uns aber ganz sicher.


  • Trotz der Baustelle war unser Aufenthalt im Ramada angenehm aber wir freuen uns, heute wieder weiter zu fahren um ein wenig die ursprüngliche Natur kennen zu lernen.





    Um eine Bootstour durch die Bayous des südlichen Louisiana zu machen ist Houma der ideale Ausgangspunkt. Bei dem Touranbieter verbringen wir die Wartezeit bis zur nächsten Abfahrt schon auf dem Boot und nehmen dabei unseren Lunch ein.





    An Bord befindet sich schon ein Fleischvorrat, der an die Alligatoren verfüttert werden soll.



    .


    Mit diesem Bootsführer und dem übrigen Publikum an Bord haben wir jedoch für eine Naturbeobachtung eine eher schlechte Wahl getroffen.




    Gegen die Fütterung der Alligatoren ist grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden. Für die Alligatoren ist es unschädlich und die Touristen können diese Tiere einmal hautnah erleben. So lange man seine Arme nicht über die Bootskante hält, ist es auch ungefährlich.













    Alligatoren legen bis zu 80 Eier. Von einem Gelege erreichen aber höchstens zwei Tiere eine Größe von ein Meter achtzig, alle anderen werden von Fischen, Vögeln und anderen Alligatoren gefressen.




    Die Waschbären verfolgen unser Boot, weil sie gewohnt sind, gefüttert zu werden.











    Unaufgefordert ermuntert der Bootsführer die Gäste zu rauchen, was uns einigermaßen stört. Während der ganzen Fahrt sind wir zum passiven mitrauchen gezwungen. Der Höhepunkt unserer Missbilligung wird erreicht, als auch noch Musik ertönt und den Naturgenuss empfindlich stört. Aber vielleicht muss hier im Süden eben alles "Party" sein.



    Auch die Geier, die sich hier versammelt haben, wissen, dass sie jetzt Futter bekommen werden.






    Wir betrachten dieses Erlebnis mit gemischten Gefühlen. Einerseits haben wir durchaus einen Eindruck von der Sumpflandschaft und den darin lebenden Tieren gewonnen aber andererseits fühlten wir uns durch das laute Gerede und Lachen, durch das rauchen und ganz besonders durch die Musik beeinträchtigt. Das liegt wohl an unserem bereits fortgeschrittenen Alter.


    Um nun doch noch zu einem unverfälschten Naturgenuss zu kommen, haben wir uns für die heutige Übernachtung diese Hütte, die sich mitten im Dschungel befindet, ausgesucht. Vermittelt wurde sie uns vom Visitor Center, ie einen telefomischen Kontakt zu den Vermietern herstellten. Die erklärten uns, dass sie am Abend aushäusig seien und erst spät zurückkämen. Sie beschrieben uns aber die Anfahrt und die Lage des Hauses. Der Schlüssel würde stecken und wir sehen uns dann beim Frühstück. Es wurde eine recht komplizierte Anfahrt zu dem, sagen wir mal, "rustikalen" Anwesen. Man hat dort 5 Hütten, die vermietet werden. Heute sind wir aber die einzigen Gäste.







    Das Innere der Hütte war, wie schreibt man in den Reiseprospekten, "zweckmäßig" eingerichtet.






    Bis in die finstere Nacht sitzen wir in dieser durch Fliegengitter vor Moskitos geschützten Veranda und lauschen den Geräuschen der Tiere. Einige male gibt es ein großen Plantschen unter unserer Hütte, ohne dass wir die Ursache ergründen können. Es ist durchaus etwas unheimlich, zumal wir hier ganz allein sind


    .


    Es ist schon sehr spät als wir einschlafen. Morgen werden wir dann unsere Wirtsleute kennen lernen.

  • Der Tag in New Orleans hat mir trotz verpasster Dinner Cruise gut gefallen. Schöne Bilder habt ihr da gemacht. :clab:


    Aber diese Sumpffahrt ist gar nicht meins. :neinnein: Wildtiere füttert man nicht und kriege immer Puls, wenn Leute sowas machen. :wut1: Erst recht, wenn es auch noch ein Guide macht.

    Das liegt wohl an unserem bereits fortgeschrittenen Alter.

    Denke ich nicht. =) Menschen, die sich wirklich für Natur interessieren, genießen sie in Ruhe und mit Respekt.


    Ich finde die Hütte dort wirklich nicht übel. ;;NiCKi;: Die Lage ist toll.

  • Am Morgen des 2. Oktober gehen wir zum Anwesen unserer Gastgeber um das Frühstück einzunehmen.




    Auch hier ist alles wieder sehr rustikal.



    Nach dem Frühstück zeigt uns der Wirt seine kleine Alligatorfarm.







    Diese Tierchen leben seit zwei Jahren in diesem kleinen Raum. Wenn sie 1 m groß sind, werden sie verkauft. Sie können dann auch nicht mehr zusammen bleiben, weil sie dann miteinander kämpfen würden.



    Bevor wir weiterfahren machen wir noch einen Rundgang durch das große Areal, das unsere Wirtsleute weitgehend unberührt gelassen haben.




    Trotz unserer Spinnenphobie faszinieren uns diese Tierchen, die überall riesige Netze gesponnen haben. Wir müssen aufpassen, nicht mitten in Eines hineinzulaufen.








