Raketenwurm IV - Mission to Moab

  • Im Juli war er gar nicht sooooo kalt, allerdings in Moab


    Im Grand Canyon ist er sehr kalt, da wegen des Drecksdamms nur das kalte Wasser aus den unteren Schichten des Lake Powell in den Grand Canyon gelassen wird. Früher hatte der Colorado im Grand Canyon im Sommer bis 80 Grad Wassertemperatur, inzwischen ist er das ganze Jahr hindurch eiskalt und hat durchschnittlich ca. 42 Grad. Deswegen sind viele einheimische Arten ausgestorben oder gefährdet.


    Und deswegen sind auch einige Leute beim Schwimmen oder weil Boote gekentert sind wegen Kälteschocks gestorben.



    Nochmal zum Thema Wasser: Trinkbar bekommt man das ja anscheinend, aber wie ist das denn so geschmacklich? Kann man das ohne Würgereiz trinken?


    Geschmacksache. :gg: Das Wasser aus Monument Creek hat wegen des erhöhten Nitritgehalts ganz leicht salzig geschmeckt, etwa so wie ein Mineralwasser mit hohem Natriumgehalt. Ich bin kein Fan von hohem Salzgehalt im Trinkwasser aber Würgereiz hatte überhaupt nicht.

  • :resp::resp::resp:


    klasse Wanderungen im GC. Gefällt uns gut. Das würde uns auch interessieren. Müssen wir evtl. doch noch 1 oder 2 Zusatztage im GC mit einbauen.


    Ein bisschen wundert es mich auch, dass ihr keine anderen Menschen gesehen habt. Ich dachte, dort unten sei mehr los.


    Stimmt, dachten wir auch. Wie hat es da bei den Campsites ausgesehen? War da alles belegt, oder war da nicht viel los?


    LG
    Heidi und Gottfried

    • Offizieller Beitrag

    Menschenmassen gibt es nur auf der Autobahn Bright - Kaibab, wobei es auf dem Kaibab tagsüber ehr ruhig zugeht. Da ist morgens mehr los.
    Die meisten tummeln sich halt dort.

  • Zitat von »Haiko«
    Ich hätte einfach einen Stein zu der anderen Schicht getragen.




    Schlau. Da bin ich ja gar nicht drauf gekommen. :ohje: :gg:


    Na ja ich habe eben auch mal einen Gedankenblitz. Aber eben auch nur alle 175 Millionen Jahre. :P


    Ich dachte hier ging es schon weiter durch das große Loch. Jetzt wo ich doch interessiert bin :zfla;

  • Ein bisschen wundert es mich auch, dass ihr keine anderen Menschen gesehen habt. Ich dachte, dort unten sei mehr los. Umso besser allerdings, wenn man allein ist. Dann kann man es in vollem Umfang genießen


    Beim Runterwandern am Hermit haben wir ein paar Leute gesehen. Außer der Kleingruppe, die wir unter dem Felsvorsprung getroffen hatten, haben wir in der Hütte bei Santa Maria Spring noch ein älteres Ehepaar beim Raufwandern getroffen und bei den Cathedral Stairs noch zwei weiter Hiker. Im Monument Creek haben wir ein paar Leute auf einer der Campsites gesehen, die haben dort im Schatten gewartet bis es kühler wird und sind dann noch am Tag unterer Ankunft dort verschwunden. Und die Groupsite in Monument war besetzt, aber die waren in der Früh schon weg, als wir zum Fluss aufbrachen. Das wars. Bis Indian Garden. Aber an dem einen Tag haben wir keine andere Menschenseele gesehen. Wir hatten den Canyon ganz für uns alleine und das war ein großartiges Erlebnis.




    Stimmt, dachten wir auch. Wie hat es da bei den Campsites ausgesehen? War da alles belegt, oder war da nicht viel los?


    Nun, die Campgrounds im Canyon abseits der Corridor Trail sind sehr klein. In Monument Creek gibt es drei campsites und eine groupsite. Da war die Gruppe und wir. In Cedar Spring gibt es nur eine Campsite. Und da wir die hatten, war klar dass da kein anderer hindarf.

