AZNMCOUTWYMTIDNV - A Tour of Ice and Fire

Zitat von Canyonrabbit

Die Vollpfosten, die fast mit den Büffeln kuscheln, sind ja extrem. Das habe ich so noch nicht gesehen. Die haben wohl alle das nette Video im Visitor Center nicht gesehen, wo so ein Tierchen mal eben mit dem Kopf nickt und der Mensch 15 Meter durch die Luft katapultiert wird...

Ich hatte ja an einem Tag ein Erlebnis, da hab' ich direkt darauf gewartet, daß das passiert. Kommt im nächsten Tagesbericht.

Ich werd' nie begreifen, wie blöd manche Leute sich benehmen. Wenn ich weiß, daß ein Büffel dreimal so schnell laufen kann wie ein Mensch, dann versuche ich doch, mindestens dreimal soviel Abstand zwischen dem Büffel und mir zu halten wie zwischen meinem Auto und mir. Aber so weit denken diese Vollpfosten offenbar nicht. Die meinen, Büffel wären Kuscheltiere.

Zitat von Canyonrabbit

Ich sehe vor meinem geistigen Auge schon einen Vater, der sein Kind, das auf einem kleinen Bison Hoppereiter macht, fotografiert .

Gewundert hätte es mich nicht. Aber das Kind wäre etwas zu groß dafür gewesen.

Zitat von USSPage

Wie sieht Saurons Quelle denn nun wirklich aus? Ich bin verwirrt. Auf Caros Bild hätte ich die gar nicht mehr erkannt, oder andersrum.

Ich hab' gerade mal Bilder davon gegugelt - das Ding scheint sich auch häufig zu verändern. Scheint, daß bei mir mehr Wasser drin war; vielleicht hat das auch einen Einfluß auf die Farbe.

Zitat von USSPage

Ist ja irre, wie der sich verändert.

Zitat von MFRB

Ich war mir jetzt auch nicht sicher, ob ihr von dem selben sprecht. Aber die Bilder beweisen es.

Ja, ich war auch erstmal verwirrt. Aber da liegt ja auch dieser ausgebleichte Baumstamm, das ist eindeutig der selbe.

Zitat von MFRB

Sauron finde ich übrigens auch passender.

Sollte ich mir vielleicht patentieren lassen.

Tag 15 – 23. Mai

West Yellowstone – Gardiner

Freerunning Fullposts

Ups, heute hätte ich fast verschlafen. Es ist schon acht, als ich aus dem Bett krabble , aber draußen ist eh alles Grau in Grau, da ist das nicht so schlimm. Immerhin scheint es aber nicht wirklich kalt zu sein.

Nach dem obligatorischen DA-Besuch gibt’s Frühstück – das selbe wie gestern, aber nur ein Patty, das reicht locker. Den Kaffee nehme ich mir mit auf’s Zimmer, weil der Frühstücksraum arg voll und laut ist.

Als ich um halb zehn losfahre, behauptet das Auto zwar, es hätte nur 39°, aber mir kommt’s wärmer vor, und Richtung Madison Junction lichten sich die Wolken auch schon.

An fast der selben Stelle wie gestern entdecke ich wieder die große Herde von gestern mit den vielen Babies. Heute sind die viel munterer, und ich beobachte eine Weile die Rasselbande, wie sie herumtobt. Einfach herrlich, wie die Kleinen plötzlich losrennen und etwas unkoordiniert springen und teilweise sogar schon mit kräftigen Nasenstübern aneinander die Kräfte messen. Da könnte ich stundenlang zuschauen!

Tu’ ich aber nicht, denn ich habe ja noch was vor. Blöderweise wartet ein paar Meilen weiter schon die nächste Herde, die – zum Glück für meine sich rasend schnell füllende Speicherkarte – aber nicht so viele Kälber hat, so daß ich dort nicht ganz so lang aufgehalten werde.

Bei Madison Junction geht’s heute mal nicht nach rechts, sondern nach links. Erster Stop ist an der Terrace Spring. Haut mich nicht vom Hocker, ist aber ganz nett mit den vielen Monkey Flowers rundherum.

Nachdem ich noch einen ziemlich jungen asiatischen Vollpfosten beobachtet habe, der sich nicht an die Warnschilder hält und unbedingt den Boardwalk verlassen muß, um seine Griffel in das (leider nur fast kochend heiße) Wasser zu tunken , fahre ich erstmal ohne Stop weiter bis zu den Gibbon Falls. Hier halte ich mich auch nicht lang auf – es sind einfach zu viele Leute hier, eine regelrechte Invasion…

Ein Stück weiter gibt’s in einer Art Marschland ein paar Kanadagänse zu sehen. Hach, da steigt gleich die Vorfreude auf den Herbsturlaub!

Und weiter geht’s zu den Artist Paint Pots. Die kenne ich zwar von 2008 schon, aber sie haben mir damals schon so gut gefallen, daß ich sie diesmal auf keinen Fall auslassen will. Zwar kann das Wetter sich mal wieder nicht zwischen Sonne und Wolken entscheiden, aber wenigstens bleibt’s trocken. Die Farben hier sind jedenfalls wieder umwerfend.

