From Y to Y - from MT to CA

  • Mr. K. wacht nach einer sehr unruhigen Nacht schweißgebadet auf. Er glüht und hat glasige Augen. Ein Ausflug macht für ihn heute absolut keinen Sinn. :traen: Da ich bereits gelernt habe, dass er, wenn es ihm nicht gut geht, am liebsten seine Ruhe hat, gehe ich alleine auf Tour. Wir vereinbaren, dass ich so gegen 16 Uhr zurück bin. Wir besprechen kurz, wo ich ungefähr hinfahren will, damit er weiß, wo er mich im unwahrscheinlichen Fall der Fälle suchen lassen kann.


    Ich starte bei strahlend blauem Himmel und -2 Grad Celsius bereits kurz nach halb sieben zu meiner ersten USA-Solotour. Bevor ich in den Park fahre, möchte ich noch tanken. Dies erweist sich um diese Uhrzeit als Herausforderung. Erste die dritte Tankstelle, die ich anfahre, hat bereits geöffnet.


    Am Parkeingang werde ich mit einem freundlichen „Welcome back“ gegrüßt. Um diese Uhrzeit bin ich fast alleine unterwegs. In der kalten Morgenluft dampfen die Flüsse regelrecht.



    Ich möchte heute zum Grand Canyon of the Yellowstone und biege daher Richtung Norris ab.


    Bei den Artist‘s Paint Pots laufe ich den Trail ab. Außer mir steht nur ein einziges Auto am Parkplatz. In der ersten Viertelstunde treffe ich niemanden. In Verbindung mit dem aufsteigenden Nebel und dem Dampf ist die Stimmung etwas spooky.



    Von hier fahre ich weiter zum Canyon Village. Eigentlich hätte ich Lust auf einen Kaffee, aber ich bin noch zu früh dran. Es ist kurz nach halb neun und die Läden hier öffnen erst um 09:00 Uhr. Daher fahre ich weiter zum North Rim Drive und gehe bis zum Brink of Lower Falls. Unglaublich, wie sich hier die Wassermassen in die Tiefe stürzen. Um diese Uhrzeit ist noch wenig los. Kurze Zeit bin ich sogar völlig alleine hier.





    Da mir immer noch nach einem Kaffee ist, fahre ich zurück ins Village. Diesmal bin ich erfolgreicher. Mit dem Kaffee in der Hand geht es zurück zum Lookout Point. Leider ist der Trail zum Red Rock Point wegen der vorhandenen Schneereste noch geschlossen, aber der Blick vom Lookout Point ist auch nicht zu verachten.



    Der Inspiration Point ist ganz nett, aber der Lookout Point hat mir deutlich besser gefallen. Ich fahre weiter zum Uncle Tom’s Point, wo leider der gleichnamige Trail aufgrund von Schneeresten geschlossen ist.



    Den nächsten Stopp gibt es beim Artist’s Point, an dem, verglichen mit den anderen Aussichtspunkten, einiges los ist, obwohl der Parkplatz nur zu einem Drittel belegt ist. Da möchte ich lieber nicht wissen, wie es hier in der Hochsaison zugeht.



    Am Weg zum Yellowstone Lake kommen mir zum ersten Mal zwei Bisons auf der Straße entgegen.



    In der Zwischenzeit ist es gut warm geworden und ich freue mich, auf ein paar gemütliche Minuten am Seeufer. Der erste Blick auf den See ist überwältigend – und unerwartet: der See liegt immer noch unter einer dicken Eisdecke verborgen.




    Beim West Thumb Geysir Basin laufe ich noch kurz den Trail ab, der bis zum See führt.



    Da im Lake Village und Grant Village ist noch fast alles im Winterschlaf ist, verschiebe ich die geplante Kaffeepause und fahre über den Craig Pass Richtung Old Faithful. Bei den Kepler Cascades mache ich einen kurzen Stopp.



    Beim Old Faithful angekommen, lese ich, dass es noch eine knappe Stunde bis zum nächsten Ausbruch dauert. Ich kaufe mir bei der Coffee Bar einen Espresso und bummle durch die Läden. Während ich danach mit reichlich Gesellschaft auf den Ausbruch des Old Faithful warte, bietet der Beehive Geysir einiges an Action.



    Wenig später ist dann auch der Old Faithful soweit.