    Es gibt natürlich noch andere Spezies:








    Bei McGees Landing haben wir eine weitere Bootsfahrt gebucht. Der Weg dort hin war trotz Unterstützung durch das Navi schwer zu finden, zumal wir nicht glaubten, wirklich auf dieser dirt road zum Ziel zu gelangen. Schließlich haben wir es aber geschafft.










    Die Tour führt durch den Atchafalaya Basin Swamp. Diesmal haben wir Glück mit dem Guide und auch mit den übrigen Passagieren.






    Wir befinden uns auf Amerikas größtem Flusssumpf Ökosystem. Diese Wasserpflanzen wurden vor mehr als hundert Jahren aus Japan eingeschleppt und verwuchern zwischenzeitlich riesige Flächen. Regelmäßig müssen sie gemäht werden, damit hier überhaupt noch Boote fahren können.
















    Auch hier gibt es Alligatoren. Aber ihre Hoffnung auf Fütterung wird diesmal nicht erfüllt.






    Wir haben die Fahrt sehr genossen und brechen nun auf um uns für die kommende Nacht eine etwas komfortablere Unterkunft zu suchen.


  • Meine Güte, ihr lockt das Pech aber an.
    Touren im Sumpf mit Musik haben wir bei allen Besuchen noch nie gehabt... ist ja auch schrecklich.
    Alligatoren füttern: ganz doofe Sache. Was lernen die Viecher dabei.. Menschen und Futter zu verbinden... das kann schiefgehen.
    Hoffe ihr habt jetzt etwas mehr Glück.

  • Hallo Heiko, kann es sein, dass ich ein paar Bilder ( Alligatoren ) nicht sehen kann ?(


    Euer kleines Pech scheint euch treu zu bleiben, mit lauter Musik und Halligalli hätte uns die Bootstour auch keine rechte Freude gemacht ;:ba:; das liegt nicht am Alter :neinnein:


    Dafür finde ich die Idee mit der Hütte direkt im Wald und am Wasser sehr gut, auch wenn sie etwas rustkal ist, dass kann man für 1- 2 Nächte schon mal aushalten, toll ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:


    Die 2. Bootstour war ja wenigstens sehr schön, oder. Ich stelle mir die Landschaft und das gesamte Öko- System hoch interessant vor :!!


    P.S.: Upps, auf einmal sind alle Bilder da, also keine Panik, alles im grünen Bereich :!! :!! :!! :!!

  • Da bin ich wieder. Während der Vorweihnachtszeit war ich sehr beschäftigt und über den Jahreswechsel sind wir mit der gesamten Familie zu einem Kurzurlaub in Dänemark gewesen. Nun soll es aber weitergehen mit dem Reisebericht.



    In New Iberia auf Avery Island besuchen wir den Jungle Garden. Wir sind die ersten Gäste heute morgen und haben den Park ganz für uns allein.






    Aus sicherer Entfernung beobachten wir Alligatoren, die sich an den ersten Sonnenstrahlen wärmen.





    Auch sonst hat der Park einiges zu bieten. Der Aufenthalt unter Bäumen ist allerdings wegen vieler stechender Moskitos nicht sehr angenehm und so suchen wir bald wieder offenes Gelände auf.





    An dieser Lagune kann man hunderte von Vögeln beim brüten auf dafür errichteten Podesten beobachten - wenn man zur richtigen Jahreszeit hier ist. Wir sind dies nicht und finden nur leere Gestelle vor.







    Es war ein netter kleiner Ausflug aber nun machen wir uns auf um eine der berühmtesten Plantagen. die "Oak Allee Plantage" zu besuchen. Die wartet morgen auf uns.

  • über den Jahreswechsel sind wir mit der gesamten Familie zu einem Kurzurlaub in Dänemark gewesen. Nun soll es aber weitergehen mit dem Reisebericht.

    :wink4: Schön, dass es wieder weiter geht ;;PiPpIla;; War der Urlaub schön Heiko?


    Aus sicherer Entfernung beobachten wir Alligatoren,

    Wie groß sind die Freunde denn? Auf den Bildern schauen sie schon ordentlich groß aus ;;NiCKi;:


    Der Aufenthalt unter Bäumen ist allerdings wegen vieler stechender Moskitos nicht sehr angenehm und so suchen wir bald wieder offenes Gelände auf

    :EEK: sind all die kleinen Punkte auf dem Bild etwa Mücken. Ich wäre sofort wieder abgezogen :neinnein:
    Ansonsten finde ich die herrlichen Moosflechten an den Bäumen immer so schön ;;NiCKi;:

  • Kein Besuch bei Tabasco?

    Nein. Ich habe in meinem Berufsleben unzählige Betriebe und Fabriken besichtigen müssen, so dass mein Bedarf auf Lebenszeit gedeckt ist.


    sind all die kleinen Punkte auf dem Bild etwa Mücken

    Ich weiß gar nicht, welche Punkte du meinst. Auf jeden Fall sind sicher keine Moskitos auf den Fotos zu erkennen.


    Wie groß sind die Freunde denn? Auf den Bildern schauen sie schon ordentlich groß aus

    Ich schätze mal, länger als 2 m war keines der Tiere.


    Schön, dass es wieder weiter geht War der Urlaub schön Heiko?


    Ja, der Urlaub war schön. Wir hatten eine Ferienhaus direkt an der Ostsee und das Wetter spielte mit. Wider Erwarten hatten wir bis auf den letzten Freitag fast immer ein paar Stunden Sonne, so dass wir uns längere Zeit im Freien aufhalten konnten.



    Freundliche Grüße


    Heiko

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!