An einem der „Kartoffelbrei-Becken“ versuche ich eine Zeitlang, die hüpfenden Blasen zu fotografieren. Gar nicht so leicht…

Die türkisfarbenen Pools finde ich immer wieder klasse – man könnte wirklich glauben, da hätte jemand Farbe reingekippt.

Kurzzeitig sieht’s wettermäßig mal ziemlich düster aus…

…aber schon nach kurzer Zeit kommt wieder die Sonne durch. Auch diesmal komme ich nicht weit, denn schon wieder warten ein paar Büffel neben der Straße. Nur Junggesellen zwar, aber die sind so nah an der Straße, da muß man einfach stehenbleiben. Einer von ihnen spaziert seelenruhig über die Straße auf meine Seite, und ich beobachte ihn ausgiebig, wie er mitten im Löwenzahn vor sich hin mampft. Natürlich bleibe ich dicht bei meinem Auto und lasse auch die Tür offen – man weiß ja nie, ob der nicht trotz seines friedlichen Auftretens heute mit dem falschen Huf aufgestanden ist und sich an irgendwas stört.

Tja, und dann kommt da diese kleine chinesische Familie daher, die – dreimal dürft ihr raten – natürlich ihre Familienporträts mit Büffel im Hintergrund haben muß. Erst die Tochter, die bleibt noch etwas weiter weg. Dann Mutter und Tochter, die wagen sich schon näher ran. Und der vollpfostige Vater muß natürlich seine Frau noch näher hinzerren, bis auf vielleicht drei Meter. Der Büffel ist dann auch leicht irritiert, aber anstatt diesen Oberpfosten zu zeigen, wo der Hammer hängt, weicht dieser schüchterne Pazifist zurück. Schade eigentlich. Wäre ich der Büffel gewesen, hätte der Chinese mindestens eine zerrissene Hose gehabt. (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Caro für das perfekt passende Schild! )

Nach ausgiebigem Kopfschütteln fahre ich zu einem weiteren Höhepunkt des Yellowstone, dem Norris Geyser Basin.Ich finde die Farben hier sooo klasse, deshalb laufe ich auch alles ab, was geht. Erst geht’s über den Boardwalk quer durch das Basin, dann links rum über den Loop (der ist nicht so großartig) und dann auch noch den Loop über dem Porcelain Basin. Einfach herrlich, womit Mutter Natur einen hier an jeder Ecke überrascht! Hin und wieder muß ich ein wenig warten, bis die Wolken verschwinden und die Sonne auf die Farbenpracht scheint, aber das macht gar nichts, denn man kann ja auch genießen, ohne zu fotografieren, und das fällt in dieser tollen Gegend besonders leicht.

Jetzt muß ich mich aber doch langsam auf den Weg machen, denn ich habe heute noch einiges vor. Erstmal geht’s zum Roaring Mountain, der aber heute eher flüstert.

Ein paar Meilen weiter folgt der nächste Zwangsstop, allerdings nur kurz, denn die Büffel, die ihn verursachen, sind brav auf der Gegenfahrbahn unterwegs und ziehen einen kilometerlangen Stau hinter sich her. Leider sind’s wieder nur Erwachsene…

Jetzt sind mir ja schon lang keine Vollpfosten mehr begegnet, also ist es höchste Zeit für den nächsten. Der zeichnet sich dadurch aus, daß er im Gegenverkehr daherkommt und sich ausgerechnet den Zeitpunkt zum Überholen aussucht, als ich unverschämterweise auf meiner Spur daherkomme. Würde ich nicht wieder mal eine Vollbremsung hinlegen, wären wir uns ganz schnell nähergekommen. Die Leute fahren hier teilweise aber auch wirklich wie die allerletzten Idioten!

Nach einem ungeplanten Stop, an dem es interessante Felsen zu sehen gibt…

…tue ich am nächsten Aussichtspunkt, wo es leider etwas trüb ist…

…meine gute Tat für heute. Ein Stück vorher habe ich einen Typen überholt, der mit einem mords Rucksack die Straße entlangstiefelt. Während ich die Aussicht bewundere, holt er mich ein und läßt sich ziemlich k.o. auf einem Felsen nieder. Da packt mich doch gleich das Mitleid, und ich frage ihn, ob ich ihn ein Stück mitnehmen kann. Wie sich herausstellt, heißt er Eric, arbeitet saisonweise im Mammoth General Store und kommt gerade von einer mehrtägigen Wanderung in der Wildnis. Er freut sich wie ein Schneekönig über mein Angebot, und obwohl ich danach erstmal ein bißchen lüften muß, nehme ich ihn gerne mit bis zu dem Abzweig zwischen Upper und Lower Terrace, wo sich seine Unterkunft befindet. Zwar verpasse ich dadurch erstmal die Upper Terrace, die ich mir eigentlich als nächstes anschauen wollte, aber die Sonne hat sich eh gerade rar gemacht.