    Nun ist es aber wirklich Zeit für die Rückfahrt. Um kurz nach 16:00 Uhr bin ich zurück im Motel. Mr. K. geht es schon etwas besser. Er wünscht sich einen Cheeseburger zum Abendessen. So bummle ich noch ein bisschen durch das menschenleere West Yellowstone und kaufe bei den Freunden mit dem großen goldenen M, die nur zwei Blocks vom Motel entfernt liegen, das gewünschte Abendessen für Mr. K. und einen Southwest Salad für mich. Die Tatsache, dass Mr. K. den Cheeseburger mit großem Appetit isst, stimmt mich dann doch recht zuversichtlich für den nächsten Tag.

  • Zitat

    Am Parkeingang werde ich mit einem freundlichen „Welcome back“ gegrüßt. Um diese Uhrzeit bin ich fast alleine unterwegs.


    Du hast das "Geheimnis" des Parks gefunden :gg::clab::!!


    Das frühe vor Ort sein ist der Grund weshalb ich lieber im Park übernachte.
    Dann bist du als Frühaufsteher überall noch ganz alleine :gg:


    Auf meiner ersten Tour waren wir nur 30 Minuten beim OF. Die Massen haben uns verschreckt. :ohje:

  • Oh je, ein Tag im Yellowstone und man muss krankheitsbedingt das Bett hüten. Das ist schlechtes Timing und tut mir echt leid.

    Er wünscht sich einen Cheeseburger zum Abendessen.

    Ah. Ein gutes Zeichen :!! . Es geht aufwärts.


    Wahnsinn wie viel Schnee da noch Mitte Mai zu sehen ist und vor allen Dingen wie bedeckt der Lake noch ist!

  • Mr. K. geht es deutlich besser und so gehen wir heute wieder gemeinsam auf Tour. :SCHAU: Da wir den Tag trotzdem gemütlich angehen wollen, planen wir, zum Old Faithful zu fahren und uns dort ein paar Pools und Geysire anzusehen.


    Kurz nach dem Parkeingang geraten wir in unseren ersten Bisonstau.



    Da sind ein paar ziemlich große Exemplare dabei.



    Auch heute gibt es einige Streckenteile, die noch im Nebel liegen, obwohl der strahlend blaue Himmel darüber immer erkennbar ist.



    Bei den Fountain Paint Pots gehen wir den Trail. Besonders der Red Spouter hat es uns angetan.



    Kurz danach kommen wir zu einem Geysir, der uns ebenfalls ein bisschen Action gönnt.



    Auf der Weiterfahrt machen wir bei einem kleinen Parkplatz einen kurzen Stopp. Und was wir hier erleben, könnte aus einem Werbefilm über den Yellowstone Park stammen: In der Ebene vor uns stapft ein Bison an einem Pool vorbei durch den Nebel.



    Unmittelbar vor uns bricht ein Geysir aus.



    Und während wir aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, fliegt ein Fischadler vorbei und holt sich einen Fisch aus dem Fluss unter uns (leider war ich da zu langsam zum fotografieren). Einfach unglaublich!!! ;;PiPpIla;;


    Rund 50 Minuten vor dem nächsten geplanten Ausbruch des Old Faithful kommen wir am Parkplatz an. Damit haben wir noch etwas Zeit für einen Kaffee, den wir im angenehmen Sonnenschein genießen.


    Beim Warten auf den Ausbruch des Old Faithful haben wir eine niedliche Gesellschaft.



    Schließlich tut sich auch beim Old Faithful was.



    Wir bummeln kurz durch das Visitor Center und die umliegenden Läden und wandern schließlich zum Obervation Point, wo wir auf den nächsten Ausbruch des Old Faithful warten.



    Nun wollen wir zum Morning Glory Pool. Aber auch auf dem Weg dorthin gibt es einiges zu sehen, wie etwa den Heart Pool.



    Oder einen spuckenden Geysir.



    Schließlich haben wir den Morning Glory Pool erreicht. Die Farbpracht ist wirklich außergewöhnlich.