  • Tonto


    22.05.2012 - Teil 1
    Tonto Trail


    Schon bei der Planung war uns klar, dass dieser Tag ein Wettlauf mit der Zeit wird. Also genauer gesagt mit der Sonne. 9,4 Meilen bis zum nächsten Wasser. Ca. 4-4,5 Liter hatten wir noch pro Nase. Und es waren mal wieder so richtig heiße Temperaturen zu erwarten. Schattenquellen würde es nicht geben auf dem Weg. Es blieb uns als nichts anderes übrig, als uns zu beeilen. Möglichst schnell am Ziel sein. Bevor es zu heiß wird. Und das erreicht man am besten, indem man weit vor Sonnenaufgang los läuft. ;;NiCKi;:


    Also Wecker gestellt. Auf vier. Anständig essen (viel essen ist hier unten sehr wichtig). Zusammenpacken. Im Schein der Stirnlampen. Das alles dauert natürlich. Kurz vor fünf sind wir los.




    Die Dämmerung hatte schon begonnen. Aber bis die Sonne die Tonto Platform erreichen würde, würde es noch etwas dauern. Die Zeit müssen wir nutzen. Schnell weiter.







    So langsam berührten die ersten Sonnenstrahlen den Canyonrand.



    Und dann ging es richtig schnell. Keine fünf Minuten später:



    Man konnte dem Licht zusehen, wie es sich immer tiefer in den Canyon vorarbeitete, eine Schicht nach der anderen beleuchtend. Kaibab, Toroweep, Coconino, Hermit, Supai, jetzt erreicht das Licht Redwall...


    ... und wir Salt Creek.



    Das wäre die nächste Campsite. 2,1 Meile von Cedar Spring entfernt. Ca. 50 Minuten waren wir jetzt unterwegs. Die Sonne hatte uns noch nicht erwischt, aber wärmer wurde es schon. Bei gut 70 Grad waren wir losgegangen, jetzt waren wir schon über 75 Grad. Also schnell weiter.


    Trotzdem war es wunderschön. Am North Rim war schon fast die gesamte Tonto Platform, der Bright Angel Shale schattenlos.




    Hier hatten wir noch Schatten. Noch. Der Dana Butte spendete noch genug Schatten, dass die Temperaturen angenehm blieben.




    The Inferno - Die Hölle:




    Die Felswand heißt so, weil sie beim Sonnenaufgang rot glüht wie das Höllenfeuer. Oder weil der Trail sich hier in der Sommerhitze so aufheizt, dass man als Wanderer wie durch das Höllenfeuer geht. Beide Theorien erschienen mir nicht abwegig. Zum Glück waren wir noch früh genug unterwegs, aber ich konnte mir die Hitze hier lebhaft vorstellen. Wenn die Sonne mittags in den Canyon hineinknallt, wird es fast unerträglich. Man muss dann Schatten suchen. Aber es gibt kaum einen.


    Die Sonnenstrahlen erreichen bereits die Inner Gorge. Es ist gerade mal 6:26 Uhr.




    Erste kurze Pause. Nachsehen, wo wir sind und vor allem, wie weit es noch ist.



    Das Licht war nun wunderschön.




    Selbst die düstere Granite Gorge lies es in warmem braun erstrahlen.




    Century Plant. Blühend. Diese gab es hier zu hunderten.




    Und nach dem Überqueren des nächsten Hügelchens war es aus mit dem Schatten. Die Sonne knallte uns in die Gesichter.





    Weil es in der Sonne langsam so richtig heiß wurde, sind wir nicht mehr so oft zum Gegend bewundern und Löcher in die Luft starren stehengeblieben. Sondern haben Löcher in die Luft gestarrt beim Wandern über Stock und Stein. Und dabei wär ich fast über diesen Stock gestolpert. Moment. Ein pink-oranger Stock?




    Nein, eine Grand Canyon Rattlesnake. Was für ein Glück. Sie zu sehen. Und zwar rechtzeitig und nicht auf sie draufgeschlappt zu sein.


    Nicht im geringsten ließ sie sich von uns stören, als wüsste sie, dass wir viel mehr Angst vor ihr haben müssten als umgekehrt. Gaaanz langsam nein, nicht schlängelte sie weg, sie bewegte sich in rectilinear locomotion. Die ließ sich richtig aufreizend viel Zeit. Als ob wir alle Zeit der Welt hätten. :rolleyes: Dabei war es schon halb acht.