Weil ich eh erstmal ein gewisses Örtchen brauche, parke ich unten bei der Lower Terrace und laufe dann eine ausführliche Runde. Nach einer Weile läßt sich dann auch die Sonne öfter wieder blicken. Die Farben und Formen sind auch hier toll, aber die Chinesenrudel verleiden einem den Spaß. Würde ich jedesmal rücksichtsvoll stehenbleiben, wenn die sich gegenseitig knipsen, käme ich mit schätzungsweise fünf Metern pro Minute vom Fleck. Naja, bin ich halt auf ein paar Schnappschüssen mit drauf.

Auch den kurzen Boardwalk beim Liberty Schniepel Cap laufe ich noch lang. Immer wieder schön.

Weil ich immer noch nicht genug habe, fahre ich jetzt auch noch zur Upper Terrace und klappere da die Attraktionen entlang des kurzen Loop Drive ab. Erst Canary Spring – teilweise ein bißchen enttäuschend, denn die ehemals weißen Terrassen sind jetzt nur noch schmutziggrau. Aber der Rest ist wieder faszinierend. Schon immer wieder beeindruckend, was für verrückte Formen und Farben Mutter Natur hervorbringt!

Gegenüber der Orange Spring Mound bewundere ich mal wieder die schönen Blümchen (gebt’s ruhig zu, ihr habt die schon vermißt! )…

…und dann den faszinierenden Hubbel selbst aus allen Richtungen. Ich finde ja immer noch, der sieht von der einen Seite aus wie ein schlecht frisierter Bobtail.

Den Rest schaue ich mir nur kurz an, denn irgendwie bin ich jetzt doch leicht „übersättigt“.

Auf dem Weg nach Gardiner muß ich aber doch nochmal stehenbleiben und eine kleine Familie beim Abendessen ablichten.

In Gardiner blühen noch Flieder und Zierkirschen! Aber fotografieren tu’ ich das heute nicht mehr, dazu ist das Licht zu schlecht.

Recht schnell erreiche ich mein vorreserviertes Quartier für heute nacht, die Travelodge. Die überrascht mich positiv mit einem sehr hübschen, wenn auch handlichen (aber locker ausreichenden) Zimmer, in dem es sogar einen kleinen Kühlschrank gibt. Zwar bin ich heute mal im Erdgeschoß, aber ich hoffe mal, daß nicht wieder ein Nachtwanderer über mir haust.

Weil das Auto schon mal direkt vor der Tür parkt, schleppe ich gleich mal Prospekte und Einkäufe rein und miste ordentlich aus. Zum Abendessen gibt’s heute nur ein kaltes Büffet, aber das paßt schon. Nach dem üblichen Frasier-Marathon streiche ich um zehn die Segel, gespannt auf den nächsten tollen Yellowstone-Tag.

Tagesfazit

Highlight des Tages: die hüpfenden Büffelbabies und die tollen Farben im Norris Geyser Basin

Lowlight des Tages: mal wieder die Vollpfosten

gefahrene Meilen: 65

Übernachtung: Travelodge, Gardiner – Preis: 86,66$ inkl. Tax – Bewertung: eine der günstigsten Unterkünfte in Gardiner, für eine Travelodge super: schönes Zimmer, überraschend umfangreiches Frühstück, sehr freundliches Personal

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Zitat von MsCrumplebuttom

Wow, wirklich nicht schlecht für eine Travelodge!

Ja, fand ich auch. Es gab sogar ein handgeschriebenes Begrüßungskärtchen auf dem Bett.

Ich glaube, das war mit Abstand die beste Travelodge, in der ich je war.

Zitat von MsCrumplebuttom

Hast du keine Serienbild-Funktion an der Kamera? Für solche Zwecke ist die ideal.

Nö, so fortschrittlich bin ich noch nicht.

Zitat von MFRB

Ohje, das ist ja ein toller Tagestitel...

Aber passend, oder?

Zitat von MFRB

Hats ihm wenigstens noch ein bisschen weh getan?

Ein bißchen schon, aber meiner Meinung nach nicht genug.

Zitat von MFRB

Wieviele Versuche hast Du gebraucht?

Sieben.

Zitat von MFRB

Caro macht Schilder auf Bestellung?

Sogar ohne Bestellung.

Zitat von MFRB

Du bist so ein guter Mensch!

Ja, gell?

Zitat von MFRB

Das macht gar nix! Chinesen fotografieren Langnasen eigentlich ganz gerne!

Ja schon, aber ich bin halt immer durchs Bild gelaufen, und einige waren davon nicht so angetan.

Zitat von MFRB

Das ist gut! Ich habs 10 x probiert und keinen erwischt! Immer knapp daneben!

Tja, Raben sind halt flink.

Zitat von MFRB

Das machen die doch selber dauernd. Erinner mich noch gut an meinen Urlaub in China! Da brauchst Du kein schlechtes Gewissen haben.

Um Himmels willen, so weit kommt's noch, daß ich ein schlechtes Gewissen wegen sowas habe! Im Gegenteil, ich war manchmal versucht, im Hintergrund noch den Mittelfinger auszufahren, und zwar so versteckt, daß die ihn erst sehen, wenn sie zuhause die Bilder anschauen. Aber ich wußte nicht, ob der in China die selbe Bedeutung hat. Nicht daß das noch ein Glückssymbol ist...