    So schön langsam machen wir uns auf den Rückweg. Vorbei am Grotto Geyser



    und dem gerade ausbrechenden Castle Geyser



    geht es zurück zum Old Faithful Inn. Wir gönnen uns noch ein kaltes Getränk und fahren weiter zum Grand Prismatic Spring. Eigentlich wollten wir vom Fairy Falls Trail auf einen der Hügel steigen, um den Grand Prismatic Spring von oben zu sehen. Aber leider ist der Trail gesperrt, um den Bären etwas Ruhe zu gönnen. Daher haben wir uns im Visitor Center vom Old Faithful erkundigt, wo man einen ähnlichen Ausblick hat. Der Ranger hat uns zwar keinen Weg empfohlen, aber recht genau erklärt, wo es nicht ausdrücklich verboten ist. :gg: Auf diesen Hügel steigen wir nun und sehen von oben nun deutlich die unterschiedlichen Farben.



    Wir sitzen eine Weile in der Sonne und genießen die Aussicht. Dann machen wir uns langsam auf den Rückweg, schließlich sollte das heute nur ein kurzer Tag werden.


    Auf der Fahrt nach West Yellowstone gibt es den nächsten Bisonstau.



    Kurz nach 16 Uhr erreichen wir West Yellowstone. Wir kaufen noch ein paar Lebensmittel ein und bummeln kurz durch den Ort. Nach einem kurzen Stopp im Motel gehen wir zum Abendessen in die Madison Crossing Lounge. Das Ambiente ist sehr nett und das Essen ausgezeichnet. Gerade richtig für den letzten Abend in West Yellowstone!

  • Da wir erst 6 Wochen vor der Reise den Flug gebucht haben, war im Park nichts mehr zu bekommen. Außerdem hat zu dieser Jahreszeit im Park auch noch nicht alles offen. Es war aber generell weniger los als wir erwartet haben, von daher hat es für uns mit West Yellowstone auch gut gepasst.


    Zitat

    Auf meiner ersten Tour waren wir nur 30 Minuten beim OF. Die Massen haben uns verschreckt. :ohje:

    OF war das einzige, wo mehr los war. Obwohl von dem riesigen Parkplatz kaum was besetzt war. Zur Hochsaison muß es wirklich schlimm sein.

  • Zitat

    Der Yellowstone Lake mit Eis und Schnee sieht klasse aus. :clab:


    Schade, dass Mr. K es nicht sehen konnte :traen:

    Mr. K. bekommt zwei Tage später noch mal eine Chance auf diese Runde! ;;NiCKi;: Mit dem Eis am Yellowstone Lake habe ich nicht gerechnet, weil es ja an den Nachmittagen immer über 20 Grad hatte. Aber scheinbar war das die erste warme Woche. In der Woche zuvor hatte es noch geschneit.


    Zitat

    Oh je, ein Tag im Yellowstone und man muss krankheitsbedingt das Bett hüten. Das ist schlechtes Timing und tut mir echt leid.

    Ah. Ein gutes Zeichen :!! . Es geht aufwärts.


    Wahnsinn wie viel Schnee da noch Mitte Mai zu sehen ist und vor allen Dingen wie bedeckt der Lake noch ist!

    Zum Glück hat Mr. K. nur einen Tag versäumt und war dann wieder einigermaßen fit!


    Und der viele Schnee hat uns auch überrascht. Wir hatten eigentlich mehrere Wanderungen geplant, das hat sich dann erledigt. Aber im Yellowstone gibt es auch sonst genug zu tun, sodass es nicht weiter schlimm war. ;) Und wir hatten auch nicht damit gerechnet, gleich an allen vier Tagen im Park so ein traumhaftes Wetter zu haben.

    • Offizieller Beitrag

    Ein tolles Bild vom Morning Glory Pool :clab:


    Der hat uns auch sehr gut gefallen. :!!



    Er muss übrigens 2-3 mal im Jahr gesäubert werden, um die ganzen Münzen rauszuholen ....

  • Aber sowas von DITO! Sind zwar erstmal Florida am planen für 03/15 aber diese Bilder bestärken mich, dass der nachfolgende Trip diesesmal aber wirklich echt Yellowstone heißt! Versprochen... ;;PiPpIla;;

  • Freut mich sehr, wenn Dir der Bericht gefällt! =) Die Begeisterung für den Yellowstone Park kann ich jetzt gut nachvollziehen!
    Zum Glück war Mr. K. nur einen Tag wirklich krank - ich glaube, Ihr habt da deutlich weniger Glück gehabt.