    Und der Weg wieder mal so richtig geröllig. Zum rumrutschen. :rolleyes:


    Schließlich erreichten wir Horn Creek. Also zuerst das westliche Horn.



    Und nach einigem Weiterwandern...




    ... das östliche Horn. Mit Campsite:




    8:22 Uhr war es jetzt. 6,9 Meilen hatten wir bereits hinter uns. War nun deutlich über 80 Grad. Die Sonne strahlte wie eine Verrückte. Apropos strahlen. Hier gibt es sogar Wasser.




    Moment, wird jetzt der aufmerksame Leser sagen. Hat der Wurm uns nicht grad eben noch erzählt, auf der Wanderung gibt es kein Wasser? Hat er gelogen, der Wurm. Hier gibt es Wasser. Aber kein trinkbares. Direkt über Horn Creek ist die Lost Orphan Mine. Eine Uranmine. Den Rest könnt Ihr Euch zusammenreimen, so schlau seid Ihr schon.


    Das steht sogar überall, in den Trail-Broschüren oder im Permit, wenn man eins für Horn Creek hat: don't drink it unless death by thirst is the other option.


    Also schnell weiter. Horn Creek links liegen lassen




    Dana Butte:




    Also ein Teil davon. Der geht noch weiter nach rechts/Norden in den Canyon hinein. Es wurde immer heißer und die Wolken verschwanden.




    Im Vordergrund blühende Prickley Pears, in der Ferne Zoroaster Temple. Endlich, dann sind wir ja bald da. :clab: (Das sieht man am Zoroaster, nicht an den Blüten.)



    Aber schöne Blüten warn's. Und warm war's. Inzwischen waren wir bei 90 Grad.




    Und dann, plötzlich. Um 9:18:




    Die ersten Menschen seit anderthalb Tagen. Und dann die Mulis:




    Karawane zum Plateau Point.


    9:24. Indian Garden ist in Sicht.




    Ein kurzer Blick Garden Creek und den Bright Angel Trail hinunter:




    Eine Oase in der Wüste. Und plötzlich überall Leute.




    9:36. Die letzten paar hundert Fuß vor Indian Garden. Vor der Campsite. Der Zivilisation. Wasser.




    .

  • Puh, da habe ich richtig mitgefiebert, dass ihr es noch rechtzeitig zum Wasser schafft! :!!
    Unglaublich tolle Bilder! Das Licht und die Stimmung ist wirklich einzigartig ;dherz;
    Gut, dass du die Schlange rechtzeitig entdeckt hast! ;;NiCKi;: Und dass sie noch ein bisschen für Fotos posiert hat, ist wirklich nett! :clab:


    So, nun sind wir also wieder unter Menschen! Indian Garden kenn ich und damals hab ich mich echt so gefreut, endlich im Schatten eine längere Pause einlegen zu können... Da waren mir die vielen Menschen einfach egal. :gg:


    LG Annika

  • Ein pink-oranger Stock?


    Aber ein scheenes Exemplar. Bin aber doch froh, dass du sie entdeckt hast und die Story hier nicht hektisch wird.


    so schlau seid Ihr schon.


    ;;NiCKi;: jawohl.....


    Das ist ja heute richtig Stress mit dir......aufstehen, zusammenpacken, loswandern.....nicht stehen bleiben.....ausser die Schlange kreuzt....
    Wenn du nicht geschrieben hättest, wie warm es wird, dann wärs ein netter Spaziergang gewesen.
    Aber so..... ;Hss;! muss ich jetzt erstmal was trinken.


    Aber scheeeen isses :!!

  • Es macht unglaublich viel Spaß eure Wanderung zu verflogen, du schreibst total spannend. ;;NiCKi;:
    Großes Kino. :clab::clab::clab:

    eine Grand Canyon Rattlesnake. Was für ein Glück. Sie zu sehen. Und zwar rechtzeitig und nicht auf sie draufgeschlappt zu sein.


    :wa: eine Schlange mitten auf dem Weg und dazu noch so eine schöne. Ich wäre total erschrocken,
    wenn ich da fast drauf getreten wäre und wahrscheinlich hätte ich vergessen Fotos zu machen
    oder der Akku wäre leer gewesen. Alles schon vorgekommen 2mal. :ohje:

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