    Freut mich, dass Dir das Bild gefallen hat. ;,cOOlMan;: Dass der Pool öfter gesäubert werden muss, habe ich auch gelesen. Wobei mir völlig schleierhaft ist, warum man da was reinwerfen muss. Verstehe ich einfach nicht.


    Schön, dass Dir die Bilder gefallen! Ich habe ja vorher schon ausreichend über den Park gelesen, um den Flug zu buchen. Aber der Park hat meine Erwartungen sowas von übertroffen! :!!


    Zitat von Lummel

    Aber sowas von DITO! Sind zwar erstmal Florida am planen für 03/15 aber diese Bilder bestärken mich, dass der nachfolgende Trip diesesmal aber wirklich echt Yellowstone heißt! Versprochen... ;;PiPpIla;;

    Kann ich nur empfehlen! ;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    Wobei mir völlig schleierhaft ist, warum man da was reinwerfen muss. Verstehe ich einfach nicht.


    Das ist wie in Rom mit diesem Brunnen. Es soll Glück bringen. :nw:

  • Heute checken wir aus dem Clubhouse Inn aus, weil wir für die nächsten beiden Nächte eine Reservierung in der Jackson Lake Lodge im Grand Teton Nationalpark haben.


    Da Mr. K. den Grand Canyon of the Yellowstone versäumt hat, beschließen wir, die Runde noch mal zu fahren. Nachdem es mir dort sehr gut gefallen hat, freue ich mich, ein zweites Mal dort hin zu kommen. Für Mr. K. ist es absolutes Neuland. Ich habe ihm nicht mal Fotos von meiner Tour gezeigt, damit der Überraschungseffekt dann größer ist.


    Um kurz nach sieben Uhr haben wir bereits das Auto getankt und fahren in den Park. An der gleichen Stelle wie am Tag zuvor geraten wir auch heute wieder in einen Bison-Stau. Um kurz nach acht Uhr sind wir am Trailhead zum Brink of the Lower Falls. Mr. K. weiß nur, dass wir gleich ein paar Höhenmeter bergab gehen, er erwartet, dort einen Wasserfall zu sehen. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, so nahe am Wasserfall zu stehen. Umso größer ist die Überraschung, als wir am Rand stehen und zusehen, wie sich die Wassermassen in die Tiefe stürzen. Auch der Blick durch den Canyon ist absolut sehenswert!


    Von hier sehe ich auch, warum Uncle Tom's Trail geschlossen ist:



    Um diese Uhrzeit sind wir fast die ganze Zeit alleine beim Brink. Lediglich drei Japaner leisten uns für einige Minuten Gesellschaft.


    Auch der Lookout Point gefällt Mr. K. ausnehmend gut. Heute gibt es hier sogar einen Mini-Regenbogen.



    Nach Stopps beim Grand View, Inspiration Point und im Village fahren wir den South Rim ab. Beim Artist's Point ist auch heute einiges los.


    Da die Straße über den Dunraven Pass seit heute geöffnet ist, fahren wir noch bis zum Trailhead vom Mount Washburn. Hier gibt es noch reichlich Schnee.



    Am Rückweg sehen wir auch hier Bisons direkt neben der Straße.



    Über die Mudpots geht es nun zum Yellowstone Lake. Mr. K. war von der dicken Eisdecken ähnlich überrascht wie ich.



    Nach einem letzten Stopp im West Thumb Geyser Basin verlassen wir den Yellowstone Nationalpark und fahren in den Grand Teton Nationalpark. Im Colter Bay Visitor Center holen wir uns noch einige Wanderkarten und Infos über die aktuell geöffneten Trails. Wir checken in der Jackson Lake Lodge ein, wo wir eine Cabin für die nächsten beiden Nächte bekommen. Von der Rezeption wollen wir nur kurz in den oberen Stock, wo sich die Restaurants befinden, schauen. Die Aussicht von der Halle auf die Teton Range ist sogar bei bewölktem Himmel derart überwältigend, dass wir uns gleich für ein Getränk auf die Terrasse setzen.



    Wir bringen unser Gepäck ins Zimmer und setzen uns danach noch einmal auf die Terrasse um die Aussicht zu genießen.


    Danach lassen wir es für heute gut sein - schließlich wollen wir morgen zum Sonnenaufgang wieder hier sein.

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